Harry Pov
Vollkommen verwirrt tauchte ich auf und bekam erstmal einen Hustenanfall. War mir sowieso unklar weshalb ich so lange dort unten bleiben konnte, immerhin war ich ja kein Seestern oder so. Pfeifend sog ich die Luft in meine Lungen und brachte mich mit einigen wenigen Schwimmzügen in seichteres Gewässer, wo ich schließlich wie das Frankensteinmonster in Person triefend und schlammend hinausschlurfte.
Eww... Fisch in der Hose.
Um das ekelige, glitschge Gefühl zu beseitigen, wackelte ich mit der Hüfte und zappelte mit den Beinen. Unglücklicherweise war meine Jeans dafür auch so schon zu eng und durch die Nässe klebte sie noch viel stärker an meiner Haut. Mistvieh.
Seufzend griff ich in meine Hose und versuchte den sich windenden Fisch zu greifen. "Halt still!", fluchte ich, als er mir ein weiteres Mal entglitt. Nach weiteren zwei Minuten des Kampfes, erwischte ich ihn endlich, zog ihn schnell aus meiner Hose und schleuderte ihn ins Meer.
Mit einem Ekelschauder wandte ich mich um und stiefelte durch den feuchten Sand zurück zu unserem Haus. Anscheinend war ich deutlich näher an diesem als zuvor, da ich schon nach einigen Schritten im Dunkeln die Haustür erreichte und schlotternd aufschloss.
Steif trat ich ein, knallte die Tür hinter mir zu und zog mir gleich das klatschnasse Shirt über den Kopf. Meine Haut war eisigkalt und wenn es laut meinem Gefühl ging, war ich von Kopf bis Fuß mit Eis überzogen. Aber laut meinem Gefühl hatte ich auch schon längst keine Zehen mehr, also von daher...
Kurz lief ich ins Bad, wo ich mein Shirt auf den Boden pfefferte und mir ein weißes Handtuch nahm. Mit diesem wuschelte ich durch meine tropfenden Haare und rubbelte sie so gut wie möglich trocken. Als ich Stimmen hörte, hielt ich verwundert inne und überlegte. Aus reiner Logik müsste dies Niall sein, aber mit wem sprach er? Achso, vermutlich war Sean endlich da!
Erleichtert nicht mehr mit dem Blonden alleinsein zu müssen, ging ich auf die Küche zu, von dieser Richtung kamen die Stimmen. Kreisend rieb ich mir mit dem Handtuch durch meine sich kräuselnden Locken und öffnete die Tür zur Terrasse.
"Niall, was-", ich stockte als ich sah was er gerade machte. In der Tat war da Niall, doch sein Geselle war nicht Sean, sondern Zayn. Und sie redeten auch nicht, sie küssten sich! Der Schwarzhaarige hatte sich mit den Armen auf den Tisch gelehnt und küsste den anderen hingebungsvoll.
Eh... Ich wusste zwar durchaus dass Zayn schwul war - und Niall ganz offensichtlich auch - aber seinen festen Freund zu betrügen sah Zayn allerdings gar nicht ähnlich.
"Was macht ihr da?!", stieß ich also hervor, nachdem ich meine Gedanken geordnet hatte. Ertappt zuckten die beiden auseinander.
Niall Pov
"Ich wollte dir etwas wichtiges erzählen.", meinte Zayn und nahm einen weiteren Löffel Eis. Was sollte er mir denn erzählen wollen? Unruhig rutschte ich hin und her, versuchte mich nicht in seinen schönen Augen zu verlieren.
Essen beruhigt.
Hastig griff ich nach meinem Löffel und begann das Erdbeer-Vanille-Schkoeis zu essen. So konnte ich auch auf meine Schüssel gucken und musste nicht sein engelsgleiches Antlitz anschauen müssen.
Ohne weiter auf ihn zu achten, genoss ich mehr oder weniger mein Eis und strich mir hin und wieder die Haare zurück. Total versunken in der Traumwelt Essen bemerkte ich nicht, wie Zayn seinen Löffel ablegte und mich unergründlich anstarrte.
Erst als er sich mit dem Ellbogen auf dem Tisch abstützte und sich langsam zu mir über den Tisch beugte und "Niall" flüsterte, sah ich erschrocken zu ihm auf und erstarrte, als ich bemerkte wie nah er mir war.
Regungslos und mit geweiteten Augen beobachtete ich, wie er sich noch näher zu mir beugte, langsam die Agen schloss und zart mit seinen Lippen meine berührte. Unsicher verharrte er zuerst so, dann bewegte er behutsam seine Lippen gegen meine.
Vollkommen überfordert mit der Situation blieb ich steif wie ein Brett sitzen, bis er eine Hand leicht an meine Wange legte un mich etwas näher zu ihm zog. Endlich reagierte ich und erwiederte dem sanften Kuss vorsichtig. Seine Lippen waren weich und schmiegten sich perfekt gegen meine. Ich konnte nicht beurteilen ob Mädchen - oder Jungenlippen besser waren, da gab es keinen gravierenden Unterschied.
"Was macht ihr da?!", forte eine geschockte Stimme und hastig fuhren wir auseiander. Mein Blick schoss zu Harry der oben ohne im Türrahmen stand, eine Hand mit einem Handtuch in seinen Haaren und uns verwirrt beobachtete.
Meine Wangen erhitzten sich und schnell sprang ich auf. "Ich bin oben.", nuschelte ich nur, dann drängte ich mich an Harry vorbei und stürmte die Treppe hinauf. Was hatte ich nun schon wieder getan?
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Kurz, I know, aber ich wollte mal wieder updaten.
Widmung geht an @ShiiQueen, sie freut sich immer am meisten auf die Story xx
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Darkblue Ocean-Larry/Zianiam
Fantasía"Jeder neben dir kann ein Meermensch sein, mein Junge. Du darfst niemand trauen." Schon von klein auf hat Harry's Onkel ihn gelehrt niemanden zu trauen. Niemanden an sich ran zu lassen. Harry glaubte ihm, wies jeden ab und sah Fußgängern mit misstra...