1. Leave me alone

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Harry Pov

Mein Onkel holte mich vom Flughafen ab. Wahrscheinlich denkt ihr jetzt genauso wie ich, dass ich verloren an dem riesigen Gebäude warte, mein Onkel kommt in einem schicken weißen Auto das ich nicht mag und holt mich mit Sonnenbrille auf der Nase ab.

Hundertprozentig falsch. Sean, mein Onkel, kam mit zerzausten braunen Haaren, müden braunen Augen, ausgefranstem Strohhut auf dem Kopf und - jetzt kommt das wichtigste - in einer Kutsche. Seine unglaublich eindrucksvolle Kurse wurde von zwei Kühen gezogen und ratterte über den geteerten Asphalt.

Glaubt er wirklich ich steig da rauf und schaffe das ohne das schwankende Gefährt umzuwerfen? "Harry, da bist du ja! Wie war dein Jahr in England? Alles cool bei dir?", fragte mein Onkel von weitem.

Tja, was gibt's über uns zu sagen? Sean war 33, ich 20. Ich war das letzte Jahr über bei meiner anderen Tante in England gewesen.

Oh, sorry. Kurze Unterbrechung, ich musste dem dunkelhaarigen Mädchendas mich interessiert anschaute einen vernichtenden Blick zuwerfen. "So ist es gut. Vetraue niemanden, sie alle können Meermenschen sein.", wiederholte Sean die Worte die ich schon mein ganzes Leben lang hörte.

"Richtig.", sagte ich. Auch schon mein ganzes Leben lang, seit ich sprechen konnte. "Steig auf, ich muss dir was erzählen." Ungeschickt kletterte ich auf den Wagen und pflanzte mich neben Sean. "Was gibt's alter Mann?", fragte ich.

Mit einer Gerte patschte er den Kühen auf die Rücken, gab ein 'Hüü' von sich und lenkte die Tiere auf den Heimweg. Gemütlich zockelten die Viecher heim ohne jegliche Eile. "Woher hast du diesen Wagen?", fragte ich und stützte den Kopf in der Hand auf. Würde ich laufen wäre ich schneller.

"Den hat Mr Horan mir geliehen. Er ist auf Geschäftsreise und ich pass solange auf seine Zucht auf." Sean zuckte mit den Schultern. "Also auch diesen.... ähmm .... Noel?", fragte ich. Mir war der Name von diesem kleinen, lauten, verfressenen Jungen entfallen.

Ich hoffte darauf, dass Sean Nein sagte und Noah mit seinem Vater gegangen war. "Er heißt Niall. Und ja, er wohnt solange bei uns.", meinte er zufrieden. Er sah aus wie eine der Kühe. "Neeein, oder? Was wenn er ein Meerjungfraumann ist?", gab ich verzweifelt von mir. Ich wollte kein Kind auf unserem Hof haben.

"Ist er nicht, das weiß ich. Er hat kein Tattoo." Tattoos. Diese zeichneten aus, ob jemand ein Wassermensch war. Der Vorgang war eingenartig. Je nachdem ob diese Mistviecher an Land oder im Wasser waren und ihr Tattoo berührten, konnten sie Menschen oder Meerwesen sein. Komisch, oder?

"Schon überall nachgesehen?", fragte ich Sean und wackelte mit den Augenbrauen. Sean war schwul und hatte einen ziemlichen Daddykink. Also warum nicht? Ich war BI, tendierte aber auch eher zu Jungs. Lag vermutlich in der Familie.

"Oh Harold. Noch dazu hör endlich auf 'Meerjungfraumann' zu sagen. Du bist keine fünf mehr.", belehrte er mich weise. "Jaja"

\(^-^)/

Zwei Stunden langem Gezokels kamen wir am Strand an. Mein Onkel wohnte direkt am Strand, sein weißes, großes, luftiges Haus war zur Hälfte im Wasser gebaut. Die Fenster waren alle offen um die warme Luft reinzulassen. Weiße Vorhänge blähten sich im Wind.

"Ich bringe nur kurz den Wagen zurück. Geh du doch schonmak wieder rein und sag Niall Hallo.", erzählte mein Onkel und ließ mich abspringen. "Sicher nicht." Augenverdrehend fuhr er wieder los und ich ging zur Haustür. Verdammt, abgeschlossen.

Problemlos stieg ich durchs Fenster und sah mich in meinem vertrauten Heim um. Die weißen Möbel, dunkelbraunen Holzbalken, cremefarbene Wände die vielen Bücher über das Meer und das Leben darin.

Bevor ihr fragt: ich lebte bei Sean, weil meine Eltern mich als Kind vor seiner Haustür liegen gelassen haben. Sie hatten mich einfach verlassen und sich nie mehr gemeldet.

"Oh, hi. Du bist Harry, richtig?", riss eine Stimme mich aus mein Erinnerungen. Ein blonder Junge kam gerade vom Balkon und sah mich aus großen, blauen Augen an. In er Hand hatte er ein Sandwich von dem er gerade abbeissen wollte.

Ich ignorierte ihn und ging die Treppe zu meinem Zimmer hoch. Alles so wie zuvor. Weißes Sofa, großes, dunkles Holzbett, weißer Teppich und dunkelbraune Mahagonimöbel. Erleichtert durchquerte ich den Raum und öffnete das große Fenster.

Die salzig duftende Meerluft einatmend trat ich auf den Balkon, der von einem weißen Soffbalchadin überdeckt wurde. Mit dem wunderbaren Gefühl zuhause zu sein sah ich über den dunkelblauen Ozean.

"Ähm sorry, willst du nicht was essen?", fragte die noch fremde Stimme des Jungen. Niall. "Nein.", sagte ich gröber als nötig. "Lass mich allein." Niall zog sich gekränkt zurück und schloss die Tür hinter sich. Er sollte gefälligst von mir fern bleiben.

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Tagchen ihr Kekse :)

Schlechtes erstes Kapi, sagt nichts unheimlich tolles aus, wird aber spannender, wirklich

Bis dahannn :)

Darkblue Ocean-Larry/ZianiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt