Niall Pov
"Ngh."
"Niall?"
"Schläft noch."
"Naaah!"
"Niall!"
"Er träumt, bleib ruhig."
\(^-^)/
Irgendwann, irgendwo, irgendwie öffnete ich die Lider die aneinanderklebten wie zugekleistert. Mit einer Gewaltanstrengung von mindestens vier PS schaffte ich das auch und guckte müde auf die Zimmerdecke über mir. Weiß wie Perlmutt. Nein, Stein. Quarz? Nein, auch nicht... Ein Kopf der sich zwischen meine Augen und die Decke schob, unterbrach rüde meine Forschungen. Empört wollte ich mich beschweren, jedoch erklang kein Laut.
"Mund aufmachen zum reden, Kleiner.", riet mir eine belustigte Stimme und meinen Fehler erkennend öffnete ich die spröden Lippen und fuhr den Kopf über mir an: "Kopf weg, Liam! Ich analysiere gerade das Material der Decke!" Verblüfft starrte er mich an, dann grinste er erleichtert. "Marmor.", löste er das Rätsel und zog sich zurück, während er gleichzeitig einen Arm unter meinen Körper schob und mich in eine sitzende Haltung hochzog. Über mir kniend musterte Liam mich abwartend, als ich mit Zeit nahm mich umzusehen.
"Willkommen zurück in der Welt der Lebenden.", erklang erneut die spöttische Stimme von zuvor. Mein Blick glitt in die Richtung des Geräusches und traf auf müde, rehbraune Augen. Zayn hatte definitiv schon besser ausgesehen. Unter seinen Augen lagen tiefe Schatten und er saß erschöpft und kraftlos in menschlicher Gestalt in einem Sessel. Sein rechter Arm lag in einer Schlinge und an seinem Kragen sah ich Verbände hervorlugen. Nachdenklich sah ich ihn an, dann wieder zu dem lächelnden Liam vor mir. Er grinste glücklich, aber auch in seinen Augen lag eine tiefe Sorge.
"Ich hab Hunger.", stellte ich nüchtern fest und mein Magen knurrte bestätigend. Liam seufzte erleichtert und Zayn lachte auf, endete aber in einem trockenen Husten. Gleichzeitig warfen Liam und ich ihm einen unruhigen Blick zu, aber er wank ab. "Alles gut, lasst uns gehen." Liam nickte zu meinen Tattoo hin und ich berührte es verstehend, worauf das Vertraute Kribbeln durch meine Beine zog. Überrascht sah ich auf, da mir ein bisher unbemerktes Detail auffiel. "Ich dachte Menschen können nicht so tief unter Wasser leben!", wunderte ich mich und Liam - inzwischen wieder mit lavendellila Fischschwanz - nickte bestätigend und warf einen heimlichen Blick auf Zayn, doch ich sah es trotzdem. Irritiert sah ich zwischen den beiden hin und her.
"Sind gleich wieder da.", versicherte Liam Zayn und geleitete mich durch eine Tür aus grünlichem, hartem, korallenartigem Stein hinaus. Sofort spürte ich draußen einen höheren Druck und das Wasser das sich schwerer um mich schmiegte. Liam bemerkte meine Verwirrung und lächelte beruhigend. "Im Palast gibt es einige Räume mit niedrigem Wasserdruck, damit die Fischmenschen nicht verlernen wie man läuft. Wasser ist trotzdem immer da.", erläuterte und mit einem kläglich scheiternden Versuch an meine Physikkenntnisse zu appellieren, nickte ich einfach nur und ließ es sein die Druckverhältnisse hier nachvollziehen zu wollen. Stattdessen stellte ich die nächste Frage.
"Was ist mit Zayn passiert?", wollte ich ernst von Liam wissen und er seufzte tief. "Zayn ist als Mensch durch dieses Haus dort unten gerannt um schneller zu die zu kommen und sich besser gegen Tyki behaupten zu können. Im Haus war das okay, aber Tyki hat ihn später durch ein Fenster geschmissen. Der Druck draußen war natürlich viel zu hoch für einen Menschen und er hat sich ziemlich kritische Verletzungen zugezogen....", murmelte er bedrückt und sah hinab auf den Boden der aus dem gleichen Material wie die Türen bestand. Das Tiefseegrün passte gut zu dem weißen Marmor der Wände...
"Wird es ihm wieder gutgehen?", sorgte ich mich mit einem unruhigen Gefühl, da er wegen mir verletzt war, weil ich mich nicht gegen Tyki hatte wehren können. "Natürlich, Nialler. Mach dir keine Sorgen." Er wuschelte mir durch die Haare und etwas ruhiger folgte ich ihm weiter durch die Gänge.
Zayn Pov
Die Augen geschlossen und den Kopf an der Lehne meines Sessels abgelegt, ruhte ich mich etwas aus, bis Niall und Liam wiederkamen. Die Tür öffnete sich kurz später zwar, doch es waren nicht die beiden. Kurz machte ich das linke Auge auf, schloss es aber sofort frustriert wieder. "Verkrümel dich", forderte ich genervt, doch er ignorierte mich und kam näher. "Ich will dich nicht sehen, hau ab.", wiederholte ich mich nachdrücklich, doch abermals schwieg er und kniete sich vor mich. Ich zwang mich eisern ihn nicht anzusehen, zu groß war die Abscheu vor ihm. Seine warmen Hände lagen an meinen Knien als er sie auseinanderdrückte und sich dazwischensetzte, damit ich sie nicht wieder schloss. Nun sah ich ihn doch an. Überwachte was er tat.
"Ich nehme mal an du hast noch nicht verstanden worum es hier geht, richtig?", erkundigte er sich mit seiner dunklen, verführerischen Stimme. "Ich will es nicht verstehen.", warf ich ihm an den gelockten Kopf und er zuckte nur die Achseln bevor er sich etwas aufrichtete und begann mein weißes Hemd aufzuknöpfen. Aus halb geschlossenen Augen beobachtete ich ihn und schnaubte bei seinem Grinsen als ich zusammenzuckte weil er meine Haut berührte abfällig auf. "So empfindlich?", erkundigte er sich belustigt und streifte das Hemd etwas über meine Schultern hinunter, sodass er die Hand auf den Verband an meiner Haut legen konnte. Ich zischte bei dem Schmerz auf und kniff die Augen zusammen.
"Ein Jammer, dass Liam sich so entschieden hat, oder?", grinste er und sah mir tief in die Augen. Die seinen hatten etwas hypnotisches. Ein einfangendes Gold. "Fick dich.", knurrte ich ihn wütend an und er schüttelte tadelnd den Kopf. "Das ist keine besonders höfliche Art mit jemand älterem zu reden, oder?", fragte er mit einer höhnisch hochgezogenen Augenbraue und seine weißen Zähne blitzen in einem gefährlichen Grinsen auf. "Gib mir den Jungen und du bist mich ganz schnell wieder los.", schlug er diplomatisch vor und ich schnaubte auf so absurd war das was er vorschlug. Mit einem bedauernden Laut zog er sich etwas von mir zurück.
Es klopfte. Ohne das einer von uns sich erhob, sahen wir zu Tür die sich einen Spalt weit öffnete und ein flinkes, braunes Tierchen hindurchließ. "Zayn!", sagte es und überrascht sah ich den kleinen Otter an. "Hi.", brachte ich nur hervor und der Otter sah aufgeregt zwischen dem Mann vor mir und mir hinterher. "Etwas schreckliches ist geschehen! Ein Sturm hat die Oberfläche verwüstet und vieles kaputtgemacht! Deine beiden Freunde wurden verletzt und irgendwie kennen sie sich jetzt nicht mehr!", rief der kleine Otter hektisch und rang die Vorderpfoten. "Was?", fragte ich gelähmt und Tyki warf mir einen kurzen Blick zu.
"Sieht ganz so aus als hätte der eigentliche Feind hier endlich mal seinen Auftritt gemacht, was?", stellte er fest und verwirrt sah ich von ihm zu dem Otter, der verzweifelt hin und her schwamm und mich dabei ängstlich ansah. "Der...eigentliche Feind?", wiederholte ich verwirrt und Tyki beugte sich seufzend zu mir hinab und hob mich wie eine Braut auf seine Arme. Kurz schoss Schmerz durch meinen Körper, dann sah ich erschrocken zu ihm auf. "Was verstehst du eigentlich?", sagte er kopfschüttelnd, dann ließ er sich von dem Otter nach draußen führen. Ich wollte mich gerade hektisch beschweren, doch ich wurde schon zum Fischmensch bevor wir nur halb durch die Tür waren. Was tat er hier? Half er mir etwa? Verwirrt sah mich im Palast um der wie leergefegt war. Keine Person auf den Gängen. Stimmt, wie wäre der Otter auch an den ganzen Wachen einfach so vorbeigekommen?
"Irgendwas stimmt hier nicht.", murmelte ich in Gedanken was hier los sein könnte. "Das hast du ja sehr schnell gemerkt.", murmelte Tyki und schwamm mit mir auf den Armen Richtung Ausgang dem Otter hinterher. "Wenn mich nicht alles täuscht sind sie bei der Schildkröte.", erklärte Tyki und verblüfft sah ich mich in der wie ausgestorbenen Stadt um. Dann schlug ein Blitz in meinen Gedanken ein. "Niall und Liam! Wir müssen zurück und sie holen!", rief ich und versuchte mich aus Tykis Armen zu befreien, die mich fest umschlungen hielten. "Meine Schwester hat die beiden schon informiert. Sie sind schon vorausgeschwommen.", informierte der Otter mich und etwas beruhigt gab ich meinen Widerstand auf, blieb jedoch wachsam. Was war hier los?
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Die Story nähert sich dem Ende zu o.o
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Darkblue Ocean-Larry/Zianiam
Fantasía"Jeder neben dir kann ein Meermensch sein, mein Junge. Du darfst niemand trauen." Schon von klein auf hat Harry's Onkel ihn gelehrt niemanden zu trauen. Niemanden an sich ran zu lassen. Harry glaubte ihm, wies jeden ab und sah Fußgängern mit misstra...