10. Move in

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ZaynPov

Mit beiden Armen am Beckenrand abgestützt beobachtete ich Niall wie er sich staunend umsah und sein Mund dabei sogar noch etwas offen stand. Der Anblick von ihm in meinen etwas zu großen Klamotten wärmte mein Herz, es stand ihm, an diesen Anblick konnte ich mich locker gewöhnen. Zudem sähe ich ihn gerne öfter hier.

Er kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Ich bemerkte dass vor allem die Tatsache dass wir unter dem Meeresspiegel waren ihn faszinierte. Ich lächelte bei dem Glitzern in seinen Augen das Begeisterung für den Architekten zeigte. Ich war stolz, mein Vater hatte dies geschaffen.

"Gefällt es dir?", erkundigte ich und bewegte meinen Fischschwanz in langsamen, trägen Bewegungen vor und zurück. Niall schrak auf und suchte den Raum nach der Stimme die gesprochen hatte ab. Sein verpeilter Gesichtsausdruck brachte mich leise zum lachen.

"Ich bin hier.", gab ich ihm einen Tipp und schlug leichte Wellen mit meiner fischigen Hälfte. Nun erblickte Niall mich und Erkennen erhellte sein Gesicht. Als sein Blick dann über mich glitt, errötete er einerseits, da ich halb nackt war, doch andererseits bekam er ganz große Augen. Ich lächelte.

"Zayn?", fragte er langsam und kam näher. Lächelnd deutete ich ihm mit dem Kopf näher zu kommen und sah zu ihm auf, bis er sich vor mir auf die Hocke sinken ließ. Seine Hand streckte er ungläubig und fasziniert nach mir aus.

"Bist du...real?", murmelte er und ohne Eile hob ich die Hand seiner entgegen. Ich legte es nicht drauf an ihn mit hastigen Bewegungen zu verschrecken.

Sobald seine Fingerkuppen meine streiften, zuckte er zurück und seine himmelblauen Augen wurden wenn möglich noch größer. Er fiel auf den Boden, seine Beine links und rechts von ihm angewinkelt. Zu sagen er war überrascht wäre untertrieben.

"W-Was... Du-Du bist nicht wirklich, richtig? Ich schlafe noch, oder? Das geht gar nicht. Meerjungfra-...männer gibt's gar nicht!", stotterte er und kniff seine Augen zusammen. Wahrscheinlich glaubte er so zu erwachen. Ich schmunzelte und neigte leicht den Kopf um ihn besser beobachten zu können.

Erst das linke, dann das rechte Auge öffnete sich zögerlich, dann wurden sie wieder tellergroß, während er wild in ihnen herumrieb. Seine Lippen bewegten sich, doch kein Ton kam hervor. Dann erhellte plötzlich pure Begeisterung sein junges Gesicht.

"Du bist eine Meerjungfrau!", rief er aufgeregt aus und warf sich auf mich. Erschrocken von seiner plötzlichen Bewegung zuckte ich zurück, streckte aber instinktiv die Arme nach ihm aus und fing ihn mehr oder weniger auf. Wir stürzten rückwärts ins Wasser.

Ich hustete etwas Wasser, obwohl ich ja so im Wasser atmen konnte, war es doch keine so gute Kombination. Diese atemberaubenden blauen Kristalle starten begeistert aufmich hinunter und seine blonden Haare schwebten aufgelöst im Wasser.

Mit Faszination betrachtete ich seine Schönheit und legte geistesabwesend die Hände an seine Hüften wie ich es bei Liam gemacht hätte. Versunken in seinem engelsgleichen Anblick, entging mir erstmal ein wichtiges Detail: er brauchte Luft!

Sofort schoss ich nach oben und beförderte ihn aus dem Wasser, indem ich seinen leichten Körper mühelos auf den Rand setzte und ihn dort festhielt, während ich ihn besorgt abcheckte ob er noch atmete.

"Du bist eine Meerjungfrau.", sagte er begeistert und erleichtert seufzte ich auf und strich durch meine schwarzen Haare die mir teilweise im Gesicht klebten. "Ja, das hast du bereits festgestellt.", nickte ich nüchtern und entlockte ihm ein helles Lachen. Das er für ein paar Minuten keine Luft hatte, kümmerte ihn wohl eher weniger.

"Das ist irre! Überlegen mal du gehst so auf einen Kostümwettbewerb! Du würdest so was von gewinnen!", jubelte er und taschte mit leuchtenden Augen über meine Brust um auch zu überprüfen ob ich nicht doch eine Halluzination war.

"Niall. Komm mal runter bevor du hyperventilierst.", versuchte ich ihn zu beruhigen, doch er malte sich vermutlich schon weiß Gott welche Sachen aus. Ich wollte es gar nicht wissen.

"Frage: können Meerjungfrauen auf's Klo gehen? Könnt ihr pupsen? Wie habt ihr Sex? Isst du Algen? Gibt's unter Wasser Küchen? Hast du-" Ich musste ihn einfach unterbrechen. "Niall! Halt mal kurz die Luft an!", befahl ich und drückte leicht seine Hüfte und sah tief in seine Augen um ihn zu beruhigen.

Tatsächlich stockte er und atmete dann tief aus. Doch schon ging's wieder los. "Verdammt ich muss heim! Sean fragt sich bestimmt wo ich bleibe!", meinte er panisch und versuchte aufzustehen, doch ich hielt ihn eisern fest.

"Nein. Bleib hier. Sean ist noch nicht zurückgekommen und wird es auch in nächster Zeit nicht tun." "Wie meinst du das?" Ich seufzte und schaute in seine hellblauen Augen. "Der Hof am Strand, der von deinem Cousin, wurde überflutet. Er ist dort und hilft wo er kann."

"Dann... Dann muss ich zu Harry... Nur... Egal, ich muss los. Veränder dich nicht, ich komme sicher wieder.", plapperte er und wollte erneut aufstehen, während er meinen Blick mied, doch ich drehte sein Gesicht zu mir und halb im Aufstehen und verharrte nur Zentimeter von meinem Gesicht entfernt.

"Was ist mit Harry?", fragte ich sanft, da es unmöglich war nicht zu bemerken dass ihn etwas wegen dem Lockenkopf bedrückte. Niall druckste ein wenig herum, sprach dann jedoch die Wahrheit. "Er hasst mich. Ich fühle mich unwohl in seiner Nähe.", wisperte er und schlug die Augen nieder.

Außerstande ihm etwas vorzuenthalten oder zuzulassen dass er sich nicht wohl fühlte, schlug ich ihm das naheliegendste vor. "Zieh hier ein." Auf diese Art und Weise könnte ich auch für seine Sicherheit garantieren. Und ihn vor Seans Zorn bewahren. Er war einer der besten Jäger und wenn er beide seine Schützlinge an uns verlieren würde, wäre seine Zerstörungswut grenzenlos.

"Meinst du das ernst?", fragte er überrascht und starrte ohne Zurückhaltung oder die Mühe von Diskretion auf meinen gelb schillernden Fischschwanz. "Klar, wieso nicht?", fragte ich schulterzuckend und rieb meinen Daumen sachte an seiner Hüfte.

"Naja, wir kennen uns kaum...", überlegte er zweifelnd und hob eine Augenbraue in Misstrauen. "Wir haben uns geküsst.", erinnerte ich und er errötete leicht. "Na schön, aber nur wenn du mir alle Fragen beantwortest und ich freien Zugang zum Kühlschrank habe.", forderte er und grinsend griff ich seine ausgestreckte Hand.

"Abgemacht. Willkommen.", grinste ich und lachtr leise, während Niall offen lächelte.


Darkblue Ocean-Larry/ZianiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt