10.★

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"Jeon Jungkook!"

Taehyung sieht ihn gerade noch die Straße entlang laufen, in seinem dunklen Hoodie und der zerrissenen Jeans- Gott, er ist wirklich pures Boyfriend-Material.

Doch als er seinen Namen hört bleibt er plötzlich stehen und fährt mit erhobenen Augenbrauen zu ihm herum.

Es hat zwar ein paar Minuten gedauert bis Taehyung verarbeiten konnte, dass Jungkook ihm gerade wortwörtlich den Arsch gerettet hat, aber er ist direkt hinter Jungkook hergestürmt, sobald er den Club verlassen hat. Dabei hat er nicht daran gedacht, seine Jacke mitzunehmen und reibt sich nun die Arme in der plötzlichen Kälte, während er auf Jungkook zu geht und schließlich vor ihm stehen bleibt.

Taehyungs Atem verteilt sich schleierhaft in der kühlen Nachtluft und er sieht mit großen Augen zu ihm auf.

Das fahle Mondlicht fällt auf die dunklen Straßen und reflektiert sich in Jungkooks rundlichen Brillengläsern, sodass man seine Augen nicht richtig sehen kann.

"Was ist nur mit dir?!", irritiert schüttelt er seinen blonden Kopf, "Bist du nun der schüchterne Brillentyp oder schlägst du anderen Leuten gern in den Magen?"

Jungkook betrachtet ihn eindringlich. "Du solltest dich nicht so anfassen lassen."

Etwas an seinem Tonfall klingt beinahe bedrohlich, sodass Taehyung kaum merklich zurück zuckt. "Das ist also meine Schuld?", er verschränkt die Arme vor der Brust.

"Du bist Kim Taehyung.", antwortet Jungkook gedehnt, als würde das alles erklären, "Ich bin sicher, jeder in diesem Club hätte gern mit dir getanzt. Das heißt nicht, dass auch jeder ein Recht darauf hat, dich so anzugraben."

Taehyung studiert sorgfältig den Audruck in Jungkook's braunen Augen. "Einschließlich dir?"

Nun verändert sich etwas in Jungkook's kontrollierter Mimik- die kühle Strenge verwandelt sich in reine Verwirrung. "Was?"

Es kostet Taehyung sichtlich viel Kraft, sich das Grinsen zu unterdrücken. "Hättest du auch gern mit mir getanzt?"

Jungkook schüttelt nur mit dem Kopf. "Du hast echt Nerven.", damit wendet er sich wieder von ihm ab und läuft weiter die Straße hinab.

Das hat meine Frage noch nicht beantwortet.

Taehyung ist ihm direkt auf den Versen, als Jungkook ihm über die Schulter zu raunt: "Und hör auf, mir zu folgen!"

Unvermittelt bleibt Taehyung stehen und drückt schmollend die Unterlippe nach vorn. Schön, dann eben nicht. Warum ist es eigentlich so verdammt kalt?

Er reibt stark über seine schmalen Oberarme und dreht sich fröstelnd wieder um, wo ein paar dunkle Gestalten in seine Richtung kommen. Ihr lautes Lachen und Pfeifen hallt durch die nachtleeren Straßen, bevor einer von ihnen ruft:

"Hey, Barbie-Typ!"

Im selben Moment taucht Jungkook plötzlich wieder neben ihm auf und greift nach seiner Hand: "Na komm.", presst er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und zieht ihn eilig mit sich.

Bereitwillig lässt Taehyung sich von ihm führen und genießt die Wärme seiner Hand, wobei er schlagartig aufhört zu zittern. Ein paar Minuten darauf wagt er es sogar, sich leicht in den weichen Stoff von seinem Hoodie zu schmiegen, und Jungkook scheint keine Einwände zu haben.

Lächelnd sieht er hinauf in den Sternenhimmel. "Komisch, oder? Obwohl die Sterne so hell strahlen und es unglaublich viele von ihnen gibt, geben sie keine Wärme in der Nacht."

Jungkook wirft ihm einen prüfenden Blick zu, bevor er den Kopf ebenfalls in den Nacken legt um in den Nachthimmel zu blicken. "Sie sind auch nicht dafür da, um uns zu wärmen.", seine Stimme klingt wieder so sanft und träumerisch, dass Taehyung ihn nachdenklich von der Seite betrachtet. "Wozu dann?", fragt er gespannt.

𝐓𝐡𝐞 𝐁𝐚𝐫𝐛𝐢𝐞 𝐓𝐲𝐩𝐞 ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt