Kapitel 3

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"Wir sprachen gerade über die Ausnahme, die Tamura gemacht hat und wie schief es diesmal ging." sagte Akemi und Itome nickte zustimmend. "Was denn für ein Ausnahme?" fragte ich nach. "Weißt du..." sagte Kashima und Tamura seufzte, "...er lässt wie ich eigentlich keinen nach hinten, wenn du verstehst. Er ist eher ein 'Top'." "Ein Top?" versuchte ich nachzuvollziehen, was sie mir versuchten zu sagen. "Nur er fickt die Jungs, nicht andersherum." sagte nun Toono. "OOOOHHHH." Langsam verstand ich, was die Jungs meinten und ich schaute zu Tamura, der gerade versuchte sich von Yuri loszumachen.
"Bist du eigentlich eher Top oder lässt du auch an dich ran?" wollte Akemi wissen, um es direkt aufzuschreiben. "I-Ich...Also...Ich..." "Ist doch ganz klar, dass er sich auch von hinten nehmen lässt. Nicht wahr Jungfrau?" versuchte er mich Tamura zu ärgern.
"Also was ist denn nun schief gegangen bei Tamura?" lenkte ich wieder zum Hauptthema. "Ich hab den Kerl extra gesagt, dass ich ihn umbringe, wenn er in mir kommt." lies dieser wütend seine Füße auf dem Tisch fallen. "Also durfte ein Junge ausnahmsweise mal in dich? Und ist dabei gekommen?" Ich fing an zu kichern. Wie pervers es sich auch anhörte, war es irgendwie auch lustig, das ein so dominanter Typ Ausnahmen machte. "Was kann ich dafür, wenn er sich nicht unter Kontrolle hat und nicht früh genug ihn raus nimmt?" schaute er beschämt zu Seite. "Und was ist mit dem Jungen jetzt?" machte ich mir etwas Sorgen, das er mit dem Kopf im Klo noch irgendwo lag. "Nichts. Bloß mach ich garantiert keine Ausnahmen mehr." sagte Tamura und stand auf. "Ich geh auf mein Zimmer. Hab heute echt keinen Bock mehr." sagte er angepisst.
"Sag Emi-chan, in welchem Dorm befindet sich dein Zimmer?" "Ich bin im 3. Dorm Zimmer 133." sagte ich. Da die Schüler alle anscheinend reiche Eltern hatten, wurde die Schule auch zu einem Internat. Wer hatte auch schon Lust jeden Tag den Berg hoch zulaufen. "Cool, dann bist du auf dem gleichen wie Tamura und ich." sagte Toono.

Etwas später ging ich mit ihm und Itome los. Itome war ein sehr stiller Geselle und ich hatte glaube noch nie mehr als einen Satz von ihm gehört. Ich wusste das er den Präsident doch etwas mehr mochte und sie auch miteinander Sex hatten. Außerdem konnte ich in den Gesprächen heraushören das Akemi Frauen hasste. Sollte also jemals heraus kommen, das ich ein Mädchen bin, wäre er sicher nicht mehr so nett zu mir. Ob er mal schlechte Erfahrungen mit Mädchen gemacht hat und deshalb auch schwul geworden ist?
Mit tausend Gedanken legte ich mich ins Bett und schlief ein.

Früh am morgen klingelte mein Wecker. Früher als die aller anderen und das auch zu Recht. Nur früh war keiner in den Umkleiden für Sport, was heute meine erste Stunde war und außerdem wollte ich vorher noch duschen. Nachher konnte ich ja nicht. Das hätten alle sofort bemerkt. Schnell packte ich meine ganzen Sachen zusammen und ging duschen. "Endlich..." lies ich das heiße Wasser über meine Körper fließen und genoss es in allen Maßen. Eh die Jungs auftauchten, war ich fertig umgezogen und ging schon auf den Sportplatz, wo ich es mir auf einer Bank gemütlich machte. "Emi-chan? Was machts du denn schon so früh hier?" kam Kashima auf mich zu. "Ach ich genieße noch etwas das schöne Wetter, bevor der Unterricht beginnt." sagte ich, machte die Augen zu und legte meinen Kopf in meinen Nacken. "Du weißt aber, dass du den Beanie nicht zum Sport tragen kannst?" lachte er, "Du trägst ihn zwar immer, aber zum Sport ist das eher unpraktisch." Schnell fasste ich mir an den Kopf, bevor er sie mir noch weg nahm. Shit, er hatte recht. Ich stand auf und drehte mich zu ihm um. "Da hast du natürlich recht. Ich nehme sie auch dann ab. Ach...Da fällt mir ein das ich noch was dringendes erledigen muss."
Ich rannte in mein Zimmer und schaute in den Spiegel. Ich nahm meine Mütze ab und betrachtete mich von allen Seiten. "So würde sie es sofort heraus finden." sagte ich enttäuscht zu mir selbst. Ich hatte so lange gebraucht, bis sie endlich so lang geworden waren. Mittlerweile gingen mir meine braunen Haare fast bis zur Hüfte. Meinen weiblichen Körper konnte ich durch weite Klamotten und enge Sport-BHs immer ausgleichen, aber die Haare?
"Es tut mir Leid." sagte ich zu ihnen entschuldigend. Dann nahm ich sie alle in eine Hand und eine Schere in eine andere. Ich zögerte...

Mit einem Schnitt waren sie nur noch so kurz, dass sie etwas über meine Schultern reichten. Es tat mir im Herzen weh. Ich schaute auf die Uhr. Ein letzter Blick in den Spiegel, dann machte ich mir einen Zopf und steckte meine restlichen Haare unter eine Cap die ich noch hatte. Sehnsüchtig schaute ich meinen abgeschnittenen Haaren hinterher, aber es waren nur Haare, die wieder nachwachsen würden. Außerdem hatte ich sie extra etwas länger gelassen. Trotzdem war die Hälfte von ihnen weg.

Yui Tamura x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt