Ich hatte mich nach einiger Zeit wieder eingekriegt, hing meine Jacke auf und machte mich ans Kochen.
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Ich wollte schon zur Tür hinaus, als ich noch einen letzten Blick in den Spiegel warf und mir die bläulichen Flecken an meinem Handgelenk auffielen. Kurzerhand zog ich meinen Strickpullover noch etwas weiter runter, um mich anschließend auf den Weg zu begeben.
Nach dem, was gestern abging beschloss ich Taehyung lieber nicht anzusprechen und ohne eine Verabschiedung abzuhauen. Im Unternehmen angekommen stiegen Park Jimin zur selben Zeit in den Aufzug und verbrachten somit etwas Zeit gemeinsam.
"Ist alles in Ordnung bei Ihnen?", wollte er wissen, nachdem ich den Knopf betätigt hatte wobei mein Ärmel ein Stück hochrutschte und meine verfärbten Handgelenke zum Vorschein brachte. Hektisch richtete ich ihn wieder und entgegnete ein:"Ja, alles Bestens."
"Und Sie müssen mich nicht siezen", lenkte ich ab. "Du mich auch nicht, nenn mich einfach Jimin", reichte er mir seine Hand, die ich mit einem "Hyeji" annahm. "Ich weiß", grinste er. Genau in dieser Sekunde öffnete sich die Tür und er stieg aus.
"Woher?", lief ich ihm wie ein Hund seinem Herrchen nach, bekam aber keine Antwort und da trennten sich unsere Wege auch schon.
Grübelnd hockte ich die ganze Zeit vor meinem PC und konnte mich nur noch so semi auf die Unterlagen, die ich durchschauen musste konzentrieren. Es war nicht so ungewöhnlich, dass er es wusste, denken ich. Immerhin war sein Vater hier der Inhaber.
Mittags, gingen alle außer mir zum Essen in die Cafeteria. Weil ich mich kau auf die Arbeit fokussieren konnte musste ich sitzen bleiben, um voranzukommen. Noch einmal zu spät nach Hause kommen konnte ich mir nicht leisten.
"Da ist wohl jemand übermotiviert", hörte ich jemanden hinter mir grinsen, der sich anschließend eine Stuhl schnappte und zu mir setzte. "Eher im Gegenteil", seufzte ich, woraufhin Jimin mich mit gerunzelter Stirn ansah.
"Gibt mein Vater dir zu viel Arbeit? Soll ich mit ihm reden?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, das ist es nicht."
Ich hätte ihm ja schlecht erklären können, dass ich die ganze Zeit nur an ihn und meinen Freund beziehungsweise daran dachte, was er bei einer Verspätung mit mir anstellen würde, obwohl, anscheinend konnte ich es doch. Zumindest halbwegs.
"Was ist es dann?", bohrte er nach. "Nichts, ich muss einfach schnell fertig werden", erwiderte ich. Direkt hakte er wieder nach. "Ich darf nicht zu spät nach Hause kommen, sonst bekomme ich Ärger."
"Von deinem Freund?" Gesenkten Kopfes nickte ich zögernd. Hätte ich es möglicherweise lieber abstreiten sollen?
Seine Hände kamen mir näher und schoben mein Oberteil achtsam am Arm hoch. "War er das?", fragte er sanft, aber ich glaube er kannte die Antwort und deswegen wusste er auch, dass ich log, als ich es verneinte.
"Wenn du mich fragst solltest du dich von ihm trennen. Er scheint dich nicht gut zu behandeln und erst recht tut er dir nicht gut", ließ er von meinem Pullover ab. Wiederwillig antwortete ich:"N-nein, du kennst ihn nicht. Sag sowas nicht." Taehyung hatte auch eine liebevollen Seite, die nur nicht so oft zum Vorschein kam. Außerdem würde er niemals zu lassen, dass ich Schluss mache.
"Ich habe ihn doch neulich erlebt", erinnerte er mich an unsere erste und schließlich auch seine erste Begegnung mit meinem Freund. "Bleib nicht bei ihm nur weil du Angst hast."
"Das habe ich nicht", erklärte ich ihm, tischte ihn somit eine weitere Lüge auf, was mir leid tat, aber ich könnte es doch nicht zu geben. Nicht vor ihm. "Er ist und war nicht immer so, aber das geht dich sowieso nichts an, also halt dich bitte daraus."
"Bitte, denk drüber nach, Hyeji. Und falls du doch Angst vor ihm haben solltest helfe ich dir", er nahm sich einen Zettel sowie Kugelschreiber von meinem Tisch um seine Nummer zu notieren. "Ruf mich an, wenn er irgendwas macht. Ich wohne nicht weit weg." Perplex lies er mich einfach zurück.
Ernsthaft meine Adresse? Gab es irgendetwas das er nicht über mich wusste?
*
"Hyeji!", riss Taehyung mich aus meinen Gedanken. "Hm?", sah ich zu ihm auf. "Du sollst mir die Chips geben", klärte er mich gereizt auf. Wie oft hatte er mich schon darum gebeten, dass er so hitzig wurde? "Hyeji", sagte er ein weiteres Mal noch viel wütender.
"T-tut mir leid", reichte ich ihm die Packung, die er sich genervt unter den Nagel riss und verputzte. Nachdenklich beobachtete ich ihn dabei während ich über Jimins Worte nachdachte. Dafür kassierte ich einen leichten 'Schlag'. Ich wendete den Blick von ihm ab auf den Fernseher.
Jimin hatte recht, gut behandelte er mich nicht, aber wahrscheinlich nur weil ich ihm immer auf die Nerven gehe. Er liebte mich. Ich war mir sicher. Nur konnte er es einfach nicht so zeigen.
"Liebst du mich?", platzte es plötzlich aus mir heraus und er hörte einen Moment auf zu kauen. Dann schmatzte er weiter und ließ meine Frage somit unbeantwortet, was mir Antwort genug war. Vielleicht hatte ich mich ja doch getäuscht.
Verletz stand ich auf und machte mich bettfertig. Es fühlte sich wie ein starker Tritt in die Magengrube an. Ich hätte in Tränen ausbrechen können. Auf einmal fühlte ich mich so unwohl. Taehyung krabbelte ins Bett, weswegen ich so tat, als würde ich bereits schlafen, was kurz darauf auch der Fall war.
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𝐓𝐎𝐗𝐈𝐂 || p.jm/k.th ff ✔
FanfictionSie lebte in einer toxischen Beziehung mit ihrem Freund Kim Taehyung, als sie Park Jimin kennenlernte. Er tat alles um sie daraus zu holen. ¶ //𝘐𝘤𝘩 𝘮ö𝘤𝘩𝘵𝘦 𝘯𝘪𝘦𝘮𝘢𝘯𝘥𝘦𝘯 𝘴𝘤𝘩𝘭𝘦𝘤𝘩𝘵 𝘥𝘢𝘳𝘴𝘵𝘦𝘭𝘭𝘦𝘯. 𝘌𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘯𝘶𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘦...