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Zweifelhaft wendete ich meinen Blick wieder auf die Skyline. Hoffentlich stimmte, was er da sagte. Hoffentlich war ich nun endlich ich selbst.

-

Einige Tage später

Ich dachte viel über Jimins Worte nach. War ich wirklich ich selbst? Ich hatte nicht wirklich den Eindruck mich gefunden zu haben. Ich fühlte mich noch genauso verloren wir vor einigen Monaten. Kein Stück hatte ich mich verändert. Dieses Bild hatte ich zu mindest.

"Hyeji", riss Jimin mich aus meinen Gedanken. Was war los? Ist ihm etwas passiert? Sofort flitzte ich die Treppe hinunter. "Was ist los?", fragte ich völlig außer Atem. "Ich wollte nur fragen, ob du Lust hast den Whirlpool auszuprobieren. Ich habe ihn noch nie benutzt."

"Deswegen hast du mir so einen Schrecken eingejagt!?", fragte ich ein wenig empört. Gott sei Dank ging es ihm ja gut. "Egal", machte ich eine abwertende Handbewegung. "Ich würde ihn gerne ausprobieren." Er strahlte und sprang augenblicklich vom Sofa auf.

"Cool, dann mach dich schonmal fertig, ich lasse das Wasser einlaufen", hüpfte er fröhlich davon, weswegen ich nicht anders konnte als zu lächeln. In meinen Bikini gewechselt tapste ich glücklich hoch auf die Dachterrasse, wo er mich bereits in dem kleinen Becken sitzend erwartete.

"Da bist du ja endlich", rutschte er ein Stück zur Seite, sodass ich neben ihm platznehmen konnte. "Ich musste noch meine Haare zusammen binden", verteidigte ich mich, was ihn nur noch mehr amüsierte. "Na klar", sagte er sarkastisch, wofür er einen Spritzer Wasser ins Gesicht bekam.

"Yah!", rieb er sich die Augen und wir beiden brachen in Gelächter aus. Als wir uns wieder gefangen haben meinte er:"Das steht dir wirklich gut." Schüchtern sah ich an ihm vorbei. Mein Lachen war mir eigentlich eher peinlich. Es hatte mir nie wirklich gefallen.

"Ich habe übrigens mit unseren Securityleuten geredet", wechselte er angenehmerweise das Thema, sodass ich ihn wieder ansehen konnte. "Wir können nächste Woche wieder zurück ins Büro. Alle wissen dort jetzt wie er aussieht. Es ist unmöglich für ihn darein zu kommen."

Ich bedankte mich von ganzem Herzen bei ihm. Wäre er nicht gewesen, würde ich dort immer noch festsitzen. "Nichts zu danken."
"Nein, im Ernst. Wärst du ni-", er legte seinen Finger auf meine Lippen. "Scht, denk nicht darüber nach."

Obwohl wir zusammen schliefen war sein Gesicht mir unnormal nah, aber ich bewegte mich keinen Zentimeter weg und er genau so wenig. Wir beide blickten uns nur in die Augen und im nächsten Moment trafen sich unsere Lippen.

Leidenschaftlich fingen unsere Zungen nach einer Weile an miteinander zu spielen. Um mich zu pinnen legte er seine Hand hinter meinen Kopf. Es fühlte sich so an, als würde er mir noch näher kommen.

Verdammt, was ging hier gerade ab? Und warum stoppte ich es nicht?

Grinsend löste er sich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder von mir. Ich war sprachlos. Was hätte ich auch sagen sollen? Seine Mundwinkel senkten sich langsam. "Alles in Ordnung?" Ich nickte. Es war lediglich überfordernt.

"Okay, gut", war sein Lächeln wieder da. Irgendwie schien er erleichtert. Womöglich täuschte mich momentan aber auch einfach nur alles. Das konnte doch nicht echt geschehen sein. Panik stieg in mir auf. Was wenn Taehyung davon erfährt!?

Er würde nicht nur Jimin sondern auch mir den Kopf abreißen. Es war falsch ihn zu küssen. Es war zu früh sich jetzt schon auf jemanden einzulassen, obwohl ich mich doch eigentlich schon viel früher auf Jimin eingelassen hatte.

"Hey", holte seine sachte Stimme mich in die Realität zurück. Ich blickte abermals in diese Augen. Die, die noch nie daran gescheitert waren mich zu beruhigen. So auch dieses Mal. "Es ist okay", besänftigte er mich.

Ungläubig und verzweifelt senkte ich den Blick. "Sieh mich an", hob er mein Kinn allerdings wieder. "Du hast dich mehrmals gegen ihn entschieden. Nur aus Angst solltest du das nicht tun", redete er mir ein.

Ganz aus der Luft gegriffen konnte das nicht sein. Nur weil ich mich fürchtete sollte ich meine Gefühle nicht unterdrücken, auch wenn mir nicht einmal bewusste war, dass solche in mir steckten. Etwas muss da dran sein, sonst hätte ich das eben nicht zu gelassen.

Ich wollte nur nicht nochmal den selben Fehler begehen. Was wenn es wie mit Taehyung ist? Anfangs sieht alles perfekt aus, aber mit den Jahren wird es immer schlimmer. Was wenn Jimin dann plötzlich nicht mehr der warmherzige und verständnisvolle ist?

"Hör darauf, was dein Herz dir sagt", meinte er. Wie sollte ich herausfinden was mein Herz sagte? Es einfach probieren? Das wäre egoistisch, sollte ich mich täuschen könnte ich Jimin damit ziemlich verletzten. Das wollte ich nicht. Taehyung reichte schon.

"Ich weiß nicht was es sagt", murmelte ich hilflos. "Ist okay, du wirst es herausfinden", zog er mich an sich und gab mir einen Kuss auf den Kopf.

𝐓𝐎𝐗𝐈𝐂 || p.jm/k.th ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt