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"Hyeji! Ich will schlafen", meckerte Taehyung aus dem Schlafzimmer. Um leiser zu sein presste ich meine Lippen zusammen und vergrub mein Gesicht in den schmerzenden Händen. Die ganze Nacht lang blieb ich dort und schlief auch auf dem kalten Boden ein.

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Als ich mich am nächsten Morgen schon um halb sechs dort fand, nahm ich erstmal eine Dusche um mich zu entspannen. "Alles wird gut", redete ich mir die ganze Zeit ein. "Er wird sich beruhigen."

Frisch geduscht schlüpfte ich zu Taehyung unter die Bettdecke. Vielleicht konnte ich ihn so irgendwie besänftigen. Zögernd schmiegte ich mich an seinen warmen Körper in der Hoffnung er wäre nicht mehr sauer.

Er schlummerte noch und bekam erst nichts mit, sobald er jedoch erwachte und realisierte was passierte drückte er mich weg. Verletzt wollte ich das Zimmer verlassen da brummte er:"Wo willst du hin?" Ich hielt in der Bewegung inne und murmelte ein "Nirgendwo".

Kraftlos schlenderte ich weiter ins Wohnzimmer, wo ich mich auf der Couch niederließ. Ich hatte keine Ausdauer mehr dafür. Wie lange konnte ich noch so weitermachen bis ich zusammenbreche?

Jimins Worte kamen mir wieder in den Sinn, er wollte mir helfen. Prompt schob ich den Geistesblitz beiseite. Ich hatte das doch schon, er konnte mir in dieser Angelegenheit nicht helfen. Ich sah keinen Weg, falls überhaupt einer existierte.

Wie sollte ich von Taehyung loskommen? Egal was ist tat, egal wo ich hingehen würde, er hätte es gewusst. Wie waren wir nur an diesen Punkt gelangt? Nicht immer war er so.

Es war, als hätte er den Teufel getroffen und ihm seine Hand gereicht. Bei ihm handelte es sich nicht mehr um den, den ich mal kannte, aber ich war mir sicher, dass dieser kleine Junge noch immer in ihm steckte. Irgendwo, tief in ihm. Möglicherweise brauchte es einfach einen Auslöser um ihn wieder zu erwecken.

Ich habe nicht die Zeit um es herauszufinden. Mein Leben zerbrach bereits in viele kleine Stücke, die ich nicht mehr zusammenkleben konnte. Wenn irgendwann mal zurücksehe werde ich es bereuen mich jemals auf ihn eingelassen zu haben.

Immer wieder hatte ich versucht es - ihn mir gut zu reden, aber es ist nun vorbei. Ich sah ein, dass es nicht nur eine Phase war. Kim Taehyung war nicht mehr Kim Taehyung und er wird auch nicht mehr zurückkommen.

Wie sollte ich es anstellen? Wie konnte ich die Leine an der er mich so fest hielt trennen? Wie konnte ich so schnell laufen, dass er mich nicht fangen würde? Wie konnte ich ohne jede Spur verschwinden?

"Machst du essen?", riss genau dieser mich auch meinen Gedanken. Perplex starrte ich ihn an, verschwand dann sofort in den Küche, als mein Blick auf den Wäschehaufen und eine bestimmte Jacke viel.

Ich schnipselte gerade das Gemüse und schmiedete Pläne, als Taehyung wütend zu mir stampfte. "Was ist das!?", scharf hielt er einen kleinen Zettel in die Luft. Ich kniff die Augen zusammen um ihn besser zu erkennen da realisierte ich, dass es Jimins Nummer war.

Wo hatte er ihn gefunden? Er war doch in meiner Ta- Hatte er etwa meine Sachen durchwühlt?

"Dann schreibe ich die Nummer eben an", beschloss er kurzerhand und holte sein Handy heraus. "N-nein, warte", huschte ich zu ihm rüber.

"Das war nur so ein komischer Typ aus dem Supermarkt", nahm ich ihm langsam das Papierstück aus der Hand um sein Vertrauen zu gewinnen und schmiss es dann zerrissen in den Mülleimer. Verwirrt musterte er mich, glaubte es mir aber schon bald.

Schweigend, aber mit einem vielsagendem finsteren Blick ließ er mich wieder alleine. Erleichtert atmete ich aus und machte mich wieder ans Gemüse.

Meine Gedanken kreisten allerdings immer noch um den kleinen nun zerrissenen Zettel. Was wenn er mir doch helfen konnte? Er schien sich relativ sicher dabei gewesen zu sein. Ich musste zurück in die Firma und mit ihm reden.

"Taehyung", fing ich unschuldig klingend an. "Kannst du das mit der Arbeit nicht nochmal überdenken?" Seine Laune ging wieder in den Keller.

"Bitte, es hat mir wirklich dort gefallen und ich werde mich auch von Ji-", er funkte rein:"Sprich seinen Namen nie wieder aus!" So hatte er mich noch nie angebrüllt.

Ich nahm all meinen Mut zusammen und versuchte es auf eine Art und Weise, die ich noch nie zuvor gewagt hatte. "Es ist mir egal was du sagst! Ich mache immer was du willst und dieses eine Mal werde ich dir nicht gehorchen! Du kannst mir nicht alles verbieten. Er kochte vor Wut. Seine Hände knallte er auf die Tischplatte und stand auf ohne den Blick von mir zu richten.

𝐓𝐎𝐗𝐈𝐂 || p.jm/k.th ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt