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"Nein, mach das jetzt", war es ihm jetzt doch nicht mehr so recht. "Was ist? Du wolltest doch fahren, also fahren wir jetzt auch", stand ich auf und stampfte zum Ausgang. "Hyeji, was ist los?", holte er mein Tempo auf. "Alles bestens."

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Die gesamte Autofahrt über schwiegen wir uns an. Angekommen verdrückte ich mich sofort in mein Zimmer. Ich knallte die Tür zu und sperrte sie dann ab. Ich wollte ihn nicht mehr sehen. Schon bald begann ich es jedoch zu bereuen und verfiel den Tränen.

Jimin der anscheinend vor meiner Tür hockte überhörte mein Schluchzen selbstverständlich nicht einfach. "Hyeji, was ist los? Bitte mach auf", klopfte er an der Tür.

Es erinnerte mich an die Situation im Ferienhaus, wo ich mich im Badezimmer eingeschlossen hatte. Nachdem ich ihn damals reingelassen hatte ging es mir besser. Aber dieses Mal würde es nicht sein. Es war eine komplett andere Situation.

Ich wollte nicht mit ihm streiten und jetzt habe ich alles zerstört. Womöglich lag es gar nicht an Taehyung, dass unsere Beziehung in die Brüche ging sondern an mir. Möglicherweise würde es auch jetzt meine Schuld sein.

Aber ich wollte nicht, dass das zwischen mir und Jimin vorbei ist. Wir liebten uns doch. Und ich verhielt mich wie eine Idiotin. Schulgefühle überkamen und ich wurde schwach.

Langsam erhob ich mich aus dem Bett und entsperrte die Tür nach kurzem Zögern. "Hyeji", öffnete er sich direkt und trat ein. "Tut mir leid, dass ich so eine schlechte Freundin bin", vergrub ich mein Gesicht in seinem Oberteil.

"Hey, nein", sagte er sanft und schlang seine Arme um mich. "Du bist keine schlechte Freundin", stellte er klar. "Mir tut es leid, dass ich vorhin so ein Arschloch war. Ich hätte dich einfach machen sollen." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, du hattest recht. Ich habe noch genug Zeit dafür."

Er nahm mein Gesicht in meine Hände und strich mir mit seinem Daumen die Tränen von den Wangen. "Es ist wirklich in Ordnung wenn du noch nicht soweit bist und lieber noch etwas zu Hause bleibst." Nochmals schüttelte ich den Kopf. Die Leute da haben mich jetzt ja schon so seltsam angeschaut.

Er wich meine Blick aus, hielt meinen Kopf immer noch. Ich glaube, ihm wäre es lieber würde ich nicht dort hingehen, aber wollte mir nichts vorschreiben geschweige denn verbieten. "Aber was ist denn passiert? Heute morgen war doch noch alles gut."

Wieder musste ich an Nayeon und ihre Worte denken. Er würde - was auch immer es sein mag - sowieso erfahren. Es zu verschweigen wäre nutzlos, allerdings wollte ich sie auch nicht in Schwierigkeiten bringen. "Hyeji, bitte rede."

Traurig blickte ich auf in seine ebenfalls glasigen Augen. So konnte ich ihn nicht ansehen und wendete mich von ihm ab. "Was habe ich falsch gemacht?", wollte ich wissen, ob er vielleicht eine Idee hatte. "Hyeji, wovon redest du? Du hast nichts falsch gemacht. Wer sagt das?"

Ich setzte mich auf die Bettkante. "Da ist jemand-", fing ich an. "-dieser jemand, behauptet ich hätte etwas falsch gemacht und will es jetzt dir und-", ich stoppte, um es zu verkraften. "-Taehyung sagen." Ich schluckte. "Sie sagt, dass du dich von mir trennen wirst."

Sofort kam er zu mir rüber. "Nein, Hyeji", hockte er sich vor mich damit ich ihn sehen konnte. Seine Hände lagen auf meinen Oberschenkeln und er redete weiter:"Das wird nicht passieren. Ich werde immer bei dir bleiben... Egal was diese Person zu sagen hat."

Eine Träne aus meinem Augenwinkel tropfte auf seinen Handrücken. "Hey", legte sich seine Hand wieder an meine Wange und strich drüber. "Du musst dir deswegen keine Sorgen machen", versicherte er mir. "Und was Taehyung angeht-", er wartete bis ich ihn ansah.

"-das mit euch ist vorbei. Ich passe jetzt auf dich auf und klar, ihm wird das nicht gefallen, aber er muss wohl damit klarkommen, weil ich dich nicht loslassen werde", zum Ende hin lächelte er leicht, was ich noch leichter erwiderte.

"Okay, und jetzt lass uns endlich schlafen." Er gab mir noch einen Kuss und krabbelte zu mir ins Bett. Sein Vortrag half mir irgendwie. Ich hatte nichts mehr zu befürchten. Es spielte keine Rolle was Nayeon zu erzählen hatte, Jimin würde mich nicht verlassen und beschützte mich vor Taehyung. Sie konnte mir nichts mehr.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf konnte ich mich meiner Arbeitskollegin das Wasser eichen und ließ mich nicht mehr einschüchtern oder verunsichern. "Weißt du was Nayeon? Es ist mir egal, was zu über mich erzählen willst. Los, renn zu ihnen und sag es ihnen", teilte ich ihr mit.

"Tz. Du wirst schon sehen." Fassungslos marschierte sie davon. Ich konnte ihr nur selbstsicher hinterher sehen. Im Prinzip sollte es mir schnuppe sein, aber irgendwie interessierte mich schon, welche so schlimme Information über mich sie hatte.

𝐓𝐎𝐗𝐈𝐂 || p.jm/k.th ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt