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Ich nahm all meinen Mut zusammen und versuchte es auf eine Art und Weise, die ich noch nie zuvor gewagt hatte. "Es ist mir egal was du sagst! Ich mache immer was du willst und dieses eine Mal werde ich dir nicht gehorchen! Du kannst mir nicht alles verbieten. Er kochte vor Wut. Seine Hände knallte er auf die Tischplatte und stand auf ohne den Blick von mir zu richten.

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Höllische Angst breitete sich in mir aus. Er ging um den Tisch herum und packte mich am Saumen um mich hochzuziehen. Dann drückte er mich gegen die Wand, kam meinem Gesicht viel zu nahe.

"Du solltest dir die Energie lieber für andere Sachen sparen, Schätzchen. Du wirst nicht wieder dort hingehen!", fletschte er die Zähne, doch ich wollte hartnäckig bleiben. Mit aller Kraft presste ich ihn von mir weg.

"Ich weiß nicht was mit dir los ist, aber solange du so bist will ich nichts mit dir zu tun habe! Ich hoffe für deine nächste Freundin, dass sie wieder den alten Taehyung bekommt", ich wollte gehen, aber er riss mich zurück wieder gegen die harte Wand.

Er drückte immer stärker, sodass es wirklich anfing wehzutun. "Taehyung, lass los, du tust mir weh", sah ich hilflos in seinen Augen hin und er. Keine Spur von Mitgefühl. "Ich werde dich niemals loslassen", mit diesen Worten schubste er mich schließlich aufs Sofa.

Beängstigt und so unter Schock, dass ich mich nicht rühren und nur beobachten wie er sein T-Shirt über den Kopf zog konnte. Darauffolgend spürte ich seine Finger unter dem meinen. Alles zog sich in mir zusammen.

Tränen verließen meine Augenwinkel. Ich schloss einfach die Augen und wollte es über mich ergehen lassen, als es plötzlich sturmklingelte. Anfangs ließ er sich nicht stören, doch dann zog er sich genervt wieder das Shirt über den Kopf.

"Du bleibst hier", sagte er und ging zur Tür. Ich vernahm die Stimme unserer Nachbarin, die anscheinend irgendwelche Schreie gehört haben wolle. "Keine Sorge, Hyeji sind nur die Teller runtergefallen."

Die ältere Dame verwickelte ihn in ein Gespräch. Ich fürchtete mich so sehr, aber nahm all meinen Mut zusammen. Ich empfand es als meine letzte Chance. Schnell zog ich mir meine Kleidung über, tapste ins Schlafzimmer, durch dessen Fenster ich in die Freiheit gelangte.

Ich rannte die Straße entlang. Mein Herz pumpte unnormal schnell Blut durch meinen Körper, meine Atmung war ebenfalls beschleunigt und ich lief einfach nur weiter, als ob der Teufel hinter mir her wäre. Irgendwie endete ich völlig erschöpft in der Firma.

Alle meine Kollegen glotzen mich verdutzt an. Erst jetzt realisierte ich es. Wieso war ich hierher gekommen? Ich wollte gerade wieder kehrt machen, als Jimin meinen Namen rief:"Cho Hyeji, sofort in mein Büro!"

Vollkommen überfordert drehte ich mich um und erblickte diese besonderen Augen. Sie waren besorgt spielten aber einen ernsten Blick auf. Wie festgewachsen stand ich da herum.

*

"Jimin, bitte, ich muss weg von hier", flehte ich ihn an. "Hier wird er als erstes nach mir suchen." Total eingeschüchtert saß ich da mit den Beinen an den Körper gezogen auf seinem kleinen Bürosofa.

"Du musst mir erst sagen was passiert ist." Die Tränen brannten hinter meinen Lidern, als ich zurück dachte. Ich schüttelte den Kopf. "Bitte, du hast versprochen mir zu helfen."

"Also gut, du willst weg von hier?" Heftig nickte ich. Er wendete sich seinem Laptop zu, tippte und klickte etwas und dann würdigte er mir wieder eines Blickes.

Er wollte schon etwas sagen da musterte er mich und entschied um. "Zieh das an", er warf mir Kleidung zu und drehte mir den Rücken zu. Zaghaft wechselte ich die Kleidung und räusperte mich als ich fertig war.

Zufrieden betrachtete er mich von Kopf bis Fuß, reichte mir dann seine Hand. Es kam mir wie so ein bedeutender Moment in diesen ganzen Filmen vor, weswegen ich nochmal gründlich überlegte. Viel Zeit hatte ich, jedoch nicht und nahm sie einfach.

Er führte mich zum Hinterausgang, wo ein schwarzer Wagen mit verdunkelten Scheiben stand. Zögernd stieg ich ein und er setzte sich umgehend in Bewegung.

"Wo fahren wir hin?", fragte ich, erhielt allerdings keine eindeutige Antwort sondern nur ein:"An einen Ort, an dem er dich nicht finden wird."

"Du siehst müde aus. Versuch etwas zu schlafen, das wird eine etwas längere Fahrt", meinte er, doch ich wollte nicht. Ich zu ängstlich. "Hey, du vertraust mir doch, oder?", nahm er meine Hände und ich schaute wieder direkt in diese Augen.

Bei diesen so warmen Augen konnte ich nicht anders als zu nicken. "Gut, dann schlaf jetzt. Ich passe auf dich auf. Du brauchst dir keine Sorgen machen." Wieder nickte ich nur, weil ich kein Wort rausbrachte.

"Gut", nickte er den Kopf und zog mich zu sich, sodass ich gegen ihn gelehnt, in seinen Armen einschlief. So friedlich hatte ich eine Weile nicht mehr geschlafen und nach der langen Nacht gestern sowie dem Stress tat es mir gut.

𝐓𝐎𝐗𝐈𝐂 || p.jm/k.th ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt