11 | Stört dich das eigentlich?

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Ellamara
Zwei Wochen später war es dann doch so weit. Die ganze Gruppe hatte sich erst mal an einer Tankstelle getroffen.

„Dann wär das ja geklärt. Sophie, Ella und ich fahren mit Volkan. Ihr fahrt zusammen und ihr?", sagte Sasan nach dem wir mindestens eine Viertelstunde geklärt hatten wer mit wem fährt.

Volkan hatte sich aus der Diskussion bereits zurück gezogen und sich eine Kippe angezündet. Ich beobachtete ihn dabei, wie er sie immer wieder abklopfte und in regelmäßigen abständen zu seinen Lippen führte.

Wenig später hatte er aufgeraucht und kam wieder zurück. Sein Blick zuckte zu mir woraufhin ich schnell weg sah und hoffte, dass er meinen starrenden Blick nicht bemerkt hatte. „Haben wir's dann?", fragte er sobald er wieder in Hörweite war. „Ja, wir können.", antwortete Mustafa.

Ein paar Minuten später lenkte Volkan den Wagen auf die Straße. Sasan hatte drauf bestanden dass ich vorne saß. Was sich allerdings schnell als eine nicht so gute Idee herausstellte denn schon auf dem Weg zur Autobahn konnte ich meinen Blick kaum von Volkan lösen. Plötzlich sah er zu mir während seine Lippen sich zu einem kleinen Lächeln verzogen was ich automatisch erwiderte.

„Welches Auto gehört jetzt eigentlich dir?", fragte ihn schließlich und sah mich um. „Der Mercedes vom letzten mal.", „Und wem gehört das?", fragte ich interessiert. „Der gehört meinem Bruder. Hab ihn gefragt ob ich mir den leihen kann weil hier mehr Leute reinpassen.", dass Volkan einen Bruder hatte war mir neu. „Mir gefällt der andere mehr.", sagte ich schulterzuckend. „Ach ja?", auf seine Lippen schlich sich wieder dieses wunderschöne Lächeln. „Ja ich mag diese Retro Autos mehr als diese...Was ist das überhaupt für eins?", „Das ist eine G63 amg, Ellamara.", lachte Volkan. „Wie auch immer. Ich wusste gar nicht dass du einen Bruder hast?", „Hab sogar eine Schwester, hast du Geschwister?", fragte er diesmal mich. „Nein, ich bin Einzelkind. Ich wollte immer einen großen Bruder haben aber ist irgendwie doch nur bei einem Hund geblieben.", seufzte ich. „Glaub mir, dass ist fast das selbe.", antwortete Volkan, was mich zum lachen brachte.

„Leute ich hab Hunger.", quengelte Sophie nach gerade mal weiteren 10 Minuten fahrt nach vorne. „Wir sind gerade mal aus Mannheim raus.", sprach Volkan sozusagen meine Gedanken aus. „Die hat immer hunger.", antwortete ich für Sophie. „Wir haben noch vier stunden Fahrt vor uns also lasst uns noch ein bisschen fahren und dann können wir bei einem Mc's anhalten, oder so.", meldete Sasan sich ebenfalls hinter Volkan. „Volkan kann ich mich verbinden?", fragte Sasan woraufhin er nickte. Wenig später fingen ein paar Songs an das Auto mit Rhythmus zu füllen.

Eine Stunde später nahmen wir samt unseres Essens in einem Mc's platz. Sophie biss glücklich in einen Bürger während ich sie lachend beobachtete. „Ich bin gleich wieder da.", verkündete ich und lief in Richtung der Toiletten.

„Hast du gesehen wer hier ist?", fragte ein Mädchen, während ich mir die Hände wusch, das Mädchen neben sich. „Meins du Apache?", fragte diese. „Ja, denkst du wir können ihn nach einem Bild fragen?", die andere nickte aufgeregt. Ich zwang mich den beiden nicht mehr zuzuhören und trocknete mir die Hände an den Papiertüchern ab woraufhin ich schnellstmöglich die Toilette verließ.

Ich setzte mich wieder zu den anderen und fing an meine Pommes zu essen. „Ich glaube du wurdest erkannt.", sagte ich zu Volkan der mir gegenüber saß und schaute dabei an ihm vorbei zu den Mädchen die gerade die Toilette verließen und direkt auf uns zusteuerten. „Hi, können wir vielleicht ein Foto mit dir machen?", fragten die beiden auch schon als sie an unserem Tisch ankamen. „Na klar.", sagte Volkan Freundlich und quetschte sich aus der Bank.

Eines der Mädchen sah zu mir. „Kannst du vielleicht ein Foto machen?", fragte sie mich, woraufhin ich meine Finger an der Serviette abputzte. „Klar.", ich stand ebenfalls auf und nahm ihr das Handy ab. Die drei Positionierten sich. Volkan stand zwischen den beiden und hatte jeweils einen Arm locker um ihre Schultern gelegt. Ich musterte ihn durch das Handy. Er sah mit seiner Adidas Jogginghose und seinem schwarzen T-Shirt welches er in die Hose gesteckt hatte extrem attraktiv aus, was meine Mundwinkel zum zucken brachte. Auch auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln. Ich machte ungefähr drei Bilder als ich das Handy auch schon wieder abgab. „Die sind richtig gut, danke.", nickend ließ ich mich wieder neben Sophie fallen. „Danke. Schönen Tag noch.", verabschiedeten sich die beiden von Volkan. „Euch auch.", sagte dieser und hob kurz die Hand woraufhin er sich wieder neben Sasan nieder lies.

„Stört dich das eigentlich?", fragte Sophie an Volkan gewandt. „Solange sie nicht aufdringlich sind nicht. Man gewöhnt sich daran.", antwortete er ihr. „Die waren wirklich nett.", gab ich meine Meinung dazu. „Warte ab bist du die Groupies kennenlernst.", gab Sasan lachend dazu. „Groupies?", fragte ich weil ich noch nie etwas von dem Wort gehört hatte. „Aufdringliche Fans. Mir wurde zum Beispiel schon Sex geboten, nur damit ich ein Mädchen mit in den Backstage lasse.", überrascht zog ich die Augenbrauen hoch. „Jetzt im ernst?", fragte ich noch mal nach. „Ja aber keine Sorge Volkan hat jede abgelehnt.", antwortete Sasan wieder woraufhin Volkan ihn gegen die Schulter Boxte. Ich lachte und steckte mir einen Nugget in den Mund. Dennoch dachte ich über Sasans Worte nach. Mir war Volkans Berühmtheitsgrad vielleicht doch nicht ganz so bewusst gewesen. Würde so vielleicht unsere gemeinsame Zukunft aussehen? Ich mache Bilder von Volkan mit seinen Fans im Arm. Ich schob die Gedanken beiseite nahm mir aber vor später noch mal mit Sophie darüber zu Reden.

Wir aßen auf aber blieben noch ein wenig Sitzen.
Sasan erzählte Geschichten von dubiosen Auftritten und Anfragen von Volkan, was Sophie und mich immer mal wieder zum Lachen brachte. Ich bemerkte wie Volkan immer wieder zu mir sah wenn ich lachte und auch er fing irgendwann von Nachrichten oder Privaten Anfragen zu erzählen.

Irgendwann gingen wir dann zurück zum Wagen und fuhren weiter denn es lagen immer noch drei Stunden fahrt vor uns. Zwischendurch schloss ich mal meine Augen und lehnte meiner Kopf an die Scheibe, schlief dann für ein paar Minuten ein. Während Volkan Tapfer durch fuhr.

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