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Ellamara
Als ich aufwachte schien der Mond noch hell durch die riesigen Fenster. Ich drehte mich um und sah Volkans Silhouette, nur vom Mondlicht angestrahlt, neben mir.

Da ich fror kuschelte ich mich bedacht, ihn nicht zu wecken, an ihn heran.

Das Ganze funktionierte nur nicht so leicht, blinzelnd öffnete er seine Augen. „Wieso bist du wach?", nuschelte er und schloss sie daraufhin auch direkt wieder. „Mir ist kalt.", seine Lippen verzogen sich zu einem schmunzeln auf ehe er seine Decke anhob damit ich mit darunter krabbeln konnte. Danach schloss er seinen arm um mich und zog mich an ihn heran. Augenblicklich wurde mein Rücken durch Volkan's Körperwärme warm.

Kurz bevor ich wieder im Land der Träume war, spürte ich noch seine weichen Lippen auf meinem Haar.

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Als ich das nächste mal aufwachte war das Bett neben mir leer. Ein Rauschen drang in mein Ohr. Volkan musste offenbar duschen gegangen sein. Ich blieb eine Weile im Bett und scrollte durch mein Handy. Ich schaute mir Volkans Story an „Album gerade abgegeben", sofort musste ich grinsen und legte mein Handy wieder weg.

Wenige Minuten später kam Volkan durch die Tür. Er trug nur ein Top und eine weiße Unterhose. „Morgen, Baby.", eigentlich fand ich den Kosenamen immer komisch, aber bei ihm klang es einfach nur süß. „Guten Morgen.", sagte ich grinsend und biss mir bei seinem Anblick auf meine Unterlippe.

Ich merkte gar nicht, wie er auf mich zukam, bis ich plötzlich Hände an meinen Hüften spürte. Ich schrie auf und schnappte nach Luft. Doch Volkan zeigte keine Gnade und kitzelte mich einfach weiter. „Ob du genug gestarrt hast habe ich gefragt?", durch das ganze Lachen brachte ich irgendwie ein halbwegs verständliches „Ja", zu Stande. Volkan löste seine Hände von mir.

„Vielleicht doch nicht.", augenblicklich fing er wieder an mich zu kitzeln. „Okay, stop! Bitte! Hör auf Ba...", schnell setzte ich mich hin und er lies von mir ab. „Was war das?", er setzte sich neben mich aufs Bett. „Nichts.", brachte ich schnell hervor. „Was wolltest du sagen?", fuhr er die Diskussion fort. „Schon gut.", ich wich seinem Blick aus und kuschelte mich wieder in die riesige Decke. „Ella.", er legte seine Hände an mein Kinn und drehte es so das ich ihn ansehen musste. „Ich wollte dich Babe nennen." sofort spürte ich wie mir die Röte ins Gesicht schoss. „Und warum tust du's dann nicht?", Volkan grinste nur. Wasser so gar nicht weiter half. „Ist das nicht irgendwie komisch?", erst jetzt nahm er seine Hand von meinem Kinn und strich mir eine größere Haarpartie hinters Ohr. „Findest du es komisch, dass ich dich Baby nenne?", automatisch schüttelte sich mein Kopf. „Ne.", „Na also." Die ganze Situation war mir ziemlich unangenehm. „Können wir bitte einfach kuscheln?", versuchte ich abzulenken. Langsam nickte er. „Wenn du ab jetzt Babe zu mir sagst.", ich verdrehte meine Augen. Na ganz toll. „Babe, können wir kuscheln?" sagte ich ein wenig genervt. „Natürlich."

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Nachdem Volkan und ich gefrühstückt hatten beschlossen wir eine Runde durch die Stadt zu laufen. Es war Sonntags, somit war relativ wenig los. Wir liefen ein paar Wege ab, während Volkan mir Geschichten aus seiner Kindheit erzählte, die er mit ein paar der hier liegenden Orten verband. Ich erzählte ihm auch etwas aus meiner Kindheit, bis plötzlich zwei Mädchen auftauchten.

„Können wir ein Bild machen?", sie waren nicht älter als sechzehn, höchstens siebzehn. Ich stellte mich etwas abseits. Volkan schoss mit beiden ein paar Bilder. „Ist das deine Freundin?", fragte eine der beiden aufgeregt. „Nein, wir sind nur Freunde.", da ich etwas abseits stand dachte Volkan wahrscheinlich ich würde ihn nicht hören, doch das tat ich. Es zog in meiner Brust. Auch wenn wir nicht zusammen waren hatten sich in den letzten Wochen eine Menge Gefühle aufgebaut.

Nachdem die beiden sich von Volkan verabschiedet hatten kam er auf mich zu. Würde so unser Leben zusammen aussehen? Würde er jemals zu mir stehen können? Oder würden wir uns ewig verstecken müssen.

Ich brachte ein Lächeln zu Stande. „Tut mir leid.", ich winkte ab. „Alles gut. Es gehört zu deinem Leben.", sagte ich schulterzuckend und sah mir gespielt Interessiert den Laden an vor dem wir standen. „Sicher, dass alles gut ist?", ich nickte nur und fragte Volkan, ob er mich nach Hause bringen konnte, da Sophie noch kommen wollte. Es stimmte zwar nicht ganz, aber ich hatte keine Lust mehr weiter zu laufen.

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Ich zog meine Decke ein Stück höher und legte den Block samt Stift auf mein Nachtisch. Eigentlich wollte ich mich ablenken indem ich mir eine to do Liste für die nächste Woche machen, doch ich konnte mich einfach nicht Konzentrieren. Naja, eine Sache gab es da schon worüber ich die ganze Zeit nachdachte.

„Ella? Bist du zu Hause?", rief Sophie plötzlich. Wie ich diesen Ersatzschlüssel manchmal hasste. Sophie kam ins Schlafzimmer und setzte sich zu mir aufs Bett. „Was machst du hier?", stöhnte ich, da ich alleine sein wollte. „Volkan hat sich sorgen um dich gemacht.", er hatte was? „Er hat was?", sprach ich meine Gedanken laut aus. Sophie hielt mir ihr Handy hin.

Volkan:
Hallo, kannst du vielleicht mal nach Ella schauen? Sie war gestern Abend irgendwie ziemlich fertig und heute plötzlich in ihren Gedanken versunken. Sie wollte nicht mit mir reden, vielleicht hast du mehr Glück.

„Also was ist los?", sofort riss ich mein Blick von der Nachricht los. Ich erzählte ihr was Volkan gesagt hatte. „Und was genau ist jetzt das Problem?", fragte sie unsicher. „Man Sophie. Ich weiß es doch auch nicht. Meine Brust hat gezogen nachdem er das gesagt hat.", Sophie fing an zu grinsen. „Kann es sein, dass du mehr für Volkan übrig hast? Und nicht nur eine Freundin sonder seine Freundin sein willst?", ich drückte mein Gesicht ins Kissen. Ich hatte mich in Volkan Yaman verliebt. Den Indianer mit der Sonnenbrille. „Wahrscheinlich habe ich Gefühle für ihn, ja aber wie soll das funktionieren mit seiner Arbeit.", sie kroch neben mich und lehnte ihrer Kopf an meine Schulter. „Du solltest euch eine Chance geben. Wenn du merkst das es nicht funktioniert kannst du immer noch darüber Nachdenken."

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