23 | Date night

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Ellamara
Nervös wartete ich darauf das der weiße Mercedes um die Ecke bog.

Sophie hatte mich gestern Abend ziemlich spät nach Hause gebracht. Die Nacht hatte ich sehr schlecht geschlafen. Meine Gedanken waren die ganze Zeit zum vorstehenden Gespräch gewandert.

Ich wollte Volkan nicht verlieren aber dass was ich gesagt hatte, hatte ich dennoch ernst gemeint. Eine Beziehung funktionierte ohne Vertrauen nicht. Mir war zwar vorher schon bewusst gewesen das Volkan kein Mensch war der schnell vertraute, dennoch verletzte es mich das ich ihm in den letzten Monaten wohl immer noch nicht gezeigt hatte das er mir vertrauen konnte.

Die Scheinwerfer seines Autos tauchten als erstes auf. Bevor ich einstieg atmete ich noch ein mal tief durch. Danach öffnete ich die Autotür und lies mich langsam auf den Sitz fallen. „Hey.", begrüßte mich Volkan sanft und schloss mich in eine Umarmung. Es tat weh das er sich dennoch so weit weg anfühlte. „Hey.", erwiderte ich kurz und schnallte mich an. „Ich hab mir gedacht, wir könnten eine runde Spazieren gehen?", überrascht das ausgerechnet Volkan vorschlug am Helllichten Tag Spazieren zu gehen, nickte ich langsam. „Klar gern."

Einige Minuten später parkten wir irgendwo am Ufer vom Rhein. Als wir ausstiegen spürte ich bereits wenige Regentropfen die sich langsam aber sicher in Richtung Erde bahnten.

Wir schwiegen eine weile und liefen schweigend nebeneinander her bis Volkan irgendwann anfing zu reden. „Ich weiß dass das keine Entschuldigung für mein Verhalten gestern ist aber ich habe schon seit meiner Geburt Probleme was das Vertrauen angeht. Erst mein Vater und dann noch meine Ex Freundin.", überrascht sah ich auf. Eigentlich sollte es mich nicht Wundern das Volkan eine Ex Freundin hat aber wir hatten uns nie darüber unterhalten was vor uns gewesen war.

„Sie ist Fremdgegangen. Hat plötzlich mehr Aufmerksamkeit durch mich bekommen und hat dies dann bei irgendeinem Fremden Typen ausgenutzt.", seine Stimme klang hart. „Völliger Schwachsinn ich weiß. Aber als ich dich mit diesem Typen gesehen habe und wie du in sein Handy gelächelt hast...Irgendwie hatte hatte ich da plötzlich so ein Dejavu.", wir blieben stehen.

„Ich hab gelächelt weil ich dich schon von weitem gesehen habe.", begann ich meine Rede. „Ich weiß wie du dich fühlst Volkan. Das weiß ich wirklich. Mein Ex Freund ist mir mit einer Ehemaligen Freundin fremd gegangen aber ich habe schnell gelernt das nicht jeder Mann gleich ist. Dir würde ich blind vertrauen, trotz meiner Vergangenheit. Und ich hatte gehofft dir das selbe in der letzten Zeit gezeigt zu haben.", Volkan's Blick wurde sanfter. „Das hast du auch Ellamara. Wirklich.", während er das sagte legte er seine Hände um meine Wange. „Ich hatte ein anstrengendes Telefonat vorher. Eine Speicherplatte wo ein ganzes Video von mir drauf war ist durchgebrannt. Das hat mich schon gut genug gereizt. Dennoch weiß ich dass ich das ganze nicht an dir hätte auslassen dürfen. Also bitte, gib mir ein wenig Zeit und ich werde der Mann den du verdient hast.", sein letzter Satz war beinahe nur noch ein Flüstern. „Rede mit mir Volkan. Schließ mich nicht von deinen Gedanken aus.", er nickte. „Versprochen. Dann ist alles wieder gut?", diesmal nickte ich und schlang meine Arme um seinen Nacken.

Er drückte seine Lippen auf meine. In diesem Moment fing es an wie aus Eimern zu schütten. Doch das Störte uns nicht. Wir küssten uns weiter so als wären wir die einzigen auf diesem Planeten und lösten uns erst wieder als wir beide völlig durchnässt waren.

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Völlig erschöpft streckte ich alle Gliedmaßen von mir. Nachdem wir immer noch völlig Nass in Volkan's Wohnung angekommen waren, waren wir zusammen duschen gewesen. Danach hatte ich mir Volkan's viel zu großen flauschigen Bademantel umgebunden und mich in sein Bett gelegt um ein wenig zu schlaf der letzten Nacht nachzuholen.
Volkan war in der Zeit Einkaufen gewesen da wir beschlossen hatten am Abend zusammen zu kochen.

Wenig später hörte ich auch schon die Tür ins Schloss fallen. „Baby?", hallte seine Stimme kurz darauf auch schon durch die Räume. „Komme.", ich schlang meine Beine aus dem Weichen Bett und lief zu Volkan in die Küche.

Sobald ich in seiner Sichtweite war bemerkte ich auch schon wie seine Augen über mein Outfit wanderten und seine Lippen sich zu einem Schmunzeln verformten. Ich setzte mich neben ihn auf die Arbeitsplatte als er mir auch schon einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte. „Was hast du alles gekauft?", ich sah die zwei vollgepackten tüten an. „Alles für Spaghetti Bolognese und sonst noch das nötigste.", lachend sah ich zu ihm. „Das nennst du das nötigste?", seine Schultern zuckten während er die Spaghetti bereits neben dem Herd legte. „Aber ich hab dir auch was mitgebracht.", er griff in die Tasche und zog eine Flasche meines Lieblings Weins heraus. „Volkan, der ist super teuer.", er drückte mir die Flasche in die Hand die ich immer noch zögerlich musterte. „Ich weiß das es dein Lieblingswein ist also nimm ihn einfach an.", grinste er.

Wenig später hatten wir angefangen zu Kochen. Mir fiel auf das Volkan wirklich geübt war mit der ganzen Prozedur. „Ich wusste gar nicht das du so gut Kochen kannst.", sagte ich schließlich. „Ich hab meiner Mutter immer viel geholfen.", erklärte er und strich das kleingeschnittene Knoblauch in die Pfanne in der ich gerade die Sauce umrührte.

Volkan deckte den Tisch während ich die Nudeln in ein Sieb kippte. Ich nahm mir zwei Teller und füllte uns beiden etwas auf. Danach lief ich mit den Tellern zu Volkan. Auf dem Tisch brannten Kerzen und ein wunderschöner Strauß Rosen stand ebenfalls strahlend neben ihnen. Ich stockte ehe ich die Teller auf unsere Plätze stellte und zu Volkan sah. „Ich wollte dir noch mal zeigen das es mir wirklich leid tut. Außerdem hab ich dir noch nie Blumen geschenkt und ein richtiges Date hatten wir auch noch nicht.", grinsend gab ich ihm einen Kuss. „Das ist so süß von dir.", er hatte sich wirklich Mühe gegeben. Ich zuckte kurz mein Handy um ein Bild von dem wunderschönen gedeckten Tisch zu machen. Wir setzten und hin und begannen zu essen. Ich nahm ein schluck meines Weins und bemerkte nachdem ich das Glas von meinen Lippen nahm das Volkan sein Handy auf mich gerichtet hatte. „Was tust du?", fragte ich verwirrt ehe er mir nach ein paar Sekunden sein Handy entgegen hielt.

Er hatte ein Bild von mir gemacht und es jetzt als Hintergrundbild genommen. Meine Augen leuchteten durch den Kerzenschein. Meine Mundwinkel waren ein Stück nach oben gezogen während sein Bademantel ein stück an meiner Schulter heruntergerutscht war, was darauf vermuten lies das ich nichts darunter trug. Ich sah wirklich Glücklich darauf aus und das war ich auch.

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