27 | Babyschritte

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Ellamara
Zeit war vergangen. Inzwischen war ich bei Volkan eingezogen. Da Volkan so ziehmlich alles an Kosten übernahm versuchte ich ihn wenigstens so gut wie es ging bei seinen Plänen und Terminen zu unterstützen, putzte unsere Wohnung, ging einkaufen und kochte. Ab nächstem Jahr wollten wir unsere Beziehung dann ganz langsam und schritt für schritt veröffentlichen.

So viel Zeit hatte ich bis dahin allerdings nicht mehr denn es war Silvester. „Aufgeregt?", fragte ich Volkan der neben mir den Wagen durch den Straßenverkehr lenkte. „Nein und du? Ich meine deine Stimme wird ab heute Nacht deutschlandweit gehört werden.", und wie aufgeregt ich war. Meine Stimme war gerade mal 26 Sekunden zu hören, doch war das ja nur die Vorbereitung auf weitere ziemlich große Schritte.

Volkan und ich hatten das ganze zusammen entschieden. Weder er noch ich wollten in der Öffentlichkeit aufpassen müssen gesehen zu werden. Wir wollten zueinander stehen und unsere Liebe mit seinen Fans teilen. Wir hatten das ganze vorher aber noch mit seinen Manager beziehungsweise mit seinem Bruder und Johannis abgesprochen. Wir wollten den beide  nicht mit unnötig Stressigen fragen von irgendwelchen klatschseiten überraschen. Auf Volkans frage zuckte ich nur mit den Schultern der daraufhin zu lachte und meine Hand mit seiner verschränkten zu seinem Mund führte. 

22:59Uhr jeden Moment ging es los. Volkan hatte einen Livestream für seine Fans geplant. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn ehe ich ihm ebenfalls einen Kuss aufdrückte. Er stellte sich in Position, die Melodie ging los. Die Stimmung war atemberaubend. Keiner redete. Es war nur Volkan's Stimme zu hören. Ich roch den Nebel und sah gebannt den ganzen Lichtern zu. Nachdem der Livestream beendet worden war rannte ich zu ihm. „Das war toll.", lobte ich und schlang meine Arme um ihn.

————

Hand in Hand liefen wir die Treppen zum Haus hoch. Irgendein Freund von Volkan schmiss eine Silvesterparty. Da wir durch den Auftritt mal wieder in Berlin waren hielt Volkan es für eine gute Idee bei diesem Freund zu feiern. Kurz vor der Tür hielt er mich noch mal an. „Ich bin wirklich stolz auf dich.", sagte er leise und schlang seine Arme um meine Hüfte. „Ich bin stolz auf uns beide.", antwortete ich. „Wir sind in den letzen Monaten ziehmlich weit gekommen.", fügte ich noch hinzu. „Sind wir das?", lachend schlang ich meine Arme um seinen Hals. „Naja zumindest einer von uns.", sagte ich ironisch woraufhin er seine Lippen auf meine drückte. Der Kuss wurde immer verlangender bis es irgendwann so weit ging das er mich an die Hauswand drückte. „Wir haben noch eine halbe Stunde.", flüsterte er und fing an meinen Hals zu küssen. Bis plötzlich die Tür auf schlug. „Wenn ich euch nicht unterbrechen soll dann schreib mir nicht das ihr da seid Volkan.", seufzend lies dieser von mir ab. Ich hingegen lachte nur. „Hallo Ellamara.", begrüßte mich Julian und zog mich in eine kurze Umarmung. „Schon aufgeregt?", nickend nahm ich die Cola entgegen die Volkan mir reichte. Heute war es mal meine Aufgabe den Betrunkenen Volkan nach Hause zu bringen. „Ach sie werden dich lieben glaub mir. Ich war mal so frei und hab mir eine Songprobe angehört.", Julian verschwand mit diesen Worten wieder zu irgendwelchen anderen Gästen.

Volkan und ich gingen zu weiteren Freunden von ihm und begrüßten sie ebenfalls. Deren Freundinnen hatten sich ein wenig abgelegen zusammengesetzt. Ich sah sie an und bemerkte auch schon wie mich ein Braunhaariges Mädchen zu ihnen winkte. Ich beschloss mich ihnen vorzustellen weil ich nicht den ganzen Abend wie ein Hündchen neben Volkan herdackeln wollte. Also lies ich seine Hand los und lief zu ihnen während Volkan mir hinter sah. Sich aber wieder zu seinen Freunden umdrehte als er bemerkte wohin ich lief.

Siehe da, wir verstanden uns blendend. Sie stellten sich mir vor und erzählten mir davon wie sie mit dem Ruhm ihres Freundes umgingen. Wenn mich einer mit meinen Problemen verstehen konnte dann waren sie das.

Da wir allerdings erst eine halbe Stunde vor Mitternacht angekommen waren, war es schon bald so weit den Countdown runter zuzählen. Ich machte mich vorher wieder auf dem Weg zu Volkan da er der erste sein sollte den ich im neuen Jahr bei mir haben wollte.

„3"
„2"
„1"

Ich drehte mich um und sah zu dem Mann den ich liebte und auch für immer lieben würde. Ich würde alles dafür tun um irgendwann mit ihm eine Familie zu gründen.

„Frohes Neues, Baby.", sagte dieser und lehnte sich runter um mir einen kurzen aber innigen Kuss geben zu können. Seine Lippen schmeckten bereits nach Alkohol. „Frohes neues.", ich schlang meine Arme um seinen Nacken und drückte ihm noch einen sanften Kuss auf die Lippen ehe eine Stimme unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. „Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr und da unser Apache hier jetzt gerade seine Premiere hat sollten wir uns das ganze doch mal anhören oder?", fragte Julian plötzlich durch die Lautsprecher. „Oh nein.", gab ich nur von mir doch Volkan lachte einfach nur auf.

Die ruhige Melodie begann, während alle gebannt zuhörten. „Ich liege neben dir so wie jede Nacht...", flüsterte Volkan in mein Ohr und fing an sich mit mir langsam zu bewegen. Was diesmal mich zum lachen brachte.

Ich erinnerte mich zurück an den Dreh, es war unfassbar süß gewesen ihn einen Kinderwagen schieben zu sehen.

Irgendwann war dann der Moment gekommen in dem meine Stimme ertönte. Die Menge verstummte und drehte sich zu uns um. „Warte mal, das bist du?", fragte eines der Mädchen mit denen ich vorhin noch zusammen gesessen hatte. Langsam nickte ich. „Wow was eine Massage." sagte ihr Freund. Ich wurde von vielen für meine Stimme gelobt, was mir sehr viel bedeutete. Denn so gut wie alle hier kamen aus der Musik Branche und hatten Ahnung davon was sie sagten.

„Ich hab gesagt sie werden dich lieben.", nickend drehte ich mich zu ihm. „Auf ein weiteres Jahr.", ich hielt ihm mein Sekt Glas zum anstoßen hin. „Auf ein weiteres Jahr."

ENDE

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