19 | Das Gespräch

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Ellamara
Sonnenstrahlen weckten mich und rissen mich unsanft aus dem Schlaf. Mit zusammengekniffenen Augen drehte ich mich um und zog mein Handy vom Ladegerät um es zu  entsperren.

Volkan:
Guten Morgen. Ich hole dich um 17 Uhr ab, okay? Dann können wir reden.

Mein Blick ging zur Uhr. Es war gerade mal zwei. Unmotiviert und verkatert schleppte ich mich aus dem Bett. Hunger hatte ich keinen also lief ich geradeaus direkt ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Das kalte Wasser tat gut und das ekelige Gefühl verschwand auch langsam.

Ich tippte eine schnelle Antwort nachdem ich mich in mein Handtuch gewickelt hatte.

Ellamara:
Hey, kannst du mich in der Stadt abholen? Ich wollte mir einen Kaffee holen.

Danach öffnete ich Spotify, drückte meine Playlist an und fing an die folgenden Lieder mitzusummen. Währenddessen zog ich mich an, schminkte mich machte meine Haare, damit ich wenigstens einigermaßen anschaubar aussah.

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Es war sehr angenehm draußen, weshalb ich beschloss einfach in die Stadt zu laufen, anstatt die S-Bahn zu nehmen. Trotzdem war ich froh irgendwann die Tür zum Starbucks öffnen zu können. „Hi, Tom. Ich wusste gar nicht, dass du heute arbeitest." , lächelnd umarmte er mich. „Ellamara. Schön dich zu sehen. Wie gehts dir?", ich nickte. „Ganz gut soweit. Machst du mir was zu trinken?", fragte ich, während ich mich an meinen Stammplatz setzte. „Das selbe wie immer?", diesmal schüttelte ich den Kopf. „Mach mir einfach irgendwas Kühles und einen Blaubeer Muffin bitte."

Ich kramte meinen Notizblock aus meiner Tasche und fing an meine erledigten Todo's abzuhacken. Tom brachte mir einen Eistee und den Muffin und kassierte mich ab. Danach fing er an die anderen Kunden zu bedienen.

Ich weiß nicht wie lange ich dort saß, aber irgendwann schlangen sich plötzlich zwei Arme von hinten um mich. „Hey.", grinsend schmiegte ich mich in seine Umarmung. „Heyy.", erwiderte ich. „Wie gehts dir?", Volkan ließ sich gegenüber von mir nieder. „Soweit gut und dir?", er nickte. „Mir auch.", „Übrigens danke für gestern.", er schüttelte abwinkend den Kopf. „Hab ich gerne gemacht.", dabei zog er mein Notizblock zu sich ran. „Planungsrecht & Mietrecht lernen.", diktierte er meine geschriebene Notiz. „Ich bereue es wirklich nicht mein Studium abgebrochen zu haben.", schob er schmunzelnd hinterher und schob mir mein Block entgegen. „Du glaubst nicht wie Glücklich ich aus meiner letzten Prüfung rausgehen werde.", antwortete ich und verstaute den Block samt Stift wieder in meiner Tasche.

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Abends liefen Volkan und ich dann wieder Hand in Hand durch die Stadt. Diesmal war es mitten in der Woche, die Straßen waren wieder einmal so gut wie leer. Weshalb wir uns diesmal aber auch wirklich keine Sorgen um irgendwelche Fangirls machen mussten. „Du wolltest reden?", fing Volkan irgendwann an das Gespräch in eine Richtung zu leiten, vor der ich gehofft hatte ihr aus dem Weg gehen zu können. „Ja.", sagte ich dennoch. „Es ist kompliziert...", fing ich an. Volkan blieb stehen. „Egal was es ist, du kannst es mit sagen.", nickend ließ ich mich auf eine Bank nieder. „Unterbrich mich wenn ich falsch liege ja? Ich hab viel nachgedacht. Über uns.", dass klang eher als würde ich alles beenden wollen. „Ich hab echt Starke Gefühle für dich entwickelt Volkan und ich will und kann dieses Zwischending dadurch nicht oder was auch immer das zwischen uns ist. Ich will deine Freundin sein mit allem drum und dran. Ich weiß dass das manchmal verdammt schwer werden wird, du hast deine Musik und bist immer viel unterwegs aber ich will dich meinen Freund nennen können und nicht jedem erklären müssen das ich keins dieser Groupies bin die nur mit dir Schläft in der Hoffnung dass du mich mal in deiner Story markierst oder was auch immer. Wenn du weniger in mir siehst muss ich das akzeptieren aber dann sollten wir ab jetzt wohl getrennte Wege gehen. Weil ich nicht denke das ich dich mit dem wissen noch ansehen könnte.", Ratterte ich runter. Danach lies ich seine Hand los. Um zu versuchen ihm die Zeit zu geben die er brauchte.

Es fühlte sich wie Stunden die in einem unangenehmen Schweigen verstrichen. Wahrscheinlich waren es höchstens ein paar Sekunden.

Bis er plötzlich seine Arme um mich schlang. Da ich immer noch auf der Bank saß konnte ich meinen Kopf nur in seinem Bauch vergraben. Mich machte es nervös das er immer noch nichts gesagt hatte. Ich spürte den Druck seiner Lippen auf meinem Kopf. Innerlich nahm ich mir bereits vor nicht in Tränen auszubrechen und zog leise noch einmal tief seinen Duft ein.

„Ich weiß nicht ob ich dir das geben kann was du brauchst.", sofort wollte ich mich von ihm lösen. „Aber ich will es versuchen.", meine Augen schossen zu ihm hoch. Er trug ausnahmsweise seine Sonnenbrille mal nicht. Sein Blick war so intensiv das ich das Gefühl hatte als würde er mir nur mit seinen Augen alle antworten geben die ich gerade brauchte.

In diesem Moment wurde mir bewusst:
Die Augen waren wirklich das Tor zu deiner Seele.

Ungläubig sprang ich auf und stellte mich auf die Bank. Ich drückte meine Lippen auf seine da ich ausnahmsweise mal ein Stück größer war als er. Dabei schlang ich meine Arme um seinen Nacken. Volkan drückte mich an sich und brachte mich Automatisch dazu meine Beine um ihn zu schlingen. Ich hörte sein leises lachen als wir uns kurz voneinander lösten. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. „Ich liebe dich, Volkan.", flüsterte ich in sein Ohr. „Ich liebe dich, Ellamara.", flüsterte er zurück. Woraufhin ich mein Gesicht wieder ihm zuwandte und ihn Stumm betrachtete. Diesen wunderschönen Mann vor mir. Dieses mal legte er seine Lippen auf meine und dieser Kuss war vollkommen anders als all die anderen. Dieser Kuss strahlte all unsere Gefühle aus.

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