„Niemals. Die Kleine?", entfuhr es Raphael. Jan und ich waren bei ihm und Simon zu Gast. Simon kniete, jetzt wo ich sie beide einmal erlebt hatte, hatte Raphael beschlossen, dass es keine Schonfrist mehr für mich gab, absolut nackt vor seinem Dom, während ich angezogen zu Jans Füßen saß. Sie saßen beide auf dem Sofa, ich auf einem gemütlichen Kissen mit Jans Hand in meinem Haar.
„20 Schläge? Und dann ist sie von einer fremden gekommen?", Raphael warf mir einen Blick zu, der mich meinen demütig sinken ließ. Die Wangen brannten mir. Es waren zwei Wochen vergangen, seitdem wir das Anwesen gekauft hatten und Raphael und Simon waren vielbeschäftigt gewesen. Jetzt updatete Jan Raphael gerade, ließ natürlich auch nicht das kleine Techtelmechtel aus.
„An was hast du gedacht, also du explodiert bist, Kleine?", hakte er nach, noch immer nicht überzeugt und trieb mir dadurch noch mehr Blut in die Wangen.
„An den Mann hinter mir, der mich am Hals gepackt hat, Raphael", antwortete ich ehrlich, vielleicht nicht ganz so unterwürfig, wie sich Simon gab. Er und Raphael hatten ausgiebig über das Problem mit den Peitschen geredet – und hatten sich wohl wieder versöhnt.
„Oh, und wer war das?", hakte er nach und ich seufzte leise auf, bekam dafür einen Zug an meinem Haar von Jan. Schon verstanden.
„Mein Daddy", erwiderte ich und warf einen Blick zu Jan nach oben. Ich genoss es bei ihnen zu sein, brauchte ein wenig soziale Kontakte, nachdem wir uns in den letzten Tagen wieder in die Arbeit gestürzt hatten. Trotzdem war ich erschöpft, müde und wollte eigentlich nur schlafen.
„Oh, wie herzergreifend", spottete Raphael und Jan brummte auf.
„Sie hat sich tapfer geschlagen. Und ihr Hintern war Tage danach noch sensibel. Christopher ist in jedem Fall ein netter Zeitgenosse, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn wirklich fragen will, ob er das Küchenkonzept im Club mitschreibt. Die Küche bei uns ist gehoben – mit Absicht. Die Beiträge sind ja auch nicht gering, dafür, dass man teilnehmen darf. Natürlich ist seine Küche nicht schlecht, aber jemandem aus der Szene zu haben, der augenblicklich über den Erfolg entscheiden kann, ist nicht so gut. Nicht intern, wenn man sich jederzeit zerstreiten könnte", gab er zu bedenken, führte Raphael damit zurück zu seinem ursprünglichen Thema.
„Deswegen habe ich kein Essen dabei, wie du weißt", antwortete er ernst und ich brummte leise auf. Ich war k.o.
Mein Kopf senkte ich gegen Jans Bein, während ich die Augen schloss. Ein dumpfes Geräusch vor mir holte mich aus meinen Gedanken. Raphael hatte mir ein weiteres großes Kissen vor die Nase geworfen.
„Roll dich zusammen, Kätzchen. Die Kissen sind groß genug. Und mach die Augen zu, bevor du anfängst an seinem Bein zu schnarchen", wies er mich an, was mich peinlich berührt auf den Boden sehen ließ. War das so offensichtlich?
„Willst du dich nicht bedanken?", hakte Jan nach, was ich aber direkt tat und dann mit ausgesprochen roten Wangen versuchte mich irgendwie dorthin zu kuscheln. Es brauchte, aber spätestens als Jan sich nach unten beugte, zwei, drei Mal an mir herum zog und mir schließlich über den Kopf streichelte, war es nicht mehr so demütigend wie am Anfang.
„Augen zu, Kleines. Ich pass auf dich auf", sagte er sanft und richtete sich dann wieder auf. Ich brummte nur und sank dann trotz Simon belustigtem Blick, einfach müde in meinen Schlaf.
„Hey, Kleine", holte mich eine Stimme aus meinen Träumen. Aber das war nicht Jan. Ich warf einen verwirrten Blick um mich, sah in Raphaels Gesicht, der lieb lächelte und mir über den Kopf strich.
„Hm?"
„Du warst tiefer weg, als wir gedacht haben. Na komm, setz dich langsam auf. Achtung, dein Nacken könnte weh tun", warnte er mich vor und half mir dann langsam mich aufzusetzen, als ich ein leises Stöhnen nicht unterdrücken konnte.
„Ganz ruhig. Nicht zu schnell. Wie geht es dir?", hakte der Langhaarige nach und hielt mir eine Wasserflasche hin, während ich immernoch benommen umher sah. Was war denn passiert?
„Danke, Raphael", kam es von meinen Lippen, aber der Halbvampir – zumindest sah er so aus – schmunzelte nur amüsiert, was seinen harten Kiefer deutlich hervorbrachte. Er war halt einfach heiß.
„Was ist passiert?"
„Du hast fast ein ein halb Stunden geschlafen. Jetzt gibt es Essen und danach hattest du Simon versprochen mit ihm Kekse zu backen", wies er mich auf das offensichtliche hin, legte dann aber seine Hand an meine Wange. Mich störte das nicht einmal, war noch so neben mir, dass es schön war, ein wenig Halt zu haben. Aber entgegen des sanften Lächelns, dass ich ihm schenkte, kam nur ein besorgter Blick zurück. Er runzelte die Stirn und suchte dann jemanden anderen im Raum.
„Jan, komm mal her", erwiderte er, hörte sich ein wenig besorgt an. Jan war augenblicklich zur Stelle, hockte sich ebenfalls neben mir hin. Damit waren die beiden deutlich größer als ich auf meinem Hintern.
„Fühl. Sie hat Fieber", erklärte er ihr, was Jan auch gleich tat. Und ich seufzte genervt auf, wollte die Hände schon wegschlagen. Ich fühlte mich wie ein Hund, der von allen Seiten betätschelt wurde. Dabei war ich immernoch so müde.
„Allerdings. Ela, sieh mich an, Liebling. Wie geht es dir?", hakte er nach, während ich nur leise brummte. Der Hals war kratzig, aber das kam vielleicht auch vom Schlafen. Und meine Nebenhöhlen waren dicht – so wie die letzte Woche eigentlich schon.
„Mein Hals kratzt und die Nebenhöhlen sind dicht, aber das weißt du doch", erwiderte ich verwirrt, bekam es immernoch nicht mit. Mir war nur einfach warm und ich war müde.
„Ich pack dir was zu Essen ein. Bring sie ins Bett. Sie gehört weder auf die Kissen noch auf den Boden", erklärte Raphael Jan, der nur nickte und dann standen sie beide auf, ließen mich mit meiner Wasserflasche allein. Wie komisch.
Ich verfolgte Raphael mit meinem Blick, sah zu, wie er das Essen auf zwei große Schüsseln verteilte – es hätte Gulasch geben sollen, das Simon extra für uns gekocht hatte. Wobei ich selbst gar nicht so viel Hunger hatte, ich war einfach nur kaputt. Ein langer Tag eben. Jan hingegen stand plötzlich mit Schuhen und Mantel vor mir. Ehe ich mich versah hatte er mich hochgehoben und aufs Sofa gesetzt, kniete dann vor mir mit meinen Schuhen.
„Das kann ich selbst", gab ich von mir, wollte nach eben jenen greifen, aber Jan hielt mich vorher auf.
„Ich kümmere mich um dich. Vertrau mir", lauteten seine fordernden Worte, ehe er mir langsam in die Stiefel half und mich schließlich hoch zog. Mein Mantel wurde mir über die Schultern gelegt, dann schlang er den Arm um mich.
Die ersten zwei Schritte verstand ich nicht richtig, ehe beim dritten sich alles anfing zu drehen.
„Oh", verkündete ich, klammerte mich an dem einzigen fest, was gerade ging.
„Ganz ruhig. Hol tief Luft und seh mich an. Geht's?", hakte Jan nach, während ich angestrengt blinzelte und dann nickte.
„Ja, ich denke schon. Danke", gab ich matt zurück. Einfach nur hinlegen. Jan hingegen schob mich sanft weiter. Immer weiter bis wir schließlich vor dem Auto standen und ich in den Sitz sank. Raphael stellte irgendwas auf den Rücksitz, während ich benommen zusah, wie Jan mich anschnallte. Als wäre ich drei.
„Danke, Raphael. Es tut mir leid, dass ich nicht backen kann", versuchte ich irgendetwas sinnvolles zu sagen, aber er winkte nur ab. Jan stieg schon auf der Fahrerseite ein, während Raphael noch an meiner Tür stand.
„Kurier dich aus. Werde gesund, Ela. Dann holen wir das Backen nach, ok?", bot er an und schloss erst die Tür, als ich matt genickt hatte. Wo war das nur hergekommen?
Zuhause angekommen fiel mir das erste Mal auf, was Raphael auf den Rücksitz gepackt hatte, als Amber aus dem Auto sprang. Jan schnappte sich die Tüte voller Essen, die wohl daneben gestanden hatte, und legte dann einen Arm um mich. Ich wollte zwar eigentlich zum Sofa, aber er stellte nur die Schüssel ab, half mir dann aus den Schuhen und dem Mantel und brachte mich dann auf direktem Weg nach oben.
„Ich kann auch so schlafen", nuschelte ich müde, sah dann aber überrascht auf, als Jan vor mir in die Hocke ging um mich von meiner Yoga-Hose zu befreien, ähnlich meines Pullis. Wortlos schob er mich danach aufs Bett und deckte mich zu.
„Ich bring dir gleich etwas zu trinken. Amber bleibt bestimmt bei dir. Wenn etwas ist, ruf nach mir, ja? Hast du Hunger?", hakte er nach, aber ich schüttelte nur den Kopf.
„Bleibst du auch bei mir?", nuschelte ich. Es musste gerade mal halb 8 sein, aber ich war so kaputt.
„Ich komme gleich, muss aber unten noch etwas fertig machen. Mach die Augen schon mal zu, nicker ein bisschen. Das nächste Mal, wenn du aufwachst, bin ich hier", versprach er mir, griff dann aber doch noch in meinen Nacken und zog das Halsband ab. Ich wollte protestieren, aber er schüttelte nur den Kopf.
„Nein, Kleines. Du bist krank und müde. Lass dich von mir pflegen, hm? Dann geht es dir morgen schon viel besser", versprach er mir, ehe ich müde die Augen schloss und Ambers Nähe genoss. Der Kleine hing dicht an meiner Seite, kuschelte sich an mich heran, als könnte er es riechen, wie es mir ging. Und vielleicht war es gut so, dass er da war, dass er auf mich aufpasste.
Am nächsten Morgen ging es mir dennoch leider nicht besser. Und auch die darauffolgenden Tage schienen sich eher zu verschlechtern. Ich hatte mich erkältet, hatte nicht auf mich geachtet und lag nun flach – und damit meinte ich, das erste Mal richtig, seitdem Jan und ich uns kennengelernt hatten.
Und Jan nahm seine Rolle als pflegenden Herrn absolut ernst. Von selbstgemachten Suppen über stündlichen Tee, bis hin zu meditativen Duschen, war alles dabei, was mich irgendwie wieder auf Damm bringen sollte. Eine ganz andere Seite, weil ausnahmsweise nicht die unterschwellige Dominanz, die Sexualität durchschwang, obwohl wir beide nicht arbeiteten. Genau genommen arbeitete er schon – und zwar meine Sachen gleich mit ab. Aber ich war nicht geistig an dem Punkt, wo ich mir darüber Sorgen machen konnte. Ich lag lieber leidend in seinem Arm, während er im Bett die Mails bearbeitete und mich dabei immer und immer wieder kraulte.
Am fünften Tag – ich hatte mittlerweile immerhin wieder eine Nase, die nicht durchgängig lief, auch wenn die Nebenhöhlen mir noch immer Probleme bereiteten, reichte es mir schließlich. Nach drei Tagen schlafen hatte ich am vierten Tag angefangen zu lesen, konnte mich immerhin wieder einigermaßen konzentrieren. Dumm nur, dass meine Bücher mich dabei auf Gedanken brachten, die ich absolut nicht gebrauchen konnte.
Und der Mann, der mir sonst böse Blicke zu warf und mich am Haar zog, lag stattdessen wieder neben mir im Bett, hatte sich seine Brille aufgesetzt, die er nur zum Lesen am Bildschirm trug, und scrollte eifrig durch einen Beitrag von irgendwem über ein Thema, das mich gelinde gesagt nicht interessierte.
„Was machst du?", hakte ich dennoch nach, das Buch leicht frustriert zur Seite schiebend. Von heißen Männern zu lesen würde mir nicht helfen. Nicht, wenn es jetzt schon prickelte zwischen meinen Beinen.
„Hm. Ein Blogbeitrag eines Doms über ein neues Spielzeug und was man damit alles anstellen kann. Raphael hat mir davon erzählt. Ist wohl eine Mischung aus Reizstrom und Vibration, die sowohl Anal als auch Vaginal genutzt werden kann. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, wie sicher das ist. Dass es anales Spielzeug in diesem Bereich gibt – wenn auch mit Vorsicht zu genießen – war mir bewusst. Aber ich habe noch nicht von so einem vaginalem Spielzeug gehört", erklärte er leicht abwesend und drehte schließlich das Laptop leicht zu mir, dass ich einen Blick auf das komische, lange Utensil sehen konnte.
„Das ist super lang", warf ich zaghaft ein. Eher wie so ein langer Schlauch, den man für ganz tiefe Einläufe nutzte.
„Wie soll das bitte vorn bei einer Frau reinpassen?"
„Ich habe keine Ahnung. Ich glaube allerdings, dass man Elemente entfernen kann, sodass es vaginal dann kürzer ist. Jedenfalls bin ich mir unschlüssig. Die Maximalangaben der Stärke sind hier deutlich höher als das, was ich sonst so auf dem Markt kenne und ich möchte es vermeiden, dass sich bei uns einer den Darm wegfrittiert", erwiderte trocken, was mich leise kichern ließ. Das tat zwar im Hals weh, aber irgendwie mochte ich seinen drögen Humor.
„Warte doch lieber ab, wie es bei anderen ankommt", warf ich ein und musste niesen, bekam ein Taschentuch gereicht, ehe ich mich an ihn kuschelte. Ich hatte am Anfang nicht so viel nähe gewollt, aber Jan hatte mich deutlich wissen lassen, dass er es nicht dulden würde, wenn ich auf Abstand ging. Wenn er krank werden würde, dann wäre es eben so. Stattdessen wollte er lieber für mich da sein – ein wenig naiv, aber absolut angenehm, wenn man jemanden hatte, der sich so um einen kümmerte.
„Hm", gab er leise nach und wandte seinen Blick dann zu mir. Seine Hand strich über meine Stirn, wohl um zu testen, ob ich noch Fieber hatte, ehe er einen Blick auf mein Buch warf.
„Nicht so spannend?", hakte er nach, aber ich verzog das Gesicht.
„Als wäre ich auf Diät und würde einen Backkurs besuchen."
„So? Was entspricht denn dem Backkurs in diesem Fall?", hakte er nach, während ich leise aufstöhnte. War ja klar, dass er das fragen musste.
„Es geht um nen heißen Typen", gab ich ein wenig nach. Er musste ja nicht alles wissen.
„So? So gut geht es dir schon, dass du Geschichten über heiße Typen lesen kannst?", neckte er mich und zog dann eine Augenbraue hoch. Natürlich wusste er, wer hier das Äquivalent der Sahneschnitte war.
„Ja, ich denke schon. Aber es ist nicht sonderlich förderlich, wenn man ruhig bleiben soll", stellte ich klar und sah ihm dabei zu, wie er seinen Laptop auf den Nachtisch legte und sich langsam zu mir nach unten begab, bis er neben mir lag, aufgestützt auf einen Arm.
Die andere Hand zupfte sanft an meinen Haaren, strich dann liebevoll über meine Wange. Ich mochte diese Art der Zuwendung, auch wenn Henry aus dem Buch mich auf ganz andere Dinge gebracht hatte. Da war ich krank und konnte nicht mal sieben Tage ohne – schlimm! Ich wünschte mir fast, er hätte an den Tagen vorher mit mir gespielt, aber da er wohl nicht geplant hatte, dass ich krank wurde, war das wohl ausgefallen.
„Du bist krank und musst dich entspannen, Liebling. Da hilft kein Sex", erwiderte er sanft, was mich ein wenig auf die Palme brachte. War ja nicht so, als hätte er abends nicht öfter die Chance die Hand an zu legen, während ich wusste, dass wenn er mich dabei erwischte, er wütend sein würde. Wenn er aber abends im Büro saß, allein, dann konnte er tun und lassen was er wollte.
„Sperma ist gut gegen Halsschmerzen", warf ich ein und sah ihm dabei zu, wie er ein amüsiertes Grinsen wohl nicht unterdrücken konnte. Er räusperte sich schließlich und schüttelte den Kopf.
„Aber so wie ich dich kenne, möchtest du es dort nicht haben. Du möchtest gefesselt werden, möchtest grob irgendwo gegen gedrückt und geschlagen werden, bis du diesen glasigen Ausdruck in den Augen hast und dann willst du genommen werden, kleines, garstiges Mädchen", konterte er. Das erste Mal seit gefühlt einer Woche. Eine Woche ohne Orgasmus. Ob ich wohl sexsüchtig war? Musste ich zum Arzt?
„Wenn du mir das so vorschlägst, Daddy", kam es krächzend, vielleicht ein wenig unsexy, aus meinem Mund, was ihn nur wieder den Kopf schütteln ließ. Ja, ich hatte ja schon verstanden: Dummes Mädchen.
„Vergiss es. Du bist krank, Ela. Sex ist anstrengend. Insbesondere dann, wenn wir spielen. Das bekommst du gerade nicht."
„Ach, du darfst kommen, ich aber nicht, oder was?", entfuhr es mir, vielleicht einen Ticken zu gereizt. Seine Augenbrauen schnellten in die Höhe, während seine Haltung sich sichtlich veränderte. Da kam etwas durch, was ich sieben Tage lang vermisst hatte.
„Und wann glaubst du, bin ich in den letzten Tagen gekommen? Während du auf meinem Bauch lagst?", fragte er, vielleicht ebenfalls ein wenig gereizt, nach. Ich stockte kurz. Eigentlich hatte ich ihm nicht von meiner Vermutung erzählen wollen, aber er würde nicht aufhören zu fragen. Außerdem regte es mich ein wenig auf, dass er so unschuldig tat.
„Wenn du abends im Büro bist. Wenn ich mich anfasse, bekomme ich einen auf den Deckel und du kannst dir abends im Büro einen runterholen so viel du willst", erwiderte ich scharf und musste dann zusehen, wie Unglauben in sein Gesicht trat. Erste Zweifel kamen in mir auf, aber ich blieb standhaft. Das war einfach nicht fair.
„Du bist nicht nur garstig, du bist manchmal auch wirklich dumm, Ela. Ich arbeite seit fünf Tagen für zwei Personen, da du nicht kannst. Das muss sein und das tue ich gerne, weil es eben nicht anders gehst, aber du kannst mir glauben, dass ich mir zehn Mal lieber jeden Abend einen runterholen würde, als die Aufgaben meiner kranken Freundin abzuarbeiten." Seine Stimme war harsch und das tiefe Einatmen zeigte mir, dass ich wohl einen Schritt zu weit gegangen war. Hatte er vielleicht genauso verzichtet wie ich selbst? Nur, weil ich krank war?
„Du hast doch nie und nimmer verzichtet", versuchte ich schwach die Kurve zu bekommen, aber das misslang mir gekonnt. Der Ausdruck in seinen Augen sagte alles aus.
„Falls du es genau wissen willst: Doch, habe ich. Unabhängig davon, wenn ich dich erinnern darf, hätte ich jedes Recht dazu so oft zu kommen, wie ich will. Weil ich hier die Hosen anhabe zum einen und zum anderen, weil ich nicht krank bin. Ich habe darauf verzichtet, weil ich mit der Arbeit, die aktuell anfängt, so überlaufen bin, dass auch ich nicht abschalten kann", erklärte er verärgert und schüttelte nur wieder den Kopf.
„Auch wenn ich dich liebe, aber es dreht sich nicht immer alles um dich", und damit stand er auf, nahm sein Laptop und verschwand. Und ich blieb zurück. Amber auf meinen Beinen, die Decke um mich geschlungen und genervt über meine Augen fahrend. Das war doch einfach nicht fair!
Stundenlang wälzte ich mich hin und her, versuchte Musik zu hören oder mich mit meinem Buch abzulenken, aber es half nichts. Gegen 16 Uhr war meine schlechte Laune auf dem Tiefpunkt. Dass Jan nicht neben mir saß, tat sein Übriges. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es mir nicht wichtig war, aber wie so oft, vermisste man etwas erst dann, wenn es weg war. Und dieses etwas war in dem Fall die Nähe zu meinem Partner, der mich liebevoll im Arm hielt, kraulte, streichelte und mich beschäftigte, während mein Körper nicht so recht wollte wie ich.
So ging ich vorsichtig ins Bad, machte mich ein wenig frisch und tapste dann nach unten. Das schlechte Gewissen riss an mir und brachte mich dazu, zaghaft ins Büro einzutreten. Jan war vertieft in seinen Laptop, bemerkte mich nicht, oder wollte mich nicht bemerken. Die Zettel stapelten sich nur so auf dem Schreibtisch und das schlechte Gewissen meldete sich noch mehr: Meine Reue.
Ich war seit fast einer Woche nicht mehr dort gewesen und er hatte zu tun ohne Ende und ich warf ihm vor, dass ich nicht gekommen war – indirekt zumindest. Und auch wenn ich mein Halsband gerade nicht trug, war das einzige, was mir einfiel, mich zu seinen Füßen niederzulassen. Ich wollte nicht streiten, wollte, dass er mir verzieh.
So sank ich neben ihm auf die Knie und senkte den Kopf. Fragwürdig, weil wir gewissermaßen außerhalb des Spiels waren, aber es fühlte sich richtig an. Genau so. Und vielleicht vermisste ich auch die Ebene, die wir hatten. Ihn als Dom und mich als Sub.
Zunächst reagierte er gar nicht, tippte nur weiter herum. Es raschelte von Zeit zu Zeit, wenn er auf einem Papier herum schrieb oder etwas weglegte, ansonsten blieb es still. Und ich gab die Hoffnung auf. Er musste mich mittlerweile entdeckt haben, sein Fuß war gegen mich gestoßen, aber er hatte nicht reagiert. Und so wusste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte, dass er mich mit Ignoranz strafte. Immerhin wollte ich ihn nicht noch mehr reizen. Gleichzeitig wurde die Position irgendwann unangenehm und meine Beine taten weh.
Gerade als ich so weit war, wütend auf zu fauchen und davon zu eilen, bekam ich gerade noch so die Kurve. Allerdings nicht, weil ich meine mentale Mitte wieder fand, sondern weil sich seine Hand in mein Haar vergrub, mir zärtlich über den Kopf strich. Das war furchtbar demütigend, gleichzeitig aber auch erleichternd. Ich wollte keinen Stress, wollte ihm keine Vorwürfe machen, wo er mich doch gerade auffing und sich um mich kümmerte.
„Steh auf, Kleines. Der kalte Fußboden ist nichts für dich", hallten seine Worte durch den Raum, während ich zaghaft den Kopf hob und meinen Blick aber abwandte. Ich konnte ihn jetzt gerade nicht ansehen, war aber umso überraschter, als er mit dem Stuhl leicht nach hinten rutschte und mich dann auf seine Beine zog. Zögerlich vergrub ich meine Nase an seinem Hals, war froh, dass ich gerade wieder ein wenig riechen konnte. Ich hatte seinen Geruch vermisst – ein wenig nach Zuhause.
„Möchtest du mir etwas sagen?", forderte er, als ich nicht weiter reagierte. Ein Schlucken, ehe ich zaghaft nickte.
„Es tut mir leid. Ich weiß, was du für mich tust und du kümmerst dich so gut um mich. Es war nicht fair, dir das vorzuwerfen", gab ich klein bei und wurde dann am Kinn so gedreht, dass ich ihn ansehen musste. Kein Schalk, kein Amüsement lag in seinen Augen. Er schaute absolut ernst. Ernst und müde, wenn man die kleinen Augenringe betrachtete. Ich machte ihn müde – kein schönes Gefühl.
„Nein, das war es nicht. Ich habe die letzte Woche versucht alle Aufgaben so gut es geht unter einen Hut zu bekommen und gleichzeitig mich um dich zu kümmern. Ich hätte liebend gern eine heiße Auszeit gehabt mit dir. Und ich hätte nicht wenig Lust gehabt mit dir zu spielen, aber mir von dir vorwerfen zu lassen, dass ich abends meiner eigenen Lust nachgehe, während ich die Aufgaben übernehme, die du sonst erledigst, ist gelinde gesagt ein Tritt in den Bauch. Ich hoffe, das verstehst du", erklärte er mir ernst, während ich zaghaft nickte und auf meiner Unterlippe herum kaute.
„Es tut mir wirklich leid", gab ich leise zu und er räusperte sich.
„Wenn du nicht krank wärst, dann würde ich dich dafür bestrafen. Und damit meine ich eine wirkliche Bestrafung. Das lasse ich mir nicht gefallen. Weder jetzt noch zukünftig", fuhr er fort und ließ mich damit hart schlucken. Eine richtige Bestrafung?
„Du könntest mich dennoch bestrafen. Ich bin noch angeschlagen, aber mir geht es besser", bot ich an, bekam aber nur einen bösen Blick.
„Du bist nach wie vor warm, wenn auch nicht mehr heiß, deine Nebenhöhlen sind dicht, wie man beim Sprechen hört und du hast heute immernoch nichts gegessen. Ich werde in so einem Zustand nicht mit dir spielen, Elena. Und ich rede hier auch nicht von ein paar Schlägen und dann einem Orgasmus. Du würdest Schmerzen haben und dir wird es nicht gefallen", erklärte er, die Stirn ein wenig gerunzelt – ich schätzte vor Verärgerung.
„Du würdest mir nur weh tun?", hakte ich zaghaft nach. Das war anders als sonst. Bestrafungen bedeuteten zwar Schmerzen, aber er hatte eigentlich immer die Güte mich kommen zu lassen um mich fliegen zu lassen. Ich wusste nicht, ob ich mit nur Schmerzen klar kam.
„Damit es verstehst. Damit, wenn du das nächste Mal darüber nachdenkst, mir etwas derartiges an den Kopf zu werfen, dir wieder einfällt, warum du es nicht zu tun hast", erwiderte er schroff, während ich anfing Daumen zu drehen. Die Argumentation war sinnvoll, aber es war immer ein Spiel gewesen, immer Lust, was für mich mitschwang.
„A-aber nicht, also nicht heute, oder?", hakte ich schnell nach. Er hatte gesagt, er würde nicht mit mir spielen.
„Nein, du bist krank und wir befinden uns außerhalb des Spiels. Aber das nächste Mal, Ela", lauteten seine Worte, ehe ich zaghaft nickte. Das machte mir Sorge, große Sorge sogar. Andererseits hatte ich schon häufig Sorgen gehabt und am Ende hatte er mich wieder aufgefangen. Er hatte mir nie geschadet. Und ich vertraute ihm doch.
„Okay, Daddy", gab ich also nur leise von mir, ehe sich seine Arme um mich schlangen. Seine Lippen fanden meine Stirn, drückten dort einen Kuss hinauf, ehe er mich in seinen Arm zog und leise brummte.
„Mir ist gar nicht bewusst gewesen, wie viele Aufgaben du in den letzten Monaten übernommen hast. Auch organisatorisch von den anderen. Ich hatte immer im Hinterkopf die Aufgaben, die ich dir anfangs gegeben habe. Als ich letzte Woche in deine Mails geschaut habe, dachte ich, mich überfahrt ein Zug", erklärte er nach einer kleinen Pause und öffnete auf dem Bildschirm etwas, was ich neugierig überlas.
Ah, das war die Ausschreibung für ein Bauunternehmen. Immerhin mussten ja auf dem Grundstück in Leipzig noch vier Bungalows gebaut werden. Sowie die Wege, ein wenig Landschaftsbau und die Umbauarbeiten in der Scheune.
„Wir haben erste Unterlagen hierzu bekommen. Meinst du, wir schaffen es die Tage da gemeinsam rüber zu gehen?", fragte er mich und ich nickte. Vielleicht nicht in dem Moment, aber grundsätzlich würde das schon gehen.
„Lass uns das morgen machen", schlug ich vor und warf dann einen Blick zu ihm nach oben.
„Es tut mir wirklich leid. Ich, ich habe es sehr genossen, wie du dich um mich gekümmert hast und wie du immer bei mir warst. In mir ist einfach irgendwas durchgedreht. Da war das blöde Buch und dann war ich erregt und du warst da, aber hast mich ignoriert und-„, ich zuckte hilflos mit den Schultern.
„Ich weiß, Kleines. Und du kommst normalerweise nicht nur einmal die Woche, hm?", hakte er nach und ich nickte zögerlich. Seitdem ich mit ihm zusammen war, kam ich gar nicht mehr allein. Es war ein wenig, wie er es anfangs beschrieben hatte: Meine Sexualität gehörte ihm und er nutzte sie durchaus, aber jetzt, wo er mich allein gelassen hatte in diesem Sinne, hatte ich mich nicht zu verhalten gewusst.
Schnell schüttelte ich den Kopf und beteuerte:
„Aber nur mit dir!"
„Hmm. Aber du bist krank und ich möchte dich körperlich nicht überfordern", warf er sanft ein und ließ mich aufseufzen. Seinem guten Gewissen in alle Ehren – wenn ich mich doch danach fühlte, dann war das doch in Ordnung. Ich lag ja nicht mit einer fetten Grippe flach.
„Ich, also ich könnte ja auch allein kommen", entfloh es meinem Mund, bevor ich nachdenken konnte. Die Röte schoss mir in die Wangen, ehe ich das Gesicht an seiner Schulter vergrub. Bat ich ihn gerade wirklich darum, es mir allein machen zu dürfen? So viel zur emanzipierten Frau in mir.
„Nein. Deine Lust ist mein. Auch wenn du krank bist", erklärte er mit Nachdruck. Seine Finger landeten in mein Haar, während seine Augen mich durchbohrten. War er wütend? Keine Ahnung, aber wenn ich ehrlich war wollte ich auch nicht weiter sticheln um eine Bestätigung meiner These zu bekommen.
Mit einem energischen Ruck drückte er sein Laptop zu, dass ich fast zusammenzuckte.
„Festhalten", lauteten seine Anweisungen, denen ich auch schnell nachkam, nur um dann hochgehoben zu werden. Ein ersticktes Keuchen ging unter, während er über Amber hinweg stieg und mich dann über die Holztreppe nach oben ins Obergeschoss brachte. Erst im Badezimmer ließ er mich hinunter, ging kurzerhand zur Badewanne und drehte das Wasser auf, ehe er sich zu mir wandte.
„Zieh dich aus. Wir gehen baden."
„Ja, Daddy", entfloh es mir automatisch, ehe er zufrieden nickte und sich dann kurzerhand selbst seinen Pullover über den Kopf zog. Es dauerte nicht lange und er saß im warmen Nass, half mir, mich vor ihn zu setzen, während das einen Tick zu warme Wasser meine kalte Haut umhüllte.
„Uh", entfuhr es mir, wobei er ganz genau wusste, dass ich keine Warm-Duscherin war. Er schon.
„Du gewöhnst dich gleich dran", raunte er mir ins Ohr und zog mich dann an seine Brust. Ein leises Seufzen suchte sich den Weg durch meine Lippen, ehe er seinen Arm um mich schlang und anfing leise zu brummen. Mehr brauchte ich in der Regel auch nicht um mich fallen zu lassen. Einfach nur entspannen an seiner Brust. Und tatsächlich war das Wasser bald angenehm.
„Daddy?", fragte ich nach einer Weile. Ich war entspannt, aber gleichzeitig sausten damit auch wieder die Gedanken in mir. Und die hatten sich jetzt gerade um das Wort Bestrafung versammelt. Natürlich würde er mich nicht jetzt bestrafen, aber trotzdem blieb das Thema hängen. Bestrafung ohne Lust - das hatte es einfach bisher nicht gegeben.
„Würde es doll weh tun?"
Ein Brummen hinter mir, ehe seine Hand träge über meinen Bauch fuhr, einen kurzen Abstecher zu meinem Oberschenkel machte. Er brauchte um zu verstehen, wonach ich fragte, fand es aber dennoch heraus.
„Ja, es wird weh tun. Nicht so schlimm, dass du es nicht ertragen kannst, aber ohne Lust schlimmer als sonst. Du kannst froh sein, dass ich mich vorhin derart gut unter Kontrolle hatte. Ich war kurz davor dich einfach in die Scheune zu schleppen und dich zu bestrafen, so wütend hast du mich gemacht. Aber dann hätte ich nicht an mir halten können." Ich biss mir nervös auf die Unterlippe.
„Verrätst du mir, was du geplant hast?", hakte ich nach, aber er seufzte leise auf.
„Nein, Kleines. Zum Einen, weil ich nichts spezielles im Sinne habe. Zum Anderen, weil Bestrafungen meine Sache sind und ich nicht will, dass du dich auf etwas einschießt. Hoffen wir beide, dass du dich gut genug unter Kontrolle hast, dass wir eine wirkliche Bestrafung nicht brauchen werden. Sei lieber eine brave Sub", wies er mich zurecht. Aber seine Hand streichelte mich weiter, was gerade genug Wiedergutmachung war für all die Worte, die er sagte.
„Ich liebe dich", nuschelte ich leise, woraufhin er aufbrummte.
„Das ist schön zu hören, aber es würde die Strafe nicht geringer ausfallen lassen, das ist dir bewusst nicht? Ich greife durch, weil ich dich ebenso sehr liebe", erinnerte er mich.
Mein Kopf kippte nach hinten, fand seinen Blick. Ich wusste, dass es ihn erregte. Allein der Gedanke daran. Außerdem merkte ich bereits eine körperliche Reaktion unter mir, fühlte mich fast ein wenig an Polen erinnert. Nur, dass er mich dieses Mal nicht am Hals packte und dann die Kamera auf mich richten würde.
„Hör auf herum zu rutschen, sonst wirst du wirklich ausprobieren müssen, ob Sperma gut für deinen Hals ist", wies er mich erneut zurecht, ehe ich versuchte still zu sitzen. Gar nicht so leicht, wenn eine Hand einen wuschig machte und ein Penis sich an seinen Hintern bohrte.
„Wir könnten es langsam machen", bot ich ihm an, flehte vielleicht sogar ein wenig. Ein ungläubiges Schnauben hinter mir, ehe er meine Beine mit den Händen aus dem Wasser hob und sie über den Wannenrand legte.
„Du hast es nicht verdient zu kommen. Dummerweise weißt du genauso gut, wie du mich zu reizen hast, wie ich dich reize. Also sei ein braves Mädchen und steig aus der Wanne. Dann wirst du dich abtrocknen, verstanden?", eine Spur von Dominanz in der Stimme, die gleich diverse körperlichen Reaktionen in mir auslöste.
„Ja, Daddy", antwortete ich brav und ließ mir von ihm dann aus der Wanne helfen. Zaghaft rubbelte ich mich ab, aber Jan war bereits fertig. Er hatte ein neues Handtuch vom Haken genommen, schlang den Arm um mich und zog mich sanft zum Bett, nur um uns dann auf das Handtuch zu legen und den Arm um mich zu schlingen.
„Krank und trotzdem so hübsch", nuschelte Jan und ließ seine Hand wieder wandern, bis ich mich wohlig an ihm rekelte. Wir lagen nebeneinander, uns gegenseitig zugewandt und schon bald drückte er mir den ersten Kuss auf. Es war schwer meine Hände bei mir zu behalten. Erst recht, weil ich nackt wie er war, ebenfalls einen Blick auf seine Erregung werfen konnte.
Gerade als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, dorthin zu fassen, wanderte seine Hand zwischen meine Beine, ließ mich heiser auf keuchen. Aber anstelle von einem harten Ruck und einem kräftigen Stoß, war er nicht in mir. Sein Finger fand nur meine Klit, quälte sie quälend langsam in ruhigen Bewegungen, während die Erregung in meinem Unterleib heimkehrte.
„Sieh mich an", forderte er, ehe einer seiner Finger den Weg in mich fand. Ich spreizte die Beine, gab ihm ein wenig mehr Raum, während ich versuchte seiner Bitte nachzukommen.
Er zog mich etwas enger an sich heran, drückte mir noch einen Kuss auf, dann war er wieder in mir, fand diesen süßen Punkt, der mich heiser auf keuchen ließ, ehe er wieder die Klit massierte. Immer und immer wieder im Wechsel, bis ich nicht mehr konnte. Kein harter Sex, keine Schläge, nicht mal großartige Anstrengung. Nur die heißen Wellen, die sich durch mich zogen. Und trotzdem wurde der Druck immer mehr, die Hoffnung auf Erlösung immer größer, während ich mein Gesicht an seiner Brust vergrub, tief die Luft einsog und erste Zuckungen sich ankündigten.
„Komm, Kleines", seine Worte trafen mich in meiner kleinen Lust, ließen mich augenblicklich meine Muskeln anspannen und dann zuckend kommen. Dabei hatte ich nicht einmal drum gebeten. Ein leises Stöhnen entfloh meinem Mund, ehe ich träge dabei zu sah, wie er seine Finger aus mir zog. Kein überwältigender Orgasmus – aber es war einer gewesen, der mich jetzt zufrieden treiben ließ.
„Hm und du?", fragte ich leise, nicht viel später mit Blick auf seine Erektion. Jan brummte auf, warf mir einen Blick zu und nahm dann seine eigene Hand, die zuvor in mir gesteckt hatte und noch entsprechend feucht war, legte sie um sich selbst.
Ein, zwei Pumpstöße, die ich unter schweren Lidern beobachtete. Aber nur daneben zu liegen, missfiel mir, trotz der körperlichen Zufriedenheit, die mich so liebevoll umfing. Also richtete ich mich zögerlich auf und griff zum Nachtschrank, holte das Gleitgel heraus. Eine hochgezogene Augenbraue und zwei verdunkelte Augen beobachteten mich dabei.
Seine eine Hand fand den Weg zu meinem Hintern, knautschte ihn kurz, weil er eben direkt neben ihm war, ehe ich mich leicht über ihn beugte. Es war gut, dass er mich nicht richtig genommen hatte, denn ich merkte schon, dass ich körperlich angestrengt war. Trotzdem war ich ihm dankbar, dass er mich hatte kommen lassen.
„Darf ich dir helfen?", hakte ich zaghaft nach. Fragende Augen, während ich erst ein wenig Gleitgel auf seine Hand gab und mich dann zwischen seinen Beinen niederließ. Zögern, ehe er sie weiter spreizte.
Sein Kopf kippte in den Nacken, als ich mit meinen glitschigen Fingern seinen Muskelring durchbrach, schließlich seine Prostata traf. Ein gequältes Stöhnen, ehe er den Takt um sich selbst veränderte. Sein Becken bewegte sich, kippte mehrfach, ehe ich die verkrampften Muskeln um mir herum spürte und er fertig kam. Er hatte auch nicht lang durchgehalten, aber wahrscheinlich war es für ihn nicht weniger intensiv gewesen als für mich.
Zaghaft zog ich meine Finger aus ihm, was er noch einmal mit einem leisen Seufzen kommentierte und mich dann leicht neben sich anschaute. Seine saubere Hand wanderte an meine Wange, strich fahrig darüber, ehe er wieder seufzte und noch einmal die Augen schloss. Er war körperlich also auch am Rande.
Insgeheim nahm ich mir vor, ihn irgendwann auch einmal fesseln zu wollen und dann den Holzdildo zu nehmen. Er reagierte so sensibel darauf, dass ich es hören wollte, wenn er stöhnend kam. Ob er wohl nur von der inneren Dehnung kommen könnte?
Jan unterbrach meine Gedanken, indem er sich aufrichtete und mir aufhalf. Wir mussten den Abstecher ins Bad machen – Beide. Aber es war besser, wenn er dabei an meiner Seite lief. Außerdem war er wohl ein wenig kuschelig, drückte mir immer und immer wieder die Lippen auf die Schläfe. Und dann verzogen wir uns einfach nur ins Bett. Er hatte eh schon genug gearbeitet – auch er musste sich irgendwann entspannen. Und so genossen wir den Abend noch eng aneinander geschmiegt, redeten nicht viel, aßen nur einen Teller Suppe, ehe wir vor dem iPad einschliefen, aber es war in dem Moment nahezu perfekt.
Noch fast eine Woche schwebte ich in diesem Zustand zwischen aufgewecktem Geist und milder Erschöpfung meines Körpers, schaffte es aber wieder, nebenher ein wenig zu arbeiten. Das bedeutete, dass der Druck von Jan abfiel und ich ein wenig mehr aus dem Bett kam.
Mein Appetit hatte sich auch wieder eingestellt, sodass ich mich am Freitagabend sogar wieder anständig angezogen hatte und genüsslich mit Jan am Esstisch saß.
Ich nahm gerade einen Bissen meines Apfelcrumbles, als Jans Handy klingelte. Ein Blick darauf und es war Raphaels Nummer, wo er natürlich heran ging. Ein kurzes Hallo, dann hörte er zu, während er mir nebenher die Hand streichelte. Ich musterte ihn derweil fragend, stockte schließlich als er ein ungläubiges Gesicht machte.
„Jetzt gleich?", hakte er nach und brummte schließlich.
„Ja, Ela ist wieder gesund. Sollen wir etwas mitbringen?", fragte er noch und legte dann kopfschüttelnd auf.
Ein neugieriger Blick, aber er grinste noch mehr und lachte schließlich leise. Offensichtlich total überrascht und amüsiert.
„Alles gut?"
„Hm, das war Simon. Raphael und er hatten eine Wette am Laufen, die Raphael leider wohl verloren hat. Und weil Simon sich nicht traut die Strafe allein durchzuziehen, hätte er uns gern dabei."
„Und was ist das für eine Strafe?", fragte ich zaghaft nach, aber Jan grinste nur breit.
„Heute Abend darf Simon wohl mal die Rolle des Doms übernehmen."
„Niemals!", entfuhr es mir, während ich überrascht die Augen aufriss. Raphael? Als Sub? Kniend? Mit Schmerzen?
„Raphael hatte anfangs eine unterwürfige Phase. So wie die meisten Doms. Er kennt sich also durchaus damit aus, wobei das bestimmt 20 Jahre her ist. Ich kann verstehen, dass Simon sich nicht traut, seinen Plan allein durchzuziehen. Trotzdem ist es interessant, weil Raphael mittlerweile keine unterwürfigen Neigungen mehr hat. Wie auch immer sie gespielt haben, er hat also haushoch verloren.", freute er sich.
„Und da gefällt es Raphael wenn wir dabei sind?", hakte ich nach, aber Jans Blick wurde sanft.
„Lieber wir als Sarah, hm?", neckte er mich und stand dann auf. Er war eh schon fertig und irgendwie hieß es in den Foren ja immer: Man war fertig, wenn der Dom fertig war.
„Iss auf und räum ab. Ich hol einige Sachen aus der Scheune", wies er mich an und war auch schon weg. Seufzend kam ich dem nach und kraulte Amber schließlich sanft hinter seinem Ohr. Armer kleiner, der würde wohl nicht mitkommen können. Andererseits hatten wir es ja schon öfter geprobt, dass er mal allein blieb und das funktionierte auch sehr gut. Die Hundeschule machte sich eben doch bezahlt.
Wenig später saßen wir im Auto. Ich wusste nicht, was Jan dabei hatte, hatte mich aber noch einmal umgezogen. Keine Unterwäsche, wie Jan mich so liebevoll aufgefordert hatte, unter meinem langen Rock und dem dünnen Pulli. Er selbst hatte dasselbe Outfit an wie zuvor: Dunkle Jeans und heller Kaschmirpullover, der sich herausragend an seinen Oberkörper schmiegte. Das war einfach superheiß.
Nervös warf ich einen Blick auf das große Haus, auf dessen Einfahrt wir gerade hoch fuhren. Jan parkte wie selbstverständlich auf dem zweiten Parkplatz im Carport, schnappte sich dann die Tasche aus dem Kofferraum und nahm mich mit zur Tür. Er war nicht aufgeregt, eher amüsiert. Ich hingegen war aufgeregt. Zum einen hatte ich Raphael noch nicht einmal auch nur oberkörperfrei gesehen. Zum anderen konnte ich mir das so gar nicht vorstellen. Auch nicht meinen Platz in der Runde.
Simon öffnete uns die Tür, ließ sich von Jan munter umarmen und zog auch mich dann kurz in seinen Arm.
„Ich bin froh, dass ihr hier seid", gestand er leise und warf einen vorsichtigen Blick Richtung Wohnzimmer, ehe er nervös grinste.
„Wie ist es dazu gekommen?", fragte ich schnell, aber er schüttelte nur leicht den Kopf.
„Er war der Meinung ich würde etwas nicht schaffen. Wir haben gewettet. Er hat verloren. Dummerweise war er sich so sicher, dass er mir gesagt hat, wenn ich es schaffe, dann darf ich seine Rolle einnehmen. Tja, doof gelaufen", erklärte er und fuhr sich dann zögerlich durch die Haare. In etwa so, wie wenn ich an seiner Stelle wäre.
„Ich, also, können wir kurz den Plan durchgehen? Ich weiß nicht..?", fragte er an Jan gerichtet, der nur nickte.
„Lass uns in die Küche gehen. Ela, ab zu Raphael", wies er mich an. Ein wenig enttäuscht, weil ich den Plan nicht mitbekam, nickte ich, ging dann aber tatsächlich in das offene Wohnzimmer. Es war mollig warm, was auch gut so war, denn Raphael stand am Fenster, nur in seiner Unterhose, während das lange Haar ihm über den nackten Rücken fiel.
„Raphael?", hakte ich zaghaft nach, damit er nicht erschrak. Er wandte sich tatsächlich rum, erst Verwirrung, dann Demütigung und schließlich Wut in seinen Augen.
„Was machst du denn hier?!", das hörte sich definitiv nicht nach Amüsement an.
„Simon hat uns angerufen. Ich glaub, er hat Angst zu weit zu gehen und hat deswegen Jan gebeten zu kommen", erwiderte ich ehrlich. Kurz noch Verärgerung, dann zeigte seine Stirn Verständnis. Er atmete tief durch.
„Entschuldige bitte. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diese blöde Wette verlieren würde. Heute Sub zu spielen, ist eine starke Demütigung. Und Simon hat eine lange Liste an Ärgereien, die er mir zukommen lassen will."
Zaghaft trat ich näher, versuchte mich nicht von dieser bleichen, aber durchaus heißen Männerbrust ablenken zu lassen. Verdammt, da war sogar ein V, dass in Richtung seiner Unterhose zeigte. Ich hatte gar nicht gewusst, dass er so viel Sport machte.
„Bist du nervös?", fragte ich daher nur und versuchte wieder zu ihm nach oben zu schauen. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Das hatte er bemerkt.
„Nicht nervöser als du, wenn man so will. Ich bin weder scharf auf den Schmerz noch auf die Erniedrigung, aber ich werde meine Schulden einlösen", sagte er leise, trat dann selbst auf mich zu und nahm mich in den Arm.
Zögerlich ließ ich meine Wange auf seiner Brust ruhen – er war ja immernoch fast so groß wie Jan – und seufzte leise auf.
„Ich wusste nicht, dass du so durchtrainiert bist", gab ich leise zu, bekam dafür ein amüsiertes Grinsen von ihm.
„Dir gefällt doch nicht etwa, was du siehst?", neckte er mich, ließ mich damit rot werden.
„Also, ich-„, haspelte ich ein wenig, bekam dafür ein belustigtes Kopfschütteln. Er kam runter, das war gut. Auch wenn es auf meine Kosten ging.
„Vielleicht" presste ich also leise heraus und ließ mir dann über die Wange streichen. Er spielte mit mir – ich tippte darauf, um sich selbst ein wenig empor zu heben. Sich nach so langer Zeit zu unterwerfen, auch noch vor seinen besten Freunden, schien mir wirklich demütigend.
„Vielleicht hilft es dir zu wissen, dass ich dich als ebenfalls ausgesprochen attraktiv wahrnehme", half er mir ein wenig weiter und wurde dann augenblicklich steifer, als die beiden anderen den Raum betraten.
Jan gab ein Schnalzen von sich, warf Raphael einen eindeutigen Blick zu. Sein Eigentum, dass er gerade an sich drückte, während Simon nervös hin und her schaute und dann tief Luft holte. Er versuchte stark zu sein, aber ich ahnte, dass es auch mir nicht leicht fallen würde auf einmal der Dom zu sein.
Raphael löste sich von mir, wartete auf Simons Anweisung, der ihm wahrscheinlich schroffer als geplant entgegen warf er solle auf die Knie gehen. Und zu meiner absoluten Überraschung, folgte Raphael dem auch, sank so anmutig wie es ging hinunter und legte die Hände offen nach oben. Die Position hatte er also wirklich einmal selbst aushalten müssen.
Jan blieb stehen und legte den Kopf schief.
„Vielleicht besser nackt, Raphael. Wie ich hörte bist du ja schon sauber", lockte er ihn, bekam dafür von Raphael einen bösen Blick, auf den der jedoch nicht einging. Damit gab Jan mir aber auch mehr Preis, als ich vielleicht wissen sollte.
„Das gilt auch für dich, Ela. Ausziehen. Sei brav. Knie dich auf das Fell", wies er mich an, während Simon nervös daneben stand. Na, das konnte ja was werden. Zumal ich noch einmal tief Luft holen musste, um mir selbst den Mut zuzureden mich so auszuziehen, ihnen derartig viel von mir zu offenbaren.
Nur zaghaft zog ich mich aus und kam dann seinen Anweisungen nach. Deutlich langsamer als Raphael, der bereits schon wieder kniete und in aller Gemütlichkeit mir dabei zu sah, wie auch ich meine Beine spreizte und ihm quasi gegenüber hockte.
Anfangs war er absolut nicht erregt gewesen, aber jetzt, wo er mir einen durchaus anrüchigen Blick zu warf, regte sich auch etwas zwischen seinen Beinen und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Jan war kein Riese, aber durchaus groß genug um mich immer wieder an meine Grenzen zu treiben. Ich wollte gar nicht wissen, wie Simon sich fühlte, wenn sein Herr sich an seinem Hintern verging.
„Es wäre deutlich angenehmer, wenn du aufhören würdest dich an meiner Sklavin aufzugeilen", ging Jan dazwischen. Simon war es, der etwas vom Tisch nahm, wo er wohl etwas abgelegt hatte.
„Hintern in die Höhe", versuchte er autoritär zu wirken, was mich ein Schmunzeln unterdrücken ließ. Das ging Raphael mit Sicherheit nicht anders. Ich glaubte trotzdem daran, dass er es schaffte. Immerhin hatte er es gewollt. Als Raphael nicht schnell genug spurte, packte er ihn immerhin sogar im Haar, ließ den Dunkelhaarigen damit leise auf keuchen.
„Simon", zischte er, aber der Blonde ließ zum Glück nicht los.
„Ich habe gesagt dein Arsch in die Höhe, Sklave!", knurrte er ihn an, was sowohl Jan als auch mich überrascht einatmen ließ. Das hatte ich nicht erwartet.
Und Raphael knurrte zwar auf, kippte aber dennoch vorne über und legte die Stirn auf die Fliesen, hielt ihm seinen Hintern entgegen. Ein kurzer Blick von Simon zu Jan, der mittlerweile schräg hinter mir auf dem Sofa saß und seine Hand in meinem Haar hatte, dann holte er den nicht kleinen Plug heraus, was mich scharf auf keuchen ließ.
Ich wusste natürlich, dass Raphael als bisexueller Mann durchaus schon einiges in seinem Hintern gehabt haben musste, aber ich wusste nicht, in welcher Regelmäßigkeit auch Simon an seinen Hintern durfte. Wenn er ihn länger nicht mehr gehabt hatte, dann würde das fürchterlich weh tun. Korrigiere: Es tat ihm fürchterlich weh. Ein jammerndes Aufzischen, ein Aufbocken, dass Simon mit einer Hand herunter drückte und dann noch einmal seine Finger nahm, um ihn weiter zu dehnen, ehe er das große Ding wieder ansetzte und nicht locker ließ, bis Raphael es mit einem heiseren Stöhnen endgültig in sich drücken ließ.
Seine Hand wanderte direkt dorthin, drückte, zog, obwohl er ihn nicht richtig bewegte. Wahrscheinlich war es sehr unangenehm und genau diese kleine Qual, zog sich direkt in meine Klit. Ich war verdammt krank.
„Brav", kommentierte Simon, während Raphael ihm einen giftigen Blick zu warf. Oh. Oh. Der war gar nicht amüsiert.
„Treib es nicht zu weit", knurrte er ihn an, aber Simon war schon wieder beim Tisch, holte etwas anderes. Ich hätte bereits aufgehört, aber Simon kannte Raphael ja auch deutlich besser als ich.
„Mein Tag. Meine Regeln. Aufrichten, Hände nach hinten", erklärte er, etwas gefasster als noch zuvor und zeigte Raphael dann Brustwarzenklammern, die er erst verärgert ansah dann und dann seinen sonstigen Sub.
„Vergiss es."
„Entweder du ergibst dich mir freiwillig oder Jan muss mir helfen dich festzuhalten, während Ela sie aufsetzt. Du hast versprochen und du wirst es einlösen. Du wirst heute fliegen, Raphael. Ob du willst oder nicht", verkündete er. Genug Argumente, dass der Schwarzhaarige seine Position änderte und zischend dabei zusah, wie Simon die Klammern an ihm befestigte. Danach holte Simon aus der Küche eine kleine Schale mit Wasser, schob sie ihm hin und setzte sich dann genüsslich zu Jan.
„Es geht weiter, wenn sie leer ist", erzählte er Raphael, was auch mich schlucken ließ. Das war wirklich unangenehm, von seinem Partner zu erwarten, dass der aus einer Schüssel trank wie ein Hund. Auch Raphael verzog das Gesicht, starrte ihn böse an und beugte sich dann über, nur damit seine Haare in die Schüssel fielen.
Zögerlich zog ich an Jans Hose, der mir einen fragenden Blick zuwarf. Ich zeigte ihm das Haargummi an meinem Handgelenk und er nickte, deutete mir aber wortlos an, dass ich auf dem Boden bleiben sollte. Und so krabbelte ich, wirklich unangenehm, wenn man ehrlich war, zu Raphael hinüber, der mich nur wütend anfunkelte, als ich vor ihm kniete.
„Kann ich dir weiterhelfen?", zischte er mich an, aber ich verzog nur sanft das Gesicht. Demütigung gehörte also wirklich nicht zu seinen Stärken.
„Darf ich dir helfen?", fragte ich nur und deutete auf mein Haargummi. Er nickte, wollte sich bewegen, aber ich ahnte, dass es der riesen Plug war, der ihn stocken ließ. Wahrscheinlich direkt an seine Prostata.
So rutschte ich zögerlich nach hinten und band seine Haare im Nacken zusammen, bis ich mir sicher war, dass sie nicht mehr nach vorn fallen konnten. Er schenkte mir einen dankbaren Blick, einen, der ausnahmsweise nicht diese Maske aus Wut zeigte. Und ich ahnte, dass tief in ihm drin, immernoch der Mann steckte, der einmal eifrig gedient hatte.
Ich fand schnell wieder meinen Platz neben Jan, der Simon in ein unverfängliches Gespräch verwickelt hatte. Im Gegensatz zu Simon beherrschte Jan jedoch die Kunst die Situation im Blick zu behalten, während er sich in Small Talk ergab. Etwas, was Simon nicht gegeben war, denn der kaute Jan schließlich ein Ohr ab und bemerkte so nicht, dass Raphael schon längst fertig war. Jans Räuspern war es, das ihn darauf aufmerksam machte.
Und wieder einmal zeigte sich die Unsicherheit auf seinem Gesicht, während er zaghaft zu Raphael blickte und dann zu Jan. Immerhin hatte ihre kleine Unterhaltung dazu geführt, dass Raphael seine Erregung wieder im Griff hatte. Und er sah auch ein kleines bisschen entspannter aus als ursprünglich.
„Ab ins Spielzimmer", nahm Jan die Situation in die Hand, was Simon eifrig nicken ließ.
„Auf allen vieren zu uns, Raphael", wies er ihn an, was den Schwarzhaarigen ungläubig drein blicken ließ, ehe er brav auf alle Viere ging und zu uns rüber dackelte. Ich warf einen Blick zu Jan – das Spielzimmer kannte ich gar nicht. Erstaunlicherweise fiel mir aber jetzt gerade auf, als Raphael nackt vor mir zum Stehen kam, dass mich die Nacktheit heute ausnahmsweise nicht störte. Nicht so, wie sie es sonst getan hätte.
Jan warf mir einen wissenden Blick zu, als hätte er geahnt, worum meine Gedanken sich gerade drehten. Und mit einem Blick um mich herum, stellte ich auch fest, warum. Die anderen waren schon los und ich starrte noch auf die Stelle, auf der Raphael vorher gesessen hatte.
„Du bist wirklich brav, Kleines. Und dich so entspannt und nackt vor ihnen zu erleben, ist ein wahres Geschenk", raunte er mir zu, während seine Hand den Weg unter mein Kinn fand. Ein kurzer, sanfter Kuss, ehe er sich aufrichtete und mir die Hand reichte. Wenn ich zu lange gekniet hatte, dann wollten meine Beine erstmal nicht mehr.
„Daddy?", nuschelte ich leise, während er den Arm um meine Seite legte und mich entspannt Richtung der Treppe führte. Also im Obergeschoss. Interessant.
„Ja?"
„Glaubst du Simon bekommt das hin?"
„Er hat sich gute Hilfe geholt. Und du hilfst ihm gerade auch, weil du Raphael beistehst. Simon ahnt wahrscheinlich nicht, was ihm gerade durch den Kopf geht, aber ich kann es mir denken. Es ist gut, dass er vielleicht wieder die andere Sichtweise sieht, zumal Simon ja kein wirklicher Sadist ist. Aber manchmal schlägt er über die Stränge und dafür tut es ganz gut wieder zu erleben, was der Partner dabei durchmachen kann", erwiderte er sanft und durchaus bedacht darauf, was er sagte. Das sah man bei ihm meist daran, dass er die Zunge vor dem Sprechen so komisch rollte, als würde er sich die Worte zurecht legen – etwas, was ich absolut niedlich fand.
„Wirst du ihn toppen?", hakte ich daher noch einmal nach. Ein sanfter Blick, ehe ich noch ein ‚Daddy' hinterherschob. Da war ja was.
Er griff sanft an mein Halsband, damit ich stehen blieb und schenkte mir einen innigen Blick.
„Ich werde nicht mit ihm schlafen, nein. Aber ich werde Simon zur Hand gehen, so wie du, nicht wahr?", forderte er von mir, was ich natürlich auch bestätigte. Für ihn und für unsere Freunde.
Ich war ehrlich gesagt überrascht, als wir in ihrem sogenannten Spielzimmer ankamen. Die Scheune war recht dunkel, sehr duster, ein wenig wie ein Dungeon gehalten. Das hier war ein lichtdurchfluteter Raum, der bei Sonnenschein wahrscheinlich ebenso gut als eine Art Atelier genutzt werden konnte.
Die Wände waren weiß und auch das Spielzeug, dass herum stand, hatte nicht den üblichen schwarzen Lackanstrich, sondern war in sanften Holztönen in den Raum eingearbeitet. Kein Rot, keine Nieten, sondern eine edle Aufmachung, die nur durch die Fliesen gestört wurde. Aber ich ahnte, warum das so war. Die Beiden hatten, wie sich herausstellte, einen leichten Kink zu Doktorspielchen – nicht zuletzt stand dort eine Art Gyn Stuhl, der aber irgendwie anders gemacht war. Ich würde Jan dazu später fragen müssen, warum.
Raphael stand in der Mitte des Raumes, hatte den Kopf gesenkt, während Simon am Andreaskreuz herumbastelte und Manschetten anbrachte. Jan ging ihm zur Hilfe, was mich ein wenig verloren im Raum rumstehen ließ. Also tat ich das einzige, was ich konnte. Ich stellte mich neben Raphael, merkte seinen neugierigen Blick auf mir. Da war nicht dieses lodernde Feuer, das ihn so interessant machte. Eher eine komische Art der Zurückhaltung, die ich noch nicht wirklich verstand.
Seine Hand wanderte sanft zu meiner. Ein kurzer Druck, ein sanftes Zwinkern, ehe er sich von mir löste und mir damit irgendwie auch das Zeichen gab, dass es ok war.
Keiner hatte unsere lautlose Kommunikation mitbekommen, stattdessen stellten sie Raphael an das Kreuz mit den Rücken zum Raum. Während Simon gehässig mit Jan ausdiskutierte welches Schlag-Instrument denn am besten sei, hatte mein Herr mich bereits über den Bock gedrückt. Ich verstand erst warum, als sich das ätzende, kleine Vibro-Ei von seiner Geburstagsparty in mich drückte. Ein kurzer Test und es lief genauso stark wie sonst auch.
„Daddy", warf ich ein, aber einen harschen Kuss später war das Thema für ihn erledigt. Er tippte mit dem Fuß neben sich, was mich niederknien ließ. Jan setzte sich hingegen auf eine Art Bank, wofür auch immer die sonst gedacht war. Seine Hand fand wieder mein Haar, während Simon mit einem Flogger und einer Peitsche wiederkam. Das Vibro-Ei hatte Jan auf die kleinste Stufe gestellt – gemein, aber ertragbar und meine Erregung konstant auf einem guten Niveau haltend.
Ohne Vorwarnung traf der erste Schlag des Floggers Raphaels Körper, der natürlich direkt aufstöhnte und sich verkrampfte. Es war absolut heiß anzusehen, wie sein starker Körper sich verspannte und ich konnte nicht umhin mir bei dem Hintern über die Lippen zu lecken. Gottverdammt, er war wirklich heiß.
Ein Räuspern von Jan brachte sowohl Simons als auch meine Aufmerksamkeit zu ihm. Raphael konnte sich durch die zuvor angelegten Fesseln nicht genug drehen, sah also den Blick nicht, den Jan dem Blonden zu warf. Simon biss sich jedoch augenblicklich auf die Unterlippe, nickte aber. Eine Warnung, dass er es ruhiger angehen lassen sollte. Und das tat er auch.
So, wie auch Jan es oft bei mir tat, fing er an ihn langsam vorzubereiten, die Haut aufzuwärmen, bis sie rot war, aber nichts als ein leises Keuchen über Raphaels Lippen kam. Jan rutschte ein wenig unruhig umher, aber auch mir erging es nicht anders. Zu gern hätte ich Raphaels Blick gesehen, aber das war leider nicht drin.
Beim ersten richtigen Schlag zuckte der Dunkelhaarige zusammen, stöhnte gequält auf. Simon aber blieb hart, zog durch. Mehr und mehr Schläge, bis Raphael anfing sich gegen die Ketten zu stemmen. Ein Zeichen für den jüngsten Sklaventreiber den Flogger zur Seite zur legen. Stattdessen holte er etwas heraus, das ich so direkt nicht kannte, aber bereits ahnte was es war: Elektro-Stimulation.
Das kleine Gerät war handlich, in etwa doppelt so groß wie ein Handy. Daran waren mehrere Knöpfe und ein großes Rad, ebenso wie eine Schnur, die direkt mit einer Art Dildo verbunden war, natürlich aus Metal. Ich konnte nicht umhin einen besorgten Blick zu Jan zu werfen, der aber nur die Lippen schürzte und erstmal nicht eingriff. Simon brachte es zu Jan, bat ihn mit einem Blick die entsprechenden Einstellungen vorzunehmen, ehe er sich dem Plug in Raphaels Hintern zuwandte. Und das Jammern, dass den Langhaarigen daraufhin verließ war die pure Sünde eines jeden Sadisten. Nur schwer konnte ich die Beine zusammenkneifen, versuchte mich zusammen zu reißen mich nicht selbst anzufassen.
Ein Zischen von Raphael, der schließlich gegen das Kreuz kippte und die Stirn an die Wand legte. Jan bedeutete mir mit einem Wink aufzustehen und reichte Simon schließlich den Dildo in die Hand, drückte mir das Gerät in die Rechte, ehe er sich an Raphael wandte.
Ganz sanft legte er ihm die Hand auf die Schulter, nuschelte ihm etwas leise ins Ohr, was dieser mit einem Stöhnen genauso leise kommentierte. Aber das war genug Antwort für meinen Freund, denn der gab Simon mit einem Nicken das Go, mit dem er das Metall in seinem Mann versenkte.
Raphael keuchte wieder, hielt sich an den Ketten um seine Hände fest, während ich nervös auf das Gerät in meinen Händen starrte. Es war noch gar nicht an.
„Komm her, Ela", meinte Jan, zog mich schließlich an die Lücke, die zwischen dem Kreuz und der Wand war, sodass ich Raphael zumindest schräg in die Augen schauen konnte. Sein Gesicht war gequält, aber das ahnte ich schon. Immerhin musste sein Hintern furchtbar brennen.
„Simon wird gleich anderweitig beschäftigt sein. Deswegen regelst du den Strom. Wir gehen nicht über die Stufe vier hinweg, hast du verstanden? Vier ist das absolute Maximum."
„Vier ist das absolute Maximum, Daddy", bestätigte ich und bekam dafür einen sanften Blick zugewandt.
„Du wirst ihn ansehen. Raphaels Codewort heißt Rose. Wenn er das sagt, wirst du sofort ausschalten. Und du wirst ihn im Auge behalten. Kippt er um, schaltest du. Du wirst es in seinem Gesicht sehen. Wenn du nicht sicher bist, schalte lieber aus und frag mich. Ansonsten hörst du auf meine Anweisungen. Hast du verstanden?"
„Ja, Daddy. Rose oder wenn er umkippt. Ansonsten übernimmst du", erwiderte ich schnell, wurde nervös. Das war ganz schön viel Verantwortung, wobei die Skala des Geräts durchaus bis 8 ging – Vier war damit wahrscheinlich nicht dramatisch, wobei ich das Gerät auch nicht kannte.
„Und wenn er mich anfleht?", hakte ich schließlich nach, warf einen Blick zu Raphael, der mich absolut neutral beobachtete, wahrscheinlich aber eher konzentriert war auf das, was Simon an seinem Hintern anstellte.
„Rose, Ohnmacht oder meine Anweisung. Er kann jammern und weinen und betteln so viel er will. Schaffst du das?", hakte er nach und ich nickte tapfer, bekam einen sanften Kuss auf die Lippen gedrückt, ehe er demonstrativ das Vibro-Ei eine Stufe höher stellte und mich damit auf keuchen ließ. Es drückte so herrlich gegen alles.
„Du kommst erst, wenn ich es erlaube", erinnerte er mich, ließ mich dann aber dort stehen. Leicht nervös. Zögerlich hob ich die Hand und strich Raphael ein Haar aus dem Gesicht, dass sich gelöst hatte. Fast im selben Moment stöhnte er wieder heiser auf. Ein Blick zu Jan, der mich amüsiert musterte und dann etwas zu Simon sagte, dass ich nicht verstand. Gott, wieso machte mich das nur so an?
„Eins, Kleines", erklärte Jan dann etwas lauter, woraufhin ich ganz zaghaft das Drehding bewegte. Zum Glück rastete es bei jeder Stufe ein wenig ein, sodass man nicht aus Versehen zu doll drehen konnte. Raphaels Reaktion kam automatisch. Sein Gesicht verzog sich, während er tief Luft holte und dann stöhnte. Nicht so heiser und sanft, sondern richtig.
Ein Ruck ging durch seinen Körper, wahrscheinlich weil er sich gegen die Bewegung von Simon gestemmt hatte. Der drückte, der Handbewegung nach, das Ding gerade tiefer in Raphael hinein. Wieder ein heiseres Stöhnen, ein Ruck, ein kleines Jammern.
„Bitte", wisperte Raphael. Der Blick in seinen Augen zeigte etwas, was ich zunächst so nicht erwartet hatte: Absolute Erregung. Das gefiel ihm dann wohl doch irgendwie.
„Wie heißt das, Sklave?", donnerte Simon, wobei ich mich ehrlicherweise fragte, ob das nötig war. Raphael unterwarf sich ihm doch ausreichend.
„Bitte, Simon", wimmerte er nur wieder. Ein Wink von Jan, eine Stufe nach oben. Wieder ein Keuchen, wieder ein Stöhnen, während das Ding in ihm bewegt wurde, bis Raphael wirklich heiser am Stöhnen war.
Als wir auf der vierten Stufe endlich ankamen, sah er absolut fertig aus. Sein Körper war angespannt, seine Augen glasig und ein kurzer Blick auf sein Glied verriet mir, dass er sowas von erregt war. Zumal es nicht ganz unschmerzhaft gegen das Holz des Andreaskreuzes drückte, weil er versuchte seinen Hintern von dem Dildo weg zu bekommen.
Wieder eine Bewegung von Simon und ein harsches Einatmen von Raphael, ehe der Blonde die Peitsche von der Anrichte nahm. Und ich musste unweigerlich schlucken. Die sah mehr als böse aus. Auch Jans Blick wurde zaghaft, aber er zeigte ihm wie er sie am besten halten musste, demonstrierte etwas weiter weg, wie er am besten zuschlug und übergab ihm das Utensil.
Simons Blick war stur, als er das erste Mal zuschlug und Raphael gequält auf jammerte. Er hatte nicht richtig getroffen, was wahrscheinlich noch mehr weh tat als sowieso schon.
„Simon!", brüllte Raphael ihn an, aber der zuckte nur kurz zusammen und holte direkt wieder aus, schlug zu, dass der Dunkelhaarige sich jammernd in die Seile warf. War das hart? Absolut. Machte mich das an? In jedem Fall. Die Erregung pulsierte zwischen meinen Beinen, während ich Raphaels Mimik beobachtete, sah, wie er mit sich zu kämpfen hatte.
Wieder ein Schlag, wieder ein Jammern, fast schon ein Schluchzen, als eine Bewegung die Aufmerksamkeit auf sie zog. Jan hatte Simon die Peitsche aus der Hand genommen. Ein zarter Griff an die Wange des Blonden, dann ein zärtliches Zwinkern. Ein lautloser Griff an seine Hose, wohl um ihm anzudeuten, er solle sich ausziehen und dann holte Jan aus. Und dieses Mal traf er richtig – ob das jetzt mehr oder weniger weh tat, konnte ich nicht sagen, aber das Stöhnen aus Raphaels Hals, der heisere Schrei, hörten sich auf einmal anders an.
„Fuck", schrie Raphael auf, warf sich noch einmal in die Ketten, aber Jan hatte schon wieder zugeschlagen, in einer entspannten Bewegung, ließ er seinen Arm mit dem Ding kreisen und ich war mir nicht sicher, was mich mehr erregte. Raphaels vor Schmerz und Lust verzogener Blick, das heisere Stöhnen aus seinem Mund oder der Anblick von Jan, dessen Augen sich verdunkelt hatten, der wie ein Künstler auf den nackten Hintern und Rücken von Raphael starrte und dabei immer und immer wieder ausholte und den nächsten Schlag setzte. Ich war absolut gefangen.
So gefangen, dass ich mich selbst zusammenreißen musste, die Hand aus meinem Schritt nahm und dann mit jedem Schlag mehr dabei zusah, wie Raphael mehr und mehr aufgab. Ein Schlag, noch ein Schlag, die erste Träne, ein heiseres Weinen, ehe die Tonlage sich änderte. War es vorher hoch gewesen, dröhnte es nun regelrecht aus seiner Kehle, während er aus dem wimmernden Zustand gar nicht mehr herauskam. Er wurde über die Klippe getrieben, weinte dabei, aber er war kurz davor zu springen, das konnte ich ihm ansehen.
Jans Schlagen stoppte. Kurz strich er Raphael über das wunde Fleisch, was diesen gequält auf jammern ließ, ehe er ihm das Strom-Ding aus dem Po zog. Er reichte es mir, warf dann einen Blick zu Simon, der bereits nackt und ausgesprochen hart neben ihm stand und somit den Wink bekam, er dürfte jetzt ran. Und Simon ging auch ran.
Er testete nicht vor, gab Raphael keine Anweisungen, als er sich bis zum Anschlag in ihn drückte und den Dunkelhaarigen damit wohl noch ein wenig mehr zur Klippe drückte. Die Bewegungen waren rau, hart, heftig. So sehr, dass das Andreaskreuz wackelte, während er ihn einfach nahm. Raphael war schon lang am Schluchzen, heiser am Krächzen, aber Simon ließ ihn nicht kommen.
Erst Jan konnte mich aus meiner atemlosen Erstarrung holen, die mich gefangen hielt. Wortlos nahm er mir die Geräte aus der Hand, legte sie irgendwo ab und pinnte mich dann mit dem Bauch an die Wand, die zuvor in meinem Rücken gelegen hatte. Ich keuchte überrascht auf, insbesondere als er das Ei kurz in mir bewegte und es dann doch stecken ließ. Ein Rascheln, da drückte er sich in meinen zweiten Eingang, füllte mich so aus, dass mir ein heiseres Keuchen entwischte.
Und dann fing er einen nicht weniger erbarmungslosen Rhythmus an, als Simon ihn vorgegeben hatte. Es tat weh, meine Brüste rieben schmerzhaft über die raue Tapete, während meine Hände zogen. Jeder Stoß drückte mich noch fester gegen den Beton vor mir, während eine seiner Hände meine piercingfreie Brustwarze quälten. Nichtsdestotrotz kam ich nicht dagegen an. Die Vibration, die harschen Bewegungen, sein heißes Stöhnen in meinem rechten Ohr, die jammernden Klagelaute von Raphael in meinem Linken und ich kam noch bevor Raphael aufbrüllte und dann zusammensackte.
Hatte ich mir das so vorgestellt? Bei weitem nicht. Fühlte ich mich dennoch absolut berauscht? Definitiv. Jan brauchte kurz um sich zu sammeln, ehe er sich aus mir löste. Ein kurzer Kuss, dann drückte er mich auf ein Handtuch auf der Bank und half Simon dann Raphael zu befreien, der sich selbst kaum noch auf den Beinen halten konnte.
Allein deswegen war es gut, dass Jan dabei war: Simon hätte den größeren in keinem Fall allein tragen können. So ächzte Jan ein wenig, aber mit Simons Hilfe brachten sie ihn zu dem kleinen Bett, dass in der Ecke vor der Fensterfront stand. Simon wischte sich kurz trocken mit einem Tuch, rutschte dann aber nicht weniger benommen in die Ecke, zog Raphael in seinen Arm, der aber völlig weg war.
Ein Brummen, als Jan vom Bett aufstehen wollte, dass auch meinen Partner innehalten ließ. Ein zärtlicher Blick legte sich auf sein Gesicht, ehe er mich dann doch zu ihnen hinüber winkte. Ich nahm mein Handtuch mit, legte es einfach aus, ehe ich mich neben Jan legte. Es war sehr eng zu viert, aber obwohl Simon Raphael von hinten umarmte, schien der Dunkelhaarige durchaus die Nähe von Jan zu gebrauchen, denn nach wenigen Minuten des meditativen Grinsens, fing er an zu schluchzen. Und das war der Moment, als mein Partner ihn ein wenig aufrichtete, ihn an seine Brust zog und ihm zärtlich durchs Haar strich.
Nicht, dass er dadurch den Kontakt zu mir unterbrach. Er hielt mich mindestens genauso fest, strich immer und immer wieder über meinen Hintern und den unteren Rücken, aber auch wenn ich ihn absolut liebte, sah ich ein, dass Raphael ihn gerade ein wenig mehr brauchte, denn Simon war mit der Situation nach wie vor absolut überfordert.
„Shhh, es ist gut, Raphi. Du warst so tapfer, so stark", raunte er ihm leise zu, während ich, quasi direkt vor dem weinenden Mann, in das schniefende Gesicht sah. Sanft nahm ich meine Hand, legte sie ihm auf die Wange, was ihn abwesend die Augen öffnen ließ. Wieder ein herzzerreißendes Schluchzen, aber seine Hand legte sich auf meine, hielt sie dort fest.
Da war er noch nicht, aber es dauerte auch fast eine Ewigkeit, bis man das wieder behaupten konnte. Ich war in der Zwischenzeit schon im Bad gewesen, so wie auch Simon. Jan hatte es irgendwie geschafft sich mit einem warmen Waschlappen zu säubern, was auch Simon bei Raphael getan hatte, ehe wir uns wieder gemeinsam hin gekuschelt hatten. Eine absolut verwirrende Situation, die ich aber nicht weniger genoss. Ich mochte die Beiden und diese Seite an Raphael zu sehen, fühlte sich an wie ein kleines Geschenk. Etwas, was nicht viele von ihm kannten.
„Es tut mir leid", durchbrach Simon schließlich leise die Stille, umarmte Raphael von hinten, der leise aufächzte und seinen Kopf zu ihm drehte.
„Ich liebe dich, Simon", nuschelte er, noch immer in seinem Nebel, aber das brachte auch Simon schließlich dazu, leise zu schniefen und diverse Küsschen auf seinem Mann zu verteilten. Jan sah das wohl als sein Zeichen aufstehen zu wollen, aber Raphael ächzte nur leise, klammerte sich an ihm und mir fest wie ein kleiner Oktopus.
„Nicht, bitte", wisperte er. Ich seufzte leise auf, strich ihm wieder diese wirre Haarsträhne aus dem Gesicht, was er kommentarlos über sich ergehen ließ. Das hatte ihn wohl mehr mitgenommen, als gedacht.
„Wir gehen nicht, Raphi. Aber hier oben ist es frischer als unten und ihr drei seid noch immer nackt. Wir sollten aufs Sofa gehen. Jeder zieht sich ein wenig etwas an, ich mach uns einen Tee, hm?", schlug er ihm leise vor, was Raphael mit einem Nicken kommentierte. Nur zaghaft löste er sich von Jan, schlang dafür aber direkt die Arme um seinen Mann, der ihn ebenfalls eng an sich zog.
Jan zwinkerte mir sanft zu, nahm mich an der Hand und ließ die Beiden erst einmal allein. Tatsächlich gingen wir nach unten. Er setzte das Wasser auf, wies mich an, mich wieder anzuziehen und entfernte vorher das Ei noch aus mir, wofür ich ihm sehr dankbar war. Irgendwie war es nach dem Orgasmus immer unangenehm.
„Wieso nennst du ihn Raphi?", hakte ich schließlich leise nach, saß mit ihm vor dem warmen Karmin.
„Ich kannte ihn schon, als er noch als Sub durch die Gegend geeiert ist. Sein erster Master nannte ihn Raphi und irgendwie hat sich das etabliert bei allen folgenden. Er nutzt diesen Namen nicht als Dom, findet ihn zu unterwürfig, aber jetzt gerade eben, war er anders. Und er hat es gebraucht", erklärte er mir zärtlich, während er mir durchs Haar strich.
Ich wollte gerade etwas erwidern, sah dann aber Raphael und Simon auf der Treppe. Sie waren angezogen, wobei Raphael wieder einen deutlich aufrechteren Gang inne hatte, als noch zuvor. Seine Augen waren wacher. Trotzdem ließ er sich zaghaft direkt neben mir aufs Sofa nieder, was zum Glück eine riesige Landschaft war und drehte sich dann auf die Seite. Das war verständlich – mit seinem Hintern wollte ich gerade nicht tauschen.
Simon kam wieder, brachte ein paar Kekse mit und setzte sich dann neben ihn, schmiegte sich von hinten wieder an seinen Partner, der den Arm um meinen Bauch legte und seinen Kopf auf Jans Unterarm platzierte. Auf dem Arm hatte auch ich meinen Kopf liegen, merkte daher, wie Jan näher an mich heran rutschte, damit ich meinen Kopf auf seine Brust legen konnte und Raphael den Arm bekam.
„Danke, dass ihr da wart", nuschelte Simon schließlich leise. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu und musste grinsen.
„War ziemlich heiß", gab ich keck zurück und wurde dafür von Jan sanft an den Haaren gezogen. Ein scharfer Blick, ok, dann eben doch nicht ganz auf Augenhöhe.
„Wir sind immer da", erwiderte Jan schließlich leise und warf einen Blick zu Raphael, der daraufhin nickte. Er war immerhin wieder bei sich.
„Ich bin ebenfalls froh, dass ihr da wart. Simon hätte das nicht allein geschafft. Und ich habe absolut vergessen, was für ein Meister du an der Peitsche bist", gab er an Jan gerichtet weiter, der nur breit grinste. Das Lob gefiel ihm. Daraufhin legten sich Raphaels Augen auf meine. Ein weicher Ausdruck in den Gesichtszügen, ehe er sich leicht räusperte.
„Und du ebenfalls, Ela. Die Lust in deinem Blick und die Unterstützung", er brach kurz, suchte wohl nach den richtigen Worten.
„Du hast mir wirklich sehr geholfen. Aber ich hoffe, dass sich dadurch nichts ändert an dem, wie du mich siehst", gab er schließlich leise zu. Klar, Simon und Jan wussten um seine Vergangenheit. Ich hatte es weder gewusst noch vorher gesehen. Nichtsdestotrotz blieb Raphael was er auch zuvor gewesen war: Ein wirklich heißer Master, der eben auch aus Liebe mal loslassen konnte.
„Nein, Sir", antwortete ich also und bekam dafür einen leicht blasierten Blick zugeworfen, ehe er die Nase an meinem Haar vergrub und leise aufbrummte. Und ich fühlte mich so verdammt wohl zwischen diesen drei Männern, dass ich nicht anders konnte, als mir von Simon einen Keks zwischen die Lippen schieben zu lassen und genüsslich einen Blick in das lodernde Feuer zu werfen.
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Die Hand in meinem Nacken
RomantikEtwas, dass nicht mehr aus dem Kopf geht. Sie Mitte 20, er Mitte 40. Sie dominant, er dominant. Oder vielleicht auch nicht? Man wird sehen. [BDSM, Lovestory, Main F/M, später auch M/M] Und weil es alle wohl so machen: #1 kink 14.03...