Kapitel XV: Simon und Raphael

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Hastig nickte ich. Ich wusste ja nicht mal, ob ich ihn überhaupt dominieren wollte. Ich war immer davon ausgegangen, dass das meine Bestimmung war und meine Tendenzen gegenüber dominanten Männern einfach aus einem dummen Zufall heraus entstanden waren. Jetzt glaubte ich das nicht mehr. Ich genoss Jans sanfte Strenge viel zu sehr. Ich hatte es nicht mal vermisst, den Ton anzugeben. Im Gegenteil, ich versuchte mit Dingen wie der Essenswahl herauszufinden, ob ich die Kontrolle noch mehr abgeben wollte.

Wir waren weit entfernt von einer klassischen DS-Beziehung. Aber das hieß ja nicht, dass es das irgendwann sein würde. Dass ich nicht irgendwann nackt neben der Tür warten würde, wenn er nach Hause kam oder zwischendurch Befehle bekommen würde ihm Nacktfotos zu senden, obwohl ich eigentlich gerade unterwegs war. Es war nur einfach noch nicht an der Zeit.

„An was denkst du?", brachte mich Jan aus meinen Gedanken zurück in die Realität und ich lächelte nur vorsichtig.

„Dass es mich erstaunt, wie sehr ich dich als dominanten Partner genieße. Obwohl wir nicht klassisch leben, aber irgendwie habe ich immer gedacht, ich wäre der Dom in der Beziehung. Stattdessen genieße ich es, wie wir es handhaben und frage mich, ob es nicht noch mehr gibt, was ich genießen würde, wenn wir es weiter ausführen würden", erwiderte ich ehrlich. Ich verstand die Regeln, zumindest grob.

„So wie die Wahl deines Essens", schlussfolgerte er. Ihm entging nichts. Das machte mir einerseits manchmal Sorgen, andererseits genoss ich es. Fast schon als würde er mich lesen können und verstehen was ich brauchte. So nickte ich nur – er verstand mich ja auch so. Tja, wollte er aber nicht.

Ein Griff in mein Haar und ich keuchte auf, weil er mich in einer geschmeidigen Bewegung nach hinten weggezogen hatte, dass ich jetzt mit dem Gesicht auf dem Bett presste, den Arsch in die Höhe und mit den Händen verzweifelnd versuchte ihm meine Haare zu entziehen.

„Du tust mir weh!", fauchte ich. Das hatte bisher nicht dazu gehört.

„Das ist Sinn und Zweck der Tatsache. Du hast die Anrede vergessen, Elena. Und du willst mich doch gleich vor meinen Freunden nicht blamieren, oder?", hakte er nach. Seine Stimme war ruhig und kalt, so wie immer, wenn er die Macht übernahm. Ich wollte mich wehren, wollte dagegen ankämpfen, aber irgendwie fand er den richtigen Weg.

„Nein, Jan, es tut mir leid", erwiderte ich schließlich und atmete erleichtert auf, als er aufhörte an meinen Haaren zu zerren. Das hatte höllisch weh getan und überhaupt keinen Spaß gemacht, nicht mal war es erotisch gewesen. Trotzdem hatte es etwas in mir ausgelöst. Etwas, das jetzt triefte und ich ärgerte mich fast selbst darüber. Er hatte mich doch nur an den Haaren gezogen.

„Die Wahl deines Essens, eine Session, das ist romantisch. Du musst dich von dem Gedanken verabschieden, dass alles, was ich tue, dir gefällt", erklärte er dann und seufzte auf, musterte mich.

„Was nichts daran ändert, dass ich dein Essen gern auswähle. Ich mag die kleinen Kontrollen im Leben. Zu wissen, wo du bist, um Erlaubnis gefragt werden, wenn du ausgehst, ein Foto zwischendurch. Ein Kontrollanruf. Aber das sind Dinge, die wir langfristig angehen. Ich werde dein Leben nicht vollständig bestimmen und ich werde es vor allem nicht von heute auf Morgen machen. Wenn du mir Dinge anbieten willst, dann wirst du das ab jetzt nicht mehr tun wie vorhin. Du wirst mir in die Augen sehen und wirst mich offiziell darum bitten."

„Ja, Jan.", versprach ich ihm. Ich wusste nicht, wie das passiert war. Hatte mein Wunsch nach ein wenig mehr Dominanz so viel mehr aus ihm herausgeholt? Hatte er sich angestrengt besonders dominant zu sein? Oder versteckte er sonst so viel davon vor mir, dass ich keine Angst bekam?

„Dann komm her", fügte er an und zog mich in seinen Arm. Eine Sekunde lag ich verwirrt da, schmiegte mich dann aber in seinen Arm um noch die letzten Minuten seinen Duft einzusaugen, ehe ich mich fertig machen musste.

„Muss ich mich schick machen?", fragte ich auf dem Weg ins Bad um mir die Haare zu föhnen, noch einen Blick auf den nackten, alten Mann werfend, der mich so unglaublich durcheinander brachte.

„Du bist immer schön, Elena. Zieh dir trotzdem ein Kleid an und lass das Make Up weg. Und vielleicht auch deinen BH", erklärte er und stand dann selbst auf um zu seinem Schrank zu gehen und sich Klamotten herauszuholen.

„Meinen BH?", hakte ich verwirrt nach, bekam aber nur einen eindeutigen Blick zugeworfen, ehe Jan nach unten verschwand und mich mit meinen Gedanken zurückließ.

Als ich schließlich präsentabel mit leicht nach hinten geflochtenen Haaren in der Küche ankam, konnte ich nicht anders als zu lächeln. Er hatte den Esstisch gedeckt für vier Personen und war wohl gerade mit Amber draußen, da es trocken war.

Der kleine Husky hatte aber scheinbar nicht viel Spaß herumzutollen, sondern saß neben ihm auf der Terrasse und ließ sich kraulen. So als würden die beiden ein Männergespräch führen. Rasch zückte ich mein Handy und machte ein paar Fotos, wurde dann entdeckt.
Jans Blick ging von überrascht bis hin zu angeturnt, wenn ich ihn richtig deutete, aber vielleicht lag das auch einfach an dem recht süßen Kleid.

„Hast du gerade ein Foto von uns gemacht?", hakte Jan schließlich aber nach und ging nicht auf mein Outfit ein – genug Mühe hatte ich mir also nicht gemacht. Dafür drückte der Plug bei fast jeder Bewegung und schickte Wellen der Erregung durch mich. Mein Abend würde also in jedem Fall herausragend werden.

„Ja, das Bild ist sehr süß. Hier. Es wäre super für Instagram", meinte ich lächelnd. Man sah sein Gesicht nicht, nur den breiten, geraden Rücken und die wohlgeformte Figur gemeinsam mit dem Business Haarschnitt, den ich immer wieder gern dabei beobachtete, wie er in sich zusammenfiel.

Wortlos hielt mir Jan die Hand hin und ich gab ihm mein Handy, kraulte den kleinen Rüden vor mir, der sich sichtlich freute. Anscheinend ging es ihm ein wenig besser als gestern noch.

„Man sieht mir mein Alter an", seufzte er.

„Das stimmt nicht", widersprach ich und fügte dann noch ein leises „Jan" hintendran.

„Man sieht nur deinen breiten Rücken, deine starke Figur und die tollen Haare. Ich mein, wann sieht man schon mal einen Mann in dunkler Jeans und weißen Hemd mit seinem kleinen süßen Husky auf der Terrasse sitzen?", fragte ich zaghaft nach und legte meine Arme um seinen Hals, küsste ihn in besagte Mähne.

„Wenn du es möchtest, dann nutz es", kam die schlichte Antwort, ehe er mich auf mein Handgelenk küsste und dann Amber ein wenig anstupste.

„Du bist ein Hund. Du brauchst Bewegung", erklärte er ihm, aber Amber sah ihn nur trottelig an und ließ sein einzelnes Ohr zur Seite kippen.

„Jan?", fragte ich leise, während ich das Bild für später speicherte und mich dann aufrichtete.

„Hm?"

„Gibt es besondere Regeln für heute Abend?"
Eine Weile schien er zu überlegen.

„Es gibt Regeln, die ich langfristig gern einführen möchte. Aber wir haben gerade zwei große Schritte gemacht. Du hast dich herausragend geschlagen bei deiner Spülung und du hast ebenfalls einen großen Schritt gemacht, was deine Wünsche bezüglich meiner Verhaltensweisen angehen", fing er an zu antworten und warf dabei einen Blick zu den Bäumen auf der Wiese, schien sie nachdenklich zu mustern.

„Ich denke, Kleines, dass das schon aufregend genug ist, meinst du nicht? Wenn ich dir jetzt noch andere neue Regeln gebe, die dir allgemein komisch vorkommen würden, die du dann aber auch noch vor fremden Menschen umsetzen musst, dann könnte es sein, dass ich dich überfordere. Und ich möchte nicht, dass dieser Tag damit endet. Ich möchte, dass du heute Abend einfach du bist. Dass du mir nicht widersprichst und auf meine Anweisungen hörst, so wie ich es sonst auch immer verlange. Und der Plug bleibt dort, wo er ist, bis ich ihn rausnehme", fügte er dann doch noch hinzu und drehte sich leicht, sodass er ungeniert unter mein Kleid fassen konnte.

Eine Hand um meinen Oberschenkel gelegt, fuhr die andere langsam das innere meines Beines hinauf und prüfte, nachdem er den Slip zur Seite gezogen hatte, den Sitz meines Plugs. Nachdem der wohl zu seiner Zufriedenheit war und ich heiser auf gekeucht hatte, wanderte ein einzelner Finger nach vorn zu meinem sensiblen Nervenpunkt um mich gezielt zu stimulieren. Und er traf immer sofort.

„Mir scheint, du bist feucht", erklärte er mit einem zufriedenen, arroganten Blick. Woraufhin ich ein Stöhnen unterdrückte und die Augen schloss. Natürlich war ich feucht. Er hatte mich ewig erregt und dann nicht kommen lassen. Stattdessen trug ich dieses riesige Ding in mir herum, dass mich so herrlich dehnte.

„Ja, Jan", erwiderte ich schließlich auf seinen Blick hin.

„Ja, was?"

„Ja, ich bin feucht für dich, Jan", knurrte ich. Das reizte mich dann doch genug um meine Geduld verlieren zu lassen. Jan wollte gerade etwas erwidern, als die Klingel ertönte. Daher stand er auf und packte mir noch einmal ans Kinn. In einer fließenden Bewegung fuhr er mir mit dem Daumen über die Lippen, nur um mich dann innig zu küssen.

„Benimm dich", blaffte er noch einmal und ging dann zur Tür. Und ich? Ich drückte meine Beine zusammen und hoffte, dass die Erregung bald versiegen würde, denn sonst würde ich mich nicht auf den Besuch konzentrieren können.

Raphael und Simon stellten sich als herausragend nette Leute da. Raphael war ungefähr 1,95 m groß, hatte tiefschwarzes langes Haar, was sein markantes Gesicht aber weniger bedrohlich als jung wirken ließ. Obwohl er der Dom war und in etwa in Jans Alter war, wirkte er fast so jung wie Simon. Der war mit Mitte 30 das krasse Gegenteil seines Partners. Mit seinen goldenen Locken und dem schüchternen Grinsen wirkte er unschuldig, auch wenn seine Augen etwas ganz anderes erzählten. Raphael hingegen wirkte ein wenig wie Jan, wenn auch anders. Er war sehr blass, was mit Jans Ausführung zu einer Sonnenkrankheit übereinstimmten. Fast schon Vampir like, aber mehr so wie ein Dandy-Vampir. Auch er trug eine dunkle Hose und ein weißes Hemd, während Simon komplett in einer schwarzen Hose und einem schwarzen T-Shirt leicht hinter ihm gestanden hatte.

Zur Begrüßung – und das hatte mich eigentlich irritiert – hatte Raphael mich umarmt und mir mit einer sündhaft tiefen Stimme erzählt, wie sehr er sich freute, die Dame kennen zulernen, die Jan seit Jahren den Kopf verdreht hatte. Jan überging das gekonnt und ließ sich derweil von Simon begrüßen, der ihn mit „Master Jan" ansprach. Das war verdammt komisch. Mich begrüßte Simon erst nachdem Raphael ihn angewiesen hatte. Generell wirkte der Sunnyboy nicht wie ein Sub und schon gar nicht, als würde er zu Raphael gehören. Trotzdem hatten sie verdammt gut harmoniert. Fast schon synchron.

Sie hatten Essen mitgebracht, was natürlich erstmal auf dem Tisch verteilt wurde. Während Simon sich offensichtlich um das Umladen in Schüsseln gekümmert hatte – Raphael hatte mich mit einer Hand auf den Arm hingewiesen, dass ich mich nicht darum kümmern brauchte, was also so viel bedeutete wie durfte, hatte Raphael nicht einen Blick zu ihm geworfen. Trotzdem drehten sie sich ähnlich, bewegten sich gemeinsam. Es verwirrte mich regelrecht, aber Jan zog mich nur an sich heran und küsste mich auf den Kopf. Damit war dann auch klar, wie viel sie wissen durften.

Raphael hatte kein Problem mit meinem Alter, wie er mir beim Essen erzählt hatte. Es gab eine Auswahl an unterschiedlichsten Speisen, eine Art kleines Buffet, aus dem sich zunächst Raphael und Jan etwas genommen hatten. Simon like hatte ich gewartet und dann fasziniert dabei zugesehen, wie Raphael Simons Teller füllte. Trotzdem hatte er Jan damit aufgezogen, dass er sich eine junge Dame geangelt hatte, was Jan ihm aber offenbar nicht böse genommen hatte. Er hatte mich nur aufgefordert mir selbst zu nehmen, was ich dann auch tat.

„Und Simon, wie läuft das Hotel?", fragte Jan schließlich den einzigen Blonden am Tisch, der zwar zuvor gegessen hatte, aber keinen Mucks von sich gab, bis Raphael ihn darauf hinwies, dass er reden durfte. Trotzdem brauchte Simon eine Weile, ich schätzte, um die richtigen Worte zu finden. Das Thema Hotel, wenn ich auch nicht wusste, wovon Jan sprach, war scheinbar nicht sein Lieblingsthema.

„Simons Familie hatte als seine Eltern noch lebten ein Hotel. Er hat es als einziger Sohn übernommen, als seine Eltern vor ein paar Jahren gestorben sind. Aber es gibt immer wieder Probleme. Jan hat schon einmal versucht die Finanzen auf Vordermann zu bringen, aber wir hatten bisher keinen Erfolg", entgegnete Raphael meinem fragenden Blick und warf dann einen schiefen Blick zu Simon, der die Zähne zusammenkniff. Heikles Thema also.

„Wir hatten Probleme mit falschen Buchungen und es fehlt Geld", erklärte er schließlich erschöpft. Jan seufzte auf, allerdings weniger wütend als besorgt, wie ich feststellen konnte.

„Weißt du, wer dir da schon wieder in die Tasche gegriffen hat?"

„Ich fürchte nicht. Wir haben es zur Anzeige kommen lassen, aber niemanden gefunden. Nachdem ich mit der Belegschaft gesprochen habe, wurden einige grantig, wie ich es wagen könnte, sie zu beschwichtigen. Es ist in einem unschönen Streit darauf hinausgelaufen, dass ich drei Leute kündigen musste, Master Jan", erklärte er und warf dann einen unsicheren Blick zu mir. Das war eigentlich nicht für meine Ohren bestimmt.

Ich hielt mich daher lieber zurück, ließ ihn mich mustern und hörte dann Jan zu, der gemeinsam mit Raphael ruhig anfing zu diskutieren, was man noch tun konnte. Aber Simon ließ mich nicht genug in Ruhe um mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Er schaute immer wieder zu mir hinüber, vielleicht ein wenig verwirrt, aber nicht feindlich.

„Möchtest du Elena etwas fragen, Simon?", fragte Raphael schließlich mit harscher Stimme, die sowohl Simon als auch mich zusammenzucken ließ. Ganz offensichtlich zu Jans Belustigung, er mir eine Hand unter das Kinn legte, um mir einen tiefen Blick zu schenken. Das war eine indirekte Warnung gewesen. Ich sollte mich gut fühlen mit dem Wissen, dass er so nicht mit mir umging. Noch nicht wahrscheinlich.

„Nicht Elena", erwiderte Simon etwas kleinlaut und ließ sich dann ein paar Takte von Raphael erzählen, ehe er erneut gefragt wurde: „Also?"

„Ich, ähm, habe mich nur gefragt, wie es sein kann, dass sie sich so benehmen darf?", fragte Simon, offensichtlich an Jan gerichtet, der ihm für die fehlende Anrede einen bösen Blick zu warf und mit der Zunge schnalzte. Simon kannte Jan offensichtlich gut, denn er entschuldigte sich gleich für sein Vergehen.

„Elena ist noch nicht lange in der Szene. Wir stehen am Anfang. Es gibt einige Regeln, die ihr schon geläufig sind, aber wir werden erst eine gemeinsame Praxis finden müssen, um alle Regeln zu finden, die wir später einmal integrieren wollen", war seine fast schon nüchterne Antwort. Mich fragte er nicht, warf mir auch keinen Blick zu, obwohl ich gern etwas gesagt hätte. Aber wenn Simon nur nach Erlaubnis sprach oder mit direkter Anrede, dann würde ich das ähnlich handhaben. Ich war durchaus lernbereit.

„Aber du hast mal gesagt, du stehst nicht auf Anfänger, Master Jan" hakte Simon noch einmal nach. Das nahm ihn offensichtlich mit und bestätigte meinen Verdacht, dass Simon auch schon das eine oder andere Mal Jans Hand zu spüren bekommen hatte – wenn auch wohlmöglich mit Raphaels Beisein, so entspannt, wie die dieser darauf reagierte.

Jan seufzte leise auf.
„Das stimmt. Wir kennen uns lange genug, Simon und sind gut genug befreundet, als dass du nicht wüsstest, warum ich bei Anfängern vorsichtig bin. Nichtsdestotrotz sucht man sich nicht immer aus, wer zu einem passt und wo die Liebe hinfällt. Und ohne einen Master, der ihr die Einführung ermöglicht, wird sie niemals gut den unterwürfigen Part übernehmen können. Du weißt ebenso gut wie ich, wie lang das dauern kann, bis ein Sklave seinen anständigen Umgang gelernt hat", erklärte er sachlich, legte aber eine Hand in meinen Nacken, woraufhin ich sehnsüchtig die Augen schloss. Ich konnte nicht mehr lange sitzen mit dem Plug, der sich unaufhörlich in mich hineindrückte. Er erregte mich und dass Jan vor seinen guten Freunden von Liebe sprach, tat sein Übriges. Er bekannte sich zu mir, so dumm das auch war und ich genoss es.

Simon nickte schließlich und bedankte sich brav bei ihm, während in mir ein kleines bisschen Eifersucht wuchs. Simon hatte sich definitiv schon einmal Jan hingegeben. Und trotz des Liebesbekenntnis, blieb da ein fader Beigeschmack meines halben Glas Weins – mehr gestand mir Jan nicht zu. Und ich war damit zufrieden.

Danach ging es wieder zu entspannteren Themen über. Raphael erzählte von seinem Boot, dass er sich gekauft hatte, auch wenn ich mich ernsthaft fragte, was er damit wollte, wo er doch auf dem Meer noch mehr Sonnenstrahlen ausgeliefert war.

Jan hingegen brachte seinen Freund auf den neusten Stand was den Franchise Vertrag anging, der im Mülleimer lag, woraufhin Raphael sich deutlich über Jans ehemaligen Mentor aufregte. Simon warf manchmal noch etwas ein, wenn Raphael ihn darum bat und ich saß einfach nur da und genoss Jans Nähe – denn der Rest quälte mich nur. Nicht, dass ich Raphael und Simon nicht mochte. Ich war nur einfach so fixiert auf meinen Plug, dass ich nicht in der Lage war, mich zu äußern, ohne, dass es dämlich war.

Als Jan schließlich aufstand und sein Weinglas mitnahm, dachte ich kurz, ich wäre meiner Erlösung nähergekommen. Falsch gedacht, denn wir zogen nur von dem großen Esstisch hinüber ins Wohnzimmer, wo Simon sich brav neben seinen Herrn kniete und ich etwas fraglos vor dem Kissen stand.

„Kann man dir helfen, Elena?", fragte Raphael, offensichtlich amüsiert, während Jan gerade neue Getränke holte.

„Ich, ähm, denke nicht?", erklärte ich zögernd und ließ mich dann einfach auf meinem Kissen nieder. Der Plug drückte im Schneidersitz etwas weniger als beim geraden sitzen und als Jan mit der Flasche Wasser und Amber auf dem Arm zurückkam, schien es fast als sähe er es. Sein Blick blieb an meinem Hintern hängen, der unruhig hin und her wackelte, schenkte mir aber nur eine hochgezogene Augenbraue und setzte mir dann den Hund in den Arm.

Amber war aufgeregt, blieb aber lieber nervös auf meinem Schoß sitzen und ließ sich kraulen, als Raphael und Simon kennen zu lernen. Ich hingegen musste noch immer an Jans wissenden Blick denken, ehe seine Hand fast schon gelangweilt in meinen Nacken fiel und dort anfing mir den Halt zu geben, den ich brauchte, um mich einigermaßen auf dem Kissen zu entspannen. Einigermaßen, weil der scheiß Plug mich so sehr erregte, dass ich das Gefühl hatte zu zerlaufen. Ob man die feuchten Spuren wohl am Ende auf dem Kissen sehen würde? Ich hoffte doch nicht.

Jan und Raphael nahmen das Gespräch wieder auf, während Simon mich aufmerksam musterte. Nicht feindselig, einfach nur neugierig. Wahrscheinlich fragte er sich, wie eine so komische Frau wie ich, den Obermaster rumbekommen hatte. Einen Sexclubbesitzer, wie ich manchmal gern verdrängte. Für mich war er Jan, nicht der Besitzer eines Sündenimperiums, dem ich mich aktuell gern anschloss.
„Was meinst du dazu, Elena?", ertönte schließlich Jans Stimme belustigt. Er hatte genau mitbekommen, dass ich nicht zugehört hatte und schaffte es mich damit gekonnt vorzuführen.

„Ich, äh, weiß nicht, Jan?", hakte ich zögerlich nach. Raphael war schon leise am Kichern, sich das lange Haar auf der einen Seite über die Schulter schmeißend.

„Du weißt nicht, oder du hast nicht zugehört, Kleines?"

„Zweites Jan, es tut mir leid", erklärte ich ihm leise, aber verständlich genug, denn er seufzte nur leise auf.

„Bedauerlich. Ich bin mir sicher, Simon hätte gern eine Antwort gehabt, auf die Frage, ob du nicht auch einmal einen Blick in die Finanzen des Hotels werfen könntest."

„Oh, ich, äh, gern helfe ich, wenn ich kann", antwortete ich schnell und warf einen Blick zu Simon, der mich vorsichtig anlächelte, dann aber ordentlich im Nacken gepackt wurde und ein paar böse Wort bekam. Etwas in die Richtung: Willst du dich nicht bedanken? Was er dann sofort nachholte.

Ich nickte zögerlich und sah dann zu Jan nach oben. Ich hoffte, die Erregung stand mir nicht ins Gesicht geschrieben, aber je länger ich dort saß, desto mehr wollte ich. Und ich wollte verdammt viel von ihm, nachdem er mich so an meine Grenzen gebracht hatte und ich nicht gekommen war.

Es war gerade einmal 21 Uhr laut meiner Smartwatch, als Raphael aufstand, um sich zu verabschieden. Ich hatte nicht richtig zugehört, war so in meine Gedanken vertieft gewesen, dass ich als letzte aufstand und Jan fragend ansah, der mir aber nur einen arroganten Blick zu warf, den ich ansonsten nicht weiter deuten konnte. Raphael hingegen war belustigt.

„Ihr müsst noch nicht gehen", bot Jan ihm an, bekam von Raphael dafür aber nur eine Umarmung.

„Doch, wir müssen morgen früh los, um pünktlich zur Feier da zu sein. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ihr dringend Zeit für euch braucht. Und gib ihr nicht die Schuld. Es ist zwar schwer nicht zu merken, wie sie seit einer Stunde unruhig auf dem Kissen herumrutscht, aber wenn du mein Freund noch erregter wirst, muss ich Simon bald bitten sich darum zu kümmern.", tadelte er ihn fast schon liebevoll. Ich wurde augenblicklich rot, aber Raphael und Jan kannten sich scheinbar auf dieser Ebene, denn Jan seufzte nur auf.

„Du hast Recht. Sie hat mir den Kopf verdreht", gab er zu und warf mir dann einen liebevollen Blick zu, den ich damit erwiderte, mich an ihn heran zu lehnen. Simon lächelte, verabschiedete sich ebenfalls brav von uns, während Raphael sich noch darüber freute, dass Jan scheinbar endlich wieder eine Partnerin hatte. Dann war es still im Haus.

Amber lag schlafend auf dem Sofa und außer unserem Atem hörte ich nichts. Sah das wegfahrende Auto nur durch die Fenster im Wohnzimmer und traute mich nicht, mich zu Jan zu drehen. Ich hatte seine Freunde vergrault. Mit meiner Erregung.

Jan legte seinen Arm um mich und küsste mich auf den Kopf.

„Ich bin froh, dass sie weg sind", gab er dann leise zu und näherte sich mit seinem Mund meinem linken Ohr.

„Weil ich seit Stunden ansehen muss, wie du unruhig hin und her rutschst, versuchst eine Position für das kleine silberne Ding in dir zu finden, dass ich gleich ersetzen werde.", freute er sich und biss dann leicht zu.

Sofort zuckte ich zusammen, ließ ihn aber gewähren. Beißen war scheinbar sein Ding und irgendwie, auch wenn es weh tat, machte es mich an.

„Vielleicht sollte ich dich aber noch einmal vorher übers Knie legen dafür, dass du dich nicht still genug verhalten hast?", schlug er mir vor, aber ich brachte nicht mehr als ein gestöhntes Nein zustande.

„Bitte Jan, ich gehöre dir", flüsterte ich in der Hoffnung, dass das helfen würde. Und es half, denn mit einer deutlichen Bewegung verwies er mich in die Küche zum Esstisch, der zur Hälfte immernoch gedeckt war. Zögerlich folgte ich seiner Anweisung, merkte, wie er hinter mir herging und trotzdem den Raum einnahm, sobald er auch nur einen Schritt dareingesetzt hatte. Es war, als wären alle Nervenenden auf ihn fixiert. Und nur auf ihn.

„Leg dich auf den Tisch mit dem Bauch nach unten. Kopf nach links gedreht, dass du die Wand anschaust, die Hände hältst du auf der anderen Seite fest. Nicht loslassen", wies er mich an, hatte dabei aber schon mein Kleid hochgezogen und war dabei meinen Slip Vergangenheit werden zu lassen.

„Du bist nicht nur feucht, du triefst, Kleines", erklärte er, eine Hand an meinem inneren Oberschenkel längst führend. Mehr konnte ich nicht sehen oder merken, hörte aber das Verlangen in seiner Stimme. Triefen war scheinbar gut.

„Hm", gab ich daher nur zur Antwort und rutschte automatisch ein wenig hin und her, nur um den Plug noch einmal zu fühlen, als dieser auch schon gepackt wurde und daran gezogen. Es war komisch ihn so lang getragen haben und mein Körper wollte ihn zunächst nicht mehr hergeben, verkrampfte sich darum. Jan blieb aber standhaft, drehte ihn immer weiter, ließ ihn dann zurück gleiten und zog ihn schließlich ganz hinaus.

Sofort versank einer seiner Finger tief in mir, was mich laut aufstöhnen ließ.
„Oh Gott!", jammerte ich auf, bekam dafür ein sanftes Klatschen auf meinem Hintern.

„In der Tat. Ich würde dich zu gern jetzt hier nehmen", erklärte Jan hinter mir und mein Herz sackte mir hinunter. Er würde mich doch nicht hängen lassen?

„Aber?", fragte ich daher nach, unsicher ob es ich es schaffen würde den Bewegungen seines Fingers zu entgehen.

„Aber ich habe kein Gleitgel hier unten und so feucht du auch bist, werde ich dir heute keinen trockenen Analsex gönnen. Geh nach oben, zieh dich aus und warte auf mich, während ich mit dem Hund kurz draußen bin. Ach, und Elena? Sei ein braves Mädchen und knie dich vors Bett. Du weißt, welche Position ich von dir wünsche. Und wage es ja nicht, dich anzufassen", herrschte er mich fast ungeduldig an und verschwand dann.

Ich brauchte eine Weile, um mich aufzurichten und dann seinen Anweisungen nachzukommen. Nackt neben dem Bett knien? Das konnte ich.

Die Hand in meinem NackenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt