14. Sehnsucht

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Toru POV

Die nächsten Wochen waren die schönsten und auch die anstrengendsten Wochen meines Lebens. Misaki und ich waren glücklich. Nach dem Vorfall in der Besenkammer, zog ich sie vor der ganzen Schülerschaft, inklusive meiner Fangirls, einfach an mich und küsste sie. Sie freute sich wahnsinnig darüber, dass wir uns nicht wieder verstecken würden. Leider stand bald das Oberschulturnier an, weswegen ich viel trainieren musste. Bei Misaki sah es genauso aus. Zwar war sie auch beim Training dabei, aber da auch ihr jährliches Konzert anstand, war sie nicht so oft da wie sonst. Außerdem machte sie bei irgendeinem Projekt mit, wovon sie weder mir noch Iwa oder sonst wem was erzählte.

Wieder stand ich in der Halle und trainierte meine Aufschläge. Seit einer Woche hatten Misaki und ich uns schon nicht mehr gesehen. Wir telefonierten zwar jeden Abend, aber das war nicht dasselbe. Ich vermisste sie ungemein. Noch ca. eine halbe Stunde trainierten wir, bis unser Coach uns entließ. Ich beeilte mich nicht, um aus der Halle zu kommen. Wofür auch?

„Hey, Shittykawa! Komm wir holen meine Schwester von der Probe ab. Sie machen heute nicht so lange wie sonst." sofort sprang ich auf und zog mich in Rekordgeschwindigkeit um. Gemeinsam liefen wir zu den Musiksäen und ich wurde ganz hibbelig. „Meine Güte, kannst du dich nicht mal beruhigen? Du gehst mir auf die Nerven!" „Aber Iwalein! Ich habe Misaki seit einer Woche nicht gesehen. Du bist so gemein." ich schmollte, worauf ich nur eine Kopfnuss bekam. Aua!

Leise betraten wir den Saal, denn sie probten noch. Da Maki Stammspieler in unserer Mannschaft war, konnte er den Posten des Pianisten nicht übernehmen. Dafür hatten sie jetzt einen ruhigen Erstklässler. Er war nicht schlecht. Das Orchester hatte wirklich was drauf. Sie spielten wie eine Einheit. Aber im Mittelpunkt des ganzen, stand meine Misaki. Ich beobachtete sie genau, so als hätte ich sie schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Zählte eine Woche als Ewigkeit? Nein? Schade.

So langsam kam das Lied zum Ende und als die letzten Töne verklungen, öffnete sie ihre Augen. Sie lächelte alle Mitglieder des Orchesters an und dankte ihnen für die Probe. Misaki drehte sich zu uns und als sie uns erblickte leuchteten ihre Augen auf. Iwa winkte ihr zu und sie erwiderte es. Schnell räumte sie alles auf und kam zu uns gerannt. Sofort schloss ich sie in meine Arme. Ich wollte sie gar nicht mehr los lassen. „Es gab mal Zeiten, da wurde ich auch begrüßt." Iwa schmollte! Er schmollte! Wie witzig war das denn? Misaki löste sich lachend von mir und umarmte ihren Bruder.

„Was macht ihr denn hier? Morgen fängt doch das Turnier an. Wolltet ihr nicht mehr trainieren?" auf dem Weg zu der Wohnung der beiden unterhielten wir uns. An dem Abend, passierte nicht mehr viel. Wir sahen uns einen Film an und bestellten Pizza.

Das Oberschulturnier lief gut für uns. Karasuno hatte es uns wirklich schwer gemacht, aber ich verlor doch nicht gegen Tobio. Wir spielten bis zum Finale. Dort stand uns Ushijima mit seinem Team gegenüber. Wir kämpften bis zum Schluss, doch am Ende hatten wir keine Chance. Das Team war frustriert und einige von uns weinten. Doch als wir am Bus ankamen, der uns zu unserer Schule bringen sollte, drehte sich der wunderschöne Engel zu uns um, der zufällig unsere Managerin war. „Ihr wart wirklich stark Jungs. Ich bin stolz auf euch. Heute hat die Shiratorizawa vielleicht gewonnen, aber beim Vorentscheid für das Frühlingsturnier, machen wir sie fertig." kurz waren alle still und starrten Misaki an. Sie lächelte uns warm entgegen. „MISAKI!" das ganze Team rannte heulend auf sie zu. Das ganze endete in einem Knäuel. Einem Knäuel aus heulenden Jungs und deren Managerin. Lachend schob sie uns in den Bus. Doch bevor sie einsteigen konnte, zog ich sie zu mir und küsste sie. „Danke, Prinzessin." lächelnd nickte sie und schob mich wie die anderen auch, in den Bus.

Never too lateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt