Nach dem Mittag ging es los auf Expedition. Wir würden den Nachmittag in der Savanne verbringen. Und garantiert würden wir viel mehr Tiere zu Gesicht bekommen als normale Menschen. Vor uns werden die Tiere nämlich keine Angst haben. Schliesslich sind wir selbst auch Tier. Als erstes sahen wir eine Löwenfamilie. Sie hatten es sehr wahrscheinlich auf Diara, die Thomson Gazellen Wandlerin abgesehen, aber Mister Shaquan lies ein drohendes Fauchen los. Es war klar wer hier das dominantere Männchen war. Nämlich nicht der fremde Löwe. Diejenigen von uns die eine ausdauernde Tiergestalt hatten wechselten die Gestalt. Ich ebenfalls und zwar in ein Pferd. Als Pferd hatte ich viel Ausdauer und war trotzdem stark. Araber-Pferde waren es gewohnt in der Wüste gut vorwärts zu kommen. Ich merkte das Brandon nicht mehr konnte, also fragte ich: „Willst du auf mich drauf sitzen?" „Ist das nicht zu schwer für dich?" überlegte Brandon. Ich winkte ab: „Ach was. Als Pferd kann ich auch zwei Personen tragen. Und so schwer bist du wohl auch nicht. Los mach schon. Oder warte. Ich leg mich kurz hin." Ich legte mich hin und Brandon stieg vorsichtig auf meinen Rücken. Ich rief: „Will noch jemand? Jemanden schaff ich gut noch." Viola meine zarghaft: „Kann ich vielleicht noch ein Stück reiten." Ich bejahte und Viola stieg vor Brandon auf mich drauf. Dann stand ich langsam damit mein «Gepäck » nicht runterfiel wieder auf und es ging weiter. Die Anderen hatten freundlicherweise gewartet. Als Mensch wäre ich unter dem Gewicht garantiert zusammengekracht, aber als Pferd machte mir das Gewicht gar nichts aus. Holly hatte netterweise meine Sachen zusammen gelesen. Eine Zebraherde, einem Leopard und einem Elefantenbullen später schlug Brandon vor: „Ich glaube ich steig dann mal ab. Es will sicher noch jemand anderes. Ausserdem tut mein Hintern langsam weh. Es ist ziemlich ungewohnt auf einem Pferd zu sitzen." Viola nickte und die Beiden schwangen sich von meinem Rücken. Viola fragte Lou: „Willst du mal, Lou? Es ist fantastisch." Lou erwiderte skeptisch: „Ich bin noch nie geritten. Meinst du ich kann das? Alleine trau ich mich auf keinen Fall." Mir fiel auf das Bridger erst mich und dann Lou merkwürdig musterte. „Stimmt etwas nicht, Mr.Bridger?" fragte ich neugierig. „Doch, doch. Ich habe mir nur überlegt ob Lou sich mit mir zusammen trauen würde. Ich bin früher sehr oft geritten. Sogar Geld hab ich damit verdient. Wäre es denn ok für dich? Ich bin glaube ich etwas schwerer als Brandon oder Viola." überlegte James Bridger. Ich versicherte ihm, das sei kein Problem, also schlug er es Lou vor. Nach kurzem Zögern stimmte Lou schliesslich zu. Als Wapiti war sie zwar Langstreckenläuferin, aber auch Beute. Also hatte sie darauf verzichtet sich zu verwandeln. Bridger schwang sich auf meinen Rücken als hätte er nie etwas anderes gemacht. Dann half er Lou hoch. Es ging weiter. Unser Verhalten-in-besonderen-Fällen-Lehrer hatte einen lockeren, bequemen Sitz. Lou dafür war umso angespannter. Ich merkte dass Lou sich nach ein paar Minuten auch langsam entspannte. Aber dann geschah etwas unvorhergesehenes. Hinter einem vereinzeltem Baum sprang ein Schabrackenschakal hervor. Etwas in mir schaltete um. Einen Moment war ich nur ein Pferd in Panik. Mit einem schrillem Wiehern stieg ich und hörte Lous angsterfüllten Schrei wie durch Watte. Sie hatte sich instinktiv an Mr.Bridger festgehalten um nicht runterzufallen, aber dadurch hatten Beide den Halt auf meinem Rücken verloren und fielen. Nach ein paar Galoppsätzen hatte ich mich wieder unser Kontrolle. Besorgt schaute ich ob sich die Beiden verletzt haben. Lou war schon wieder auf den Beinen, aber sie würde sich garantiert nicht nochmal auf mich drauf wagen. James Bridger aber lag noch ziemlich benommen am Boden. Immerhin schien er bei Bewusstsein zu sein. Jetzt erkannte ich den Schabrackenschakal auch, es war Ires die Zimmergenossin von Tikaani. Sie bekam gerade einen einwandfreien Anschiss von Orma Shaquan und blickte dabei ziemlich zerknirscht drein. Naja, so gut wie ein Schabrackenschakal halt zerknirscht schauen kann. Besorgt projizierte ich in Mr. Bridgers Kopf: „Hab ich sie verletzt?" Bridger winkte ab: „Ach, halb so schlimm. Gleich geht's wieder. Hast du Ires nicht erkannt? Wenn wir wieder an der Clearwater High sind könntest du üben deinen Fluchtinstinkt zu unterdrücken und auch deine Panikattacken. Dann könnte man dich sicher perfekt reiten. Du hast einen hervorragenden Gang. Natürlich nur wenn du willst, aber ich hatte das Gefühl das es dir Spass gemacht hat. Hab ich recht?" Er stand wieder auf und klopfte sich den Sand ab. Dann fragte er mich, ob er nochmals aufsteigen dürfe. Erstaunt bejahte ich. Eigentlich hatte ich erwartet das nach diesem Zwischenfall keiner der Beiden wieder aufstieg. Aber es geschah noch ein zweites Wunder, James schaffte es doch tatsächlich Lou zu überreden auch nochmal aufzusteigen. Dies mal gab es keinen Zwischenfall mehr. Ausser Lou Ellwood und meinem Lehrer trug ich auch noch Dorian, Holly, Cookie und Tikaani. Tikaani war zwar eigentlich als Wölfin eine Langstreckenläuferin, aber sie wollte es unbedingt mal ausprobieren und niemand hatte was dagegen gehabt. Sie hatte sogar eine kurze Strecke Trab gewagt. Dafür war Cookie runtergegangen. Alles in allem war es ein echt toller Ausflug gewesen. Aber es war mir ein Rätsel wie es sein konnte das ich so dermassen ausgerastet war. Eigentlich erschreckte ich mich so gut wie nie. Vielleicht weil ich als Pferd ein Fluchttier war? Auf jeden Fall musste ich daran arbeiten, dass es weg ging. Aber morgen! Heute war ich zu müde.
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Woodwalkers - Eine einzigartige Wandlerin
FanfictionGrace Kinsey weiss seit sie denken kann das sie eine Woodwalkerin ist. Allerdings nicht was für eine Spezielle. Sie dachte immer sie hätte einfach die Gestalt ihrer Eltern. Nämlich der Mauswiesel. Aber weit gefehlt. Aus unerklärlichen Gründen kann s...