8. Kapitel

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Kapitel 8

„Hast du Chloe..." Er wollte wohl gesehen sagen, bevor er mich bemerkte. Wie zu erwarten, sah Jase nicht gerade begeistert aus, dass er mich hier fand. „Was ist das denn für ein frühes Meeting, wenn ich mal fragen darf?" In Jases Stimme schwang Ironie, aber auch der Vorwurf mit. Wie erklärte ich ihm das jetzt am besten, ohne dass er etwas in den falschen Hals bekam. Jake wollte mir zuvorkommen, doch ich wollte das selbst regeln und gab ihm zu verstehen es zu lassen. „Ich wollte mich entschuldigen, dass ich gestern so ausufernd war und ich hatte Fragen, Fragen über die Jasalen.Dabei sind wir auf die Gaben zu sprechen gekommen. Jake konnte mir einiges erzählen. Weißt du noch mehr über die andern Gaben?" Jase schüttelte den Kopf. „Seitdem ich aus dem Heim bin, habe ich keinen Kontakt mehr zu den Anderen Jasalen oder ihren Beschützern gehabt. Es gibt nur eine über die ich etwas mehr weiß. Du erinnerst dich an Marys Schwester Julia, sie ist auch eine Auserwählte." Was? Oh mein Gott, wie konnte dass nur sein, ich kannte sie schon so lange und hatte keine Ahnung. War dass der Grund warum ich so gerne mit Mary zusammen war? War es die Verbindung zu ihrer Schwester? Mein Blick schien meine Gedanken offenzulegen, denn Jase sah nur entschuldigend zu mir herüber. „Auf jeden Fall hatte sie damit zu kämpfen, dass sie angeblich Gedanken hören konnte, aber viel mehr weiß ich darüber auch nicht." Das musste ich erst mal verdauen. „Es tut mir leid, ich hätte dir schon früher von ihr erzählen sollen, aber es ist so viel passiert, ich hatte ehrlich gesagt nicht mehr an sie gedacht" Ich nickte nur und seufzte dann. „Ich glaube ich brauche jetzt erst mal Frühstück." Jase sah von seinem Bruder zu mir, bevor er sich vom Türrahmen stieß. „Genau deswegen wollte ich dich suchen, ich werde aufbrechen und uns etwas besorgen, hier gibt es nichts wirklich leckeres."Gestern war doch noch genug da? Oh das Essen von gestern, es stand wahrscheinlich immer noch unangerührt auf dem Tisch. Ich sah verwirrt zu Jase herüber. „Du kannst das von gestern noch essen." Jase lächelte mir zu. „Das ist schon lange weg." Jake hingegen stand ihm misstrauisch gegenüber. „Du hast einen Auftrag bekommen oder? Warum verschweigst du es uns? Versuch nicht wieder den Helden zu spielen Jase, du musst hier niemanden etwas beweisen." Auftrag? Warum sollte Jase den Helden spielen wollen? Bevor ich aber einen der beiden hätte fragen können, hatte Jase seinem Bruder natürlich noch etwas entgegen zu wenden. „Ich verschweige nichts, aber wenn du Chloe lieber hier alleine lässt und mit willst, dann bitte." Bei diesem Satz achtete ich auf meine Fähigkeiten und ich war überrascht wie leicht es mir viel. Das war eine Lüge, er wusste wohl noch nicht, dass ich viel mehr über meine Fähigkeiten wusste. Doch warum log er uns an? Soll ich ihm davon erzählen, dass ich wusste, dass er etwas anderes vorhatte? Wenn ich das machen würde, wer sagt, ob ich mich nicht doch irrte und dann würde ihn das noch wütender machen. „Willst du wirklich aufbrechen?" Ich war Jake mitten ins Wort gefallen, wie konnte ich nicht bemerken, dass die beiden gerade geredet hatten? Meine Gedanken waren wohl etwas zu weit abgeschweift. Jake sah mich irritierend an, aber seinem Bruder schien es nur recht zu sein. „Ja am besten sofort, dann ist nicht so viel auf den Straßen los." Jake sah mich immer noch verwirrt an. „Chloe, du solltest ihn nicht gehen lassen. Weißt du in was für eine Gefahr er sich damit begibt? Es wäre besser, wenn ich gehen würde, dann kann er jederzeit mit dir abhauen, falls etwas schief gehen sollte. Außerdem glaube ich ihm immer noch nicht." Ich war etwas ratlos, ich wollte Jase nicht noch mehr verärgern und wusste auch dass es nicht gerade sinnvoll war seinen Bruder, einen Auserwählten stattdessen gehen zu lassen, aber ich wollte auch nicht dass Jase sich in Gefahr brachte. „Das will ich auch nicht. Aber als ob du das besser könntest. Bei deiner Auffälligkeitsrate, sind sie schneller hier, als du es denken kannst und sie wollen dich tot sehen. Niemand von uns sollte sich dieser Gefahr aussetzen. Wir sollten einfach weiterziehen, wenn hier nichts mehr ist, erst gestern hatten wir sie im Rücken. Auf dem Weg könnten wir dann schnell etwas besorgen." Jake fuhr sich durch die Haare und wirkte sehr angespannt und sein Bruder wartete immer noch ungeduldig in der Tür. „Das klingt doch nach einer logischen Idee." Jase schüttelte auf die Aussage seines Bruders nur den Kopf. „Gerade deswegen sollten wir bleiben, sie erwarten genau das wir abhauen. Also werde ich gehen. Keine Sorge ich werde vorsichtig sein und falls ihr nichts von mir hört, dann findet ihr im Zimmer mein Handy, mit allen Daten die ihr braucht. Mit ihnen kommt ihr auch ohne mich weiter, wo von wir aber nicht ausgehen wollen." Er klang so sturr und beharrt, wie sollte ich ihn nur zum Bleiben bewegen? „Ich kann spüren, dass du uns nicht alles erzählst. Warum willst du das so unbedingt tun? So wichtig ist es nicht." Jase winkte nur ab. „Keine Sorge Chloe, alles wird gut." Das war nicht das was ich von ihm hören wollte. „Na gut dann geh halt, aber baue keinen Scheiß Jase, denn ich will nicht dauerhaft den Beschützer deiner Kleinen spielen müssen, dass ist dein Job." Jase würdigte seinen Bruder nicht mal eines Blickes, sondern legte seine Hände um meine Taille und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich über seine bescheurte Sturheit beschweren konnte.

The Hunted GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt