A bit past

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Hallo meine Lieben,

endlich gibt es mal wieder ein Kapitel, ich hoffe es gefällt euch ;)


Kapitel14

"Du solltest mich nicht aus persönlichen Gründen schützen wollen, ich will nicht wie Zia enden." Er drehte den Schlüssel und drückte auf das Gas, ich wollte ihm ins Lenkrad fassen, doch er hielt meine Hand so fest, dass ich dachte, meine Adern würden zerquetscht
werden. "Denk nicht mal daran, wenn wir einen Unfall bauen, helfen wir ihnen noch weniger. Das mit Zia war etwas völlig anderes, du kennst noch nicht mal die halbe Geschichte." Langsam zog ich meine Hand wieder zurück und strich mir sanft darüber, um meine Durchblutung wieder anzuregen. "Dann erzähl es mir!" versuchte ich ihn beleidigt anzumaulen. Er seufzte und bog kreuz und quer ab, bis ich völlig die Orientierung verloren hatte. "Nein." Ich sah ihn ungläubig an. "Erzähl es mir!" Er schüttelte den Kopf und sah nur auf die Straße, aber hielt sich mit einer Hand die blutende Wunde am Bauch, die ich erst jetzt bemerkte. "Wenn du meinst, dass es nicht so ist, musst du mir sagen warum." Blieb ich hartnäckig und sah ihn wütend an. "Du lässt nicht locker, oder?" Was war das für eine Frage, natürlich nicht. Er brauchte die Antwort gar nicht zu hören, sondern fing an. "Wenn du es unbedingt wissen willst. Die Beiden waren zusammen im Camp und du wirst nun mal als Beschützer eingesetzt, wenn du alt genug bist." Das war mir ja nichts Neues. " Zia wurde mir zugeteilt, ich habe meine Fähigkeit entdeckt und die Chäner fanden mich immer wieder, egal wo wir hin flüchteten. Ohne sie wäre ich verloren gewesen und du weißt wohl am Besten wie sehr das verbindet. Das ist ja auch der Grund, warum die Beschützer so früh wie möglich in dein Leben geschleust werden, du musst ihnen voll und ganz vertrauen können. Wann kann man das besser, als wenn man die Person schon ewig kennt und da Jase dann Kilometer entfernt bei dir war, hatten die beiden sich getrennt, es war nicht das Klügste, dass will ich nicht bestreiten, aber ich habe mich in sie verliebt. Kann man mir das wirklich so übelnehmen, du hast dich auch in Jase verliebt, du müsstest mich eigentlich verstehen. Die beiden waren schließlich auch nicht mehr zusammen und es fiel mir immer schwerer meinen Gefühlen zu widerstehen, irgendwann konnte ich einfach nicht mehr und sie fühlte das Selbe. Natürlich hatte sie Jase geliebt, aber Liebe verändert sich, es gibt so viele Arten von ihr. Du kannst deine Geschwister lieben, deine Freunde oder eben auch eine Person, bei der die Liebe so stark ist, dass du alles für sie tun würdest. Mit der Zeit wechseln diese verschiedenen Arten und so war es nun mal auch bei ihr. Sie hatte Jase immer noch geliebt, aber nicht mehr bedingungslos und sie hatte auch keinen Weg mehr für ihre Liebe gesehen. Es tat ihr weh und sie fühlte sich schlecht, ihm so weh zu tun, aber man kann seine Gefühle nicht steuern. Genauso wollte ich ihm nie etwas Böses, er ist schließlich immer noch mein Bruder und ich liebe ihn. Ich würde mein Leben für ihn riskieren, doch auch ich wusste, dass meine Liebe zu ihr immer größer wurde und die Wahrscheinlichkeit ihn wieder zu sehen, immer kleiner." Das machte mich nun ziemlich sprachlos. Vielleicht lag es einfach daran, dass ich die Wahrheit in seinen Worten spüren konnte und das nicht erwartet hatte. Er hatte es genau auf den Punkt gebracht und ich wünschte Jase hätte es hören können, dann würde er sicher auch besser verstehen, was damals passiert war. "Na ja, wie auch immer, ich werde dich jetzt erst mal zu einer Unterkunft bringen, um deine Wunden zu versorgen." Seine Stimme klang sehr schwach und müde, auch wendete er den Blick nicht von der Straße. Er war sehr niedergeschlagen, auch wenn ihr Tod jetzt schon länger her war, er hatte sie halt wirklich geliebt. Ich hätte so gerne noch erfahren, wie sie überhaupt zu Tode kam, aber das schien mir nicht der richtige Augenblick das anzusprechen. "Ok, denkst du die beiden werden wieder zu uns finden?" Er schaute mich für einen kurzen Moment an, aber nicht lang genug, als dass ich etwas aus seinen Gesicht hätte lesen können. "Ich glaube mittlerweile Jase und ich werden immer zueinander finden, vielleicht ist das einfach unser Schicksal. Er ist erfahren und alt genug, er kann auf sich aufpassen. Er wusste, dass er keine Chance hätte dich mit zu retten, wenn er dich nicht mit mir geschickt hätte. Ich habe vieles falsch gemacht, aber ich werde ihn in diesem Fall nicht enttäuschen und ich hoffe du arbeitest jetzt mit mir, um auch nach seiner Vorstellung zu arbeiten und nicht gegen mich." Das sagt sich so einfach, doch ich heiße es immer noch nicht gut die beiden zurückgelassen zu haben, nur habe ich jetzt ja keine Wahl mehr, wenn ich sie wiedersehen möchte. "Meine Möglichkeiten sind eingeschränkt, somit bleibt mir ja nichts anderes übrig." Er stoppte an einer Tankstelle und drehte sich zu mir. "Ich nehme das jetzt mal als ein ja zur Zusammenarbeit auf. Wir brauchen ein bisschen Sprit, soll ich dir was zu essen oder trinken mitbringen?" Na super, solche Stopps sind immer so unnötig, aber ohne Treibstoff fährt es sich natürlich auch schlecht. "Ja nimm einfach irgendetwas mit." Er nickte und stieg aus. Dieses Warten ist immer so langweilig, also schaltete ich das Radio an, was sich als schlechte Idee herausstellte. 

The Hunted GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt