What comes first?

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Hallo meine Lieben,

sorry, dass das andere Kapitel irgendwie nicht erschienen ist, aber jetzt hat wieder alles Reihe und Glied, viel Spaß beim Lesen ;)

Kapitel13

Nachdem ich geduscht hatte, war ich zu Jase ins Bett geschlüpft, der eh schon geschlafen hatte. Der Schlaf wollte nicht wirklich kommen, obwohl ich mich total erschöpft fühlte, aber wenigstens war ich mit meinen Gedanken mal alleine. 

Am Morgen darauf saß ich mit Grace in der Lobby, die sich ihre Fingernägel feilte und ab und zu zum Pagen hinüberschielte. Jase und Jake hatten versucht Jase Handy wieder zum Laufen zu bringen, aber keine Informationen gefunden und überprüften nun die Routen, die wir zum nächsten Unterschlupf nehmen würden. Ehrlich gesagt, wäre ich lieber die Gleiche gefahren wie Jake und Grace, nicht dass noch mal so etwas wie beim letzten mal passierte. So sehr ich Grace auch nicht mochte, sie hatte das gleiche Ziel und war bereit für uns zu kämpfen, wie wir für sie. Jake hatte mir gestern noch einmal bewiesen, dass er nicht nur an sich dachte und versuchte sich zu ändern. Wenn man es so sah, sind die drei nun eine Art Familie, die ich nun auch beschützen wollte. "So alles fertig, wir können losfahren." Ich blickte zu den Brüdern auf und sammelte meine Sachen zusammen. "Haltet ihr es wirklich für eine gute Idee, dass wir uns schon wieder trennen?" Jake kam auf mich zu geschlendert. "Es ist zu unserer allen Sicherheit und mach dir keine Sorgen, Grace wird den Chänern die Augen auskratzen während ich ihnen den Kopf umdrehe, wenn sie es nochmal wagen uns anzugreifen." Sein Grinsen zog sich übers Gesicht und ich konnte nur belustigt den Kopf schütteln, da war er wieder, der Jake, dem nichts etwas anhaben konnte. "Seid einfach vorsichtig und ein bisschen unauffälliger als sonst, ok?" Er nickte und umarmte mich für einen kurzen Moment,der meinen Herzschlag ein bisschen beschleunigte, denn ich verstand es nicht ganz. Nur weil wir gestern ein etwas intensiveres Gespräch hatten, hieß es ja nicht gleich, dass wir beste Freunde waren. Ich konnte Jases Blick auf uns spüren und musste an das Gespräch denken, welches wir noch offen hatten. Auf der Fahrt werde ich wohl genug Zeit haben, den Vorfällen auf den Grund zugehen. Dann nahm er seinen Bruder in den Arm und Grace legte ihre Arme um mich. Auch ich umarmte sie und wünschte ihnen eine gute Fahrt. So gut wie es ging, schleppte ich meinen ermüdeten Körper zum Auto und ließ mich in den bequemen Sitzt fallen. Ob der bei der langen Fahrt bequem bleiben würde, war die andere Frage.

Mittlerweile hatten wir schon eine gute Strecke hinter uns gelegt und ich konnte ein bisschen Schlaf nachholen. Jase war ziemlich ruhig gewesen, aber ich wusste, dass ihn mein Verhalten von gestern beschäftigte. Wie sollte ich aber herausfinden, wie ich es ihm erklären sollte. Diese ganze Situation ist ziemlich kompliziert und ich bin mir selbst noch nicht im Klaren. "Chloe, irgendetwas stimmt doch nicht mit dir?" brach es dann aus Jase heraus. Ich wusste, dass das kommen würde, doch was sollte ich nur erwidern? Er wird mir nicht glauben, wenn ich sage, dass nichts ist. "Ja, da hast du recht." Lügen bringt einfach nichts bei Menschen, die einen nur zu gut kennen. Er schaut mich verwirrt an. "Du stimmst mir zu?" Ich sehe auch zu ihm herüber. "Ja, ich kann es doch eh nicht leugnen, aber ich weiß nicht so recht, was bei mir nicht stimmt. Diese Gedanken Sache ist ziemlich verwirrend." Sein Blick wandert wieder auf die Straße. "Ich wollte dich damit gestern nicht überfordern, du kannst es üben, wenn du dich dafür bereit fühlst." Nein, er sollte doch nicht sich schon wieder die Schuld geben. "Du hast damit nichts zu tun, oder doch irgendwie schon. Ach ich sag jetzt einfach mal, was ich in deinen Gedanken gesehen habe." Er unterbrach mich. "Moment mal, du konntest meine Gedanken lesen? Es hat wirklich funktioniert?" Mein kürzlich gefundener Mut, fing wieder an zu schwinden. "Ja, es war wie eine Vision." Er schien wirklich sehr überrascht zu sein, aber eher mit Freude überrascht. "Warum bist du dann so niedergeschlagen, das sind doch gute Nachrichten?" Ich erwiderte bedrückt: "Ich habe das Gefühl, du vertraust mir nicht mehr richtig. Denkst du öfter noch an Zia? Bist du immer noch sauer wegen gestern, dass du lieber sie bei dir hättest?" Ich wollte nicht, dass es wie ein Vorwurf klang, aber leider hörte es sich doch danach an. "Chloe, ist es das, was dir so große Sorgen bereitet, dass ich an meine tote Ex denke?" Na super jetzt fühlte ich mich noch schlechter als vorhin, aber es war doch mein Recht zu erfahren, was mit Zia war. "Ja, wir sind zusammen und ich will dich nicht verlieren, doch ich glaube, du hast gestern an sie gedacht und das während du mich geküsst hast! Außerdem ich weiß immer noch so wenig über deine Vergangenheit, du weichst mir ja immer aus, wenn ich danach frage." Hoffentlich würde das jetzt nicht in einen Streit ausarten, denn wir hatten noch ein gutes Stück vor uns. "Gut, du warst ehrlich, also bin ich es auch." Wie konnte er nur so ruhig und geduldig bleiben, ich spürte schon wie ich zum streiten bereit war. Das war eine Charaktereigenschaft, die ich an ihm liebte, aber ohne Vertrauen nützte das auch nichts. "Ja ich habe an sie gedacht, ich habe mich daran erinnert, dass ich sie nie so geliebt habe wie dich. Jeder Kuss mit ihr war einfach ein Kuss, aber bei dir ist es so viel mehr." Das war wohl ein Kompliment, aber konnte ich ihm das glauben? Ich konnte schon spüren, wie ich seine Gefühle untersuchen wollte, aber wie soll unsere Beziehung funktionieren, wenn ich ihm nicht vertrauen kann, sondern immer nur seine Gedanken überprüfe. "Ließt du jetzt meine Gedanken?" fragte er nun auch etwas schnippisch. "Nein, in so einer Situation würde ich das niemals machen. Siehst du, so viel Vertrauen hast du in mich." Meine Augen wurden leicht feucht, unterstellte er mir wirklich, seine Gedanken zu überprüfen? Ich versuchte doch alles es nicht zu tun. "Chloe, so war das nicht gemeint, ich weiß, dass du das nicht machen würdest, dass war nur so im Effekt. Vielleicht sollten wir lieber das  Thema wechseln?" War das jetzt sein Ernst, er kehrt das Thema einfach unter den Teppich. Na ja, ob es gut war diese Unterhaltung im Auto weiterzuführen, sei dahingestellt, aber ich wollte endlich mal Klarheit. "Genau das ist doch das Problem, jedes mal wenn ich etwas über dich und deine Vergangenheit erfahren möchte, versuchst du das Thema zu wechseln. Ich erzähle dir alle meine Gedanken, meine Zweifeln, aber du verschließt dich vor mir. Am Anfang hab ich mir ja noch nicht viel dabei gedacht, aber wir kennen uns schon so lange und ich weiß so gut wie nichts, was mit deiner Zeit vor dem Einzug zu tun hat."  Eine gewisse Spannung war nun im Auto und Jase wirkte nun auch gestresst. "Es ist nicht so einfach wie du denkst darüber zu reden." Ich versuchte mich zu beruhigen. "Das sage ich ja gar nicht, ich versuche es ja zu verstehen und dir Zeit zu geben, aber du musst mir mehr erzählen, wenigstens ein kleines Bisschen. Hier geht es auch um meine Geschichte, vielleicht versteh ich das ganze Jasalen Zeug dann auch besser."  Er versuchte auch wieder ruhiger zu werden und überlegte für eine Weile, dass ich schon dachte, er würde mich einfach ignorieren. "Na gut, Ich werde es versuchen, ok? Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass es dich so sehr bedrückt und ich hoffe du denkst jetzt nicht schlecht von mir, oder hebst einen Groll." Ich schüttelte den Kopf. "Wir stehen unter sehr viel Druck momentan, da bauscht sich ein kleines Thema auch mal auf, aber ich will doch einfach nur mit dir darüber reden und dir vertrauen können, mehr will ich gar nicht. " Er nickt und wischt mir eine Träne aus den Augen. "Wir waren fünf Jahre, als wir es herausfanden." Er tat es tatsächlich. "Unsere Eltern waren in einem Autounfall ums Leben gekommen, der wahrscheinlich weniger Unfall war, als es den Schein hatte. Es kam eine Frau aus dem Jasalencamp zu uns und brachte uns erstmal von dem Haus weg, welches voller Erinnerungen war und nicht mehr Sicher für uns war. Jake und ich wuchsen in verschiedenen Abteilen auf und ihm fehlte es wirklich an nichts, er war in allem der Beste. Er hatte zwar auch jeden Tag Training, aber ihm viel es nicht schwer. Natürlich, seine Gabe half ihm ja. Ich hingegen musste Schläge einstecken und üben bis ich dachte, ich würde nicht mehr aus der Krankenstation kommen. So ging es einige Jahre, ich wurde besser ja, aber dafür sah ich Jake nicht mehr oft. Er hatte mich die ersten Wochen noch besucht, bis sie ihm auch das nicht mehr gewährten, er musste zu einer Familie kommen, die ihn versteckte. Währenddessen erfuhr ich auch davon, dass unsere Eltern ermordet wurden und der Unfall geplant wurde. Mir wurde von dem Schicksal meines Bruders berichtet und das sozusagen sein Dasein zum Tod unserer Eltern geführt hatte. Ich war jung und natürlich gab ich ihm die Schuld daran. In dieser Zeit freundete ich mich dann mit Zia an, die es als Mädchen auch nicht gerade leicht hatte, mit den ganzen Kampftraining. Sie wurde meine erste Liebe und gab mir Hoffnung, dass es vielleicht doch alles nicht so schlimm war und meinen Bruder keine Schuld traf. Doch dann wurde mir offenbart, dass sie nun als Beschützerin eingesetzt werden würde und mir wurde auch eine Familie zugeteilt, wir waren nun alt genug dafür." Die ganze Zeit hatte ich mich still verhalten, aber jetzt rutschte es mir heraus. "Sie wurde die Beschützerin von Jake." Er nickte und versuchte sich wieder zu sammeln. Es verlangte ihm viel ab, dass alles zu erzählen und es nochmal zu durchleben, auch wenn es nur die Kurzfassung war. Zwischendrin hatte ich schon Angst, ob er überhaupt weiterfahren sollte, mit den Tränen in den Augen. "Ja das wurde sie und schon wieder stand mein Bruder im Mittelpunkt und musste sie natürlich für sich gewinnen. Meine letzte Hoffnung nahm er mir nun auch noch und ich gab ihm die Schuld an meiner Wut und meiner Traurigkeit. Als ich dann zu deiner Familie kam und deine Eltern mich so liebevoll aufnahmen, ging es mir besser. Vor allem, als ich dich kennenlernen durfte und merkte wie aufrichtig deine Liebe war. Es tut mir leid, dass ich dir nicht wenigstens das erzählt habe und dass das hier auch nur eine schnelle Fassung ist, aber mehr kann ich dir im Moment nicht geben. Ich war so jung und es war eine schwere Zeit."  Wären wir nicht im Auto gesessen, hätte ich ihn in den Arm genommen, aber so legte ich ihm einfach nur meine Hand an die Wange und gab ihm dann einen Kuss auf die gleiche Stelle. "Danke, dass du es mir erzählt hast. Mehr wollte ich gar nicht, einfach nur einen Anfang, der Rest wird schon auch noch kommen." Er nickte und nahm meine Hand fest in seine.

The Hunted GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt