2. Kapitel

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Kapitel 2

Während der Autofahrt versuchte ich Jase immer wieder zu überreden, mich doch auch mal ans Steuer zu lassen. Doch er ließ darüber nicht wirklich mit sich verhandeln. „Was ist das große Problem, du wärst doch da, wenn irgendetwas nicht ganz so laufen sollte, wie es sein sollte und ich habe ja schließlich schon den Führerschein." sagte ich zu seiner erneuten Verneinung, als wir auch schon auf dem Parkplatz standen. Er schüttelte nur den Kopf und hielt mir dann die Tür auf. „Lass es einfach gut sein Chloe, ich weiß du willst es mich spüren lassen, ich hab es verstanden, du bist wütend." Widerwillig ließ ich mir von ihm aus dem Auto helfen und stolperte direkt über meine Füße. Er war sofort zur Stelle und fing mich auf, bevor ich den Boden umarmte. „Du bist noch nicht betrunken, oder?" Ich unterbrach ihn bevor er noch etwas hinzufügen konnte. "Lauf mal in solchen Schuhen und dann will ich sehen wer hier wen auffängt" Dabei deutete ich auf die Absätze. Er fing an zu grinsen und zog sich wieder von mir zurück. Ich spürte immer noch die unsichtbaren Spuren, die seine Hände auf meiner Haut hinterlassen hatten, auch wenn das nicht meine Absicht war. „Vielleicht solltest du sie dann nicht tragen?" Ich musterte ihn nur mit einem bösen Blick und er ließ das Thema fallen. „Lass uns reingehen, bevor du mich noch mit deinen Blicken tötest."

Um das Haus standen viele Autos und man konnte die Musik schon hören. Zum Glück gab es hier keine direkten Nachbarn, sonst wäre die Polizei wahrscheinlich schon des Öfteren hier aufgetaucht. Die Eingangstür stand offen, aber wir mussten uns durch den Flur quetschen. Es waren ziemlich viele Leute hier, woher kannte man nur so viele Leute? „Ist diesmal etwa die ganze Schule eingeladen?" Jase zuckte mit den Schultern und zog mich durch die Menge an tanzenden und angetrunken Leuten. Es war so viel los, dass die Luft dünn wurde und das Atmen schwerer wurde, in diesem dann doch eher kleineren Häuschen. „Lass uns ins Wohnzimmer auf die Sofas, dann kannst du dich von diesen Absätzen befreien." Ich nickte und schlängelte mich hinter ihm her. Er lief gerade auf eine Gruppe von Älteren zu, die eindeutig aus seiner Stufe kamen. Ich kannte sie nur flüchtig vom Sehen. Tatsächlich standen auch hinten in der Ecke Sofas und es waren noch Plätze frei. Als ich mir ansah, wer da alles so saß, fiel mein Blick sofort auf eine Schwarzhaarige. Es war Marie, sie schien mich auch bemerkt zu haben, denn sie sah mit ihren eisblauen Augen zu mir herüber. Ihre schwarze Mähne fiel ihr in großen Locken um die Schultern und sie trug ein schwarzes, kurzes Kleid, wodurch ihre Augen noch besser zur Geltung kamen. Sie lächelte mich an und kam auf uns zu. Jase begrüßte seine Mitschüler, während ich mich zu Marie vorarbeitete. Sie zog mich sofort in ihre Arme und bewunderte mein Kleid. „Ich habe doch gesagt, es steht dir super und ein Anlass wird sich schon finden." Sie lächelte mich lieb an, doch dann wurde ihr Blick getrübt. „Was ist los? Wieso hast du nicht gesagt, dass du heute kommst?" Ich seufzte und setzte mich dann mit ihr auf eines der Sofas. „Das Übliche, meine Eltern und Jase rückt auch nicht mit der Sprache raus, ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll?" Doch bevor sie mir hätte antworten können, erschien hinter ihr ein weiteres schwarzhaariges Mädchen, ihre Schwester Julia, diemit einem strahlenden Lächeln auf mich zukam. „Hi, Chloe, schön dich mal wieder zu sehen." Sie umarmte mich und setzte sich dann zu uns „Hi, wie geht es dir?" Ihre Schwester war meistens nur ein, zweimal im Jahr da und selbst dann war sie selten zuhause, weil sie ihre ganzen Freunde besuchte. Sie wohnte in Kanada und studierte dort irgendetwas Wissenschaftliches, weswegen sie nicht so oft nach Hause kam. Sie war eine tolle Person mit der man gerne über die fernsten Orte reden konnte und ein wenig träumen konnte. „Gut, das Wetter hier ist eine angenehme Umgewöhnung zu der Kälte, die ich die letzten Wochen hatte." Bevor ich aber noch etwas dazu erwidern konnte, kam Jase um die Ecke undbegrüßte meine beste Freundin und sah ihre Schwester verwirrt an. „Hey Marie. Ist das etwa deine Schwester?" Julia wandte sich ihm zu und zwinkerte verführerisch in seine Richtung. „Ja das ist Julia. Ihr habt euch bestimmt schon mal flüchtig gesehen." Jase wirkte angespannt und warf Julia nicht gerade angenehme Blicke zu, was mich wunderte, was hatte er denn gegen sie? Sie glich ihrer Schwester in so vielen, freundlich, hilfsbereit und sogar die gleichen schönen Augen hatte sie. Während ich noch ihren hübschen Jumpsuit betrachtete, beugte Jase sich kurz zu ihr und zischte ihr etwas zu was mit einem und schön deine Bekanntschaft zu machen endete, bevor er sich wieder mir zuwandte. „Es ist ziemlich voll, du solltest nicht einfach so abhauen." Ich sah ihn genervt an. „Ich meinte es ernst, als ich sagte ich brauche keinen Aufpasser, also musst du mich auch nicht suchen." Er atmete tief ein und hob mir dann seine Hand hin. „Was wird das?" fragte ich, aber legte dann meine Hand in seine nachdem sein Blick drängender wurde. „Du zerrst mich jetzt aber nicht nach Hause oder?" Er schüttelte belustigt den Kopf und zog mich einfach mit sich zur Mitte des Raumes, dort war ein bisschen mehr Platz als bei den Sofas. Dann drehte er mich auch schon und seine Anspannung ließ wieder nach. „Ich weiß doch, dass du da nicht mit machen würdest."

The Hunted GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt