The Journey goes on

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Hallo meine lieben Leserinen,

bin krank und hab mir gedacht ihr würdet euch sicher mal wieder über ein Kapitel freuen, denn bei so viel Zeit die ich heute habe, hatte ich richtig Lust mal wieder zu schreiben. ;)

Viel Spaß mit dem Kapitel

Butterflyskys ♥





Kapitel12

Jeder Schritt schmerzte in meinen Beinen, doch keiner konnte mich jetzt verlangsamen. Ich rannte an der Rezeption vorbei und achtete nicht weiter auf die verwirrten Blicke, meine Aufmerksamkeit war nur auf meine Mission gerichtet. Doch mit einen Mal blieb ich mitten in der Lobby stehen. 

Wo ist der Tennisplatz eigentlich? Wie kann man nur so blöd sein, sich diese Frage erst jetzt zu stellen? Mit schnellen Schritten ging ich zur Rezeption zurück. Die Rezeptionistin sah mich immer noch durcheinander an, aber setzte dann ihr gespieltes Lächeln auf. "Was kann ich für sie..." Ich unterbrach sie sofort, für Formalitäten hatte ich nun wirklich keine Zeit. "Wissen sie wo hier in der Nähe ein Tennisplatz ist?" Auffordernd musterte ich die Frau und tippte ungeduldig mit den Händen auf den Tresen. "Hinter dem Haus ist ein Tennisclub, aber der ist nur für Mitglieder." Ich glaube sie wollte noch irgendetwas sagen, doch da war ich schon durch die Tür und rannte um das Haus herum. Oh bitte lass mich nicht zu spät kommen, bitte lass mich einmal in meinem Leben rechtzeitig da sein. Wie oft kam ich in meinem Leben zuspät und erst jetzt wurde mir bewusst, wie banal dieses zu spätkommen in meinem normalen Leben war. Jetzt bedeutete es Leben oder Tod. Mit jedem Meter, den ich überwunden hatte beschleunigte sich mein Herzschlag und ich hatte Angst, dass das Herz aus meiner Brust herausspringen würde. Ich durfte nicht daran denken,was alles schief gehen könnte. Meine Mutter hatte mir immer gesagt, dass ich selbst auf die schwierigsten Situationen optimistisch blicken sollte, aber das war nicht so einfach.

Endlich konnte ich den hohen Zaun erkennen, der um jeden Tennisplatz gebaut war, doch keine Menschenseele war zu sehen. War ich schon zu spät? Etwas langsamer, als auf dem Weg hierher lief ich auf das Feld und suchte die Schatten ab. Mit einem Mal leuchtete auf dem gesamten Feld ein Scheinwerfer auf und erhellte auch den letzten dunklen Fleck. Normalerweise hätte mich die Angst ergreifen müssen, aber die Sorge um Jase füllte den ganzen Platz in meinem Körper aus. Ich war kurz davor zu fragen ob hier jemand ist, aber wie hasste ich diese Filme, in denen das immer gefragt wurde, obwohl es so offensichtlich war. "Du willst mich! Warum kommst du nicht raus und zeigst dich mir?" Im Busch hinter mir raschelte es und ich drehte mich reflexartig um. "Ich habe es nicht nötig, ich bin dir jetzt schon weit überlegen." Die zischende männliche Stimme, die wie aus dem Nichts zu kommen schien, ließ bei mir eine Gänsehaut entstehen. Irgendwie fühlte ich mich plötzlich nicht mehr so stark, wie noch vor ein paar Minuten. Ich kannte diesen Ort nicht, ich wusste nichts über meinen Gegner, doch dieser anscheinend alles über mich. Wie kann man so einen Kampf gewinnen? Ich versuchte nichts von meinen Zweifeln nach Außen dringen zu lassen, ich musste stark wirken. Automatisch zog ich die Schultern nach oben und stellte mich mitten in den Lichtschein. "Vielleicht bist du in einer gewisser Hinsicht an diesem Ort überlegen, aber ich bin gekommen und das heißt, dass ich weiß, worauf ich mich einlasse. Unterschätze mich nicht." Es überraschte mich wie überzeugend ich diese Worte ausgesprochen hatte, obwohl ich nichts hatte, was mich überlegener machte. "Ich bin bestens über dich informiert und weiß, dass dir deine Fähigkeit nicht viel bei einem Kampf nützen würden. Schon Schade wie schlecht die Fähigkeiten verteilt wurden,die wertvollste Person bekommt nur eine mentale Fähigkeit." Ich versuchte ihm nicht zu zu hören, weil ich wusste wie recht er hatte. Ich wusste, dass ich ihm nicht trauen kann, aber was nützte mir das schon? Warum nahm er mich nicht einfach mit, warum redete er um den heißen Brei herum. "Vielleicht ist das das Problem, warum mich alle unterschätzen." Seine Reaktion auf meine Antwort blieb irgendwo im Schatten verborgen, so sehr ich auch versuchte ihn ausfindig zu machen. Ich schaffte es wieder klar zu denken, denn jetzt wusste ich warum er nicht auf mich losging. Jase war nicht hier, keine Ahnung wo er war, aber dieser Typ hatte ihn nicht in seiner Gewalt. Dieser Typ hat nichts gegen mich in der Hand, von hier kann er keine Menschen töten, die mir etwas bedeuten. Er unterschätzte meine mentalen Fähigkeiten wirklich, man konnte sie wirklich ein bisschen unterschätzen. Allein durch seine Aussagen kann ich in seinem Kopf lesen wie ein offenes Buch. Er versucht mich hinzuhalten, weil er verzweifelt ist. Ich hatte seinen ursprünglichen Plan durch irgendetwas zerstört. Er hätte mich nicht hergebeten, wenn er nicht gewusst hätte, wie er mich mitnehmen kann. Was hatte ich getan, dass er seinen Plan nicht umsetzen konnte? Ich bin zu dem Platz gekommen, an dem er mich haben wollte. Hatte er darauf gehofft, dass ich alleine komme, denn das bin ich ja, oder stopp! Er hatte darauf gehofft, dass ich nicht alleine komme, er wollte dass Jase mitkam, er wollte ihn als Druckmittel einsetzten. Natürlich, Jase hätte mich nie alleine gehen lassen, zumindest war ich der festen Überzeugung gewesen. Dieser Vorfall bestätigte das Gegenteil. Die Einsicht darüber erschütterte mich, aber andererseits war ich auch erleichtert, so konnte ihm nichts zustoßen und der Plan von diesem Typen war fürs Erste gescheitert. "Du hättest nicht gedacht, dass ich alleine komme?" Doch es war nichts mehr zu hören. Was war denn jetzt los? Dieser Typ machte doch nicht wirklich einen Rückzug? Plötzlich erlosch das Licht und ich stand alleine in der Dunkelheit. Das konnte doch nicht wirklich passieren, er hat sich doch nicht so viel Mühe gegeben und lässt mich dann zurück? Mehrmals suchte ich das Feld in der Dunkelheit ab, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Das war doch viel zu einfach und wo zum Teufel ist dann Jase, wenn er mich nicht aufhalten wollte? Mein Kopf fühlte sich so schwer an, so viele Fragen und nachdem ganzen Grübeln. Am liebsten würde ich zurück ins Zimmer und schlafen, alles nach Hinten schieben, doch das konnte nicht alles gewesen sein, irgendetwas muss hier doch noch passieren. Langsam ließ ich mich auf den Boden sinken und sah zur Pension, von der der einzige Lichtstrahl kam, der es mir möglich machte überhaupt etwas zu erkennen. Nur in einem Zimmer brannte Licht, dieses eine Licht, das mich hier zurechtfinden ließ. Warte, das Zimmer ist im dritten Stock und ist das dritte vom Treppenhaus. Das ist mein Zimmer. Sofort sprang ich auf, das muss Jase sein. Immer noch überrascht und wackelig auf meinen erschöpften Füßen, lief ich zurück zum Eingang der Pension. Doch dann kam mir ein weiterer Gedanke, was ist, wenn das der unbekannte Typ ist, oder wenn beide in dem Zimmer sind. Meine Schritte beschleunigten und die Angst wurde wieder entfacht. Nein, warum habe ich daran nicht sofort gedacht. Die Treppen schienen gar nicht in meinem Kopf vorhanden zu sein, so schnell hatte ich sie überwunden und rannte den Flur entlang. Von unserem Zimmer drangen Stimmen nach draußen und ich riss die Tür mit Entsetzen auf.

The Hunted GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt