Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe in den Keller des Honigtopf zu kommen und durch den Tunnel zurück zum Schloss. Aber was ich weiß ist das der Rückweg ewig dauerte. Ich redete kein Wort und konnte Harry nicht einmal ansehen. Die ganze Zeit war nur dieses Gespräch in meinen Kopf. Diese Worte. Wie könnte ich Harry je wieder in die Augen sehen.
Als ich endlich im Gemeinschaftsraum war, bin ich sofort in den Schlafsaal gerannt, der zum Glück leer war. Ich brauchte etwas Zeit für mich. Ich warf mich auf mein Bett und vergrub mein Kopf in das Kissen. Ich wartete auf Tränen. Ich wollte einfach nur weinen. Aber sie kamen nicht. Ich fühlte mich so leer, so emotionslos.
"Melody?" hörte ich Hermines Stimme unsicher Fragen. Sie ist mir wohl in den Schlafsaal gefolgt. Ich fragte mich wie lange sie schon da stand. Ich antwortete nicht um ihr zu signalisieren das ich alleine sein wollte. Sie hatte es anscheinend verstanden und verließ den Raum. Ich drehte mich auf den Rücken und starte nach oben. In diesen Moment musste ich irgendwie wieder an die Worte von Malfoy denken "Wenn ich du wäre, Potter, würde ich nach Black suchen" Ich habe mich gefragt was er mit den Satz meinte als er ihn aussprach, aber nun verstand ich es. Malfoy wusste anscheinend alles, die ganze Zeit.
Ich lag den Rest des Tages nur im Bett und hab so getan als ob ich schlafen würde, damit mich keiner ansprach. Ich schlief fast die ganze Nacht nicht. Ich glaube es war Fünf Uhr morgens als ich einschlief. Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich das es schon Mittags war. Niemand war mehr im Schlafsaal. Ich war alleine. Ich habe kurz daran gedacht einfach hier zu bleiben, einfach mit niemanden reden. Ich entschied mich aber dagegen, und ging langsam ins Badezimmer. Ich stand vor den Waschbecken und machte das Wasser an. Ich nahm meine Hände und hielt sie unter dem Wasser, es war kalt, eiskalt, das war mir aber egal. Ich nahm mir etwas Wasser in die Hände und wusch mir das Gesicht. Ich stützte meine Hände an den Seiten des Waschbeckens ab und sah in den Spiegel, der direkt darüber war. Ich sah mich an, ich sah in meine eigenen Augen. Sie waren Leer, das Strahlen war irgendwie verschwunden. Ich liebte meine strahlend hellblauen Augen. Aber als ich sie in den Spiegel sahen sie so aus als ob alles Glückliche aus mir heraus gezogen wurden wäre. Ich sah mir meine Haare an, welche wie immer ungeordnet und Wild auf meinen Kopf lagen. Ich nahm mir ein Haarband und versuchte meine Locken irgendwie zu sortieren und in einen Zopf zu spannen. Es hat nicht wirklich funktioniert. Also hab ich sie mir nur zu einem unordentlichen Dutt zusammen gebunden.
Ich ging zurück zu meine Bett und zog mir frische Sachen an. Eine Schwarze Hose und einen Weißen Pulli. Zum Schluss zog ich mir noch meine Stiefeletten mit Gold Verzierung an. Ich ging zur Tür und legte meine zitternde Hand auf den Türgriff. Ich habe gestern nicht mehr mit Harry, Ron oder Hermine geredet. Wir haben das Wirtshaus einfach Wortlos verlassen. Ich wusste genau wenn ich runter gehen würde, würden sie mich konfrontieren, aber ich konnte nicht ewig weglaufen. Also ging ich die Treppe runter und sah das Hermine und Ron auf einem Sofa saßen ohne Harry. Er hat sich anscheinend auch zurück gezogen. Sie hatten mich noch nicht bemerkt, ich hätte noch umdrehen könne. Ich blieb aber am ende der Treppe stehen. Hermine Drehte sich um und sah mich an "Es gibt schon Mittagessen, ich wollte gerade hoch gehen und dich wecken"
"Ja, wir warte schon seit Stunden auf Harry und dich" fügte Ron hinzu. Stumm ließ ich mich auf einen Sessel fallen und schaute aus dem Fenster. "Du siehst wirklich nicht gut aus" sagte Hermine besorgt "Mir geht es gut" sagte ich, auch wenn ich diese Worte selber nicht glaubte.
"Hör zu Melody, du musst wirklich durcheinander sein wegen Gestern. Wir wissen das es dir nicht gut geht, aber du darfst das nicht verdrängen, rede mit uns." sagte Hermine besorgt und schaute Ron ab und zu an. Mir war klar das sie das Gespräch geübt haben. Ich schwieg nur und schaute weiter aus dem Fenster "Harry ist zwar sauer, aber nicht auf dich. Du kannst da ja nichts für" fuhr Hermine fort. "Er hat jeden Grund sauer auf mich zu sein" erwiderte ich schnell bevor sie etwas hinzufügen konnte. Ich hörte Schritte die Treppe runter kommen. "Wo sind den alle," es war Harry. Mein blick wand sich kein Stück vom Fenster. "Unten essen" sagte Ron zu ihm. "Könne wir jetzt endlich essen gehen, ich verhungere sonst" fügte er hinzu "Ich habe keinen Hunger" sagte ich schnell. Hermine, Harry und Ron gingen zum essen. Ich blieb alleine im Gemeinschaftsraum. Ich genoss die Stille. Man hörte nur das Knistern von dem Kamin. Ich stand auf und saß mich vor ihn um mich zu wärmen. Nach knapp einer halben Stunde bin ich wieder in den Schlafsaal gegangen. Ich wusste das bald alle Schüler zurück kommen würden.
Am späten Nachmittag kam Hermine in den Schlafsaal. "Melody, wir waren gerade bei Hagrid. Die wollen Seidenschnabel beseitigen, wegen der Sache mit Draco. Es gibt eine Anhörung am 20 April" sagte sie aufgebracht aber auch traurig. "Die wollen was ?!" sagte ich als ich mich zu ihr umdrehte und sie verwirrt an guckte. "Ihn umbringen. Die wollen Seidenschnabel umbringen" sagte sie schluchzend. Sie ging zu mir und umarmte mich. "Ach und Harry will mit dir reden" sagte sei während sie mir immer noch um den Hals hing. Nach einiger Zeit stand ich auf und ging runter zu Harry. Er wollte mit bestimmt sagen das er mich hasst und nichts mehr mit mir zu tun haben will.
Als ich unten ankam saß er neben den Kamin. Ich saß mich zu ihn. Wir waren allein im Gemeinschaftsraum.
"Es tut mir leid" fing Harry an zu reden "das ich nicht früher mit dir geredet habe, ich bin einfach nur so sauer und verwirrt"
"Wem sagst du das" sagte ich leise als ich auf den Boden starrte. "Aber ich verstehe wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst, nach alldem"
"Ich gebe dir doch nicht die Schuld daran, was dein Vater getan hat" sagte Harry als er mich anstarrte
Ich schluckte "Nicht?" Meine Stimme versagte kurz nach diesem Wort. "Natürlich nicht" sagte Harry und lächelte mich an.
Aus Reflex schlag ich meine Arme um ich und schluchzte "Es tut mir so leicht was passiert ist"
Harry erwiderte die Umarmung und ich merkte das seine Schultern anfingen zu beben und er anfing zu weinen. So standen wir da fest umschlugen und Trost spendend. Ich war so glücklich das Harry nicht sauer auf mich war.
Ich weiß nicht wie lange wir da so saßen, aber als wir uns voneinander lösten und zu den Schlafsälen gingen wusste ich das ich mit einem guten Gewissen schlafen konnte
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Die geheime Tochter (Teil 1)
FanfictionWas wäre, wenn Sirius Black eine Tochter gehabt hätte? Melody Black hat ihre Kindheit behütet mit ihrer Mutter in Amerika verbracht. Und dies sollte sich auch nicht ändern. Doch als Sirius Black, Massenmörder und ehemaliger Anhänger Voldemorts, unte...