Everything has changed

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Als er mich losließ, fragte er nach meinem Namen. Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er hatte mir direkt in die Augen gesehen und mich nicht erkannt. Das war mehr als verletzend. Ich glaubte es einfach nicht.
»Ruby«, presste ich heraus und verzog verletzt den Mund. Zwei Jahre Beziehung für den Arsch! schoss es mir durch den Kopf.
In seinen Augen regte sich etwas. Ein kurzes Aufflackern von Erkenntnis. »Ruby?«
Ich nickte langsam.
»Rubyred?«
Ich nickte wieder. Er hatte mich immer Rubyred genannt, weil ich damals rote Haare hatte und rot auch meine Lieblingsfarbe war. Mittlerweile waren meine Haare wieder schwarz - meine Naturhaarfarbe.
Wir sahen uns in die Augen. Ich sah ihm in seine eisblauen Augen, die mich immer an die Zeile in Tenerife Sea erinnerten: The Way it brings out the blue in your eyes is the Tenerife Sea. Und er sah mir in meine braun-grünen, die die Farbe von Schlamm hatten.
Für einen kurzen Moment war es, als hätten wir uns nicht getrennt. Als lägen keine vier Jahre zwischen dieser und unserer letzten Begegnung. Als hätte er mich nicht nicht abserviert.
Doch dann fragte er: »Was ist mit deinen Haaren passiert?«
Ich starrte ihn völlig entgeistert an. »Willst du mich verarschen? Du hast vor vier Jahren mit mir Schluss gemacht, wir haben uns seitdem nicht mehr gesehen und das erste was du mich fragst ist: Was ist mit deinen Haaren passiert? Ich glaube ich spinne!«
Jetzt sahen mich alle an. Ich konnte ihre Gedanken förmlich hören:
Die Ex von Ed Sheeran!
Wie kann sie ihn so angehen?
Wie hat die es geschafft mit Ed Sheeran zusammen zu sein?
Ich schüttelte aus Traurigkeit und Enttäuschung den Kopf und ließ mich auf das Sofa zurück fallen. Ed sah mich ebenfalls wie erstarrt an, bis sich ein Mädchen räusperte und er sich wieder an alle wandte: »Also, in 20 Minuten geht die Show los, bis dahin könnt ihr Fragen stellen oder Fotos und Autogramme haben, was ihr wollt.« Er lächelte zuckersüß und die Schmetterlinge in meinem Bauch begannen wieder zu flattern.Weshalb hatte er immer noch diese Wirkung auf mich?
»Ich hätte gern ein Foto und ein Autogramm auf meine CD«, sagte ein Mädchen und ein paar andere schlossen sich ihr an. Schon war Ed damit beschäftigt in die Kamera zu lächeln und CDs zu unterschreiben.
Ich stand auf als sich auch Noe zu Ed stellte und sie zusammen ein Bild machten. Ich wollte nicht neben ihm stehen und so tun, als wäre zwischen uns nie etwas gewesen. Vielleicht konnte er das. Vielleicht konnte er mich vergessen und unsere gemeinsame Zeit verdrängen. Vielleicht konnte er auch vergessen wie ich aussah. Aber ich konnte es nicht. Und das lag nicht nur daran, dass ich ihn jeden Tag im Radio hörte oder in den Nachrichten sah. Ich bekam ihn nicht aus meinem Kopf. Er war der erste und einzige Junge, in den ich mich je verliebt hatte.
Aber ihm ging es anders. Er konnte ohne mich leben. Er hatte es die letzten Jahre ziemlich gut hin bekommen. You need me, I don't need you, schoss mit durch den Kopf. Ein Lied von ihm. Hatte er es für mich geschrieben? Um zu beweisen, dass er über mich hinweg war?
»Ruby?« Eine warme Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute nach oben. Noe sah mich mit Besorgnis in den Augen an. Er machte sich Sorgen um mich und ich dachte nur an Ed. Ich war ein wirklich mieses Date.
»Tut mir leid, ich war grade weg.«
Er lächelte und zeigte dabei seine strahlend weißen Zähne, die durch seine somnengebräunte Haut noch heller wirkten. Er hielt mir die Hand hin und ich nahm sie, dankbar mit jemanden zusammen zu sein der meine Gegenwart schätzte.
»Ruby, darf ich kurz mit dir sprechen?«
Ich drehte mich um 180 Grad und sah ihm direkt in die Augen. Diese wunderschönen, blauen Augen. Ich war nur einige Zentimeter von ihm entfernt und mir rutschte das Herz in die Hose.
Ich nickte benommen und sah kurz zu Noe, der ebenfalls verständnisvoll nickte.
Ed nahm meine Hand und führte mich zum Sofa. Meine Haut kribbelte an den Stellen an denen er mich berührte und unzählige Glückshormone kamen in mir auf.
»Wieso bist du hier?«, fragte er, als ich mich neben ihn fallen ließ.
»Noe und ich haben unser erstes Date und Sus hat mir Tickets und Backstagekarten für dein Konzert gekauft.« Ich zuckte mit den Schultern und hoffte, dass er mir die lockere Masche abkauft.
»Hm ... Okay. Du siehst übrigens hübsch aus. Die Haarfarbe sieht toll an dir aus.« Er strich mir leicht über mein Haar.
Ich rückte ein Stück von ihm ab. »Was soll das, Ed? Wir sind kein Paar mehr. Du hast mich verlassen«, erinnerte ich ihn.
»Ich weiß. Und dafür wollte ich mich bei dir entschuldigen. Ich hatte nie die Chance dazu und ehrlich gesagt, hatte ich immer Angst dich anzurufen. Ich wollte dich nicht völlig aufgelöst hören. Es hat mir schon das Herz gebrochen, als ich mit dir Schluss machte.«
»Und wieso hast du es dann getan? Du Hattest verdient zu hören wie ich litt. Und ich habe gelitten, mehr als du glaubst.« Meine Stimme brach und Tränen bildeten sich in meinen Augen.
»Ruby ...« Ers streckte die Hand aus, um mich zu berühren, doch ich stand auf.
»Nein, nichts Ruby.« Schnell wischte ich die Tränen weg. »Du solltest dich um die anderen Mädchen kümmern, sonst werden sie noch eifersüchtig.« Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging wieder zu Noe. Doch die Tränen kamen wieder aus mir heraus. Das geschah immer, wenn ich versuchte tough zu sein. Noe nahm mich in den Arm und strich über meinen Rücken.
»Danke, Noe«, flüsterte ich. Er wäre der perfekte Freund, für jede Andere.
»In fünf Minuten geht es los. Ich gehe jetzt nach vorn. Ihr solltet euch auf eure Plätze stellen, natürlich in der ersten Reihe«, kündigte Ed an, als sei nichts gewesen. Ein paar Mädchen fingen wieder an zu quieken.
»Wir sehen uns nach dem Konzert. Dann könnt ihr wieder her kommen. Bis später, viel Spaß!«
»Gehen wir«, sagte Noe und nahm meine Hand.

Everything Has Changed || Ed Sheeran ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt