»Du hast den Stein weggenommen.«
Kageyama Aussage hallte in Shoyos Kopf wieder und sein Blut begann zu kochen. Er wurde wütend. So richtig wütend.
Er hatte seine Augen weit aufgerissen und zitterte vor Zorn. Langsam ging er auf Kageyama zu. »Ich habe den Stein weggenommen?« zischte er. »Ja. Und weißt du auch warum?« Seine Stimme zitterte vor Unglauben. »Weil du dein Versprechen gebrochen hast.« Er stieß seinen Finger in Kageyama Brust und funkelte ihn an.
»DU hast mich allein gelassen. DU bist einfach verschwunden. Ich hatte keine Ahnung, was passiert war. DU warst einfach weg.« Bei jedem Satz stieß er den Finger erneut in seine Brust. Er konnte sich nicht zurückhalten. Er war so zornig. Das sich Kageyama sowas beim ersten Treffen nach seinem plötzlichen Verschwinden erlaubte...
»Weißt du überhaupt, wie es mir ergangen ist? Weißt du überhaupt, WIE sehr ich gelitten habe? Hat dich das überhaupt gekümmert?« Beim letzten Satz brach seine Stimme. Er musste sich abwenden und durchatmen. Das sollte nicht passieren. Er wollte doch neutral bleiben und Antworten bekommen.
Shoyo blickte zu Kageyama, der ihn überfordert ansah. Sein Zorn flammte wieder auf. »HAST DU NICHTS ZU SAGEN? WILLST DU DICH NICHT VERTEIDIGEN? WAREN DIR DIESE VERSPRECHEN ÜBERHAUPT WAS WERT?«, schrie er ihn an. Tränen steigen ihm in die Augen. »War dir unsere Zeit etwa gar nicht wichtig?«
Die Tränen rollten über seine Wangen und seine Unterlippe zitterte leicht. Er würde ihn gern schlagen. Ins Gesicht hauen. Ihn den Schmerz spüren lassen. Und doch... auch nicht. Kageyama lag Shoyo immer noch am Herzen und er wünschte niemandem, den gleichen Schmerz wie er durchmachen zu müssen.
»Sag was.«, flehte er ihn an. Doch Kageyama starrte ihn nur an. Er öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder. Er versuchte es, doch aus Kageyamas Mund kam kein Wort.
»Ich hasse dich.«
»Ich hasse dich!«
»ICH HASSE DICH SO SEHR! WARUM HAST DU MIR DAS ANGETAN? WARUM BIST DU GEGANGEN? WARUM MUSSTEST DU MICH SO ZERSTÖREN?« schrie er mit tränenerstickter Stimme. Tränen flossen über seine Wangen.
Shoyo heulte. Er fühlte sich so schrecklich. Er war so traurig und wütend. Er wollte Rache. Wollte Kageyama den selben Schmerz zufügen. Er wollte eine Umarmung. Jemanden, der ihn hielt. Ihn liebte. Er wollte seinen Kageyama zurück.
Er richtete sich auf, wischte seine Tränen weg und schaute Kageyama direkt in die Augen. »Ich hoffe, du bereust deine Taten. Ich hoffe dir tut es von Grund auf Leid, was du getan hast. Du hast was schreckliches gemacht. Und...«, er zögerte kurz. Er wollte es nicht aussprechen, doch...»Ich hoffe, dass du nicht zu mir gekrochen kommst, wenn du es realisiert. Ich will dich nie wieder sehen.«
Mit diesem Satz drehte er sich um und ging weg. Er spürte den Blick auf seinem Rücken, doch alles, auf das er sich konzentrieren konnte war, nicht zusammen zu brechen. Er atmete tief ein und aus. Versuchte nicht zu erschüttert von der Begegnung zu sein.
Wenn Shoyo sich umgedreht hätte, hätte er gesehen, dass Tränen über Kageyamas Gesicht liefen. Hätte er gesehen, wie Kageyama seine zitternden Hände zu Fäusten ballte. Hätte er gesehen, wie Kageyama ihm noch lange hinterher sah.
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Shoyos Beine führten ihn zu Kemas Haus. Er war sich nicht bewusst gewesen in Kenmas Gegend gelaufen zu sein, doch er war froh darüber. Alles was er jetzt brauchte war Kenmas Umarmung und seine beruhigenden Worte.
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versprochen und gebrochen
Fanfiction~~Ich schwöre das und dass ich dieses Versprechen niemals brechen werde.~~ Die wichtigste Person in Shoyos Leben war Kageyama. Sie kannten sich seit ihren Kindheitstagen und gaben sich ein Versprechen immer auf den anderen Acht zu geben. Doch dieses...