ZEIT NACH HAUSE ZU KOMMEN

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Shoyo gähnte laut und lang. Er und Yachi waren jetzt schon seit Stunden mit den Übungsaufgaben beschäftigt und sie waren auch weit gekommen, nur langsam ließ seine Konzentration nach.

»Soll ich dir einen Kakao machen?« Yachi schaute zu ihm und lächelte süß. »Super gerne. Das wäre voll nett.« Shoyo streckte seine Arme nach ihr aus und umarmte sie kurz. Yachi kicherte und wurde rot. Dann stand sie schnell auf und lief in die Küche.

Shoyo blickte ihr verwundert hinterher. Was war das denn? Schon den ganzen Nachmittag errötete sie immer wieder und auch saß sie dieses mal viel näher bei ihm als die letzten Male. »Vielleicht ist sie ein bisschen krank und ihr ist kalt?«, fragte sich Shoyo. Er sollte sie auf jeden Fall fragen, ob es ihr gut ging.


Yachi war immer noch in der Küche und Shoyo legte sich auf dem Boden. Er blickte hoch zur Deckenlampe und gähnte nochmal laut. Das ganze Lernen hatte ihn wirklich müde gemacht. Den ganzen Nachmittag hatten sie konzentriert an den Aufgaben geübt und gelegentlich eine kleine Pause eingebaut. Kein Gedanke war an Kageyama verschwendet worden. Es war sogar sehr schön gewesen. Yachi hatte ihn mehrmals zum Lachen gebracht und eine kleine Kissenschlacht hatten sie auch noch kurz. Shoyo konnte wirklich sagen, dass dieser Tag erfolgreich war.

»Machst du jetzt schon schlapp? Dabei haben wir doch gar nichts gemacht.« Yachi kam lachend mit zwei heißen Tassen Kakao rein und kniete sich neben ihn. Sie sah irgendwie anders als gerade aus. Sie hatte sich die Haare gekämmt und neu zusammen gebunden. Shoyo wunderte sich warum, aber vielleicht machen das Mädchen öfter mal. Yachi drückte ihm die Tasse in die Hand und er nahm erstmal einen großen Schluck. »Ahh Yachi, das tut wirklich gut. Vielen Dank. Und auch das wir immer zusammen lernen. Das ist ne große Hilfe und lenkte mich gut ab. Du bist wirklich die Beste!« Yachi wurde schon wieder rot und wandte das Gesicht von ihm ab. »Ach das ist doch nichts. Ich mach das gerne.«


»Sag mal, wie läufts bei dir eigentlich mit Jungs?«, begann Shoyo neckend, jedoch auch sehr interessiert. »Du bist ja bei unseren Jüngeren fast so beliebt wie Kiyoko es damals war.« Er pikste ihr in den Bauch und lehnte sich dann an ihre Schulter. Yachi mied seinen Blick versuchte ihre Nervosität zu verstecken. »Ach jetzt übertreibst du aber...«, versuchte sie sich rauszureden, »Ich werde niemals so schön sein wie Kiyoko.«

Shoyo drehte sich geschockt zu ihr. »Natürlich! Also Hallo, Yachi, du bist wunderschön. Vielleicht sogar schöner als Kiyoko. Also red nicht so von dir. Du bist die beste Managerin die ich mir vorstellen kann.« Yachi blickte ihn mit großen Augen an und wurde ganz rot. Dann senkte sie ihren Blick, um ihn gleich wieder durch den Raum schweifen zu lassen. »Ähm ja.. äh danke. Das ist.. Das ist nett«. Ihr Blick fiel auf die Uhr, die anzeigte, dass es schon nach 22 Uhr war.


»Oh, es ist ja schon verdammt spät. Du solltest nach Hause.«


Sie stand abrupt auf und räumt das Schulzeug zusammen. »Äh ja, stimmt. Gut, dass du daran denkst.« Shoyo lachte und trank seinen Kakao zu Ende. Dann half er Yachi, dass Zeug zusammen zu räumen. Mit seiner Tasche ging er zur Wohnungstür. Yachi folgte ihm.


Er zog seine dicke Jacke, seine Mütze, seinen Schal und als letzten die Handschuhe an. Er musste noch mit dem Fahrrad ein Stück fahren und da es schon mitten in der Nacht war, war er sich sicher, dass er trotz aller Bekleidung frieren würde. »Nochmal vielen Dank für heute. Es war echt schön.« Yachi lächelte ihn an. Sie war ein bisschen verlegen und mied den direkten Augenkontakt. »Ja, fand ich auch. Komm gut nach Hause.« Shoyo winkte und trat in den Flur.

versprochen und gebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt