Der Plan

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Irgendwie hatte Alina sich dann doch nicht verwandelt, irgendwer hatte sich beim Datum vertan und jetzt war die Verwandlung erst nach der Beerdigung meiner Mutter. Und genau die Beerdigung nahm so viel Zeit in anspruch, Zeit die ich liebend gerne aufopferte, abgesehen davon das es um meine Mutter ging, war es Zeit in der ich beschäftigt war und nicht allzuviel Nachdenken konnte. Am schlimmsten war es am Abend und in der Nacht. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal eine Nacht durchgeschlafen hatte. Die meiste Zeit der Nacht und vorallem am Abend verbrachte ich damit zu weinen. Jeden Tag kamen Atilas oder Monique und sogar Jack kam ein paar mal, vorallem um mir meine Hausübung zu bringen. Leon durfte natürlich nicht in meine Nähe, da Tekla jetzt den Verdacht hatte das ich meine eigene Mutter umgebracht hatte. Doch obwohl Tekla bezüglich unserer Nähe ein striktes Verbot ausgesprochen hatte, interessierte das Leon und mich herzlich wenig. Er kam jeden Abend vorbei um nach mir zuschauen und sein Ärger auf mich war auch verschwunden. Einerseits weil er Mitleid hatte und andererseits da ich zugestimmt hatte abzuhauen, wir wollten nur noch die Beerdigung und Alinas Verwandlung abwarten, da es sonst gleich Auffallen würde das wir fehlen. Versteht mich nicht falsch, es fällt natürlich auf wenn wir abhauen, aber es dauert länger bis sie es bemerken, wenn wir bei einer großen Versammlung anwesend sind wie wenn wir dort nicht auftauchen. Da ich in letzter Zeit schon sehr zurück gezogen gelebt habe und Leon schon sein eigenes Haus besitzt hatten wir mindestens einen Tag zeit, durch die geheimen Tunnel zu fliehen, die Leon entdeckt hatte, als wir noch klein waren. Wir wussten nicht wo sie hin führte, doch Leons gute Nase würde uns schon raus führen und verfolgen konnte uns auch keiner so leicht da wir zuerst zu einem Fluss gehen mussten und den dann ca. einen Kilometer verfolgen würden, bevor wir weiter zu den Höhlen gehen. Und nur um sicher zu gehen, würden wir innen auch noch ein Stück den Fluss verfolgen. ,,Hi.", sagte Leon, er war wie aus dem Nichts aufgetaucht. ,,Hi.", erwiederte ich und ihr könnt euch sicher denken das ich nicht so begeistert war, aber das lag nicht an Leon, in letzter Zeit lachte ich nicht mehr und ich war auch nicht mehr fröhlich. Verständlich für eine Waise, aber gut ich konnte meine Mutter nun mal nicht vom Tod zurück holen. ,,Na, bist du bereit an unseren Plan weiter zu arbeiten?" ,,Ja, klar. Ich will nur noch was essen.", meinte ich und schlurfte in die Küche. Dort machte ich mir ein Brot und setzte mich auf den Tisch. ,,Also, es wird wahscheinlich so sein das sie uns für eine Weile suchen werden, aber keine Sorge sie werden uns nicht finden. Ich hab heute mal die Höhlen etwas ausgeforscht und herausgefunden, das die Tunnel ins Gebiet eines jeden Stammes führen. Und anschließend hinter den Teritorium der Wanderer endet." sagte er aufgeregt. ,,Wars du etwa dort?", fragte ich und biss von meinem Brot einmal ab, legte es jedoch gleich wieder hin, auch mein Appettit hielt sich in Grenzen. ,,Naja, ich hab ein paar Leute kennengelernt, die zufällig Teil der Prophezeiung sind, also der schwarze Puma und der braune Panther, außerdem hat einer von ihnen eine Schwester im Schlepptau.", sagte er verlegen Grinsen.,,Und sie wollen auch abhauen und deshalb hab ich ihnen unseren Plan gesagt und sie haben mir das von den Tunneln erzählt und nach Alinas Verwandlung treffen wir uns, dann stell ich sie dir vor." Ich war erst mal sprachlos, ich würde noch jemanden aus der Prophezeiung kennen lernen. ,,Du Idiot, das war absolut Bescheuert. Ich meine was wenn sie ihren Mund nicht halten können und wo treffen wir uns überhaupt und dann haben wir noch mehr Verfolger. Denn welcher Stamm lässt schon seine eigenen Leute gehen, vorallem wen sie aus einer der ältesten Prophezeiungen stammen die unsere Stämme kennen. Immerhin ist das unser Leben, wir warte auf die großen Erlöser, um unnützes Morden in Kriegen zu verhindern und du willst es den Stämmen vorenthalten, das sie auf ihr Recht der Sicherheit verzichten. Nur weil sie nicht wollen. Schlimm genug das du gehst!!!" Warum ich so aufgebracht war, wusste ich selbst nicht. Vorallem weil ich auch jemand war der vor seinem Schicksal davon lief und ich enthielt meinem Stamm auch seine Sicherheit vor. Zum ersten Mal began ich zu Zweifeln, ob ich es ertragen könnte, wenn die Leute unseres Rudels unnütz starben und das das nie aufhören würde, nur weil ich weg wollte und Leon mitnahm. ,,Lilly beruhige dich, sie gehen aus freien Stücken und es ist ja nicht so das wir niemals wieder kommen werden. Aber bis dahin ist es für alle Beteiligte sicherer wenn wir in einer Gruppe reisen.", beschwichtigte mich Leon. ,,Ja du hast ja recht, ich hab überreagiert und es tut mir Leid. Ich bin nur erschöpft und völlig ausgelaugt.", entschuldigte ich mich. ,,Geh schlafen, ich komme Morgen wieder.", sagte Leon und gab mir einen Kuss auf die Stirn, dann verschwand er und ich sperrte die Tür ab und ging ins Bett. Das brot blieb kaum angerührt auf den Tisch liegen.

Legacy- red wolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt