Urteil

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,,Ruhe! Bitte beruhiged euch!", hallte Atilas Stimme durch den Saal und drang durch den Spalt in der Tür zu mir herein. Ich atmete tief durch, es war alles ok, ich hatte keinen Grund zu Panik. Obwohl streng gesehen hatte ich den schon, immerhin sollte ich jetzt den Leute erklären wieso ich abgehauen war und ich musste ihnen bebringen das ich ebenfalls rotes Fell besaß. Die Tür hinter mir ging auf und Leon kam herein, gefolgt von Alina. Er lächelte mich sorglos an und schien recht amüsiert über meine nervösität. ,,Nur keine Aufregung!", versuchte er mich zu beruhigen. Doch es gelang ihm nicht, mein Puls schoss hoch als Atilas verkündete das wir drei jetzt einiges zu erklären hätten. Zitternd ging ich raus und stellte mich neben Atilas, auf meiner anderen Seite tauchte Leon auf und neben ihm Alina, die anscheinend noch keine Ahnung hatte was ihr bevorstand. ,,Lilly erzähl uns doch bitte warum du abgehauen bist?", forderte mich Atilas mit leicht anklagendem Ton in der Stimme auf. ,,Also eigentlich wollte ich gar nicht abhauen, aber es ist mir dann alles zu viel geworden...", stockend erzählte ich die Geschichte warum ich abgehauen war. Ich lies aus das Leon mich dazu überredet hatte, was wie sich später herausstellte gar nicht nötig gewesen wäre. Er trat vor und verkündete lauthals:,,Ich habe Lilly aufgefordert mit mir mitzukommen, ich wollte weg und auch wenn sie nicht mitgekommen wäre, wäre ich gegangen!" Ein aufgeregtes Murmeln ging durch den Raum. ,,Warum hast du sie gefragt und nicht mich?! Immerhin waren wir verlobt!", fragte Alina geschockt und zum ersten mal in meinen Leben tat sie mir Leid. ,,Alina ich habe nichts gegen dich, du kannst sehr nett sein, aber ich liebe dich nunmal nicht. Ich liebe Lilly! Es war die Idee meiner Eltern mich zuverheiraten und nicht meine.", sagte Leon und seine Stimme hatte nichts an lautstärke eingebüßt. ,,Aber ich bin die rote Wölfin, wir sind für einander bestimmt.", jammerte sie. ,,Alina du bist verheiratet, du bist sogar Schwanger.", platzte es mir heraus ohne das ich es verhindern konnte, sie sollte jetzt bloß nicht auf den Gedanken kommen, Leon doch noch zu heiraten. Geschocktes Gemurmel ging durch den Saal und einzelne riefen:,,Stimmt das" oder ,,Wirklich." Atilas musterte mich, erleichtert das ich das gesagt hatte und er nicht den vernichtenden Blick von Alina abbekam, den sie mir gerade zuwarf. Ihre Augen sprühten gerade zu voll Hass. ,,Na Gut hier wären wir am nächsten Punkt angelangt. Alina." Atilas trat zurück und übergab Alina das Wort. Zögernd ging sie einen Schritt vor und sagte dann,, Ja Lilly hat recht, ich bin schwanger, schon im 4 Monat." Sie strich ihr weites Kleid zurseite und ließ ihren Baby-Bauch zum vorschein kommen. Dabei wich sie den Blicken von Noah aus, der ziemlich verletzt wirkte. Anscheinend hatte er es nicht gewusst und das Alina sagte sie und Leon seien für einander bestimmt trug auch nicht gerade zur Besserung seiner Laune bei, es half auch nicht, das sein kleiner Bruder ihm seine Verlobte ausspannte, ganz zu schweigen davon das sie ihm nichteinmal erzählt hatte das sie abhauen würde. Ich war ein schrecklicher Mensch und in diesem Moment wo ich ihn Noahs Gesicht sah fragte ich mich ob das wirklich notwendig gewesen war, hatte ich wirklich weglaufen müssen oder hätte es so auch eine schöne Ehe werden können, hätte ich ihn wirklich so belügen müssen, hatte ich ihm wirklich meine ganzen Gefühle vorgauckeln müssen oder waren Teile davon echt? Jetzt wo ich in dieses Gesicht sah, das mir so vertraut geworden war, das dem seines Bruders auf so unglaublich weise ähnelte, fragte ich mich wirklich ob das sein musste. Ich hatte das Leben zweier Menschen zerstört, ich hatte sie daran gehindert ihren Patner zufinden. Ich alleine. Diese Erkenntniss traf mich wie ein Schlag. Ständig wiederholten sich die Worte: Du bist Schuld....Du...Du...Du hast das Leben zweier Menschen zersört...Du!...Du hast Noah verletzt...Du!..Ich war das, ich alleine.....Ich..Ich..Ich. Mir wurde ganz schwummrig, sorgsam darauf bedacht keine Aufmerksamkeit zu erregen klammerte ich mich mit einer Hand an Leons Jacke fest. Die Stimmen verschwommen in ein einziges Wirrwarr und schließlich zu einen Rauschen, mein Verstand projezierte mir weiter Schuldgefühle. Du!......Ich!... Immerweiter engten mich diese Gefühle ein, sie drückten mir die Luft ab und nahmen mir die Sicht, Atilas Stimme drang für einen kurzen Moment durch:,,Dann ist es also beschlossene Sache die Beiden müssen einen Test ablegen und..." das wars auch schon und anstelle Atilas Stimme gewang meine die Oberhand. ich...Ich...ICh...ICH!!! Es gab ein Ohrenbetäubendes Geräusch, was sich später als den Hammer heraustellte, den Atilas bei öffentlich Versammlungen immer benutzte wenn, sein Beschluss feststand. Du...Ich..Du..Ich.., mein Gewissen beschuldigte mich immerwieder und mein Verstand antwortete mit ich. Sieh ihn dir an, du hast in zerstört, ihn am Boden zerschellen lasssen. Und ich sah ihn an und er hob wie wenn er meinen Blick gespürt hätte seinen Kopf und sah mir direkt in die Augen. Tränen glitzerten auf seinen Wangen, dann zog er etwas aus der Tasche und warf es mir zu, es war klitzeklein und niemand schien es zu bemerken. Ich fing es auf und drehte es, es war ein Ring mit einem Zettel der daran gebunden war. Ich konnte durch meinen verschwommenen Blick erkennen das es mein Verlobungsring war, ich löste den Zettel von einer hauchdünen Schnur und faltete ihn auf. Ich Liebe Dich!! stand in verschlungener Schrift darauf. Du... brüllte mein Gewissen Ich werde das wieder gut machen!!!....schrie mein Verstand zurück. Mein Blick klärte sich wieder und jede Stimme schien wieder zu jemanden  gehören, ich muss das wieder gut machen. ,,Morgen um acht Uhr früh müsst ihr in meinen Büro stehen, OK Lilly?", fragte mich Atilas und ich brachte ein schwaches Nicken zusammen. Dann lief ich hinaus in die Dunkelheit um Noah zusuchen, ich hatte keine Ahnung was Atilas von mir wollte, was ich machen musste oder was bei der Verhandlung vor sich gegangen war. Aber das alles war mir egal, ich setzte meinen guten Geruchssinn ein um Noah zu finden, ich kam ihm immmer näher. Schließlich bog ich um eine Ecke und fiel über irgendwas. Langsam richtete ich mich auf und schaute zurück, das Licht war so schlecht das ich nicht erkennen konnte was mich zum Stürzen gebracht hatte. Da meine Neugier stärker war als alles andere krabbbelte ich auf das etwas zu, es war ein...Körper! Stellte ich erstaunt fest. Ich drehte ihn um und sah in Noahs Blutüberströmtes Gesicht. ,,Noah....", sagte ich mit brüchiger Stimme und er bedeutete mir still zu sein, dann deutete er auf einen Schatten hinter mir, aber das war mir egal ich konnte nur noch eines sagen. ,,Ich Liebe Dich Auch!" Es schockierte mich wie leicht mir diese Worte über die Lippen drangen, wahrscheinlich weil es zum Teil sogar wahr war. Mit einem Lächeln im Gesicht glitt Noah ins Reich des Todes.
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BUCHTIPP
WATTPAD: My fucking Stepbrother von selincooo
NORMAL: Seekers von Erin Hunter

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