Mord und Totschlag

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Sichtwechsel Lilly


Es war seltsam wieder normal behandelt zu werden, naja von den Meisten zumindestens. Ich war gerade auf den weg nach Hause, heute war Alinas erste Verwandlung und ich würde mit absicht ihr Geschenk zu Hause lassen. Ich klopfte an unsere Tür, denn ich hatte meinen Schlüssel vergessen, aber den nicht mit absicht. Nach einer Weile klopfte ich noch einmal. Als dieses mal auch niemand kam, ging ich auf die andere Seite des Hauses. Unsere Hintertür stand offen, so wie es immer war, wenn ich nicht zuhause war und meine Mum ausging. Leise drückte ich sie auf und ging hinein. Dort lies ich meine Tasche auf den Boden fallen und ging in die Küche um etwas Essbares zu suchen. Ein leises Knurren lies mich innehalten. Langsam drehte ich mich um und sah nach was da war, zuerst sah ich aus den Fenster, um zu sehen ob vielleicht wieder eine Streitigkeit in ein Wolfsgerangel endete. Drausen war nichts zusehen und abermals hörte ich es und diesmal merkte ich das es an mich gerichtet war. Wahrscheinlich war es Tekla, denn ich konnte mir nicht erklären wer es sonst wäre. Deshalb stellte ich das Jogurth,das ich gerade aus den Kühlschrank genommen hatte, auf den Tisch und ging rüber ins Wohnzimmer, von dort kam das Knurren nämlich. Da ich mir ziemlich sicher war das der Wolf in unserem Wohnzimmer Tekla war sagte ich:,,Tekla verschwinde mir machst du keine Angst." Ich weiß, sehr respektvoll, aber sie war auch nicht besser. ,,Tekla!", sagte ich genervt, als das Knurren immer noch nicht aufhörte. ,,Verschwinde!!", schrie ich in Richtung des Knurrens und zeigte auf die Tür die zum Ausgang führte. Das was mich dann umrannte, war definitiv nicht Tekla oder einer ihrer Freundinnen. Es war zu groß. Und außerdem zu schnell weg um etwas zu erkennen. Ich rappelte mich auf und sagte zu mir selbst:,,Was hat den denn gestochen?" Kopfschüttelnd ging ich zur Tür und schloss sie, dann nahm ich mir mein Jogurth und ging zurück ins Wohnzimmer. Mein Jogurthdeckel war mir runtergefallen und ich bückte mich um ihn aufzuheben. ,,Was...?" Ich hielt mich zurück, den am liebsten hätte ich noch ein zum Teufel ist das? rangehängt . Am Boden waren Tazenspurren zu erkennen, sie waren rot, mit einer Hand griff ich auf eine Spur und rieb die rote Substanz zwischen Daumen und Zeigefinger. Eindeutig Blut, es war zwar schon etwas eingetrocknet, aber trozdem noch frisch genug um es an dem typischem, mettalischem Geruch zu erkennen. Ich richtete mich auf und folgte den Spuren mit meinem Blick. Der Jogurthbecher entglit mir und ich stieß einen schrillen Schrei aus. Meine erste Reaktion war den Jogurthbecher aufzusammeln und ihn wegzuschmeisen. Schließlich erwachte ich aus meiner Trance und lief raus. Nur Weg, soweit weg wie möglich, meine Füße trugen mich zu Atilas. Ich klingte und dann klopfte ich und dann klingelte ich wieder und dann übergab ich mich in die Rosen. Endlich machte Alina auf. ,,Was gibts?", fragte sie genervt. ,,Ich... mit Atlias...sprechen!", sagte ich schwer atment. ,,Tut mir leid, er hat gerade eine Besprechung, komm später wieder." ,,Nein, das geht nicht! Es ist wichtig, es geht um ein Leben!", sagte ich hysterisch. ,,Ja klar, sonst noch welche ausreden oder so." ,,Alina! bitte! du musst mich zu ihm lassen!", bettelte ich erneut. ,,Nein, komm später wieder!" sie wollt mir die Tür vor der Nase zuknallen, das passierte mir in letzter Zeit öfter, doch ich schob meinen Fuß hinein und drückte sie unter enormen Kraftaufwand wieder auf. Ich drängelte mich an ihr vorbei. ,,Halt, bleib sofort stehen, du kannst nicht zu ihm.", schrie mir Alina rasend vor Wut hinterher. Ich ignorierte sie gekonnt und riss eine Tür nach der anderen auf um Atilas zu finden. Als ich zur fünften Tür kam, drang Atilas stimme klar um die Ecke. ,,Alina was ist hier los, du weist das ich in einer Besprechung bin.", sagte er. ,,Ja, aber....", weiter kam sie nicht mehr, weil ich um die Ecke gebogen war und auf Atilas zuhielt. ,,Lilly, was machst du denn hier?" ,,Er hat sie getötet!", schrie ich und wiederholte es sogar noch einmal. ,,Was,wer hat wen getötet und wo?", fragte Atilas, Leon war hinter ihm aus der Tür getreten. ,,Der Mörder, er hat meine Mutter getötet, bei uns zuhause!", schrie ich verzweifelter als zuvor. Ein Kloß bildete sich und Tränen bahnten sich einen Weg über meine Wangen und ich hatte das Gefühl mich gleich wieder Übergeben zu müssen, mir wurde gerade erst so richtig Bewusst was das bedeutete, meine Mutter war tot, ich würde sie nie wieder sehen, kein Essen nach der Schule, kein Lachen gemeinsam wenn etwas peiliches passiert, es war vorbei und ich hatte es nicht verhindern können, es fühlte sich so an als hätte jemand in mein Herz gegriffen und ein rießen Stück herausgerissen. Sie war tot und ich konnte nichts dagegen machen, sie nicht zurückholen. Ich durfte mir gar nicht vorstellen unter welchen Qualen sie gelitten haben musste. Atilas und Leon hatten sich in Wölfen verwandelt und waren schon auf den Weg zu unserem Haus. Ich würde laufen müssen, ich wusste das ich mein Bestes geben würde, doch ob ich nach Hause schaffen würde wusste ich nicht. Doch zum Glück kam es gar nicht erst so weit, denn drausen wartete Leon auf mich, sein weißes Fell faszinierte mich immer noch. Schnell sprang ich die letzten zwei Stufen hinab und kletterte auf seinen Rücken, ich saß noch nicht einmal richtig, da lief er schon los. Während des Laufes hatte ich mich wieder einigermaßen erholt und konnte Atilas dann erklären wo sich meine Mutter genau befand. Er folgte mir ins Wohnzimmer. ,,Ist das Jogurth?", fragte Leon ungläubig. ,,Ja... das...das ist meins.", sagte ich zerstreut und griff mir an die Stirn.,,Ich werde die Bestatter anrufen.", sagte Atilas ,,Lilly möchtest du heute vielleicht bei uns schlafen?", fragte er dann noch. ,,Nein, schon gut. Ich werde zu Monique gehen.", meinte ich nur geistesabwesend. Doch ich ging nicht zu Monique, weder bevor sie meine Mutter abgeholt hatten, noch danach. Das einzige was ich noch tat, war mich in ihrem Bett zusammenzurollen und zu weinen, bis meine Erschöpfung die Oberhand gewann und mich in einen Schlaf sinken ließ aus dem ich die ganze Nacht immer wieder erwachte.

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BUCHTIPP

WATTPAD: Pferde fliegen. Ohne Flügel. Mit dem Wind. von Sunnymaus1999

NORMAL: Der Weg der gefallenen Sterne von Garagh O'Brien



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