e i g h t e e n

2K 73 29
                                    

kai

»Ich glaube du hast den Schuss nicht gehört.«, bleibe ich perplex stehen und schaue Chris fassungslos an. »Wir können doch nicht einfach in ein Planetarium einbrechen.«

»Man, das wird lustig, Kai.«
Sie bleibt mit ihrem Fahrrad stehen und dreht sich zu mir um.

»Wir können da meinetwegen morgen hingehen und Eintritt bezahlen, wie jeder normale Mensch es tun würde.«

Seufzend schüttelt sie den Kopf.
»Jetzt sei doch einmal ein bisschen mutiger im Leben und riskiere 'was!«

Ich kann ihre Einstellung weiterhin kein bisschen nachvollziehen.
»Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass dieses Gebäude Alarm gesichert ist und überall Security herumläuft? Wir fliegen da schneller wieder raus, als dass wir überhaupt reingekommen sind.«

»Ich kenn da einen guten Trick, dieses Problem zu umgehen.«
Mit diesen Worten dreht sie sich wieder um und spaziert erneut mit ihrem alten Fahrrad voran.

Seufzend überbrücke ich mit einem kurzen Sprint die entstandenen Meter zwischen uns.
»Weißt du eigentlich wie aufgeschmissen ich bin, falls ich erwischt werden sollte?«

»Ach, das juckt doch keinen.«, winkt sie unbeeindruckt ab. »Wir sind in den USA- Wenn du Glück hast, wird der Fall in Deutschland nicht einmal gemeldet.«

»Warum bist du plötzlich so kriminell geworden?«, stelle ich die zweite Frage, die in meinem Kopf herumschwirrt.

Schulterzuckend schiebt sie ihr Fahrrad über die Straße, während ich mich beeilen muss hinterher zu kommen.

»Ich habe einfach Mal ein bisschen Spaß im Leben und ich glaube, dass dir sowas auch gut tun würde.«, mit diesen Worten scheint die Diskussion für sie abgehakt zu sein.

Kurz überlege ich, ob ich einfach umdrehe und zurück zum Ferienhaus laufe. Doch leider habe ich bereits den Weg vergessen.

»Kai! Jetzt komm!«, hält mich Chris nun davon ab meinen Gedankengang fortzuführen.

Seufzend setze ich meine Füße in Bewegung. »Ach scheiß drauf.«, murmel ich.

Ein Lächeln bildet sich auf dem Gesicht der Brünette, während sie kurz einen Blick auf die Straße wirft und diese anschließend überquert.

»Ich kenne einen Hintereingang- Da können wir reingehen.«, erzählt sie mir und deutet auf ein riesiges Gebäude, welches hinter einem Park liegt. »Rechts ist so ein Museum und links ist das Planetarium.«

Ich nicke.
Ich versuche mir die Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, doch daran scheiter ich wahrscheinlich gerade kläglich.

Die Nacht geht mittlerweile vorüber und der Himmel beginnt langsam heller zu werden.
Wenn wir noch länger unterwegs sind, kann ich auf dem Rückweg glatt die Frühstücksbrötchen mitnehmen.

Wir biegen rechts in den Park ab und laufen den geteerten Weg entlang.
»Bist du sicher, dass du das durchziehen willst?«, frage ich Chris ein letztes Mal und hoffe auf Einsicht.

»Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie oft ich das schon gemacht habe- Ich bin quasi Profi in dem Gebiet.«

Eigentlich sollte mich diese Aussage nicht beruhigen, doch auf eine gewisse Weise tut sie es.

Tattoos Together | Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt