s e v e n

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kai

»Ganz Amerika ist ein einziger Haufen von Flachpfeifen.«, fluche ich laut.

»Jetzt komm Mal runter und chill ein bisschen.«, lallt mir Jule daraufhin entgegen, nachdem ich mich auf das Sofa neben ihn gesetzt habe.

Ein ironisches Lachen verlässt meinen Mund. »Du brauchst mir gar nichts zu sagen- Du bist nämlich immer noch high.«

Er lacht. Mehr nicht.

Da mich seine Präsenz gerade ziemlich ankotzt, seufze ich und überlege kurz mich irgendwo anders hinzusetzen.
Doch die Gefahr, dass sich Julian selbst umbringen würde, wenn ich nicht auf ihn aufpasse, ist ziemlich hoch.

»Wir gehen jetzt zurück zum Ferienhaus.«, beschließe ich daraufhin und halte es als die beste Lösung, das Haus zu verlassen und nie wieder zu betreten.

»Wir müssen erst deine Chic ausfindig machen.«, hält mich mein Kumpel am Arm zurück, während ich mich vom Sofa erheben will.

Ich seufze erneut. »Einen Scheiß tun wir.«

»Du bist jetzt schon lange genug single- Eine Freundin wäre doch Mal 'ne schöne Abwechslung.«

Ich schaue ihn ernst an.
»Ich habe keine Zeit für eine Beziehung.«, versuche ich ihn von dem Trip abzubringen hier zu bleiben. »Außerdem bist du schon viel länger single als ich.«

Seine roten Augen strahlen mir entgegen und lange herrscht zwischen uns ein Schweigen, welches ich nicht sonderlich gut deuten kann.

Sein Griff um mein Handgelenk lockert sich und er sackt noch weiter ins Polster der Couch zurück.

»Diggah, weinst du?«, frage ich völlig perplex, als eine einzelne Träne seine Wange herunter läuft.

Schnell wischt er sich diese weg. »Nö.«

»Jule, du verhältst dich wie im Kindergarten.«, sage ich ihm eiskalt ins Gesicht, da meine Geduld nun offiziell am Ende ist. »Jetzt reiß dich zusammen und komm mit.«

»Wir gehen erst, wenn du dieses Mädl gefunden hast.«

Voller Verzweiflung entkommt mir ein Lachen.
Ich bin kurz davor alleine zurück zu laufen, doch der Fakt, dass ich momentan sämtliche Verantwortung für Julian trage, hindert mich daran.

»Was soll ich dann davon haben, wenn ich sie wirklich finden sollte?«, versuche ich seinen Gedankengang nachzuvollziehen.

»Eine Freundin?«, er guckt mich an, als ob diese Antwort selbstverständlich wäre. »Außerdem bekommst du 'n Haufen Kohle.«

»Ich brauch kein Geld.«

»Kai, mein Bruder, du verstehst das nicht.«
Er erhebt sich vom Sofa und legt einen Arm um meine Schulter.
»Du vielleicht nicht- Vielleicht ist sie aber ein armes kleines Etwas, was auf der Straße lebt und nun dieses Geld als ihre letzte Hoffnung sieht.«

Ich atme einmal tief ein und aus, um mich zu beruhigen.
»Ich würde dir jetzt gerne eine reinhauen.«, murmel ich.

»Du bist echt verspannt, alter.«, er will gerade ansetzen mir eine Nackenmassage zu geben, was ich jedoch sofort unterbinde.

»Hör bitte auf so touchy zu sein.«, sage ich ihm. »Auf Drogen bist du echt nicht auszuhalten.«

»Eigentli-«, will er wieder ansetzen, als wir beide in unserer Diskussion unterbrochen werden.

Tattoos Together | Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt