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christine

Die Sonne scheint, an diesem heißen Sommertag, besonders stark über Miami.

Sowohl an den Stränden, als auch in den vielen Wohnvierteln herrscht eine drückende Wärme, welche beinah kaum noch auszuhalten ist.

Viele Autos, mit laut aufgedrehter Musik, fahren an dem Haus der Familie Paulsen vorbei. Offenbar alle mit nur einem Ziel: In das kühle Meer zu springen.

Auch ich würde jetzt gerne zu denjenigen gehören, die sich an den idyllischen Stränden sonnen und nachher mit einem unnötigen Sonnenbrand wieder nach Hause gehen.

Doch für heute gibt es schon andere Pläne.

»Schmeiß mir Mal die Mascara rüber.«, rufe ich Brook zu, während ich mich etwas unbeholfen vor ihrem winzig kleinen Spiegel im Zimmer schminke.

Über ihre Box lässt meine Freundin Musik laufen, die ich, wie immer, nicht kenne.

Mit einer lässigen Handbewegung schmeißt sie diese perfekt über ihre Schulter in meine Richtung.
»Also, wenn das nicht ein glorreicher 3-er war, weiß ich auch nicht mehr.«

Ich rolle kurz mit meinen Augen. »Ich bin weder ein Korb, noch weißt du ob der Abstand von dir zu mir, überhaupt dem Abstand der 3-Punkte-Linie entspricht.«, gebe ich genervt zurück.

Brook spielt schon seit ihrer Kindheit Basketball und ich kann mich an keinen Moment erinnern, bei dem sie aus einer Alltagssituation Mal nicht einen Basketball-Moment geschaffen hat.

»Doch weiß ich- Hab's nachgemessen.«

Ich gebe einen Lacher von mir.
Der Humor meiner Freundin ist definitiv unverwechselbar.

»Wann kommt Madison eigentlich? Sie ist doch sonst immer so super pünktlich.«, wechsle ich nun das Thema, während ich mir eine ordentliche Ladung Mascara auf die Wimpern tusche.

Im Augenwinkel nehme ich wahr, wie meine Freundin lediglich mit ihren Schultern zuckt, während sie ihre auffälligen schwarzen, lockigen Haare in einem Dutt zusammenbindet.
»Die kommt wohl noch. Immerhin ist Jake auch auf der Party. Glaubst du, dass sie sich das entgehen lässt?«

Mit einem kurzen Nicken in ihre Richtung, gebe ich ihr zu verstehen, dass sie Recht hat.

»Was glaubst du sieht besser aus? Das gelbe Top mit der schlichten schwarzen Hose oder doch lieber das weiße Thrasher T-Shirt mit der baggy Jeans?«
Sie hat ihren Schrank geöffnet und hält nun zwei Kleiderbügel mit den jeweiligen Kleidungsstücken direkt in meine Richtung.

Ich wende meinen Blick von dem Spiegel ab.

»Warte- Sag nichts!«, unterbricht mich die Afroamerikanerin, obwohl ich noch nicht einmal die Zeit dazu hatte über ihre Frage nachzudenken. »Das Top sieht zu Business-Like aus mit dem Seidenstoff, oder?«

»Also-«

»Ich wusste es! Dann nimm ich lieber das T-Shirt und die Jeans. Danke, Chris.«

»Immer wieder gerne, Brook.«, gebe ich ironisch zurück und wende mich erneut an die Aufgabe mich weiter zu schminken.

Sie hingegen scheint nun schon fertig zu sein und schmeißt sich mit einem Schwung auf ihr Bett, welches mal wieder einem Schlachtfeld ähnelt.

»Leyla Brooklyn Paulsen?«, ruft plötzlich ihre Mutter ziemlich laut von unten.

»Wie ich diesen Namen doch hasse.«, murmelt sie genervt zu mir, während sie sich von ihrem Bett erhebt und durch die Tür nach unten verschwindet. Ich höre sie lediglich noch ein »Was ist denn, Mum?« rufen, ehe sie über die Holz Treppe nach unten verschwindet.

Tattoos Together | Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt