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kai

»Und dieser tolle Gartenzwerg geht an-«, will uns der Typ unseren gewonnen Preis überreichen, doch stockt anschließend. »Wie heißt ihr eigentlich?«

»Ich bin Kai und das ist Julian.«, antworte ich ihm und habe ein breites Lachen im Gesicht.

Dann ist man einmal auf einer Hausparty in Amerika und gewinnt direkt einen Gartenzwerg- Besser hätte es heute nicht laufen können.

»Kai und Julian!«, wiederholt er meine Worte und die Menschen, die sich um uns versammelt haben, jubeln.

»Toll Kai. Jetzt dürfen wir den restlichen Abend diesen hässlichen Gartenzwerg mit uns rumschleppen.«, entgegnet Julian mir immer noch genervt.

Seine Laune hat sich über den Abend kein Stückchen gehoben- Selbst als er ein Bier nach dem anderen exen musste, hat er keine Miene verzogen.

»Alter, jetzt hab doch Mal ein bisschen Spaß.«, antworte ich ihm und halte ihm den Gartenzwerg hin, der mir gerade eben in die Hand gedrückt wurde. »Wir sind jetzt stolze Eltern von diesem coolen Dude.«

Nicht einmal ein Schmunzeln spiegelt sich auf seinen Lippen wieder. »Du bist betrunken.«

»Ich habe wenigstens gute Laune, nicht so wie-«

»So habt ihr euch entscheiden, wer es macht?«, spricht uns plötzlich ein Typ mit einer sehr tiefen Stimme an, der gerade eben erst aus der Menge von Menschen gekommen ist.

Er hat markante schwarze Haare und einen ziemlich durchtrainierten Körper.
Seine kompletten Arme, die durch ein schwarzes T-Shirt freigelegt werden, sind übersät mit Tätowierungen.

»Wofür?«, hake ich perplex nach, da ich seine Frage nicht sonderlich verstehe.

»Blind Tattoos natürlich.« Er wirkt ziemlich genervt, was man seinem Gesichtsausdruck deutlich entnehmen kann.

»Bro, ich hab kein Plan, was das ist.«, wende ich mich Jule daraufhin flüsternd zu, in der Hoffnung, dass er mehr Informationen hat. »Scheint offensichtlich ein Ding hier zu sein.«

»Mach du das einfach- Wird schon nicht so schlimm sein.«, entgegnet er mir anscheinend genauso unwissend, was ich schließlich mit einem Nicken erwidere.

Ich drücke Julian vorzeitig unseren gewonnenen Gartentzwerg in die Hand und mit dem Gedanken, dass wir vielleicht noch einen weiteren bekommen, laufe ich dem Typen hinterher, der mich einmal quer durchs Haus führt, bis wir er vor einem Zimmer in der oberen Etage stehen bleiben.

»Wir sehen uns später wieder.« Der Unbekannte schlägt mir zwei Mal kräftig auf die Schulter- Wahrscheinlich sollte es motivierend sein, doch sein Schlag stellt sich als ziemlich kräftig heraus, denn meine Schulter durchsticht nun einen leichten, stechenden Schmerz.

Ich schaue dem mit Tätowierungen übersäten Typen hinterher, in der Hoffnung, dass er mir erklärt, was hier gerade abgeht- Jedoch verschwindet er wieder die Treppe nach unten, in Richtung der lauten Bässe und Musik, ohne mich noch einen weiteren Blickes zu würdigen.

»Wo bin ich bitte gelandet?«, murmle ich fassungslos zu mir selbst und wende mich wieder der weißen Eichentür zu, vor welcher ich einsam abgesetzt wurde.

Obwohl das Beer Pong Spiel meinen Alkoholgehalt im Blut deutlich ansteigen lassen hat, kann ich mir immerhin daraus ableiten, dass ich wahrscheinlich durch diese Tür gehen muss, in einen Raum in welchem ich nicht weiß, was mich dort erwartet.

Zunächst zögernd nehme ich den runden Türknauf in die Hand.

Kurz spiele ich mit dem Gedanken einfach wieder umzudrehen, Jule zu holen und diese Party zu verlassen.
Doch entscheide mich keine Sekunde später dagegen- Was soll mich schon schlimmes erwarten?

Tattoos Together | Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt