Kapitel 12

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Wir steigen aus, und laufen einen Gang entlang. Die Wände sind in warmen Tönen gestrichen, wahrscheinlich der Wohnbereich des großen Gebäudes. An der 3. Tür hält Steve an:" Ich lass dich jetzt alleine, falls du bereit bist zu reden komm in den 70. Stock, dort ist immer irgendjemand." Ich nicke, und dann geht er auch schon. Man merkt das ich hier nicht willkommen bin, aber das ich ein eigenes Zimmer bekomme ist ja schon Mal ein guter Anfang.

Vorsichtig öffne ich die Tür. Für einen Moment vergesse ich zu atmen. Es ist so schön! Langsam Laufe ich in den Raum. Meine Finger gleiten über die dunklen Wände, bis sie an einem hübschen schwarzen Regal hängen bleiben. Der Duft von Büchern steigt mir in die Nase, als ich es näher betrachte. In der Mitte steht ein großes Bett, welches durch eine kleine Plattform vom Rest abgetrennt ist. Ein großer schwarzer Schrank weckt meine Aufmerksamkeit. Schnell schiebe ich in auf. Wow! Alles ist voller Klamotten und Schuhen. Wenn ich das nichtmal ein Traum Zimmer nenne, dann weiß ich auch nicht. Gegenüber vom Bett ist eine schwarze Holztür. Dahinter liegt ein unglaubliches Badezimmer, mit einer riesigen Dusche. Plötzlich fällt mir auf das alles so dunkel hier drin ist. Sofort suche ich nach Fenstern. Die komplette Wand hinter meinem neuen Bett ist mit Vorhängen bedeckt. Ich nutze meine Magie um sie abzureißen. Ich ducke mich als die Sonne hereinscheint. Alles ist so hell. Die Aussicht raubt mir den Atem. Ich blicke auf unglaublich viele Wolkenkratzer, in denen sich die Sonne spiegelt. Als ich näher Laufe, kann ich unten sogar Menschen entdecken. Von heute oben sehen sie so klein aus. Ganz viele von ihnen einen durch die Straßen und drängeln sich gegeneinander. Ich will sie hören, ich möchte endlich wieder das Leben hören. Die Autos und die Kinder die rumschreien. Ich sinke auf den Boden. Noch immer aus dem Fenster schauend, bemitleide ich mich selber. Ein paar Tränen fließen meine Wange herunter.

Nach einer Weile Rappel ich mich auf, und gehe ins Bade Zimmer. Seit 3 Wochen trage ich immer noch die gleiche Hydra Kleidung. Schnell ziehe ich mir den braunen Anzug aus. Der Gestank bestätigt meine Befürchtung. Lange betrachte ich mich im Spiegel. Meine Haare fallen mir schon bis über die Brust, und rasiert hatte ich mich auch schon sehr lange nicht mehr. Ich bin so angewiedert von mir selbst, überall habe ich blaue Flecken und Schrammen. Mein Gesicht ist Blutverschmiert und mein Körper hat überall Narben. Gott, wie könnte man mich noch hübsch finden. Ich sehe aus wie eine verrottete Rate, die seit 5 Jahren nicht aus ihrem Käfig gekrochen ist. Wieder kommt mein Schmerz zurück, aber diesmal weine ich nicht, nein, ich muss mich zurückhalten. Es reicht langsam an Gefühlen, so bin ich nicht.

Das warme Wasser prasselt auf mich herab, das Shampoo, welches nach Erdbeeren duftet, fließt mir immer wieder in die Augen. Doch ich leibe es, es ist ein angenehmer Schmerz. Alles fühlt sich so befreiend an, der Schmutz, der 5 Jahre an mir gehaftet hat, wird abgespült. Sogar einen Rasierer hatte ich in dem kleinen Schränkchen über dem Waschbecken gefunden.

Nach einer sehr langen Dusche, ich musste mich bestimmt 5 Mal einseifen, stehe ich nackt vor dem Kleiderschrank. Nach der Unterwäsche musste ich nicht lange suchen. Ich entschied mich für einen schwarzen Tanga und ein passenden Bh mit Spitze. Es war das bequemste was ich finden konnte. Tonys Angestellten hatten wohl eher auf das Sexappeal geachtet und nicht auf das was bequem war. Schnell zog ich mir noch eine graue Jogginghose an und ein grauen Pulli, dann stieg ich ins Bett. Schnell schlief ich ein...

You will never love me (Bucky Barnes)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt