Kapitel 2

101 4 0
                                    

Allies PoV

„Das kann doch nicht dein Ernst sein!? Diese blöden, reichen, berühmten, abgehobenen, dummen... SCHNÖSEL sollen hier wohnen? Für zwei Monate?! Und ich muss mich um sie kümmern weil du irgendeinen Scheiß in SYDNEY zu erledigen hast? Geht's noch?" schrie ich meine Adoptivmutter Franzi an. Die war doch wohl nicht mehr ganz dicht!

„Stell dich nicht so an! Es sind nur zwei Monate und die bringen uns einen Haufen Geld ein! Und das wirst du ja wohl ein einziges Mal alleine schaffen!"

Franzi schaute mir in meine dunklen Augen, die sich einfach nicht zwischen grün und braun entscheiden können. „Warum willst du denn überhaupt nach Sydney?" fragte ich sie wütend. „Wirst du früh genug erfahren! Und schrei mich nicht so an! Ich verstehe dich auch so!" Ich funkelte sie trotzdem noch wütend an: „Ist mir grad sowas von egal! Es ist ja eine Sache, wenn wir dann im Haus wohnen und du dich um die Patienten kümmerst. Aber ich bin verdammt noch mal nicht ausgebildet für so was! Weißt du, was für Ärger wir da kriegen können?! Außerdem, was ist, wenn ich dem nicht helfen kann? Was hat der überhaupt? Knieprobleme?"

Jetzt schaute meine sonst so strenge Adoptivmutter auf den Boden und murmelte: "Burnout."

Mein Gesichtsausdruck entgleiste. Dann rief ich: „Sag mal, hast du sie noch alle? Du weißt ganz genau, GANZ GENAU, wie es mir dabei geht! Und sonst hast du doch auch immer drauf geachtet!"

Sie schaute mir wieder in die Augen, aber anstatt mich anzuschreien sprach sie ruhig: „Es hilft jetzt sowieso nicht mehr, der Auftrag ist angenommen und du wirst dich darum kümmern. Basta. Da wirst jetzt auch nicht mehr diskutiert."

Fassungslos schaute ich sie an, dann drehte ich mich wutschnaubend um und rannte aus dem Zimmer. Die hatte sie ja nicht mehr alle!

Andererseits konnte ich jetzt sowieso nichts dagegen machen. Vielleicht konnte ich so auch wieder was verarbeiten. Ich meine, eigentlich ging es mir ja wieder sehr gut, aber so manche Dinge in der Vergangenheit machen einem dann doch zu schaffen.

Ich würde mich nicht informieren über sie, schließlich will ich wissen, mit wem ich es wirklich zu tun habe, und mich nicht auf die blöden Gerüchte festsetzen, die die Presse erfindet. Hoffentlich hatte ich es mit diesen Schauspielern oder Sportlern oder was auch immer die jetzt waren, nicht mit den typischen Klischee-Berühmten zu tun: Abgehoben bis zum geht nicht mehr, nur puren Luxus gewohnt, und total selbstverliebt. Sonst würde ich das nicht mal eine Woche aushalten.

Eine Woche später

„Tja, dann wünsche ich dir viel Erfolg mit was auch immer im tollen Sydney." sagte ich sarkastisch zu Franzi. Ich hatte sie heute früh freundlicherweise zum Flughafen gebracht. Genau heute kamen die Neuen, also diese Gruppe von Berühmten.

Franzi nickte, dann sagte sie: „Und ich dir viel Erfolg bei diesem Patienten. Wehe du machst was falsch. Tschüs."

Das waren ihre Worte zu mir, bevor ihr Flug aufgerufen wurde. Tolle Adoptivmutter, nicht? Ich seufzte, dann drehte ich mich um, um langsam zurück zum Auto zu trotten und zurückzufahren, zu dem Wald, in dem unser „Notre Maison", unser Erholungsort für was weiß ich alles, stand. Psychische und physische Probleme.

Wieder im „Notre Maison", das eigentlich ein großes aus Holz gebautes schönes Haus war, in dem höchstens 20 Menschen Platz haben dachte ich ein bisschen über meine Eltern nach. Vielleicht sollte ich erklären: Meine Mutter litt an einem Burnout und hat sich damals umgebracht, da sie es nicht mehr ertragen hatte und das Mitleid der Menschen auch noch sein Übriges tat. Da war ich drei Jahre alt. Zwei Jahre später stürzte sich mein Vater von einer Brücke, da er seit dem Tod meiner Mutter an Depressionen litt. Und da war ich fünf Jahre alt. Ich lebte dann mit meinen Geschwistern Chris, der da schon 18 war und Jenn, die 12 war, in der Wohnung von Chris, eine Freundin hatte er damals nicht. Fünf Jahre später, also als ich 10 war, wollten wir zum Grab unserer Eltern fahren. Aber dann hatten wir einen Unfall. Und ab da hatte ich meine gesamte Familie verloren.

Mit Burn-Out in den Wald- 1D (Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt