Mit Burn-Out in den Wald- 1D (Harry Styles FF)

Kapitel 23

Louis'PoV

Nach dem Interview saßen wir alle still im Auto. Irgendwann sagte Zayn: „Woher hatten die dieses verdammte Foto? Die können uns bei wer weiß was für Sachen gefilmt oder fotografiert haben!" Ich überlegte ein bisschen aber ich hatte keine Idee, wann es gewesen sein könnte. Mir war nichts aufgefallen. An Harry war mir aber etwas aufgefallen: „Mr Styles!" Erschrocken drehte er seinen Kopf in meine Richtung. „Du erklärst uns jetzt SOFORT warum du über Allie redest als wärst du schwer verliebt und warum verdammt noch mal du nicht nein gesagt hast, als der Reporter gefragt hat, ob du in sie verliebt bist! Oder nein... Warum du nicht ja gesagt hast, als er das gefragt hat! Stattdessen gibst du irgendwelche doppeldeutigen blöden Dinge von dir!" Ich versuchte, ihn zornig anzusehen, aber es sah wohl eher belustigt und verwirrt aus.

Er sagte vorsichtig: „Naja..." Er schien zu überlegen und meinte: „Wenn ich total schroff Nein gesagt hätte, wäre mir Allie wahrscheinlich wieder beleidigt." Ich schaute ihn an: „Ernsthaft? Und du denkst, wegen dem Alyson, das du überraschenderweise rausgehauen hast, ist sie dir nicht beleidigt?" Er schüttelte langsam den Kopf: „Nö, ich denke da ist sie mir nicht beleidigt."

„Ach? Und was genau macht dich da so sicher?" ließ Paul vom Fahrersitz vernehmen. Harry schaute kurz nach vorne und dann wieder zu uns. Wir sahen ihn alle an. Er seufzte kurz leise, dann sagte er: „Ich glaub nicht, dass sie sich wegen so einer Lappalie aufregt, als hätte ich den Reporter erschossen. Was ich mit seinen bescheuerten „Awwws" echt bald gemacht hätte! Aber sie hat zu mir gesagt, dass sie froh ist, dass wieder alles ist wie vorher. Und nur weil ich sie aus Versehen Alyson genannt habe, wird sie nicht wieder alles aufs Spiel setzen!" „...Zumal noch lange nicht alles wieder ist, wie es war!" unterbrach ihn Liam. Harry sah ihn verwirrt an. Liam ergänzte: „Schaut euch doch an! Ihr geht verkrampfter miteinander um, als zu der Zeit, wo wir sie kennengelernt haben! Du kannst vielleicht Außenstehende mit eurer „heilen Welt" verarschen, aber uns nicht! Oder zumindest einige von uns!" Ich warf ein: „Mir ist es auch schon aufgefallen." „Wem soll das bitte nicht auffallen, der Harry und Allie auch nur annähernd kennt und weiß, wie sie sich vorher verhalten haben!" sagte Niall.

„Ach, lasst mich doch in Ruhe. Ihr interpretiert schon wieder total bescheuerte Dinge rein! Ich steh nicht auf Allie!" schnauzte Harry. „Keiner hat was davon gesagt, dass du auf sie stehst. Außer dem Reporter. Wir haben nur gesagt, dass ihr euch anders benehmt. Irgendwas ist doch vorgefallen?" sagte ich ernst. „So ein Blöd-..." fing Harry an aber ich unterbrach ihn: „Lüg uns nicht an; Harry. Irgendwann finden wir es sowieso raus und dann sind wir sauer auf dich. Also sag es lieber sofort."

Harry sah mich verzweifelt an und seufzte dann: „Leute, es ist rein gar nichts passiert. Allie wollte sich bei mir entschuldigen aber ich hab sie nicht gelassen und mich stattdessen entschuldigt. Keine Ahnung wieso aber wir haben uns die ganze Zeit mit unseren richtigen Namen angesprochen. Meine Güte. Und dann haben wir uns nur kurz an den Händen gehalten und in die Augen gesehen, wobei ich mir eben noch gedacht hab, dass mich echt mal interessieren würde wie man diese Farbe nennt. Und dann hab ich so was Ähnliches gesagt wie: „Lass uns runter gehen, sonst erfinden die anderen wieder dumme Geschichten." Ja und das war es auch schon! Völlig harmlos!" „Bis auf den Teil mit den Händen und dem Augenkontakt." sagte Zayn grinsend.

Das zauberte auch Niall wieder ein Grinsen ins Gesucht und er sagte: „Normale Menschen küssen sich in dem Moment!" Harry seufzte entnervt: „Niall, hatten wir so was nicht schon heute Morgen? Es nervt immer noch!" „Aber es ist die Wahrheit!" meinte Niall. Liam nickte zustimmend und wollte gerade was sagen, aber Harry winkte ab: „Liam, bitte. Später vielleicht. Ihr wolltet wissen, was war und ich hab es euch gesagt! Also, bitte, lasst mich ein bisschen in Ruhe!"

Mit diesen Worten drehte er den Kopf wieder zum Fenster und wir hielten den Mund. Es war alles gerade so schön ohne Streit. Da sollte nicht durch uns wieder ein neuer ausbrechen. Hätten wir gewusst, dass ohnehin wieder ein viel größerer Streit ausbrechen würde, wäre es uns vermutlich egal gewesen. Aber unwissend wie wir waren, redeten wir nicht mehr mit Harry. Hätten wir es getan, wäre uns wohl einiges erspart geblieben.

Allies PoV

Zugegeben, ich war schon ein bisschen sauer auf Harry, dass er mich Alyson genannt hatte. Ich hatte die Blicke der anderen gesehen. Vermutlich quetschten sie ihn gerade aus und wussten jetzt auch alles. Und ich war sauer auf Louis, dass er ernsthaft das Foto von der Couch gezeigt hatte. Ich meine, nicht dass es geheim war, oder dass es mir unangenehm gewesen wäre, aber was zwischen mir und Harry war, war Privatsache und ging einfach nur uns etwas an.

Das Interview war schon eine Zeit lang zu Ende und ich war komplett in Gedanken versunken. El und Perrie redeten noch immer auf mich ein und ich vermutete, dass es immer noch um das Selbe ging, wie vor etwa 20 Minuten auch schon: Dass Harry ja so süß sei und dass er 100-prozentig auf mich stehe.

„Verdammt Leute! Jetzt beruhigt euch mal!" rief ich irgendwann und dann legte ich all meinen Sarkasmus in meine Stimme und sagte spöttisch: „Natürlich steht Harry auf mich! Und ich auch auf ihn!" Ich bemerkte nicht, dass bei meinen nächsten Worten kein Tröpfchen Ironie mehr in meiner Stimme zu finden war. Leider. Denn ich sagte: „Wow, Leute, ich liebe diesen Jungen! Ich liebe es, wie das grün seiner Augen die Intensität verändert, wenn er sauer... oder glücklich ist! Ich liebe seine Grübchen, die auftauchen, wenn er lacht! Ich liebe es, mit der Hand durch seine Haare zu wuscheln! Ich liebe es, wenn er sich beleidigt auf die Unterlippe beißt, weil ich ihn Curly genannt habe oder verarscht habe! Ich liebe es, euch und uns gegenseitig mit ihm zu verarschen! Ich liebe es, wenn er so besorgt ist, und gleichzeitig so... er selber ist! Ich liebe es, seine Hand in meiner zu spüren! Ich liebe es, wenn wir uns nach einem Streit wieder vertragen! Um ehrlich zu sein, liebe ich es sogar, wenn wir uns streiten. Ich liebe ihn, verdammt noch mal! Ich... Ich liebe ihn..." Ich flüsterte nur noch und schaute geschockt zu Perrie und Eleanor, die mich mit aufgerissenen Augen ansahen. „Und ich hasse es, zu wissen, dass er mein bester Freund ist und nie das gleiche für mich empfinden würde. Ich hasse es." Und ich bemerkte mit jedem Wort, dass es ernst gemeint war. Ich hatte mich verliebt. In Harry. Die Frage war nur, ob ich es jetzt herunterspielen sollte oder einfach bei der Wahrheit bleiben sollte.

Aber diese Frage erübrigte sich, als ich die einsame Träne, die jetzt meine Wange hinunterrollte, spürte. Also blieb ich bei der Wahrheit. „Und ihr wisst es genau so gut wie ich, dass Harry nicht dasselbe für mich empfindet. Dass er nur so blöd geantwortet hat, weil er mich nicht verletzen wollte. Und genau deshalb werdet ihr es niemandem sagen. Allen voran Harry nicht. Ich hab keine Lust, mich wieder mit ihm zu streiten Ich... Ich vertraue euch. Missbraucht es nicht. Bitte." Ich sah sie an. Und als ich den erschrockenen Ausdruck in ihren Augen sah, traf ich kurzerhand vielleicht die schlechteste Entscheidung in meinem Leben. Ich beschloss, es als Scherz darzustellen.

Also fing ich an, zu lachen und es hörte sich auch wirklich täuschend echt an. „Ach, Leute denkt ihr nicht auch, ich könnte Schauspielerin werden? Ich hab gar nicht gewusst, dass das künstliche Weinen so leicht ist!" Jetzt schaute mich Perrie entsetzt und Eleanor ziemlich enttäuscht an. Ich war verunsichert. Aber da musste ich jetzt durch. „Leute, jetzt mal ernsthaft: Ich habe mich nicht in Harry verliebt, ich bin nicht in ihn verliebt, und wenn es nach mir geht, werde ich es auch nie sein!" Ich bemerkte während dem Reden nicht, dass Eleanor und Perrie mich mit verzweifelten so kleinen Gesten wie möglich zum Schweigen zu bringen versuchten. Aber dann war es schon zu spät. Ich hörte Harrys Stimme. Und als ich hörte, was er sagte und wie er klang, fror ich auf der Stelle zur Salzsäule. Und ich wollte mich nie mehr bewegen, sondern einfach nur eine Statue sein und manchmal ein bisschen Amor spielen und den Menschen mehr Glück bringen, als es mir jemals vergönnt war.

„Schön für dich, Thompson. Gut zu wissen, dass du mich nicht magst. Falls es dich beruhigt, ich werde mich definitiv niemals in dich verlieben. Um ehrlich zu sein, hasse ich dich langsam. Und tschüs." Ich drehte mich nicht um. Aber ich hörte schnelle Schritte, die raus aus dem Zimmer rannten. Die Haustür fiel ins Schloss. Und alles war ruhig. Ich drehte mich um und sah die anderen, die mich entsetzt und enttäuscht ansahen. Und das einzige, was ich in dem Moment herausbrachte, war ein lautloses „Scheiße."