Mit Burn-Out in den Wald- 1D (Harry Styles FF)

Kapitel 30

Louis'PoV

Wir saßen alle um den Küchentisch und schwiegen. Immer wieder hörte man das Schluchzen von Harry und Niall, und das Schniefen von uns anderen. Liam weinte lautlos, hustete aber immer wieder. Die Sanitäter waren immer noch bei Allie. Man hörte gar nichts raus, und wir waren ziemlich angespannt, vor allem weil sie ja Niall nicht sagen wollten, was mit Allie los war.

Wir warteten noch etwa fünf Minuten, fünf Minuten voller Schweigen und Anspannung, als endlich die Tür aufging und die Sanitäter mit einer Trage, auf der Allie lag, hereinkamen. Harry sprang sofort auf, auch Niall und Liam standen schon auf. Ich sprang vom Stuhl und ging zu El, Perrie und Zayn, die etwas im Hintergrund standen und besorgt zuhörten. Dann gingen wir auf die Sanitäter zu. „Was ist mit Allie?" fragte Harry sofort. Diese Idioten gaben ihm keine Antwort, und ich ahnte was jetzt kam. Und wirklich. „VERDAMMT REDEN SIE MIT MIR! SIE KAPIEREN GAR NICHTS! SAGEN SIE MIR SOFORT WAS MIT IHR IST!" schrie er auch schon. Ich ging sofort zu ihm und hielt ihn fest. Dann redete ich beruhigend auf ihn ein. Derweil sagte die Sanitäterin: „Es tut mir leid, aber ich kann ihnen nur eins sagen: Sie hat vermutlich Probleme, von denen niemand was mitbekommt. Sie wird eure Hilfe brauchen! Mehr dürfen wir nicht sagen, weil es nur Vermutungen sind! Sie können Miss Thompson morgen im Krankenhaus..." „Ich fahre mit." unterbrach Harry sie. Die Frau schüttelte den Kopf: „Tut mir leid aber nur Familienmitglieder oder ihr fester Freund..." Er unterbrach sie wieder: „Oh, ich kann ihnen gar nicht sagen, wie egal mir das ist! Dann fährt mich eben Paul! Aber nochmal können Sie mich nicht abwimmeln!" Sie zögerte und sagte dann schließlich: „Na schön. Aber mit dem Krankenwagen können Sie nicht mitfahren, sie müssen eigenständig fahren." Harry schien mit dieser Antwort zufrieden und die Sanitäter gingen aus dem Raum. Ich drückte kurz Harrys Hand und ließ sie dann los. Er ging sofort zur Tür und sagte: „Wir fahren da jetzt sofort hin."

Normalerweise hätte Paul ihn erstmal angeschnauzt, weil es so schroff klang, aber der machte nur ein besorgtes Gesicht und kramte die Schlüssel aus der Jacke, während er auf die Tür zuging. Harry war schon nach draußen gegangen, und wir folgten den beiden jetzt auch. Kurz darauf saßen wir auch schon schweigend im Auto, bis wir mal wieder an dem uns schon bekannten grauen Gebäude angekommen waren.

„Kommt schon, Leute!" schrie uns Harry an, als wir noch aus dem Auto ausstiegen. El hatte während der Fahrt lautlos angefangen zu Weinen und ich hatte sie lautlos in den Arm genommen. Perrie tröstete Liam und Zayn hatte gerade Niall im Arm. Paul stellte den Wagen ab und wir folgten Harry in die Klinik.

Drinnen angekommen stritt Harry schon wieder mit einer Krankenschwester. „Mister, Sie können jetzt nicht zu ihr! Sie wird im Moment untersucht und ist ohnehin nicht bei Bewusstsein!" besorgt sah ich mich um. Niall wurde gerade von Zayn getröstet, Perrie kümmerte sich um Liam und Eleanor kam auf mich zu. „Sagen Sie mir doch wenigstens, an was es liegen könnte!" hörte ich nun wieder Harrys verzweifelte Stimme. El war mittlerweile bei mir angekommen und ich nahm sie bei der Hand und zog sie mit mir zu Harry. Der sah die Krankenschwester wieder mit seinem Ich-schlag-gleich-alles-zusammen-wenn-du-nichts-sagst-Blick an. Die Frau zögerte. Jetzt kamen auch die anderen vier auf uns zu und schließlich seufzte sie entnervt: „Na schön. Wenn ich euch alle jetzt frage, wann das Mädchen das letzte Mal was gegessen hat, weiß dann einer die Antwort?"

Harrys PoV

Geschockt sah ich die Schwester an. „Sie... sie ist magersüchtig?" fragte Niall. „Nein." sagte ich. „Nein, das stimmt nicht! Sie hat eine normale Figur! Sie ist nicht magersüchtig! Das ist nicht wahr!" rief ich dazwischen. Die Krankenschwester schaute mich an und sagte dann mit sachlicher Stimme: „Sie ist aber auf dem besten Weg, es zu werden. Sie braucht eure Hilfe. Ich weiß nicht, was es ist, aber es gibt irgendwo ein bedeutendes Problem in ihrem Leben. Hat sie denn Probleme?" Alter, was ging das die denn bitte an? Ich giftete auch sofort: „Ich kenne nicht mal Ihren Namen und soll ihnen die Probleme meiner besten Freundin aufzählen?" „Also hat sie Probleme." stellte die Frau sachlich fest. „Ja, wer hat die denn nicht?" fragte jetzt Perrie. „Ich rate Ihnen nur, mit Miss Thompson alles zu klären, was man klären kann. Sie bürdet sich zu viel auf. Sie ist zu jung. Wo ist denn ihre Adoptivmutter Franzi?" fragte die Schwester. Hä? Woher kannte die denn Franzi? Und woher wusste sie über Allie Bescheid? „Woher kennen sie ihre Adoptivmutter?" fragte auch schon Liam. Die Frau kaute auf ihrer Lippe herum und sagte dann zögerlich: „Darüber darf ich keine Auskunft geben!" „Ach, so ein Humbug!" rief ich wieder. Die Frau wollte uns da irgendwas über Allie erzählen und dann wäre sie wieder genau bei den interessanten Sachen schweigeverpflichtet. „Tut mir leid. Ich muss jetzt zu einem Patienten. Man wird Ihnen Auskunft über Miss Thompsons Befinden geben, sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind."