Kapitel 21

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Allies PoV

Schließlich gingen wir wieder ins Zimmer und setzten uns schweigend hin. Ich hoffte, dass Louis uns nachher auseinanderkettete. Ich war nicht dafür gemacht, 24 Stunden lang am Tag mir jemandem rumzusitzen und nichts tun zu können, weil man für das meiste eben zwei freie Hände brauchte. Und ich war definitiv nicht so jemand, der durch permanentes Rumsitzen mit dem Streithahn plötzlich mit ihm ins Reden kommt und alles wieder gut ist. Es gab durchaus solche Personen. Aber ich gehörte nicht dazu, und Harry augenscheinlich auch nicht. Ich fragte mich, ob die anderen mit einkalkuliert hatten, ob wir uns gegenseitig umbringen könnten.

Dieser und noch weitere Gedanken schossen mir während des Wartens auf Louis durch den Kopf. Da ging die Tür auf und alle anderen kamen herein. Hoffnungsvoll sah ich sie an und Perrie fing an: „Also Leute, wir haben jetzt auf das gründlichste miteinander Vor- und Nachteile..." Niall unterbrach sie: „Perrie, lass bitte das Bürogequatsche. Steht dir nicht. Echt nicht." Wir mussten alle lachen. Perrie verdreht nur die Augen und sagte: „Liam, sag du. Ich weiß nicht, wie ich es ohne Bürogequatsche sagen soll." Liam grinste und schaute uns dann an. Er machte nur den Mund auf und sagte: „Ihr bleibt zusammen. Mir egal, ob ihr euch umlegt. Und mir egal, ob ihr euch deswegen noch mehr streitet. Gar nichts Reden ist nicht besser als Schweigen, außer wenn es einem nicht gutgeht. Und wenn ihr euch aus dem Weg geht, erreicht ihr gar nichts. Und wir müssen Harry auch von seinem Burnout wegbringen." Ich machte den Mund auf, aber Liam hob nur müde die Hand: „Spart euch eure Kraft für eure Streite und das Aufsammeln der Fetzen, die dabei immer fliegen, auf. Keiner von uns hat Bock darauf, sich eure Diskussionen anzuhören. Aber auch keiner von uns hat Bock darauf, den Übersetzer bei eurem Anschweigen zu spielen. Also klärt den Mist hier endlich. Und jetzt seid mal ehrlich: „Weiß überhaupt noch einer von euch, warum ihr euch eigentlich streitet? Die Ausgangsursache ist meistens das größte Problem. Aber bei euren ganzen Problemen bin ich mir nicht so sicher. Da blickt doch keiner mehr durch." Ich sah Liam nur stumm an und mir wurde zum ersten Mal klar, wie recht er doch hatte. Eleanor sah uns nur entschuldigend an, Niall sagte: „Hört auf ihn! Es heißt zwar: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold! Aber das heißt nicht, dass es keine Situationen gibt, wo es anders ist. Zayn sagte auch: „Klärt den Scheiß! Tut euch das nicht an. Und uns auch nicht." Und damit waren sie alle draußen.

Inzwischen hatte sich mein Haargummi gelöst und mir hingen meine Haare ins Gesicht. Die Seite, wo meine Hand frei war, bekam ich problemlos hinters Ohr. Ich versuchte kurz, mit der Hand zu der anderen Seite zu kommen, aber da hätte ich die tollsten Verrenkungen machen müssen und das ließ ich lieber. Also machte ich einfach nur irgendeine seltsame Bewegung mit dem Kopf, was mir rein gar nichts brachte. Ich atmete hörbar aus und gab es auf. Jetzt hing diese blöde Strähne an meinen Wimpern.

„Komm schon, ich helf dir." Sagte Harry da überraschend sanft. Ich sah ihn überrascht an und er nahm die Strähne und steckte sie hinter mein Ohr. Ich sah auf meine Beine und murmelte: „Danke." Er nickte nur und stand dann auf, wobei er mich aus Versehen mit zog, aber er schien es nicht zu merken. Dann ging er auf seine Kommode zu. Und das ziemlich schnell. Ich stolperte und konnte mich noch gerade so fangen, aber das blöde Metall hatte sich scharf in mein Handgelenk geschnitten. Es war jetzt ziemlich rot. Ein Glück, dass Harry das nicht mitbekommen hatte. Er musste vergessen haben, dass ich an ihm dranhing. Aber da drehte er sich auch schon um und sah mich entschuldigend an. Ich winkte nur ab. Aber als er dann seine Hände hob, um die Kommode zu öffnen, sah er natürlich auch meine Hand und sofort nahm er sie. Sein Gesicht drehte sich schnell zu mir: „Ist das meine Schuld? Tut es weh? Blutet es?" Ich schüttelte den Kopf und sagte dann einfach: „Nee, ist schon vor zwei Wochen oder so passiert. Bin blöd gegen einen Tisch gelaufen. Und nein tut es nicht. Und nochmal nein tut es nicht." Er sah mich an."Du lügst mich an." Stellte er fest. Ich schüttelte langsam den Kopf und meinte: „Nee... Ich sage nur nicht die komplette Wahrheit." Er schmunzelte leicht, aber sofort war sein Gesichtsausdruck wieder besorgt: „War es jetzt meine Schuld? Und tut es weh?" Ich schüttelte den Kopf. Es tat nicht wirklich weh, wenn keiner hinfasste. Und es war ja auch nicht wirklich seine Schuld, ich hatte nur zu langsam reagiert. Das brachte mir anscheinend die nötige Ehrlichkeit in meine Augen und er schaute mich nur noch mal misstrauisch an. Schließlich fielen wir beide ins Bett. Wow. Gar nicht mehr gestritten.

Mit Burn-Out in den Wald- 1D (Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt