Kapitel 8

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Pauls PoV

Ich las gerade Zeitung, als die anderen kamen. Sie sahen ein bisschen komisch aus, vor allem Harry und Zayn! Ich runzelte die Stirn. Die sahen ja aus, als wollten sie jemanden verprügeln! Perrie und Eleanor sahen etwas besorgt aus, Liam auch ziemlich sauer, Niall einfach nur unglücklich und Louis machte ein neutrales Gesicht, aber ich hatte das Gefühl, dass es darunter brodelte. Ich legte die Zeitung weg und versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Harry stieg mit düsterem Gesicht am Beifahrersitz ein und meinte: „Paul du musst erst noch ein paar Runden fahren, damit uns keiner bis zum Haus verfolgt." Wie bitte? Ich verschränkte die Arme, und mittlerweile waren auch die anderen eingestiegen.

„Na schön Leute. Was habt ihr wieder angestellt?" Hoffentlich nichts Schlimmes. „Harry und Zayn wurden verärgert und Louis wollte ihnen beim verprügeln helfen." sagte Eleanor nach einem Blick zu den anderen. „Von wem wurden sie bitte verärgert? Kann man euch wirklich gar nicht alleine lassen? Ihr könnt doch nicht so eine Aufmerksamkeit auf euch ziehen das-„ fing ich an aber Zayn unterbrach mich. „Paparazzo. Selten dreist. Harry ist auf den Arsch zu und hat ihm die Meinung gegeigt. Wenn Perrie nicht gewesen wäre, dann würden ich und Harry den wahrscheinlich grade gemeinsam verprügeln. Und Louis würde die Kamera zerstören und uns dann helfen." Paparazzi? Im Urlaub. Jetzt machte ich ein düsteres Gesicht, sagte dann aber: „Hört zu Leute, wäre ich in eurer Lage, hätte ich höchstwahrscheinlich genau so reagiert. Aber ihr wisst, dass wir alle Ärger deswegen bekommen werden, vor allem ihr. Das wird Schlagzeilen geben. Ich weiß, es ist gerade nicht leicht, vor allem für Harry, aber bitte einigen wir uns darauf, dass so etwas nicht wieder passiert. Sonst bekommen wir es mit dem Management zu tun..." „...das dir genau so am Arsch vorbei geht wie uns." ergänzte Harry. Ich lächelte ein bisschen. „Ja, ungefähr genau so. Aber trotzdem dürfen wir uns nicht so auffällig verhalten, sonst war's das mit dem Urlaub. Dann ist denen auch Harrys Burnout schnurz. Also reißt euch bitte zusammen Leute." Mit diesen Worten fuhr ich los.

Wir fuhren ungefähr noch eine halbe Stunde irgendwo rum, um sicher zu sein, dass uns niemand verfolgt. Als wir dann am Haus ankamen, war es schon fast fünf Uhr. Also würde es in einer Stunde Abendessen geben. Deshalb verzog ich mich in mein Zimmer in James' Hütte und die anderen gingen ins Haus, vermutlich ins Wohnzimmer.

Harrys PoV

Wir gingen ins Wohnzimmer und ich ließ mich seufzend auf die Couch fallen. Ich hätte noch ausrasten können wegen diesem blöden Paparazzo. Da lief der Tag eh nicht besonders und dann kannst du dich mit solchen Idioten auch noch herumschlagen. Die anderen setzten sich aus und dann fragte Louis in die Runde: „Leute, eine Frage: Hat eigentlich jemand von euch, seit wir hier sind, in Twitter geschaut?" Wir alle schüttelten zögernd die Köpfe. Ich war verblüfft. Keiner war bei Twitter? Seit drei Tagen? Auch die anderen sahen verblüfft aus, und dann sagte Eleanor: „Ich glaube ich werde auch erstmal nicht reinschauen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen dass ich nette Nachrichten bekommen habe, wenn die Fans rausgefunden haben, dass ich mit euch im Urlaub bin. Und an eurer Stelle würde ich auch nicht reinschauen. Die meisten Fans werden über eure Pause entrüstet sein. Das sind dann wieder diese Vollblut-Directioner, denen nur die ganze Band wichtig ist. Und die interessiert Harrys Burnout einen feuchten Scheißdreck- entschuldigt meine Ausdrucksweise." Zayn schüttelte den Kopf und legte den Arm um Perrie. „Nein, du hast ja total recht. Ich weiß, dass das die meisten Fans sind, und ich bin ihnen auch dankbar. Als Fans sind sie der Hammer aber als normale Menschen..." Liam nickte zustimmend.

Dann meinte er: „Leute, wir brauchen jetzt dann aber wirklich etwas Ablenkung. Wollen wir nach dem Essen einen Film schauen? Die haben bestimmt Toy Story da." Wir schüttelten alle zögernd die Köpfe: „Sorry Liam. Aber vielleicht mal wenn Allie wieder da ist." meinte ich. Die anderen nickten zustimmend. Dann redeten wir noch ein bisschen über belangloses Zeug, bis es schließlich Abendessen gab. Danach verzogen sich alle in ihr Zimmer.

Liam's PoV

Ich lag schon eine Weile im Bett und hörte Niall leise schnarchen. Unser Bett hatte man nämlich auseinanderschieben können und wir waren beide dafür, falls sich jemand bewegen sollte. Ich dachte nach. Um ehrlich zu sein machte ich mir Sorgen um Niall und Harry und auch um die Mädels. Sie mochten Allie ziemlich und machten sich große Sorgen um sie. Ich seufzte leise und stand auf. Ich brauchte jetzt ein bisschen Musik und schlich mich deshalb die Treppe hinunter, in den Raum mit den Instrumenten. Ich setzte mich an das Klavier und begann leise zu spielen, den Anfang von Night changes. Ich klimperte noch eine Weile herum und hörte dann irgendwann auf. Ich seufzte. Während dem Spielen hatte ich immer das Gefühl, dass alle Probleme zu lösen seien, aber jetzt ging es mir wieder ganz anders. Leise fing ich an zu weinen.

Louis'PoV

Ich wurde durch ein leises Geräusch geweckt. Es hörte sich an, als würde sich jemand die Treppe runterschleichen. Langsam stand ich auf, um Eleanor nicht zu wecken. Als ich auf der Treppe war, hörte ich leises Klavierspiel und dachte deshalb, dass es nur Liam sein kann. Ich stellte mich vor die angelehnte Türe und lauschte. Ich erkannte das Lied, es war Night changes. Er spielte wunderschön. Plötzlich schob sich eine Hand in meine und erschrocken drehte ich den Kopf.

Dort stand Eleanor und ihre Augen glänzten. Sie bedeutete mir, leise zu sein. Wir hörten etwa fünf Minuten zu, als dann auch noch Zayn und Perrie kamen. Und irgendwann kamen dann auch noch Harry und Niall herunter und lauschten verzaubert den Klängen des Klaviers.

Wir wussten nicht mehr, wie lange wir da schon standen, als Liam abrupt auf. Man hörte Liam seufzen und dann war es still. Alarmiert sahen wir uns an, wenn er uns sehen würde, wäre er bestimmt sauer. Aber er kam nicht heraus. Plötzlich legte Zayn den Kopf schief und legte den Finger auf seine Lippen. Und da hörten wir es: Ein leises Schluchzen drang aus dem Raum. Ich wollte schon reingehen, aber Eleanor hielt mich zurück und schüttelte kurz den Kopf. Ich verstand. Sie wollte selber mit ihm reden. Ich konnte es auch verstehen, wahrscheinlich brauchte Liam wirklich mal eine Pause von dem ganzen Daddy-Dasein und musste selber mal getröstet werden. Eleanor machte eine kurze Bewegung mit der Hand um uns zu bedeuten, dass wir alle nach oben gehen sollten und wir gehorchten. Ich sah sie noch einmal an und sie erwiderte den Blick. Wenn man in dieses warme Braun sah, war der einzige Gedanke, dass es kein Übel auf der Welt mehr geben würde, und dass alles gut werden würde. Es war einfach beruhigend.

Liam's Sicht

Ich erschrak, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Hoffentlich war es keiner der Jungs, denn ich wollte nicht, dass sie mich so sahen. Zu meiner Erleichterung war es Eleanor. Ich musste noch ein bisschen mehr weinen und deutete auf die Tür und sah sie fragend an, um zu wissen ob draußen noch wer stand. Sie schüttelte den Kopf. Dann schien sie kurz zu überlegen und zog mich dann vom Klavierhocker. Und dann umarmte sie mich. Und ab da musste ich richtig weinen. Es tat so gut, mal getröstet und umsorgt zu werden und nicht selber den starken Tröster spielen zu müssen. Es tat so gut, einfach mal alleine mit jemanden außer den Jungs zu sein, es tat so gut, mal eine Umarmung von jemand anders als den Jungs zu bekommen. Es tat so gut, dass Eleanor da war. Ich vergrub meinen Kopf in ihrer Halsbeuge und sie streichelte mir beruhigend über den Rücken. Aber sie redete nicht, und ich war so froh darüber. Sie war das weibliche Stück zu Louis, aber es gab trotzdem einen bedeutenden Unterschied: Louis versuchte, einen mit Reden zu trösten, und wenn man es brauchte, dann war er so gut darin. Aber Eleanor konnte erkennen, dass ich nicht Reden brauchte und auch nicht wollte. Sie erkannte, dass alles was ich brauchte, eine Umarmung war.

Ich weiß nicht, wie lange wir so dastanden, aber irgendwann waren meine Tränen versiegt und ich ließ sie los. Sie schaute mir in die Augen und wischte mir vorsichtig ein paar Tränenspuren weg. Dann lächelte sie mich an. Und ich sagte nur: „Danke." Sie schaute mich an und sagte: „Eigentlich wollte ich das nicht sagen und jetzt mach ich es doch: Kopf hoch, Liam. Egal, was das Problem ist, es ist nicht unlösbar, vor allem wenn wir es alle gemeinsam anpacken!" Diesmal lächelte ich sie an und sagte: "Wirklich danke, Eleanor. Ich kann mich glücklich schätzen, dich als Freundin zu haben." Dann gingen wir gemeinsam hoch und verschwanden jeweils in unseren Zimmern.

Mit Burn-Out in den Wald- 1D (Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt