Ich beobachtete die Königin, die sich inzwischen auch in den gigantischen Kissen niedergelassen hatte. „Nun... Zuerst einmal möchte ich mich bei dir entschuldigen. Jaro und ich haben dich wahrscheinlich mit unserem Erscheinen ziemlich durcheinandergebracht. Es tut mir außerdem leid, dass ich am Anfang nicht ganz ehrlich zu dir war.", sagte Izumi mit einem entschuldigenden Lächeln.
Ich lächelte schief. „Kein Problem, aber ich würde nun wirklich gerne wissen, was ich hier mache." Nori nickte zustimmend und die Königin fuhr fort.
„Nun gut, fangen wir ganz von vorne an. Du bist in der Welt von Torquecrea. Es gibt in dieser Welt sechs Königreiche, die du auch hier oben in Form der Ornamente sehen kannst. Siehst du sie? Da wäre einmal das Pflanzenreich, Plantwood Kingdom genannt. Dort leben die Erdgeister, die Nymphen. Sie sehen den Menschen sehr ähnlich und kümmern sich um das Gedeihen und Wachsen unseres Landes und eurer Welt. Die Nymphen sind ein wirklich freundliches Volk. Sie sind geduldig, von Natur aus glücklich, aber auch ängstlich. Sie sind die Zukunft unseres und eures Reiches, denn sie bringen Pflanzen zum Wachsen, machen die Erde fruchtbar und sähen neue Gewächse, die uns alle am Leben erhalten."
Izumi machte eine kleine Pause, die ich ausnutzte. „Waldgeister? Und sie sehen uns Menschen ähnlich? Sie beschützen unsere Welt ebenfalls? Aber wie können denn Teile eurer Welt für unsere Welt wichtig sein?" In diesem Moment hörten wir alle eine Tür zuschlagen. Jaro kam hereingestürmt und setzte sich neben Nori. Er trug nun eine Uniform und nicht mehr diesen komischen Anzug. „Na? Habt ihr mich vermisst?" Er schaute mich kurz an. „Dem verstörten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hast du ihr bereits einiges erzählt, Izumi, oder?" Er hob fragend eine Augenbraue. Izumi lächelte und atmete laut aus.
„Wir sind alle auf eine Art verbunden, Luna. Unsere Königreiche, eure Länder, Städte, Wälder, Wiesen, Flüsse, Inseln, Seen und Meere. Was hast du denn gedacht, wie Waldgeister aussehen?"
Ich lächelte schief. „Ähm... Ich hatte mir eher so kleine, dicke Gnome oder Zwerge vorgestellt, wenn ich ehrlich bin." Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.
Die Mundwinkel der beiden Geschwister zuckten verdächtig und die Königin lachte.
„Also wirklich... Das stimmt nicht, meine Liebe. Es gibt in unserer Welt keine Zwerge oder Gnome. Wir sehen sogar alle relativ gleich aus, natürlich bis auf unsere spitzen Ohren. Deswegen verwechselt man uns auch schnell mit Elfen. Unsere ganze Art nennt man Naturgeister, die Orbisphyren. Aber lass mich weitererzählen...", fuhr sie fort und nickte. „Neben dem Plantwood Kingdom gibt es noch das Fireblaze Kingdom. Dort leben die Feuergeister, genannt Salamander. Sie sind für Hitze, Feuer und Wärme verantwortlich. Ohne sie würde es keine Wärme geben, sie geben uns Kraft und Energie. Salamander können transformieren, das bedeutet, sie verwandeln sich, so wie Stoffe oder Gegenstände, die sich nach dem Feuerprozess in Asche verwandeln. Sie verändern ihre Gestalt, indem sie sich vorher kurz in Brand setzen. Salamander sind ziemlich kratzbürstig und schnell beleidigt, aber unfassbar willensstark."
Ich runzelte die Stirn, mein Kopf ratterte inzwischen wie ein Uhrwerk.
„Darf ich weitererzählen?", fragte ich. „Dann gibt es noch das Silverwater Kingdom. Die Bewohner dort sind ziemlich angeberisch, misstrauisch, vorsichtig und..."
Ich überlegte angestrengt, bevor ich etwas hinzufügte. „Schweigsam.", kam ich zum Punkt. „Sie haben die Kraft, durchs Wasser zu schnellen, wie irgendwelche Meermenschen, indem sie komische Anzüge tragen und mir nichts dir nichts Leute entführen."
„Hey!", schaltete sich Jaros empörte Stimme ein.
Aber Izumi nickte bekräftigend, was mich etwas fröhlicher stimmte.
DU LIEST GERADE
Torquecrea- Schatten und Licht 🔹Zurzeit pausiert🔹
FantasyNach einem mysteriösen Autounfall wird die 18-jährige Luna in ein Portal gezogen, was sie in eine andere Welt führt: Torquecrea. Luna hat einen wichtigen Auftrag, denn wie sie erfährt, ist sie nicht durch Zufall in die Welt gelangt... Doch dort lau...