Kapitel 1

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Omina

Ich saß im Zug und winkte meiner Mutter zu, die im dichten Gedränge auf dem Bahnsteig fast unterging. Ich würde sie vermissen, wenn ich in Hogwarts sein werde, das wusste ich. Aber ich freute mich auch schon sehr auf diese Umstellung.

Ich hoffte nur das ich nicht die Außenseiterin werden würde. Immerhin bin ich 15 Jahre alt und komme in die Fünfte Klasse, wurde aber heute erst eingeschult als wäre ich elf. Ich wurde immer zu Hause unterrichtet von meiner Mutter, der Grund war mir nicht ganz klar, doch ich konnte es mir zusammenreimen. Denn, obwohl ich nicht so aussah, gehörte ich zu einer eher weniger gemochten Familie. Also im Klartext würde ich alleine sein in einem Jahrgang voll mit Leuten, die sich schon seit mindestens fünf Jahren kennen.

Meine Mutter hatte mich gut ausgebildet und ich besaß eine natürliche Veranlagung was Tränke und Duelle beziehungsweise Zauber und Flüche angeht. Aber trotz alldem war ich aufgeregt und fürchtete das ich nicht gut genug sein würde. Das schlimmste heute würde aber die Hauseinsortierung werden, schließlich werde ich die Einzige sein die älter als elf und größer als 1,55 m ist. Doch ich fürchtete auch eine bestimmte Person in Hogwarts zu treffen, die mich nur zu gerne in Slytherin sehen wollte, denn er mochte mich... mehr als ich ihn, was er nicht akzeptierte. Seine Eltern wären alles andere als dafür, dass er mit mir zusammen wäre (Ich war schließlich die Tochter einer Blutsverräterin, wie sie es wohl ausdrücken würden) doch das interessierte ihn nicht, so wie die meisten Regeln. Er war zwar auch ein diskriminierender Arsch aber an mir fand er wohl etwas und er scheute sich nicht mir das zu zeigen, auch wenn ich ihm hundert Mal gesagt habe, das ich für ihn nichts empfinde. Malum Ira.

Ich winkte meiner Mutter noch ein letztes Mal zu, als sie schließlich in der Menge verschwand und den Bahnsteig verließ. Ich saß nun alleine in meinem Abteil und lauschte den Geräuschen, die ich erfassen konnte. Man hörte das hohe Schreien der Eulen und das dumpfe Klappern der hölzernen Schrankkoffer, die in Gepäcknetze gehievt wurden, als sich meine Abteiltür plötzlich öffnete.

Ich drehte meinen Kopf vom Fenster weg und sah zwei Rotschöpfe in der Tür stehen, die aussahen als wären sie auch in der Fünften und die sich bis auf die letzte Sommersprosse und bis aufs Haar glichen.

"Hey, ist hier noch frei?", fragte einer der Beiden, " Das ist das einzige Abteil in dem noch nicht mehr als fünf Leute sitzen.", sagte der Andere zu Untermalung ihrer Lage. "Klar", sagte ich, "setzt euch, wenn ihr wollt." Die Jungen packten ihre Koffer in die Gepäcknetze und drehten sich dann um.

"Ich bin Fred Weasley, schön einen Rotschopf in Hogwarts zu haben der kein Weasley ist.", sagte einer von ihnen, lachte und reichte mir seine Hand, die ich schüttelte. Ich lächelte, denn meine Haare waren tatsächlich ebenfalls so rot, wie die der beiden nur das sich Meine in Korkenzieherlocken um mein Gesicht legten und die der Beiden struppig vom Kopf abstanden. Als Fred sich hinsetzte kam der Andere auf mich zu der, wie mir erst jetzt auffiel, eine Spur größer war als Fred. "Ich bin George Weasley.", sagte er und streckte mir ebenfalls seine Hand zu. Ich schüttelte seine Hand und blickte in seine Augen. Sie waren auch anders, sie sahen irgendwie gar nicht so aus wie die von Fred, ähnlich ja, aber auf keinen Fall gleich. Sie hatten auch einen hellbraunen Farbton, doch irgendetwas in ihnen raubte mir den Atem, im Gegensatz zu meinen blauen Augen strahlten sie eine Wärme aus, die mit nichts vergleichbar war.

Wir starrten uns einig Sekunden lang in die Augen und schüttelten unsere Hände dabei leicht. Hätte wir uns länger in die Augen gesehen wäre es wohl sehr komisch geworden, doch so weit kam es nicht den plötzlich setzte sich der Zug in Bewegung und George konnte sein Gleichgewicht nicht halten. Er viel auf mich und konnte sich gerade so noch mit der Hand an der Lehne hinter mir abstützen, aber sein Gesicht war etwa auf Höhe meines Dekolletés. Er blickte hoch, peinlich berührt, doch ich schaltete schneller als je zu vor und tat als wäre es nicht komisch, sondern als wäre ich nur um sein Wohlergehen besorgt.

"Oh mein Gott, alles ok?", fragte ich, "Tut mir echt leid." "Alles gut, mir tut es leid.", entgegnete er und lachte ein wenig, worauf hin ich grinsen musste. Plötzlich stand Fred hinter George und klopfte ihm auf die Schulter und nahm ihn dann in den Schwitzkasten. " Volltreffer Bruderherz, dem Mädchen, das du eben getroffen hast, direkt in den Schoß gefallen.", sagte Fred belustigt und kassierte direkt einen harten Knuff in seine Seite, woraufhin er George, nach Luft schnappend, los lies. "Halt die Klappe, du Arsch!" schob George noch hinterher, als sie sich wieder mir gegenüber hinsetzten.

"Ich bin übrigens Omina...", ich stockte, ich hasste es Leuten meinen Nachnamen zu sagen, danach verhielten sie sich distanziert gegenüber mir. "Black." "Aber, wenn ihr wollt, könnt ihr mich auch Mina nennen.", schob ich schnell nach, in der unterbewussten Hoffnung das sie es nicht gehört hatten oder es ihnen egal war.

" Du bist eine Black?", fragten beide zeitgleich. 

Don't touch me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt