Kapitel 17

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Omina

Ich war umgeben von weiser Watte. Um mich herum weiß wie eine Wolke, flauschig beinahe. Ich wollte danach greifen und die Wärme des Weiß in mich aufnehmen. Doch, wie durch meine Berührung, wurde es grau. Panik. Ich hatte es zerstört. Nein, das wollte ich nicht. Das Grau wurde nass und kalt und ich spürte einen Sog nach unten. Ich brach aus dem dichten Grau und sah den Himmel...grau, Berge im Nebel...auch grau, Hogwarts und die Quidditch Tribüne. Der Sog, war ein Fall, ich fiel, rasend schnell. Ich würde auf dem Boden aufschlagen. War ich dann tot, war es dann vorbei. Doch, bevor ich drauf eine Antwort bekam, erblickte ich etwas in der Menge an Schülern, die alle kein Gesicht zu haben schienen. Es war ein Hund, der mich mit seinen Augen fixierte und sein Maul öffnete als würde er bellen. Sorgte er sich darum das ich fiel? War das der Grund? Ich konnte nicht hören das er bellte das Tosen der Luft war zu laut und das Ticken, das eingesetzt hatte, dröhnte mir in den Ohren. Mein Blick wandte sich vom Hund ab wieder gen Himmel, nur um noch einen Blitz zu erhaschen und dann war wieder alles weiß ich sah meinen Vater. War ich doch tot?

Das Weiß wurde schwarz als ich meine Augen öffnete und aus dem Schlaf hochfuhr. Ich sah mich um, doch es dauerte eine Weile, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatte, die mich im Schlafsaal umgab. Ich hielt den Atem an. Hatte ich die Anderen wieder geweckt? Es schien als schliefen sie noch alle, aber ich hörte immer noch ein Ticken und Scharren. Mit einem Blick auf meine Armbanduhr, die ich im spärlichen Licht des Mondes zu lesen versuchte, war es gerade mal 7 Uhr. Doch schlafen wollte ich bestimmt nicht mehr. Ich erhob mich mit der festen Absicht die Quelle des Tickens zu finden. Ich stand auf und entzündete die Laterne neben meinem Bett mit einem Schwung meines Zauberstabs. Das Feuer tauchte das Zimmer in einen orangenen Schein und offenbarte mir die Unordnung, die sich auf dem gesamten Boden des Raumes erstreckte. Ich hob meinen Blick von diesem Durcheinander und entdeckte eine Eule, die auf dem äußeren Fenstersims saß und mit dem Schnabel gegen das Glas pickte. Als ich das Fenster öffnete flatterte sie hinein und ließ sich mit einem leisen ...Flomb... auf mein Bett fallen. Ich erlöste sie von der Last eines kleinen Paketes, das an ihr Bein gebunden war und kurzdarauf flog sie wieder aus dem Fenster. Das Paket war in Braunes Papier eingewickelt und mit einer Kordel verschnürt. Halb in das Papier geklemmt, entdeckte ich einen Brief, der an mich adressiert war. Ich erkannte die schwungvolle Schrift meiner Mutter und riss den Umschlag auf. Es wunderte mich, dass die Eule so früh hier eingetroffen war und nicht bis zum Frühstück in der Eulerei gewartet hatte. Aber trotzdem öffnete ich den Umschlag und zog ein schweres Pergament Blatt hervor.

"Hallo Mina mein Schatz,

Ich hatte gehofft von dir zu hören, bevor ich dir selbst einen Brief schreiben muss. Ein Lebenszeichen wäre schön gewesen. Ich hoffe du fühlst dich wohl in Hogwarts? Du hast mir nicht einmal geschrieben in welches Haus du einsortiert worden bist. Janka war schon bei mir, um zu fragen, ob ich dir Etwas von ihr schicken kann. Du hast nicht mal deiner besten Freundin geschrieben, wo du doch weißt, dass sie dir nichts schicken kann, die Muggel-Post liefert nicht nach Hogwarts. Das Paket ist von ihr, ich glaube es ist auch ein Brief von ihr drin.

Ich wünsche dir eine schöne Zeit und wehe dir du schreibst mir nicht bevor es Dezember ist. Ich habe dich lieb und schreib auch Janka zurück.

X Mom

P.S. Würde es dir was ausmachen in den Weihnachtsferien in Hogwarts zu bleiben? Ich bin geschäftlich in Estland und ich denke es ist interessanter für dich in Hogwarts als im Zaubereiministerium von Estland."

Ich biss mir auf die Zunge. Wie konnte ich nur vergessen haben meiner Mutter UND meiner besten Freundin zu schreiben. Das ich über die Ferien hier zu bleiben, störte mich nicht, dann hätte ich auf jeden Fall den Schlafsaal für mich alleine. Ich legte den Brief neben mich aufs Bett und griff nach dem Paket. Es war nicht wirklich schwer, aber als ich das Papier löste und die Schachtel öffnete, breitete sich eine Freude in mir aus. Ich nahm eine schwarze Plastikbox heraus, um die ein Kabel gewickelt war. Janka meine beste Freundin, Muggel, genauso alt wie ich, hatte mir eines meiner liebsten Muggel-Gegenstände geschickt, die ich mir vorstellen konnte. Es war ein Walkman mit einer Kassette, die schon eingelegt war. Ich überschlug mich innerlich vor Freude. Wie sehr hatte ich Musik von den Muggeln vermisst, ohne es wirklich zu merken. Immer wenn Janka aus der Schule kam, ist sie zu mir gekommen und wir haben zusammen Musik gehört. Und ich habe ihr gezeigt, wie ich Zaubertränke machen kann (ihr Liebster war einer von dem man Feuer spucken konnte) und bei ihr haben wir Filme auf ihrem VHS-Player geschaut und sie hat mir viele Muggelsachen gezeigt, bei ihr zu Hause oder in der Stadt. Wir haben zusammen immer so viele Sachen gemacht, bevor ich nach Hogwarts sollte. Sie war meine beste Freundin und ich kannte sie schon seit wir klein waren. Sie war die Einzige, die mich wirklich verstand. Deswegen habe ich bei ihr die Ausnahme gemacht und ihr erzählt das ich eine Hexe bin und dass es Hexen und Zauberer und Magie wirklich gibt und sie hat mir sofort geglaubt. Alle hätten gesagt ich sei verrückt, aber sie hat mir geglaubt und ich hatte ihr alles erzählt.

Ich griff nach einem Blatt Papier, das unter dem Walkman lag. Es war Jankas Brief.

"Hey Mini,

Wieso hast du mir nicht geschrieben? Ich warte schon seit Ewigkeiten auf deine Eule, du weißt doch ich hab' keine. Ich musste zu deiner Mom und sie fragen, ob sie dir das von mir schicken kann. Ich hoffe du freust dich über die Kassette. Es ist ein Mixtape mit unseren Liedern. Ich hoffe nur dass das Ding in Hogwarts funktioniert, weil du ja gesagt hast, dass da Technik nicht so gut funktioniert wegen der Magie und so. Und bitte sag mir das ich dieses Arschloch in Ruhe gelassen hat sonst helfe ihm Gott, ja? Sonst komm ich nämlich hoch nach Schottland und feg' den so aus dem Schloss, dass er nicht mehr sehen und hören kann. Naja, wie auch immer, dir stehe Gott auch bei, wenn du mir nicht ab und zu schreibst sonst sehe ich mich gezwungen zu dir zu kommen, auch wenn ich keine Hexe bin. Hab' Spaß und lern nicht zu viel und, bitte, ich brauche Infos über ALLES, Zaubersachen, Freunde, Quidditch und die süßen Jungs und Mädels bei dir, du weißt.

LY

Janjan"

Auch wenn ich sie so sehr vermisste, konnte ich nicht verhindern wie meine Gedanken kurz zu George abschweiften.

Ich werde ihr auf jeden Fall schreiben. Und meiner Mom auch sonst flippen beide noch aus. Aber nicht jetzt. Ich saß kurz unschlüssig auf meinem Bett, bis ich dann aufstand und in meine Kleidung schlüpfte. Ich griff mir den Walkman mit der Kassette und schlich mich durch den Gemeinschaftsraum und von dort aus lief ich durch ein Labyrinth aus Gängen und Treppen bis ich den Aufgang zu Astronomie -Turm fand. Ich zog mir den dicken Umhang, den ich mitgenommen hatte, um die Schultern, denn auf dem höchsten Turm war es eiskalt, vor allem jetzt im November. Doch trotz der Kälte ließ ich mich am offenen Rand nieder und ließ meine Beine viele Meter über dem Boden Baumeln. Ich richtete meinen Blick nach oben, während ich mir die Kopfhörer aufzog und auf "Play" drückte, und ich ließ mich als erstes von "Every Breath You Take" von The Police berieseln. Der Himmle war dunkelblau und lichtete sich im Osten, wo man schon einen leichten rosa Schimmer erhaschen konnte. Ich schaute den letzten Sternen, die man noch sehen konnte, zu wie sie langsam immer weiter verblassten, bis der Himmel schließlich in einem tiefen Rosarot strahlte. Meine Gedanken wanderten langsam, aber sicher wieder zu George. Und ich fragte mich was jetzt war. Wir hatten uns geküsst und ich hatte ihm Etwas anvertraut das ich eigentlich niemandem anvertraute. Ich beschloss, dass ich mit ihm reden musste, so früh wie möglich.

(Sorry für das späte Update aber ich hatte eine leichte Schreibblockade oder so. Und ich habe bald Abschlussprüfungen. Aber naja hoffe es hat euch gefallen.)

Don't touch me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt