Kapitel 14

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TW: Erwähnung von sexueller Belästigung, bei Bedarf den kursiv geschriebenen Teil auslassen


Omina

Zusammen mit Fred und George lief ich zurück in die große Halle. Sirius Black war im Schloss. Ich betete das George der Einzige war, der die Verbindung zwischen Sirius Blacks Namen und meinem geschlossen hatte. Doch mir war klar, dass das nicht möglich war. Es war als könnte ich Blicke auf mir spüren. In den Wochen davor hatten die meisten Schüler die Tatsache, dass ich eine Black war, ignoriert oder hatten sich von mir ferngehalten, doch jetzt war es als würden mich alle hinter meinem Rücken anstarren. Vielleicht bildete ich mir das Gefühl auch nur ein, hoffentlich bildete ich es mir nur ein. In der Halle angekommen trafen wir auf die Hufflepuffs und die Slytherins. Ich erblickte die grünen Augen von Malum in der Menge. Sie waren eiskalt und doch brannte etwas in ihnen, eine bedrohliche Flamme, die einen einkreist und langsam, ohne das man es richtig merkt, ersticken lässt, bevor man verbrennt. Ich wandte meinen Kopf ab und versuchte nicht schneller zu atmen. Wieder dachte ich an den Moment als ich George von mir weggeschoben hatte, wegen genau diesem Blick. Ich schaute hoch und erblickte jetzt die warmen Augen von George.

"Alles in Ordnung?", fragte er so leise, dass nur ich es hörte und legte eine Hand auf meine Schulter

"Ja, alles gut.", entgegnete ich obwohl ich wusste das er hörte wie ich unruhig atmete.

George wollte gerade etwas sagen, doch er wurde von einer lauten Stimme unterbrochen: "Achtung!"

Ich blickte ans eine Ende der Halle und sah Dumbledore der die Arme ausbreitete. Auf diese Bewegung hin stellten sich die vier Haustische an den Wänden auf und die Sitzbänke wurden zur Seite geschoben. Mit einem weiteren Wink Dumbledores erschienen lila farbene Schlafsäcke auf dem Boden. Alle Schüler, auch die Ravenclaws die mittlerweile dazu gekommen waren legten sich in die Schlafsäcke, doch niemand dachte auch nur daran zu schlafen. Ich griff mir einen Schlafsack und zog ihn näher an eine Wand. George tat es mir gleich und wir legten uns hin.

"Sicher das alles gut ist?", fragte er, "Du siehst irgendwie blass aus."

"Ja", sagte ich knapp, "Ich gehe mal kurz aufs Klo."

Ich erhob mich wieder und ging auf die Tür der Halle zu.

"Wohin?", fragte mich Snape der an der Tür Aufsicht hatte

"Ich wollte kurz auf die Toilette gehen, Sir."

"Beeilen sie sich.", sagte er und ich war erstaunt das er mich einfach so gehen ließ

Ich trat in die Eingangshalle, die von vier Säulen beleuchtend wurde, auf denen in Schalen Feuer brannten. Plötzlich sah ich eine Bewegung, einen schwarzen Schatten aus Richtung der Kerkertreppe und ich sah mich kurz um. Doch ich verwarf den Gedanken, da es sich bestimmt nur um eine Katze eines Schülers handelte. Ich stieg schnell eine Treppe hoch, bog in einen Korridor und betrat ein Badezimmer. Ich ging auf eines der Waschbecken zu und schaute in den Spiegel. Warum musste ich mich immer und immer wieder an diesen Moment erinnern wieso kann ich es nicht vergessen. Es war als hätte sich die ganze Szenerie wieder in meinen Schädel gebrannt.

(Flashback...)

Malum der vor mir steht und ich lehne an einer Wand. Wir unterhalten uns ganz normal so wie öfter. Wir lachten, doch dann wurde er plötzlich ernster. Ich frage ihn was er hat, doch er schaut mich nur an. Nach einer Weile fängt er an zu reden und sagt etwas mit dem ich nicht gerechnet hatte. Er sagt mir, dass er mich mag, mehr als nur als Freunde. Ich bin überfordert und sage ihm  das ich nichts dergleichen fühlen würde. Auf einmal wird er wütend, sein Gesicht friert zu einer Maske ein und in seinen Augen entflammt ein Feuer der Wut. Ich will vor ihm zurückweichen, doch ich spüre die Wand hinter mir. Er drückt mich mit seinem Gewicht gegen die Wand. Ich sage ihm das er das lassen soll, doch er hörte nicht auf. Er drückt mich nur noch fester an die Wand mit seinem ganzen Gewicht und dann legt er eine seiner Hände auf meine Brust und mit der anderen fährt er unter meinem Rock mein Bein nach oben. Mir stellen sich die Nacken Haare auf, mir treten Tränen in die Augen und meine Stimme, die immer lauter geworden ist, versagt mir. Ich gerate in Panik, doch er scheint meine Hilflosigkeit zu genießen, dann drückt er mit seiner Hand  mehrmals zu. In diesem Moment kocht eine Wut in mir auf und ich stoße ihn von mir mit einer Kraft, von der ich selbst nicht gewusst hatte, dass ich sie besitze. Er stürzt rückwärts und ich ziehe meinen Zauberstab. Ich gehe auf ihn zu, mit einem wutverzerrten mit Tränen verwischten Gesicht, das ihm wohl genug Respekt einflößt, dass er auf dem Boden von mir wegkriecht. Ich laufe weiter, bis ich über ihm stehe. Ich richtet meinen Zauberstab auf ihn und blicke in sein Gesicht, aus dem alle Hochmut verschwunden. Ich will ihm jeden Fluch entgegen schreien, an den ich mich nur erinnern kann, doch ich tue es nicht. Ich schaue ihn nur an und lege alle Enttäuschung und alle Wut in diesen Blick und dann trete ich ihm mit aller Kraft in den Schritt. Er krümmt sich vor mir zusammen, schreit. Ein Schrei ausgelöst durch physischen Schmerz, doch nicht vergleichbar mit dem Schmerz, den er mir innerlich zugefügt hatte, ich dachte er wäre mein Freund. Ich ließ ihn liegen und lief nach Hause.

Ich blickte in mein eigenes Gesicht im Spiegel und sah, dass mir eine Träne über die Wange lief. Ich fragte mich, ob es für immer so bleiben würde, ob ich jedes Mal, wenn mich jemand berührte, wieder diese Szene vor Augen haben würde. Ich versuchte zu atmen, doch es fühlte sich an als wäre die Luft, die ich in meine Lungen sog, nicht genug. Dann hörte ich auf einmal ein Geräusch hinter mir.

Ich drehte mich um und sah die große, schlanke Figur von Malum. Die Person, die ich nicht sehen wollte, blickte mich aus dem Schatten heraus an. Er trat langsam ins spärliche Mondlicht, welches den Raum in einen leichten silbrigen Schein hüllte. Ich bekam eine Gänsehaut und ich konnte förmlich spüren, wie mir pures Adrenalin durch die Adern floss.

"Du solltest nicht alleine sein, hier bei Nacht mit einer potenziell gefährlichen Person im Schloss.", sagte er leise, in einem hämischen Ton, aber es klag als schwang leichte Sorge in ihr. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein.

"Lass mich in Ruhe. Verschwinde.", ich redete laut und versuchte die Furcht zu unterdrücken die ich verspürte, doch der Wut in ihr ließ ich freie Hand, "Du darfst hier nicht einmal rein, das ist die Mädchentoilette. Und jetzt geh.", ich schrie beinah.

"Warum denn so wütend?", aus seiner Stimme war nun alle Sorge gewichen, falls sie je vorhanden war, und er kam mir immer näher, "Ich habe dir doch gesagt du solltest nicht so wütend sein. Lächel doch mal."

Dieser letzte Satz machte mich so wütend, dass ich ihn am liebsten geschlagen hätte. Wie konnte er es wagen mir zu sage ich solle lächeln, nachdem was er mir angetan hatte.

"Wie kannst du nur", ich flüsterte fast so wütend war ich, doch dann explodierte ich, "WIE KANNST DU ES WAGEN, MIR ZU SAGEN ICH SOLL LÄCHELN, NACHDEM WAS DU GETAN HAST. DU HAST MICH ZERSTÖRT, ICH HABE DIR VERTRAUT UND DU... DU HAST MIR DAS SCHLIMMSTE ANGETAN DAS MAN JEMANDEM NUR ANTUEN KANN. ICH DACHTE DU WARST MEIN FREUND UND DU HATTES DANN AUCH NOCH DIE DREISTIGKEIT MICH IM ZUG ANZSPRECHEN ALS...ALS WÄRE NICHTS PASSIERT.", ich starrte ihn die ganze Zeit an, ich raste vor Wut, doch dann sah ich wie er mich angrinste. Ich konnte mich nicht halten, schritt auf ihn zu und schlug ihm mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte ins Gesicht. Ich konnte die Knochen seiner Nase unter meiner Faust spüren und sein Warmes Blut rann mir die Finger hinunter. Er, von dem Schlag leicht überrascht stolperte nach hinten, doch er rappelte sich schnell wieder auf und stieß mich weg. Ich stürzte nach hinten und ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Knöchel. Als ich ihn auf mich zukommen sah, kroch ich rückwärts auf dem Boden davon, er hatte seinen Zauberstab gezogen.

"Und du hast die Kühnheit mich zu schlagen, während du hier allein bist.", er kam langsam auf mich zu und ich spürte das hinter mir eine Wand war und ich nicht mehr zurückweichen konnte. Doch in dem Moment, in dem er seinen Zauberstab auf mich richtete, wurde er am Hals gepackt und zurück gerissen. 

Don't touch me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt