Na Gut, irgendwie ist das schon Hogwarts

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Es war einer dieser normalen, gähnend langweiligen Tage.
Ray saß angelehnt an seinem gezwungem Lieblingslesebaum und las das achte Buch Harry Potter und das bodenlose schwarze Loch.
Mehrmals fing Ray beim Lesen immer wieder an zu gähnen.
»Mann, ist das Buch langweilig«, dachte er sich, »Von wegen spannend oder tiefgründig auf 3750 Seiten. Da waren ja Harry Potter rettet seine Freunde, Harry Potter rettet seine Freunde nochmal und Harry Potter rettet seine Freunde schonwieder wie das letzte Jahr auch und das Jahr davor - dieses Buch wird nie langweilig so viel besser und nicht langweiliger.«
Ray war gerade mit dem Lesen des Buches fertig, da rannte Phil auf ihn zu, griff nach dem Buch, schmiss es direkt in Rays Gesicht und brüllte ihn an: »Guten Morgen, Ray!«
»Wir haben mittag. Au...«
»Wie auch immer! Wir spielen jetzt heute Hogwarts! Daher musst du nun mitgenommen, damit wir alle Erstklässler begrüßen können!«
»Hogwarts?! Ernsthaft? Ist das schon wieder nur eine Ausrede, damit wir dumme coldmirror-Witze reißen? Und was ist das für eine dumme Einleitung, Phil?!«
»...«
»...«
»...«
»...«
»Du kommst jetzt mit!«, sagte Phil und zog Ray an seinen Haaren.
»Gah! Lass mich los!«

»Liebe Schüler! Willkommen in Hogwarts! Die Schule für Hexerei und Zauberei!«, brüllte Phil durch den ganzen Essensraum. Auf seinem Kopf trug er einen spitzen Hut, dass er vorhin aus Papier gebastelt hat.
»Darf ich mich dazu vorstellen? Ich bin euer Schulleiter Professor Philbus Philmbledore!«
»Wasn das für 'n kreativer Name...«, murmelte Ray, der gelangweilt seine Hände in die Hosentaschen gesteckt hatte.
»Was macht ihr denn hier?«, fragte Emma neugierig, die gerade im Essensraum reinging.
Ray zuckte die Schultern.
»Phil hat Bock bekommen Hogwarts zu spielen. Daher machen wir alle mit. Sei es freiwillig oder nicht.«
Emma schaute fragend, aber auch lächelnd in die Runde.
»Mir sagt zwar Hogwarts überhaupt nichts, aber das hört sich bestimmt lustig an.«
Alle schauten sie geschockt an.
»WAAAAS?! DU HAST NOCH NIE HARRY POTTER GELESEN?! DAS IST DAS WELTKULTURERBE ALS BUCH SCHLICHTHIN!«
»Nö, hab ich nicht.«
»UND AUCH NOCH NIE DIE SYNCHROS ODER DEN HARRY PODCAST GEHÖRT?! DAS IST DAS WELTKULTURERBE DER PARODIEN SCHLICHTHIN!«
»Nö. Aber ich finde, es klingt lustig. Daher will ich mitmachen.«
Norman tauchte auf einmal plötzlich hinter Emma auf.
»Solange Emma mitmacht, wird es doch super«, sagte er und Ray bekam das Gefühl nicht los, dass Norman kurz Nasenbluten bekam.
»ERSTKLÄSSLER!«, brüllte Phil, »Seid gefälligst ruhig und quarkt mir nicht dazwischen, während ihr in eure Häuser eingeteilt werdet!«
Phil schaute in die Runde: »Habt ihr ansonsten noch Fragen?«
Don meldete sich.
»Du da, schlaksige Bohne da drüben.«
»Wollen Sie nicht noch eine Rede halten, Professor?«, fragte Don.
Phil seufzte: »Na, ihr Clerasiltestgelände? Wie war es bei euren Kompostis?«
»Hä?!«, riefen alle murmelnd, »Wovon redet er?«
»Es ist doch ziemlich heavy hier, oder? Die Schule ist die Wucht!«
»Ich versteh ihn nicht...«
»Nächste Frage! Ja, du da. Das einzige Kind mit Brille, was nicht Harry Potter heißt.«
»Gilda«, zischte Gilda, »Und wie werden wir in unsere Häuser eingeteilt?«
»Natürlich mit dem sprechenden Hut, der immer ein Jahr lang in meinen Büro rumsitzt.«
Emma meldete sich.
»Ja, die Antenne dort drüben!«
»Ähm... Welche Häuser gibt es denn hier?«, fragte Emma vorsichtig.
Phil grinste Emma an und zählte mit den Fingern ab: »Es gibt das Haus Flauschischaf, Sahne Souffle, Legolas und Gift-Schlabber-Schmieri-Jizz-Schleim
Ray schubste genervt Phil beiseite, legte eine Hand auf Emmas Schultern und antwortete gelangweilt: »Phil-«
»Professor Philmbledore!«
»Wie auch immer. Er meinte eigentlich Ravenclaw, Hufflepuff, Gryffindor und Slytherin
»Sehr schöne Antwort, mein lieber Kafkaneki. Das klingt schon sehr nach Ravenclaw«, antwortete Phil zurück.
»Danke Prof-«, wollte Ray antworten, doch ihm fiel etwas auf, »Moment mal! Wer zum Geier ist Kafkaneki?!«
Phil zuckte mit den Schultern.
»Das ist jetzt spontan dein Nachname, Ray. Ray Kafkaneki. Schließlich stellen sich alle Kinder hier mit Vor- und Nachnamen vor.«
»Wasn das fürn weiterer kreativer Name?! Einfach nur Kafka und Kaneki zusammengeklatscht-«
»Unterbrechen Sie mich nicht, Ray! Sie müssen mir zuerst eine Frage stellen, Mr. Kafkaneki!«
Norman stand neben Ray und lächelte ihn an: »Zumindest wirst du nicht Ray Die-unglaubliche-Göttin-der-Weisheit-Atehne-in-einem-verrückten-Flugzeug-The-Return-of-the-First-Avenger-Ich-glaub-mich-knutscht-ein-Elch genannt.«
»Minerva wäre mir dann lieber«, murmelte Ray.
»Sonst noch Fragen bevor wir mit der Häusereinteilung beginnen?«
Ray meldete sich.
»Ja, Kafkaneki?«
»Ray, verdammt nochmal! Egal, es macht mich eins stutzig. Warum alle Leute in Häuser aufteilen? Wir leben hier in Grace Field House. Das Waisenhaus, indem super-intelligente Kinder leben. Müssten dann nicht eigentlich alle Kinder hier Ravenclaws sein?«
»Natürlich nicht, Ray! Alle Schüler werden nach ihren Charaktereigentschaften eingeteilt.«
»Und nicht, damit jedes Haus die gleiche Anzahl von Schülern hat...«
»Ray!«, brüllte Phil genervt zurück, »Hör auf so frech zu sein!«
»Das wird nichts bringen«, sagte Isabella, die direkt hinter Phil stand, »Ich werde auch immer als Toastbrot bezeichnet.«
Ray starrte Isabella an.
»Ah, ich verstehe. McGonnagall ist also das Toastbrot«, grinste er sie an.
»Sieht ihr, was ich meine...«
Phil schaute Isabella irritiert an.
»Mama ist nicht McGonagall. Das ist schon jemand anderes.«
»Ach ja? Und wer denn?«
Phil holte ein Buch raus, stellte es hin, klappte den Buchdeckel auf und zeigte auf das Symbol einer Eule.
»McGonagall heißt ja mit Vornamen Minerva. Daher ist William Minerva unsere McGonagall.«
»Was?!«, zischte Ray, »Das macht doch überhaupt keinen Sinn!«
Das Buch kippte um.
»McGonagall hat gesprochen!«, brüllte Phil.

Pommes Neverland [Fail Fiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt