Ein Glück ist das nicht Hogwarts

269 19 13
                                    

Es war einer der wirklich wenigen Tage wo die Kinder aus Grace Field House nach dem Frühstück keine Tests machen mussten. Was so viel bedeutete, dass alle Kinder direkt nach dem Frühstück Frei- und Spielzeit hatten.
Man könnte also meinen, es seien Ferien, oder? Nein, nicht wirklich. Denn alle Kinder mussten trotzdem um 6 Uhr aufstehen. Also wie jeden Tag.
Einige Kinder - zum Beispiel Jasper - waren richtige Schlafmützen und hätten um 6 Uhr einfach weitergeschlafen.
Widerum gab es auch einige Kinder die nachts länger wachblieben. Nur um dann total müde und unausgeschlafen durch Grace Field House rumzulaufen.
Zumindest ist das der Grund, wieso Ray selbst nach dem Frühstück immer noch so müde aussah und auch den Tag davor und den Tag davor und den Tag davor und eigentlich generell die ganze Zeit. Was ja auch kein Wunder ist, wenn man immer nachts mit Mama die Spiondinge austauscht.
Ray lief unausgeschlafen nach dem Frühstück mit Norman die Treppen hoch und gähnte dabei sehr oft.
»Du siehts heute wieder so unausgeschlafen aus«, meinte Norman zu ihm.
»Ach, wie kommst du denn darauf?«, zischte Ray gähnend zurück.
»Deine Augenringe sagen mir das.«
»Ach ja? Und wie sehen die aus?«, gähnte Ray weiter.
»Als hättest du mit einem dicken Edding unter deinen Augen gemalt.«
»Da könnte ich ja auch glatt L cosplayen...«, murmelte Ray monoton vor sich hin.
»Hey! Ray! Norman! Guten Morgen!«, rief eine Stimme zu den beiden.
Emma stand oben an der Treppe und lief zu den beiden runter.
»Guten Morgen nochmal, Emma«, lächelte Norman sie an.
Emma schaute die beiden an und fragte: »Wo wolltet ihr denn eigentlich hin?«
»Ins Schlafzimmer«, murmelte Ray, »Ich wollte die längere Freizeit dazu nutzen mich nochmal hinzulegen.«
»Wie? Mittagsschlaf? Wieso brauchst du Mittagsschlaf? Sowas machen bei uns doch nur die Kleinen.«
»Alter! Mädel! Siehst du diese Augenringe nicht?!«, meckerte Ray Emma an.
Emma betrachtete Rays Augen und fing an zu grinsen.
»Sieht aus, als hätte Phil dich mit einem Edding angemalt.«
Phil lief an den dreien rückwärts langsam vorbei und versteckte heimlich einen Edding hinter seinem Rücken.
»Ja... Ähm... Als würde ich sowas machen...«
»Ach Emma, du weißt ja...«, sagte Norman zu ihr, »Ray sah schon immer so müde aus.«
»Hey Ray«, fragte Emma ihn, »Sag mal, wann war denn das letzte Mal, wo du so richtig tief und fest geschlafen hast?«
Ray überlegte kurz.
»Im Mutterleib.«
Emma und Norman fingen an zu lachen.
»Guter Witz, Ray.«
»... Welcher Witz?«
Aber die beiden hörten nicht mehr auf Ray, denn Emma ging langsam von den beiden Jungs weg, da sie nochmal nach draußen wollte.
»Emma, ich komme dir dann gleich entgegen«, rief Norman ihr hinterher.
»Gut, dann weiß ich Bescheid«, rief Emma lächelnd zurück.

Norman begann selber langsam zu lächeln und schaute glücklich durch die Gegend, während die beiden das Ende der Treppe erreichten.
Der unausgeschlafene, miesgelaunte Ray gefiel in dem Moment Normans Blick überhaupt nicht.
»Was guckste du so bescheuert rum?«
»Hach, du weißt ja, Ray. Emma hat-«
»Natürlich ist es wegen Emma!«, unterbrach Ray ihn, »Kannst du nicht einmal was über etwas anderes reden?!«
»Na gut. Deine Augenringe-«
»Ohne mich dabei immer zu verarschen! Irgendwie kriegst du immer all das gute Zeug ab, während ich ständig immer ins Fettnäpfchen treten muss?«
»Was heißt denn hier immer ins Fettnäpfchen
»Der eine Tritt zwischen den Beinen von Emma, als Beispiel!«
»Und du hast mich an den Haaren gezogen, Ray!«
Ray guckte sich im Flur am Treppengelände um. Bis auf ihn und Norman war keine weitere Menschenseele im Flur zu sehen.
Ray legte sich auf dem Boden hin.
Norman schaute ihn verwirrt an und fragte: »Ähm... Ray? Warum bist du eigentlich so schlecht gelaunt? Und warum legst du dich auf dem Boden-«
»Ich will einfach nur schlafen, verdammt nochmal!«
»Na gut. Ich gehe dann zu E-«
»Ey, ich hab doch gesagt, rede mal über was anderes außer nur von Emma!«
»Na gut. Weiß du eigentlich, wie viele Formeln man verwenden muss, nur um bestimmte geometrische Formen zu errechnen-«
»Rede gefälligst auch nicht über Mathe! Nicht, dass du wegen Nasenbluten im Krankenzimmer landest.«
»Erinnere mich nicht daran, Ray. Ich war schon lange nicht mehr im Krankenzimmer.«
»Wird langsam mal Zeit«, murmelte Ray.
»Sehr witzig, Ray. Ich gehe jetzt jedenfalls zu Em-«, fing Norman an zu reden doch er übersah, als er an Ray vorbeilief, die Bananenschale aus dem 🍋Lemon🍋-Kapitel - die da immer noch lag und keiner bisher die weggeräumt hatte - rutschte aus, verlor das Gleichgewicht, knallte ungemütlich mit dem Oberkörper auf und polterte die gesamte Treppe runter.
Ray lag immer noch vor der Treppe.
»Chill mal, Norman. Sei froh, dass du nicht über Neville aus Harry Potter und Zitronenbonbons gestolpert bist«, murmelte Ray und schlief ein.

Pommes Neverland [Fail Fiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt