The one who owns my soul ✔

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Miami

Salzige Ozeanluft dringt in meine Nase, die Sonne wärmt meine Haut, als ich barfuß über die Steinfliesen vor meinem kleinen Strandcottage laufe. Das erste Mal, als Ava mein neuer Boss mir das Cottage gezeigt hatte, war ich fast ausgeflippt. Es ist nicht nur die schönste Unterkunft in der ich je gewohnt habe, sondern es befindet sich direkt am Strand. Und ich liebe das Meer.

Meine Augen schauen so wie jedes Mal in den letzten zwei Tagen mit Bewunderung auf das süße, türkisfarbene Cottage zurück, als ich meinen Weg zum Strand mache. Ich hab mir nicht mal die Mühe gemacht ein Shirt über mein knallrotes Bikinioberteil drüberzuziehen. Ich trage einzig allein meine weißen, ausgefransten Jeanshorts. Meine braunen Locken wehen in der Ozeanbrise, als ich den heißen Strand betrete. Die Brise ist eine wohltuende Abkühlung in der tropischen, stickigen Luft Miamis. Florida wird nicht umsonst der Sunshine State genannt. Es ist gerade mal Mittag und das Thermometer zeigt bereits 86 Grad Fahrenheit an.

Nach dem ich eine Stelle gefunden habe, an der ich mich mit meinem Handtuch ausbreiten kann, schiebe ich mir die Shorts von den Beinen und renne sofort ins Wasser. Dort angekommen, stürze ich mich kopfüber in die Wellen, ein breites Grinsen auf meinem Gesicht, als ich kurze Zeit später ein Stück weiter weg wieder auftauche. Das erste Mal seit Wochen hatte ich keine zwei Jobs, sondern vor meiner Schicht am Abend Zeit für mich. Ich nehme mir vor, das in vollen Zügen zu genießen.

♥♥♥

Die Sonne knallt auf meinen Kopf, während meine Augen die Worte vor mir, wie Wasser in der Wüste Sahara, aufsaugen. Mein Atem wird schneller, als sich in meinem Buch eine Sexszene zwischen den beiden Protagonisten entfaltet. Das Korsett, der weiblichen Protagonistin, wurde bereits von dem männlichen Hauptcharakter aufgerissen. Er zieht sie nun an seinen, von harter Arbeit geformten, breiten, nackten Oberkörper und... Meine Beine beginnen zu zittern und ich schließe abrupt das Buch. Mein andauerndes Verlangen bringt mich zur Weißglut! Seit der Nacht mit dem Fremden habe ich keine Ruhe mehr. Ich entscheide mich dazu, mein Buch in meinem Cottage weiterzulesen. Dort kann ich mich wenigsten ungestört zum Höhepunkt bringen, ohne dass ich dabei Angst haben muss von schreienden Kindern ertappt zu werden.

Schnell packe ich meine Sachen ein und werfe mir meine Shorts über, bevor ich über den weißen Strand meinen Weg zurück zum Cottage mache. Allerdings weiß ich nicht mehr so wirklich wo ich hergekommen bin. Es gibt eine Anzahl von Pfaden, die vom Strand wegführen und ich weiß beim besten Willen nicht mehr welchen ich genommen habe. Ich hatte einen Orientierungssinn wie ein Gartenschlauch und manchmal fragte ich mich wirklich, wie ich mich ohne Google Maps durch die Welt bewegte.

Ein paar nasse Haarsträhnen hängen mir noch über den Schultern, mein Gesicht ist frei von jeglichem Makeup. Ich spüre, dass ich einen Sonnenbrand auf der Nase bekomme. Um den musste ich mich, heute Abend vor der Show, besonders kümmern.

Ich biege wahllos auf irgendeinen Pfad. Es ist ein langer, verlassener Holzsteg an dessen Rand sich ein paar große Palmen erstrecken. Ich laufe weiter, denn irgendwo würde ich schon rauskommen. Danach konnte ich mein Google Maps einstellen und zu meinem kleinen süßen Cottage zurückkehren. Gedankenverloren überlege ich in welcher Farbe ich meine Fingernägel und Fußnägel lackieren soll, als plötzlich eine Stimme neben mir ertönt.

„Hola, chica de mis sueños." Hallo, Frau meiner Träume.

Ich werfe meinen Kopf über meine Schulter und blicke in das Gesicht eines Mannes, der vielleicht ein paar Jahre älter ist, als ich. Er lehnt mit dem Rücken an einer der Holzgeländer an der Seite des Pfades, an den Lippen eine Zigarre. Kreisförmige Rauchschwaden steigen in den blauen Himmel, als er den Zigarrenrauch ausatmet. Sein schwarzes, übergroßes Tanktop und seine Baggypants, sehen in dieser Umgebung total fehl am Platz aus. Mit seiner silbernen Totenkopfkette und seinem schwarzen Kopftuch, das er sich im Nacken zusammengebunden hat, sieht er aus wie jemand der eher in der Bronx zuhause ist, als im sonnigen Florida.