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Albuquerque

„Komm mal kurz her, Sweetheart.", dringt Jays raue Stimme vom Sofa aus zu mir, während er mit seiner Hand leicht auf seinen rechten Oberschenkel klopft.

Wir haben den ganzen Tag drinnen verbracht. Wir schmiegten uns aneinander. Hände erforschten die Haut des Anderen, Lippen berührten sich. Zungen, die sich leckten. Es war himmlische Glückseligkeit und ich wollte diesen Kokon aus heißem, leidenschaftlichen Bedürfnis und Verlangen nicht mehr verlassen.

Ich wollte mich für immer in Jays eisblauen Augen verlieren. Wollte sein Gesicht in meinen Händen halten, bis es faltig war. Wollte seine Zunge lecken, seinen Penis in meinen Händen halten und ihn für eine Ewigkeit aufstöhnen lassen. Aber vor allem wollte ich ihm mein Herz schenken und ihm das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein. Denn ich wusste von ganzem Herzen, dass ich nie wieder so etwas wie mit Jay finden würde.

Meine Augen sind auf Jay gerichtet, als ich barfuß auf das Sofa zulaufe. Kurz davor angekommen, packt er mich an der Taille und setzt mich in einer flinken Bewegung auf seinen Schoß. Einer seiner Arme schlingt sich um mich und hält mich in Position fest, während seine andere Hand zu meinem Nacken fährt und dort nach meinem Unterhaar greift. Ruhig hält er meinen Kopf fest, seine Augen senken sich in meine.

„Ich muss mit dir reden und du musst mir zuhören, okay'? Kannst du das für mich tun?" fragt er sanft, während sein Daumen über die empfindliche Haut an meinem Nacken streift.

Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Ich nicke leicht benommen, mein Blick ist dabei immer noch auf seine eisblauen Augen gerichtet, die mich mit einem brennen, heißen Blick ansehen.

„Gutes Mädchen.", brummt er schließlich, während sich seine Lippen für einen kurzen Moment hochziehen. Anschließend wird sein Gesicht wieder ernst.

„Wir müssen San Antonio verlassen.", beginnt er ruhig. Seine Augen sind auf mich geheftet und beobachten jede klitzekleine Reaktion von mir.

Ich schlucke. Worte liegen mir bereits auf der Zunge. Aber ich habe es ihm versprochen. Also bleibe ich still.

„Ich habe dir doch von meinem Boss erzählt, oder? Er hat einen großen Deal mit dem Boss derselben russischen Gang gemacht, der du begegnet bist."

Mein Körper versteift sich sofort. Mein Atem beschleunigt sich leicht, als ich mich daran erinnere, wie der Mann mich berührt hat.

„Sch, Sweetheart. Er wird dir nicht wehtun. Solange du bei mir bist, wird dir niemand etwas antun.", sagt er sanft. „Ich breche jedem die Knochen, der dir wehtut.", fügt er schließlich mit finsterer Stimme hinzu, bevor er weiterspricht.

„Zenone hat mit ihm einen Deal gemacht, bei dem er ihm neben anderen Waffen auch eine AK-47 übergibt. Anscheinend hat er einen Haufen Geld dafür bekommen..."

„Aber..", gebe ich nun doch von mir, als ich realisiere worauf das hinauslaufen soll. Jay nickt nur, um meine unausgesprochenen Annahmen zu bestätigen.

„Ich soll ihm die Waffen in zwei Tagen in Albuquerque aushändigen.", sagt er nun mit leicht gedämpfter Stimme.

„In zwei Tagen?", stoße ich überrascht aus. „Aber ich muss arbeiten.", rufe ich aufgebracht aus. „Bellevieve....", Jays Augen durchdringen mich mit solch einer Intensität, dass ich mitten im Satz verstumme.

„Okay... sprich weiter.", bringe ich schließlich ein wenig ruhiger von meinen Lippen.

„Ich werde mich um Bellevieve kümmern, Sweetheart. Gleich nach dem wir dieses Gespräch geführt haben, aber zuerst musst du mir zuhören.", widerholt Jay mit konzentrierter Stimme.

The one who owns my soul ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt